REGESTEN 1438

1438, o.T.
Inventar der Komturei Thorn beim Scheiden des Komturs Heinrich Rabensteiner.
Ausführung, daß der Römische König Albrecht ein besseres Recht an der Krone Böhmens habe als der Bruder des Königs von Polen (Kasimir). (Beilage zu 1430 IX 30). Anhänger Albrechts: der von Rosenberg, die von Neuhaus, die von Michelsperg, die von Swamberg, von Risemberg, von Leuchtenburg, Herr Hlawacz, der von Weißenburg, die von Hasenburg von Baretyn, die von Kolowrat. Anhänger des polnischen Prinzen: Teczsko, Holiczky, der von Sebergk und von Zbierzeticz.
Verhandlungen einer Ordensgesandtschaft aus Preußen mit dem Römischen Könige zu Breslau (Kanzler Caspar Sligk; Komtur zu Elbing) wegen des Abbruches freundlicher Beziehungen mit Polen. Herr Caspar Gotcze.
Werbungen des Ordens in Preußen an den Römischen König (betreffend den Deutschmeister Eberhard von Saunsheim). Betr. auch den Einfall des Grafen von Ruppin in die Neumark.
Der Bischof von Heilsberg an den Deutschmeister und Herrn Ludwig von Lansee, Landkomtur von Elsass: bittet sie, nach Frankfurt [an der Oder] oder Küstrin zu kommen.
1.) Denkzettel für den Tressler und den Komtur von Althaus für ihre Werbung an den Deutschmeister. 2.) Antwort des Deutschmeisters.
Artikel, über die Heinrich Vorrath, Bürgermeister zu Danzig, in England verhandelt hat, die man dort verbriefen will.
N. S. an den Hochmeister: Einfall der Tataren und Walachen in Podolien. Herr Andrys und sein Sohn Stenczel, Hauptleute zu Dobrin.
Ratschlag der Universität Wien für den Erzbischof von Salzburg betreffend die kurfürstliche Neutralität.
Älterleute des englischen Kaufmanns zu Danzig an den Hochmeister: Schutz ihres Handels. Heinrich Buk aus Preußen, Admiral der deutschen Flotte.
Rechnungsbuch des Komturs von Althaus Conrad von Erlichshausen. Herr Reyschach. Hans Bart. Meister Jacob der Arzt von Pelplin. Herr Rosenberg Deutschordensbruder. Poleske. Weesentawer. Herr Waltenheym. Johann von Klee. Nickel Wilcke. Jungfrauenkloster zu Kulm. Nickel von Tesschaw. Niclos von Beyerssehe. Jenichen vom Velde. Kirstan von der Lucht. Niclos von Sackerow. Budisch. Nachtigal. Pauwel Frost, Bürger zu Danzig. Thyme vom Heymsode.
PrUB, JH II 2452 – 1438. o.O.
Ludwig, Cardinalpresbyter S. Ceciliae trifft eine Entscheidung in der Angelegenheit des Andreas Pfaffendorf, Pfarrer von Thorn und der Culmer Dominikaner. - Datum nicht mehr lesbar. - Notariatsinstrument des Johannes Diculefist. Acc. 195/38. (Schiebl. XX Nr. 13)
1438, Januar
Ulrich von Rozenberg, Menhard von Neuhaus (de nova domo), Alscho von Sternberg, Peter von Michelsberg, Johann von Colowrat und Johann von Smyrzicz an den Rat von Breslau in derselben Sache.
Der Landmarschall in Livland an den Hochmeister: Tod des Meisters in Livland auf der Reise nach Preußen. Verhandlungen mit der Stadt Riga; die livländischen Gefangenen in Litauen. Der Bischof von Heilsberg soll die Ladung des Deutschmeisters rückgängig machen, dafür Großes Kapitel in Preußen halten und Deutschordensinteressen gegenüber dem Erzbischof von Riga beim Konzil wahrnehmen. Meisterwahl am 2. III.
König Wladislaus von Polen an den Hochmeister: Belästigungen des Dorfes Trzebyeschewo durch den Vogt der Neumark. Dobrogast und Stanislaus von Ostrorog.
Zettel aus dem Briefe eines N. N. an seinen Freund betreffend die Wahl des Herzogs (Albrecht) von Österreich zum König von Ungarn. Böhmen. Herr Caspar Sleg.
PrUB, JH II 2453 – 1438 I 2. Bologna.
Protest des Deutscher Orden-Prokurators Johann Crewl wegen der Weigerung des Konvents zu St. Maria nuova in Rom, den von den Dwergschen Grundstücken ihnen gezahlten gekürzten Zins anzunehmen. Vertreter des Klosters: Johannes de Pistorio und Placidus de Roma. Zeugen: Dr. Andreas S. Crucis Advokat am h. Konsistorium und Joh. de Lavonia Propst zu St. Victor in Köln. - Bologna 2. Januar 1438. - Original Pergament Notariatsinstrument. (Schiebl. 101 Nr. 23)
König Albrecht von Ungarn an den Hochmeister: Dank für Falken; seine Krönung zum ungarischen Könige.
[...]on Rothinburg an den Hochmeister: Tod des Kaisers und Wahl Herzog Albrechts zum König von Ungarn. Böhmen.
Der Komtur von Ascheraden an den Hochmeister: Verhandlungen mit dem Großfürsten von Litauen wegen der livländischen Gefangenen gescheitert, da dieser nur mit dem Hochmeister verhandeln will. Der von Donen, Kokers, Stenzell, Nykell Vilik.
PrUB1438.01.06 – 1438 I 6. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den weysfursten [Konrad d. Weiße von Schlesien-Oels?]: Der Fürst habe ihm wegen Peter Bayers geschrieben, er soll den Rat von Thorn anweisen, Peter das Seine vollständig wieder zu geben, und habe mitgeteilt, der Oberste Marschall, früher Komtur von Thorn, wisse davon. Der Hochmeister habe mit dem Rat zu Thorn gesprochen, der werde noch einmal schreiben. Er habe auch den Marschall gefragt. Wenn dem genannten Peter jemand Unrecht getan habe, solle er sich an ihn wenden, er werde ihm zu Recht verhelfen. Was den Wagenschoss betreffe, der ihm von Jon Kratkofsky genommen worden sein solle, wisse er davon nichts. Der Elbinger Heinrich Palborn habe ihm jedoch über den Verlust seines Wagenschosses geklagt, und Peter Bayer sei, so habe man ihm gesagt, dessen Diener gewesen. Auch wenn das nun geklärt sei, wisse er von Peter Bayer nichts. - Geben czu Marienburg tage Trium regum im XXXVIIIten jare. (RBDO IV, 497 / OF 13, 109-10)
PrUB1438.01.06.a – 1438 I 6 Lübeck.
