Handbuch zur Mittelalter-Numismatik

Die Münzen Pommerns unter dem Herzog Bogislaw X.

© Annika Möller

Abbildungen


Abbildung 1: Goldgulden 1499.

Goldgulden unter Bogislaw X. (Dannenberg 1864, Tafel 1 No. 43)

Avers: CONSERVA NOS DO TA. Übersetzung: „Bewahre unser Reich“. Das „TA“ am Ende der Umschrift könnte von der Schreibversion des Hochmeisters „Albrecht“ kommen, da dieser oftmals den Spruch adjuva o virgo, restua agitur verwendete und diesen in der Mitte, wie so oft bei Mittelaltermünzen, unterbrach, weshalb nur die Hälfte conserva nos domina, tua zustande gekommen sein könnte (Dannenberg, 31). Häufig lässt sich die Umschrift ungekürzt wie folgt finden: CONSERVA NOS DOMINA.

Beschreibung: Gewicht: ca. 3,289 g (Quellen). Maria mit dem Kinde auf der einen Seite und auf der anderen Seite in der Hand ein Lilienzepter. Umgeben ist sie von einem Strahlenkranz, dabei scheint sie auf dem Mond (Mondsichel) zu stehen.

Revers: BOGSLAVS D G DVX STATINA. Übersetzung: Bogislaw D G; geprägt in Stettin.

Beschreibung: Auf dem Langkreuz zu sehen, das gevierte Wappen. Mit dem Stettiner- Pommern-Greifen, dem Rügischen Löwen über dem Mauergiebel, den Baumstämmen (Gützkowschen Schrägkreuze) mit Rosen in den Winkeln und zu guter Letzt der Usedomsche Drache (Dannenberg, 30).

Trivia: Am 4.3.1498 soll Bogislaw X. eine Reise nach Jerusalem gemacht haben und diese Goldmünzen sollen nach seiner Rückkehr entstanden sein. Das Gold soll einer Erzählung nach von Kaufleuten stammen, die ihn überlisten wollten, indem sie das Gold bei der Einfuhr zwischen anderen Waren versteckten und sie somit in die Stadt, an dem Herrscher vorbei, schmuggeln wollten.

Das Recht neben Schillingen und halben Schillingen (Witten) auch Gold- und Großsilbermünzen zu prägen, erlangte Bogislaw X. im Jahr 1498 von König Maximilian I.

Diese Goldmünzen sind heute sehr rar, dass liegt nicht nur daran, dass sie zu den ersten Münzen der pommerschen Goldprägung gehörten und damit natürlich ein stattliches Alter haben, sondern sie auch einen sehr hohen Goldwert besaßen, der sicherlich damals zum Einschmelzen der Münze einlud. Des Weiteren ist Gold zwar ein sehr teurer, jedoch nicht gerade ein sehr beständiger Werkstoff.

Farbbild der Münze (externer Link).