Handbuch zur Mittelalter-Numismatik

Preußen um 1400.

© Johannes Eggers

Abbildungen


Abbildung 2a: Schillinge unter Heinrich von Plauen (1410-1413) (Vossberg, Geschichte, Nr. 589, 626).

Schillinge der ersten und vierten Art.

  • Avers: + MAG[i]ST[er] : HINRICUS : PRIM[us] [ungewöhnlich, etwa: Hochmeister Heinrich der Erste, in dieser Form nur auf Münzen belegt], Hochmeisterschild mit Blumenkreuz und Reichsadler.
  • Revers: + MONETA . D[omi]NORUM . PRVCI[ae] [Geld der Herren von Preußen], Ordensschild mit Punkt darüber.
  • Die vierte Art, nach Vossberg nur 1413 geprägt, unterscheidet sich zum einen durch die Trennungszeichen. An die Stelle der Punkte treten wieder Doppelkreuze. Weiter weist sie ein kleines „D“ auf, das sich über den Ordensschild befindet. Dieses soll den Prägungsort Danzig angeben.
  • Feinsilber (nach Vossberg, 208): erste bis dritte Art 0,68 g; vierte Art 1,01 g.



  • Abbildung 2b: Gulden unter Heinrich von Plauen (1410-1413) (Vossberg, Geschichte, Nr. 629).

    Gulden nach ungarischem Vorbild.

  • Avers: + MAG[iste]R : HI[n]RI[c]US : DE: PLAW[en] [Hochmeister Heinrich von Plauen], der Hochmeister stehend mit Bart, Hochmeisterschild und Hochmeisterwappen auf dem Ordensmantel, zu seinen Füßen das Familienwappen, ein stehender Löwe. Vor 1497 war die Nutzung der Familienwappen im Orden ungewöhnlich.
  • Revers: + MONETA . D[omi]NOR[um] . PRVC[iae] [Geld der Herren von Preußen], Jungfrau mit Kind im Strahlenkranz, nach ungarischem Vorbild.
  • Geprägt zur Bezahlung der Söldner, blieben diese Münze lange im Handel präsent.