Lübeck an Danzig: Verwendungsschreiben betr. den Nachlass des Alexius Schonnenberg, vgl. [PrUB1438.02.18]. (AHL, Niederstadtbuch, Eintrag zu 1438 Epiphania Dominii / Hansisches UB 7,1, 364 Anm. 1, S. 180).
Der Rat von Breslau an den Hochmeister: Tod des Kaisers Sigmund und Wahl Albrechts zum König von Ungarn und Böhmen. Herr Caspar Sligk. – Beilage 1. 1437 XII 27. Caspar Slig, Ritter, Burggraf zu Eger und Elnbogen, Herr zu Schöneck an den Rat zu Breslau betreffend die Wahl Albrechts. Beilage 2. 1438 I 1. Ulrich von Rozenberg, Menhard von Neuhaus (de nova domo), Alscho von Sternberg, Peter von Michelsberg, Johann von Colowrat und Johann von Smyrzicz an den Rat von Breslau in derselben Sache.
PrUB, JH II 2454 – 1438 I 9. Gallgarben.
Vincentius von Wirszperg Oberster Marschall verleiht an Gerike Mandraw zu Tolaw und die Gebr. Hans, Peter und Hartwig 1 Hufe zwischen Newiclawken, den Gütern des Michel Tolk und Knöppelsdorf [wohl Görken]. Zeugen: Wilhelm von Rosenberg Hauskomtur zu Königsberg, Kaplan Johann von Lichtenfeld, Erhard Pfersfelder Pfleger zu Schaaken, Kompan Kilian von Exdorf und der Schreiber Johannes Pfarrer zu Germau. - Gallgarben 1438 Donnerstag nach Epiphania. - Original Pergament Siegel. (Schiebl. XXX 47)
PrUB1438.01.10 – 1438 I 10. Sobbowitz.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an Caspar Schlick: Schlick werde sich erinnern, dass er und sein Orden von einem gewissen Hans David wegen einer größeren Summe, die man ihm schuldig sei, zu Unrecht vor dem Kaiser verklagt worden sei. Hans‘ Vater habe beim Orden große Schulden gehabt und daher vor dem Gericht dem Großschäffer zu Königsberg seine Güter in Liebstadt übertragen, damit er wenigstens etwas von den Schulden zurückzubekommen könnte. Dies würde die beigelegte Urkunde beweisen. Bittet, einem solchen unrechten Ankläger keinen Glauben zu schenken und die Sache nicht vor den Kaiser kommen zu lassen. Ebenso habe er ihm wegen Hans Westval geschrieben, der ihn und seinen Orden vor dem Kaiser verklagt habe, obwohl man ihm nichts schuldig sei. - Gegeben uf unserm hawsze Sobwitz am negsten freytage nach der Heyligen drey konige tage im xxxviiiten jar. (RBDO IV, 498 / OF 13, 481-82)
Bischof Johann von Kulm ladet die Geistlichen des Archipresbyteriats Thorn zu einer Generalsynode nach Thorn.
PrUB1438.01.12 – 1438 I 12. Danzig.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an die Stadt Stolp: Der Prior des Klosters St. Marien Paradies der Kartäuser, das in Preußen nahe Danzig liege, habe ihm in Abschrift eine Verschreibung der gesamten Stadt und Gemeinde Stolp über einen Zins von 24 m. gut vorgelegt, der jährlich September 29 zu zahlen sei. Der Prior habe geklagt, dass ihm das Original der Urkunde, wie die anderen Privilegien des Klosters, im Krieg verloren gegangen sei und dass sich die Stadt weigere, das Privileg zu erneuern. Auch wolle die Stadt den Zins von 24 m. gut nicht zahlen. Der Hochmeister bittet daher die Stadt, sich an die von ihr besiegelten Artikel zu halten, diese zu erneuern sowie den Zins von 24 m. gut preuß. bezahlen, so dass ihnen kein weiterer Schaden oder Mühe daraus entstehe. - Geben czu Danczk am sontage nach der heiligen Drey Konige tage im xxxviiiten jar. (RBDO IV, 499 / OF 13, 488-89
Verzeichnis Derer, die in Fraustadt und Meseritz [den ewigen Frieden] beschworen, und Derer, die noch nicht geschworen haben. Andrewes Kathewicz, Landrichter in Fraustadt. Balthasar Rotinborg, Unterrichter ebenda. Hentczil, Nickel (vom Kreicz), Andrewes und Caspar von Cotewitcz. Jurge, Michel, Hans, Hans der Junge Crumnow. Cristoff Aule. Mertin Qualantke. Nicolaus Petroscki. Hans von Wilkin. Peter und Hans Rabenow. Heinrich Cotewicz. Raphael von der Lysze (Lesczinski). Hans von Baysin. Fabian Conopke von Buchewitcz. Derskow von Kurcz. Hensewoye von Weyszinsee. Andrewes Conopke. Jan von Polenczk. Adam von Goriczk. Hans Conopke. Herm. Backouffin. Dalant. Jost Lossow. Hans Uckerow. Erich Sagk. Stephan Conopke. Derscke Watte.
PrUB1438.01.13 – 1438 I 13. Danzig.
Danziger Schöffenprotokoll über die Pfandsetzung eines halben Schiffes in England für die Schulden des Schiffers Hinrik Wittenbecke in Höhe von 117 pfd. englisch an Bertholt Questenberch, aufgrund eines Vergleichs, nachdem Questenberch zunächst eine Beschlagnahme angestrebt hatte. (APGd. 300,43 (Schöppenbücher), 1b, S. 319 / Hansisches UB, 7,1, 327, S. 161).
PrUB1438.01.14 – 1438 I 14. Danzig.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an Johan de Reve: Johan habe ihm geschrieben, dass man den Orden mahne wegen 1000 duc., die der alte Prokurator Caspar Wandofen wegen des Testaments von Herman Twerg schuldig geblieben sein solle. Der Hochmeister wisse nichts von diesen Schulden und habe auch Andreas Pfaffendorf gefragt, als dieser noch lebte. Nach dessen Auskunft seien nur 600 gld. offen gewesen, die aus dem von Kaspar Wandofen hinterlassenen Silberwerk bezahlt worden seien. Bei weiteren Forderungen wegen des Hauses zu Rom solle man dem Prokurator Johan Crewl schreiben, der über die Dinge informiert sei und ihm auch antworten könne. Er habe auch dem Meister von Livland geschrieben und ihn gemahnt, dass er Johan aus seinen hohen Schulden helfe. Dieser sei jetzt verstorben, doch werde der Hochmeister sein Bestes tun, dass Johan aus seinen Nöten befreit werde. - Geben czu Dantczk am dinstage vor Antonii im xxxviiiten jare. (RBDO IV, 500 / OF 13, 483-84
PrUB1438.01.15 – 1438 I 15. Danzig.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an Johan Karschaw: Johannes Reve habe ihm geschrieben, dass die Stadt Herford um 1000 gld. aufgrund des Tes-taments des Herman Twerg fordere, die der ehemalige Prokurator Kaspar Wandofen einbehalten haben solle. Davon wisse er nichts; Andreas Pfaffendorf habe nach Kaspars Tod von Silberwerk und Kleinodien 600 Dukaten für das Testament bezahlt, man sei aber sonst nichts weiter schuldig. Wenn es sonst noch Forderungen wegen des Hauses in Rom gebe, solle man sich an den Prokurator Johann Crewl wenden. Wie mitgeteilt, habe er ihm die Pfarrkirche in Schippenbeil verliehen. Diese habe der Danziger Stadtschreiber Nicolaus inzwischen in seinem Namen angenommen und dafür gesorgt, dass sie in seiner Abwesenheit gut verwaltet werde. - Geben czum Rothenhawsze am mithwoche vor Antonii im xxxviiiten jare. (RBDO IV, 501 / OF 13, 482-83
[Hochmeister Paul von Rusdorf] in einem offenen Brief: Er macht bekannt, dass Johan von Meyle, Hauskomtur zu Köln, ihn gebeten habe, ihm in Köln auf Lebenszeit eine Kammer zu geben. Der Hochmeister habe ihm die Kammer übertragen, die er jetzt schon nutze, mit der Auflage, dass er, solange er könne, allen Befehlen des Komturs von Koblenz Folge leiste. - Gegeben zum Rotenhawsze am negsten donnerstage vor Antonii im xxxviiiten jare. (RBDO IV, 502 / OF 13, 484)
PrUB1438.01.16.a – 1438 I 16. Rotenhaus.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den Bischof von Emland: Der Landmarschall von Livland berichte, dass eine Botschaft von Isidor, dem Metropoliten der russischen Lande, bei ihm eingetroffen sei und um Geleit gebeten habe, um wegen der Kirchenunion zum Konzil nach Basel reisen zu können. Dem sei der Landmarschall nachgekommen und habe ihnen um die 200 Mann und Pferde mitgegeben, denn der Metropolit werde von hier aus zum Konzil weiterziehen. Der Hochmeister bittet den Bischof, dies beim Konzil anzukündigen. Auch habe er dem Meister von Livland schon in der Rigischen Sache geschrieben, doch sei dieser verstorben, bevor er eine Antwort habe senden können. - Gegeben czum Rotenhaus am tage Marcelli pape im xxxviiiten jare. (RBDO IV, 503 / OF 13, 484)
PrUB1438.01.18 – 1438 I 18. Elbing.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den Deutschmeister: Mit Rat und Zustimmung aller habe er Gerhard [Eberhard] von Wesentau, den Tressler, und Conrad von Erlingeshawsen, Komtur zu Althaus, in ernsten Ordensangelegenheiten zu ihm entsandt. Bittet, sie freundlich aufzunehmen, anzuhören und ihnen zu glauben, als wenn er persönlich anwesend wäre. - Geben czum Elbing am tage Prisce im xxxviiiten jare. (RBDO IV, 504 / OF 13, 485)
[Hochmeister Paul von Rusdorf] macht bekannt, dass er den Priesterbruder Arnold Kirskorp wegen seiner Verdienste auf Lebenszeit als Pfarrer von Ritczmolenheym (Hermülheim) bei Köln bestätigt habe, nachdem dieser dort bereits durch den Erzbischof von Köln eingesetzt worden sei. Arnold solle den Anweisungen des Komturs von Koblenz folgen. - Geben [...] uff unserm hawsze Elbing am sontage vor dem tage der heiligen Marterer Fabiani und Sebastiani im xxxviiiten jar. (RBDO IV, 505 / OF 13, 485-86)
PrUB1438.01.20 – 1438 I 20. Danzig.
Hilger Mot bezahlt Schiffer Claus Mewes 45 m. ger., de he em aff vordenet hade tusschen hir unde Schone als van vracht wegen. (APGd. 300,43 (Schöppenbücher), 1b, S. 325 / Hansisches UB, 7,1, 311, Anm. 1, S. 153).
PrUB1438.01.20 – 1438 I 20. Danzig.
Danziger Schöffenprotokoll über die Bezahlung von 77 m. holmisch, die Wyneke van Geseke Reymer Beyen und seiner Gesellschaft schuldet und in Schweden zurückzahlen soll. Gezahlt sind 13 f. gering. (APGd. 300,43 (Schöppenbücher), 1b, S. 320 / Hansisches UB, 7,1, 328, S. 161).
Herzog Adolf von Cleve an den Hochmeister: Dank für Falken.
PrUB, JH II 4558 - 1438 I 21. Bologna.
Papst Eugen IV an Deutschmeister Eberhard von Sanßheim: befiehlt auf Grund der Beschwerde des Hochmeisters, er sei vom Deutschmeister aufgefordert, den mit Polen geschlossenen Frieden binnen 3 Monaten zu widerrufen, etwaige Beschwerden gegen den Hochmeister dem apostolischen Stuhl vorzulegen und erklärt die weiteren Maßregeln des Deutschmeisters in dieser Sache für nichtig (Inter ceteros religiosos). - Bononie 1437 XII kal. febr. pont. 7. Originalpergament, teilweise vermodert, Bulle an Hanffaden. Reg. Livländisches Urkundenbuch IX Nr. 253 (Nr. 414. Sch. 11, 5).
Prokurator Johann Creul an den Hochmeister: Papst. Konzil. Griechen. Peter Wychman und Andreas Pfaffendorff. Sache mit den Mönchen zu Sta. Maria nuova in Rom wegen des Deutschordenshauses. Schivelbein und Peter Trost.
PrUB1438.01.20 – 1438 I 20. Colchester.
Colchester an Danzig: habe aus Danzigs Schreiben von 1438 Juli 28 entnommen, dass die Prokuratoren der Engländer Robert Page und Willim Onerey 36 Colchestersche Laken beschlagnahmt hätten, die dem Colchesterer Robert Brook gehörten und sich bei dessen Bruder Henry Brook in Danzig befanden, für eine Schuld von 40 pfd., die Robert Brook Galfrid Waell schuldig sei und die dieser an Page und Onerey abgetreten hatte. Colchester habe auf Danzigs Bitte, Brook zu befragen, ob er das beschlagnahmte Gut in Danzig selbst vertreten oder darauf verzichten wolle, erfahren, dass die Schuld aus einem Wollkauf entstanden sei, dass aber aufgrund der guten Vermögensverhältnisse Brooks verwunderlich sei, dass das Geld im Ausland eingefordert worden sei. Brook habe zudem inzwischen dem eigentlichen Rechtsnachfolger Waells, dem Bischof von Norwich, über einen Vertreter die 40 pfd. erstattet, und schon zuvor habe Robert Brook seinen gesamten Besitz seinem Bruder Henry übertragen, so dass die beschlagnahmten Laken rechtmäßig Henry gehörten. (APGd. 300,27 (Missive), 3, fol. 94v / Hansisches UB, 7,1, 329, S. 161-62)
PrUB1438.01.26 – 1438 I 26. Königsberg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an Herzog Sigismund von Litauen: Dankt dem Herzog für die Verlängerung der vorläufigen Freilassung der Gefangenen bis II 25, der er auf seine Bitte zugestimmt habe. Bitte um eine weitere Verlängerung bis Juni 1, um in der Zeit eine Lösung zu finden. Insbesondere bitte er um die bedingte Freilassung von Donyn, Lange Stentczlaw und Nickel Wilke; wenn das nicht möglich sei, solle wenigstens Lange Stentzlaw einige Zeit nach Preußen kommen können. - Geben czu Konigisberg am sontage nach Conversionis Pauli im XXXVIIIten jare. (RBDO IV, 508 / OF 13, 110-111)
Der Vogt der Neumark an den Hochmeister: Beschwörung des Friedens in Polen. Überführung des jenseits von Driesen lagernden Kalkes, Landwehr an der Oder, Bauten am Schlosse Driesen, Zölle und Urbede der Stadt Landsberg, Brudermord des Mertin von Scheninge, Clauwes Strucz und der Haidehafer, Irrung mit Polen wegen Trebesow. Heinr. von Malticz. Cunrad von Daelen, Burggraf zu Driesen.
PrUB1438.01.29 – 1438 I 29. Lübeck.
Lübeck an Bremen: bittet, entsprechend der Bitte des Danziger Bürgermeisters Hinrik Vorrat die von Bischof Heinrich von Münster gefangen gehaltenen Hans Smyd aus Wisby, Marquard Knoke und Herman Bodener für je 500 rhein. gld. bis Juli 25 aus ihrer Gefangenschaft auszubürgen. Sichert Bremen Schadloshaltung wegen dieser Bürgschaft zu. (AHL, Niederstadtbuch zu 1438 Januar 25 / Hansisches UB, 7,1, 330, S. 162).
PrUB1438.01.29.a – 1438 I 29. Lübeck.
Hinrik Vorrat [Bürgermeister von Danzig] an Bremen: übersendet [PrUB1438.01.29] und berichtet über seine Verwendung für Herman Bodener und den bevorstehenden Städtetag in Lübeck. (StA Bremen, Threse Z, Original mit Rest des Siegels / Hansisches UB, 7,1, 331, S. 162-63).
PrUB1438.01.31 – 1438 I 31. Danzig.
Danzig an die Brüder Gottschalk und Arnd Kalff in Dortmund: bestätigt den Empfang ihres Schreibens, nach dem sie mit dem verstorbenen Danziger Bürger Gotschalk Butschouwe Gesellschaft gehabt haben und um Benachrichtigung der Danziger Bürger Arnd Nagell, Arnd Otte, Johan Zedler und Johan Wersseborch bitten, die der verstorbene Gotschalk als seine Testamentsvollstrecker eingesetzt hatte. Diese hätten nach ihren Schreiben die Brüder um Einsendung ihrer Rechenschaft nach Danzig gebeten, um sich mit Gotschalks Erben über Laken und andere Waren zu verständigen, die Gotschalk hinterlassen habe. Allerdings habe Zedeler, der der einzige sei, der von den genannten vier Bürgern noch lebe, geleugnet, Gotschalks Testamentvollstrecker gewesen zu sein und den Brüdern geschrieben zu haben. Er habe nur 12 m. von Gotschalks Erben eingefordert und erhalten. Vor vier Jahren sei Eblen Treppenmeker mit einem Zeugnis der Stadt Attendorn, nach dem seine Ehefrau Styne Gotschalks Schwester sei, nach Danzig gekommen und habe aufgrund der Zusage Attendorns, Danzig gegen Nachmahnung zu sichern, den gesamten Nachlass Gotschalks erhalten. Die Brüder sollten sich daher mit ihren Forderungen an Attendorn wenden und Danzig nicht weiter belasten. Danzig bietet Unterstützung an, falls es Forderungen gegen Danziger Bürger gebe. (APGd. 300,27 (Missive), 2, fol. 191v / Hansisches UB, 7,1, 332, S. 163).
1438, Februar
PrUB, JH II 2455 – 1438 II 2. Fischhausen.
Bischof Michael von Saarland verschreibt dem Schuhmacher Thomas eine Hausstätte zu Thierenberg. - Fischhausen 1438 an Unser Liebe Frau Lichtmesse. - Original Pergament Siegel verletzt. Durchkorrigiert am 16. Januar 1539 für Barth. Zupringer. (Schiebl. XXIX 50)
Schuldbrief des Steffan Platczker, Bürger von Danzig, über 535½ Mark an Conrad von Erlichshausen, Komtur zu Althaus. Pauwel Frost, Bürger zu Danzig.
Der Landmarschall in Livland an den Hochmeister: die Gefangenen in Litauen; die Meisterwahl. Der Deutschmeister in Preußen erwartet.
PrUB1438.02.10 – 1438 II 10. Danzig.
Danzig an den deutschen Kaufmann zu Antwerpen: der Danziger Bürger Albrecht Bosinghusen und der deutsche Kaufmann Hans Bemmer hätten dem Danziger Rat eine mit dem Siegel des Kaufmanns besiegelte Urkunde von 1436 XII 7 vorgelegt, nach der die genannten Personen von Albert Bemmer bevollmächtigt worden seien, von dem Danziger Bürger Tideman van Borstelen 2 Hundert Salz einzufordern. Dieses habe der Kaufmann Everd Schilling in der Baie für Alberts Geld gekauft, um es im Schiff Johan Dages nach Livland zu bringen. Tideman habe jedoch eine Abrechnung gesandt, aus der das von Everd Schilling an Johan Borstel gelieferte Salz hervorgehe. Bittet, Everd Schilling und Albert Bemmer unter Vorlage der einliegenden Schriftstücke zu einer gütlichen Einigung über die 2 Hundert Salz und zur Mitteilung an ihre Freunde in Danzig über den wahren Stand der Dinge zu veranlassen. (APGd. 300,27 (Missive), 2, fol. 192 / Hansisches UB, 7,1, 334, S. 164).
Der Vogt der Neumark an den Hochmeister: Einfall des Grafen von Ruppin in die Neumark; Verdacht gegen den Markgrafen; Eggard von Guntiersbergh.
PrUB, JH II 2456 – 1438 II 12. Mohrungen.
Hochmeister Paul von Rusdorf genehmigt einen Tausch zwischen Heinrich Reuss von Plauen Oberster Spittler und Komtur zu Elbing und Hans Pfeilsdorff Herrn Hoyken Sohn betrefend das Dorf Langgut, den See Omeling, Haideland und 1 Mühle zu Langgut bzw. die Güter, die Herr Menczel von Wildenaw bei Ortelsburg besessen hat, und erteilt über Langgut pp. die Verschreibung. Zeugen: Wilhelm von Helfenstein Großkomtur, Heinrich Reuss von Plauen Obester-Spittler, Johann von Steten Komtur zu Schweiz, Kaplan Kaspar, Johann Birglyn, Ludwig von Erlingshausen Kompan und Schreiber Andreas (und) Martinus. - Mohrungen 1438 Mittwoch nach Scolastica. - Original Pergament Siegel mit Rücksiegel. (Schiebl. XXIV 13)
PrUB1438.02.13 – 1438 II 13. Osterode.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an die Väter und Herren [des Basler Konzils]: Sie hätten in ihrem Schreiben gegen Bischof [Johann III. Marienau] von Kulm berichtet, dass der Bischof seit acht Jahren Häresien und Irrtümer in seinen und des Ordens Landen verbreite. Aus Respekt gegenüber allen Prälaten des Landes vertraue er darauf, dass diese Anklage gegenüber dem genannten Bischof nicht der Wahrheit entspreche, vielmehr als erfunden gelten müsse. Sie sollten prüfen, ob sie diesen Vorwürfen Glauben schenken wollten. Wenn er dennoch von den kleinsten Häresien und Irrtümern erfahre, werde er diese mit Hilfe des Bischofs von Ermland, der anderen Prälaten seiner Lande, der Komture und Untertanen auslöschen. - Datum in Osterode 13 [14] die mensis Februarii anno etc. id est proxima quinta feria post Scolastica virginis. (RBDO IV, 509 / OF 13, 489)
PrUB1438.02.13.a – 1438 II 13. Osterode.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an das Basler Konzil: Es verwundere und schmerze ihn, dass der amtierende Bischof Johann [III. Marienau] von Kulm wegen etlicher Häresien persönlich vor ihr Gericht geladen worden sei. Denn er werde von ihm und den Einwohnern seiner Lande für seinen Glauben und seine Redlichkeit gegenüber den Menschen geschätzt. Sie sollten wissen, dass diese Einflüsterungen eines so schweren Verbrechens auf gewisse Priester zurückgingen, die, wie er erfahren habe, ungebildet und seltsam seien. Viele kluge geistliche wie weltliche Männer seien verwundert, dass sich solche einfachen Männer auf diese Weise gegen ihren eigenen Prälaten wenden könnten, der doch im Glauben rein sei und sich durch vorbildliche Lebensführung auszeichne. Der Bischof sei jedoch durch sein Alter und Krankheiten so belastet, dass er nicht ohne Gefahr für sein Leben persönlich erscheinen könne. Sie sollten ihm daher erlauben, seine Unschuld durch einen Prokurator zu beweisen, oder benachbarte Bischöfe beauftragen, sich über das Gesagte zu informieren. - Datum ut scripsi in eadem causa. (RBDO IV, 510 / OF 13, 490)
PrUB1438.02.13.b – 1438 II 13. Osterode.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an N.N.: Macht bekannt, dass er Bischof Franz [Kuhschmalz] von Ermland mit der Vertretung des Bischofs Johann [III. Marienau] von Kulm gegen den Dominikaner Peter Wichman beauftragt habe. Bittet, den ermländischen Bischof gütig zu empfangen, anzuhören und dem, was er in der Sache ausführe, Glauben zu schenken. - Datum in castro nostro Osterode 1438 xiiia die mensis Februarii anno domini mo cccco xxxviiio. (RBDO IV, 511 / OF 13, 490-91)
PrUB1438.02.14 – 1438 II 14. Liebemühl.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an Albrecht Graf zu Newgarden, Gerth von Dewecze Ritter, Conradt Vlemyng Marschall, Ludeke Massow Hofmeister, Beslaw vam Ghur Vogt und der Stadt Stolp: Sie hätten ihm wegen Stephan Czitczewicz geschrieben, der wegen der Tötung seines Vaters durch den Pfleger zu Bütow Ansprüche an den Orden erhebe, und gebeten, mit Stephan einen Tag zur Klärung der Vorwürfe zu vereinbaren. Der Hochmeister erklärt, er wisse nichts von der Angelegenheit, werde aber den Komtur von Danzig beauftragen, mit Stephan einen Tag zu Lauenburg oder Bütow zu vereinbaren. - Geben uff unsern hove czur Liebenmole am tage Vallentini im XXXVIIIten jare. (RBDO IV, 512 / OF 13, 111-12)
PrUB, JH II 2456a / PrUB, JH II 4559 – 1438 II 16. Ferrara.
Papst Eugen IV an Hochmeister: Der griechische Kaiser und der Patriarch von Konstantinopel mit großem Gefolge am 8. Februar in Venedig gelandet, um an der Kirchenversammlung von Ferrara teilzunehmen. Der Papst fordert den Hochmeister auf, die Mitglieder des Baseler Konzils als Ketzer zu verfolgen, für das Gelingen des Einigungswerkes mit den Griechen Prozessionen und Gebete in seinem Lande zu veranstalten und einige seiner Prälaten zur Kirchenversammlung nach Ferrara zu entsenden. - Ferrara 1437, XIV. kalend. Martii a. 7. (Anfang: „Cum tu una.") - Original Pergament teilweise vermodert, Bulle ab. Reg. Livl. UB. IX Nr. 257. (Papsturk. Nr. 415 / Sch. 11,6)
PrUB1438.02.18 – 1438 II 18 [Danzig].
Erbteilung zwischen Anna, Witwe des Alexius Schonnenberg und Schiffer Hinrik von Kulm als Bevollmächtigten der Tochter ihrer Schwägerin Taleke Kalveswynkel, vgl. [PrUB1438.01.06]. (APGd. 300, 43, 1b, S. 333 / Hansisches UB 7,1, 364 Anm. 1, S. 180).
PrUB1438.02.19 – 1438 II 19. Preußisch Mark.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den Markgrafen zu Brandenburg: Der Vogt der Neumark habe ihm berichtet, dass der Graf von Ruppin, ein Untertan des Markgrafen, ein Dorf in der Neumark überfallen und ausgeraubt habe. Der Vogt habe nicht gewusst, wer die Räuber gewesen seien, und habe die Seinen ausgeschickt, diese zu verfolgen. Dabei seien sie in den Landen des Markgrafen auf den Grafen von Ruppin und etliche von den Untertanen des Markgrafen getroffen, die ihnen einen Hinterhalt bereitet und etliche tot geschlagen oder gefangen genommen hätten. Die Seinen hätten ihn auch unterrichtet, dass die Leute des Markgrafen seinen Untertan Curth Struws auf seinem Hof überfallen und ohne Grund gefangen genommen hätten. Das sei unerträglich, zumal der Hochmeister nichts von einer Fehde wisse. Bittet daher, den Grafen und die Leute des Markgrafen dazu zu bewegen, die Gefangenen freizulassen und ihnen keinen weiteren Schaden zuzufügen. - Gegeben czum Preuwschen Markte am mittewoch vor Katedra Petri im xxxviiiten jare. (RBDO IV, 513 / OF 13, 491-92)
PrUB1438.02.20 – 1438 II 20. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den Junker [jungen Herzog] von Kleve: Er habe sicher gehört, dass Heinrich Vorrath, der Bürgermeister von Danzig, als Gesandter zum König von England auf dem Rückweg vom Vogt des Bischofs von Münster mit anderen preußischen Untertanen in Cloppenburg gefangen genommen worden sei. Der Hochmeister habe dem Bischof, dem Erzbischof von Köln, dem Domkapitel und anderen Freunden und Gönnern des Ordens geschrieben. Der Erzbischof von Köln hätte sich für ihn eingesetzt, dennoch sei Heinrich Vorrath trotz seiner Unschuld nicht aus seiner Gefangenschaft befreit worden. Bittet, dem Bischof von Münster ebenfalls in dieser Sache zu schreiben. - Geben czu Mar[ienburg] am donrstage vor Kathedra Petri im xxxviiiten jare. (RBDO IV, 514 / OF 13, 548)
PrUB1438.02.20.a – 1438 II 20. Stuhm.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den Erzbischof von Köln, den Herzog von Jülich und Köln: Der Erzbischof habe ihm wegen Clara, der Witwe des Heinrich Hardfuwst geschrieben, deren Mann in Diensten des Ordens zweimal gefangen genommen worden sei und Schaden erlitten hätte, den er zu Lebzeiten eingefordert, aber nie erhalten hätte. Der Hochmeister teilt mit, dass Heinrich zu dieser Zeit in den Diensten des Grafen von Sayn, Komtur zu Balga, gewesen und in der Schlacht von Tannenberg gefangengenommen worden sei. Danach sei er jedoch freigekommen und vollkommen entschädigt worden. Ein zweites Mal sei er in der Neumark zusammen mit Michael Küchmeister als Vogt gefangengenommen, dann wieder freigelassen und erneut für seine Gefangenschaft bezahlt worden. Der Hochmeister könne aus den Büchern und Registern des Ordens beweisen, dass er Heinrich nichts schuldig sei. Er habe davon erst gehört, als ihn Heinrich kurz vor seinem Tod gemahnt habe. Bittet daher den Erzbischof, Clara zu bewegen, auf die unberechtigten Forderungen zu verzichten. - Geben czum Stum am donnerstage vor Matthie apostoli im xxxviiiten [jare]. (RBDO IV, 515 / OF 13, 553-54)
1438, März
Inventar der Komturei Mewe bei Abgang des Komturs Johann von Pomersheym und Dienstantritt des Gerlach Mertz.
Inventar des Obersten Marschallamtes (Königsberg) bei Übergang dessen von Vincenz von Wirszperg auf Heinrich von Rabensteyn (Bibliothek!).
Hochmeister Paul von Rusdorf macht bekannt, dass die in der Gefangenschaft des litauischen Großfürsten Sigismund befindlichen Gefangenen, insbesondere Dietrich von der Recke, Heinrich Roddenberg und Poppe von Kokeritz nach Verhandlungen jetzt bis VI 1 auf Zeit freigelassen seien. Nun solle eine endgültige Lösung vereinbart werden. Falls das nicht geschehe, verbürge er sich mit dem gesamten Orden für die Rückkehr der Gefangenen nach Traken an VI 1. Siegelankündigung des Hochmeisters und Gebietiger. - Gegeben [...] uff unserm hawsze Mar[ienburg] am negsten montage nach Invocavit im xxxviiiten jar[e]. (RBDO IV, 516 / OF 13, 493-494)
PrUB1438.03.04 – 1438 III 4. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den Großfürsten [Sigismund von Litauen]: Dankt ihm, dass er erlaubt habe, die vorerst bis Fastnacht freigelassenen Gefangenen aus Livland weiter bis Pfingsten auf freiem Fuß zu lassen. Da ihn der Großfürst gleichzeitig um die Erneuerung des Gelöbnisbriefes für die Gefangenen gebeten habe, mit Ausnahme der drei Gefangenen von Donyn, Lange Stenczlaw und Nickel Wilke, sende er ihm den Gelöbnisbrief wie gewünscht mit Nicklos Thuderbach, dem Briefweiser. Bittet ihn um menschliche Behandlung der Gefangenen im Namen Gottes.
[als eigener Brief] Der Hochmeister bittet, dass der Bote den drei Gefangenen auch die Lebensmittel übergeben dürfe, die er mitbringe, dass er zu ihnen gehen und mit ihnen sprechen könne. - Gegeben czu Marienburg am dinstage noch Invocavit im xxxviiiten jare. (RBDO IV, 517 / OF 13, 112-13)
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den Erzbischof von Köln [Dietrich II. von Moers]: Der Danziger Bürger Hans Woldecke habe ihm geklagt, dass er seinen Rechtsstreit gegen Paderborn bereits gewonnen habe, dass dies jedoch von der Stadt nicht anerkannt werde. Er bittet daher den Erzbischof, Paderborn erneut zu schreiben, damit Hans zu seinem Recht und einer Entschädigung für den Aufwand komme. - Gegeben czu Marienburg am sonnobende vor Remi[ni]scere im xxxviiiten jar. (RBDO IV, 518 / OF 13, 492)
PrUB1438.03.08.a – 1438 III 8. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an die Stadt Paderborn: Hans Woldeke, Einwohner seiner Stadt Danzig, habe berichtet, dass er an etliche Einwohner ihrer Stadt Forderungen habe, die er rechtlich habe durchsetzen können. Aber obwohl er Recht bekommen und der Erzbischof von Köln sich bei ihnen für ihn eingesetzt habe, könne Hans das ihm Zustehende nicht erhalten. Bittet daher, Hans angesichts dessen Ausgaben für Reisen und Zehrung sowie aufgrund seiner Bitten behilflich zu sein, ohne weitere Kosten und Ungemach sein Recht zu bekommen. - Geben uff unserem hausze Marienburg am sonnobende vor Reminiscere im xxxviiiten jare. (RBDO IV, 519 / OF 13, 492-93)
König Wladislaus von Polen an den Hochmeister: bittet, die polnischen Kaufleute. die ihr Getreide über See durch Preußen exportieren wollten und sich über Behinderungen durch Ordensbeante beklagt hätten, entsprechend dem Brester Frieden ebenso frei durch Preußen ziehen zu lassen, wie es den preußischen Kaufleuten für ihre Waren in Polen gestattet sei. (Hansisches UB 7,1, 337, S. 166)
PrUB1438.03.13 – 1438 III 13. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an die Herzöge von Österreich: Er habe vom Komtur zu Wien erfahren, dass der Landkomtur zu Österreich verstorben sei. Daher habe er mit Rat seiner Gebietiger dem ehemaligen Komtur zu Mewe, Johan von Pomersheym, die Ballei Österreich übertragen und ihm etliche Aufträge an die Herzöge mitgegeben. Bittet, Johan gnädig aufzunehmen und ihn in den Angelegenheiten der Ballei zu unterstützen. - Geben uff unserm hawsze Marienburg am donnerstage vor Mittfasten im xxxviiiten jare. (RBDO IV, 520 / OF 13, 511-12)
Bischof Wladislaus von Leslau an den Hochmeister: Seehandel Krakauer Kaufleute.
Quittung des Hochmeisters gegen Heinrich von England über 500 Mark, empfangen durch Heinr. Vorrath auf eine von Hochmeister Ulrich von Jungingen herstammende Forderung (19274 Nobel).
PrUB1438.03.19 – 1438 III 19. Marienburg.
Hochmeister [Paul von Rusdorf] macht bekannt, dass er von Heinrich Vorrath, Bürgermeister der Stadt Danzig, seinem Gesandten zu König Heinrich [VI.] von England, 500 englische m. erhalten habe, als Teil der alten englischen Schuldsumme von 19274 nob. 3 sol. 4 d. - Datum in castro nostro Marienburg decimanona die mensis Marcii anno xxxviii. (RBDO IV, 521 / OF 13, 494)
PrUB1438.03.22 – 1438 III 22. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den Herzog von Sachsen: Der Herzog habe ihm wegen der Brüder Peter und Heincze genannt die Holdewen und ihrer vorgeblichen Forderungen um Sold, Pferde- und Schadensersatz geschrieben. Er habe auch angesprochen, dass er auf Bitten des vom Orden entsandten Peter Czan Verhandlungen angesetzt hätte, zu denen der Hochmeister die Seinen habe entsenden sollen. Der Hochmeister habe jedoch von diesem Termin nichts erfahren. Der Herzog könne zudem leicht sehen, dass er den Holdewen nichts schuldig sei. Diese seien in der Rotte des Herrn von Beversteyn gewesen, und er könne mit Quittungen und Briefen beweisen, dass er Schaden und Sold vollständig bezahlt habe. Gäbe es Forderungen, die die Holdewen beweisen könnten, werde er sie gern begleichen. - Geben czu Marienburg am sonnobende vor Letare im xxxviii[ten] jare. (RBDO IV, 522 / OF 13, 496-97)
PrUB1438.03.23 – 1438 III 23. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an die Amtsleute und Brüder der Ballei Österreich: Wie er erfahren habe, sei der bisherige Landkomtur Johan von Anewil verstorben. Daher habe er mit Rat und Zustimmung seiner Gebietiger den ehemaligen Komtur zu Mewe, Johan von Pomersheym, zum neuen Landkomtur von Österreich berufen und verleihe ihm die Befugnis, die Ballei und ihre Häuser nach alter Gewohnheit und mit dem Rat seiner ältesten Mitbrüder zu verwalten. Kein Bruder der Ballei solle Güter oder Schlösser verpfänden oder verkaufen ohne Zustimmung des Hochmeisters. Keines der Komturs- und sonstigen Ämter dürfe mehr als seinen Bedarf haben, während anderen Ämtern das Notwendige fehle. Bittet in gütiger Ermahnung und unter Gehorsam, Johan als ihren Oberen aufzunehmen und mit gutem Willen gehorsam zu sein. - Gegeben […] uff unserm huwsse Marienburg am sontage Laetare im xxxviii[ten] jore. (RBDO IV, 523 / OF 13, 494-96)
PrUB1438.03.23.a – 1438 III 23. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an die Amtsleute und Brüder der Ballei Österreich: Nachdem er Johan von Pomersheym, den ehemaligen Komtur zu Mewe, mit Rat seiner Gebietiger zum Landkomtur berufen habe, habe er diesem die Vollmacht gegeben, ungehorsame Brüder nach dem Rat seiner Ältesten anzusetzen und nach Preußen zu schicken, wenn dies der Ballei diene. - Gegeben […] czu Mar[ienburg] am sontage Letare im xxxviii[ten] jare. (RBDO IV, 524 / OF 13, 512-13)
PrUB1438.03.23.b – 1438 I 31. o.O.
[Die preußischen Schiffer] Johan Grave, Tydeman Buck, Herman Crayenbrouck, Clais Rooff, Johan Bernartssone und Hans Camper verpflichten sich eidlich vor dem Herrn von der Veere und den Schöffen von Middelburg, wenn die Holländer nicht in Frieden aus Preußen zurückkehren, sich in Middelburg zum Einlager zu stellen, um für etwaige Schäden, die den Holländern von den sechs wendischen Städten zugefügt wurden, Ersatz zu leisten. (StA Middelburg, Ordonnantie voor de vleeshouwers fol. 55r / Hansisches UB, 7,1, 339, S. 166).
Großfürst Sigmund von Litauen an den Hochmeister: Freigebung der Gefangenen (Lange Stenczlaw, Nickil Wilke und Der von Donen) innerhalb seines Landes. Niclos Thuderbach. Herzog Swidergall. Geleitung des Metropolitans mit den Seinen und mit Griechen. Verbürgt sich nicht für die Samaiten.
PrUB1438.03.26 – 1438 III 26. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den König von Polen: Der König habe ihn gebeten, seine Untertanen ihr Getreide nach den Bestimmungen des Ewigen Friedens ausführen zu lassen. Er habe aber mit den Seinen wegen Teuerung und Hunger im Lande ein Ausfuhrverbot beschlossen, das gelte, bis man das Gedeihen des neuen Getreides einschätzen könne. Wenn die Ausfuhr den Seinen wieder gestattet werde, dürften auch die Untertanen des Königs ihr Getreide nach den Bestimmungen des Ewigen Friedens ausführen. - Geben uff unserm hauwße Marienburg am mittwoch nach Letare im XXXVIIIten jare. (RBDO IV, 525 / OF 13, 113)
PrUB1438.03.26.a – 1438 III 26. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den König von Polen: Er habe den Komtur zu Althaus und den Pfarrer zu Thorn unter anderem wegen der Brücke zu Leibitsch zu ihm gesandt, habe aber erfahren, dass [die Vereinbarungen] nicht gehalten würden. Der Hauptmann von Bebern lasse gegen die Vereinbarungen im Ewigen Frieden über die Fähre in Slottorie nicht nur leichte Wagen, Reiter und Fußgänger, sondern auch schwere Wagen übersetzen. Bittet den König, den Hauptmann anzuhalten, dass er beim Bau von Damm und Brücke zu Leibitsch helfe, damit so zum Nutzen der Untertanen beider Seiten eine freie Straße entstehe, wie im Ewigen Frieden vereinbart. - Geben czu Mar[ienburg] am midwoch noch Letare im XXXVIIIten jare. (RBDO IV, 526 / OF 13, 114)
PrUB1438.03.27 – 1438 III 27. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an König [Albrecht] von Ungarn: Der König habe von ihm über seine Wahl zum König von Ungarn und die seiner Frau Elyzabeth zur Königin sowie von seiner Krönung Januar 6 zu Székesfehérvár berichtet. Der Hochmeister, seine Gebietiger und Lande seien darüber sehr erfreut, ebenso wie über seine Wahl zum König von Böhmen. Empfiehlt ihm den neuen österreichischen Landkomtur Johan von Pomersheym. Er sende mit seinem Diener Hans Panewicz zwei Rosse, zusammen mit zwei Jungen, zur Kurzweil und Freude des Königs. - Gegeben zcu Mar[ienburg] am donrstage vor Judica im xxxviii[ten] jore. (RBDO IV, 527 / OF 13, 497-99)
PrUB1438.03.27.a – 1438 III 27. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an Königin Elyzabeth von Ungarn: Er habe von König Albrecht von ihrer Wahl zur Königin von Ungarn sowie von ihrer Krönung Januar 6 zu Székesfehérvár erfahren. Der Hochmeister, seine Gebietiger und Lande seien darüber sehr erfreut. Möchte für ihre Liebe und Zuneigung zum Orden danken, sende daher seinen Diener Hans Panewicz, dem Briefweiser, mit einem weißen Bernsteinpaternoster, das schönste in seinem Lande. - Gegeben czu Mar[ienburg] am donrstage vor Judica im xxxviii[ten] jare. (RBDO IV, 528 / OF 13, 499-500)
PrUB1438.03.27.b – 1438 III 27. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an Caspar Schlick: Sende mit seinem Diener Hans Panewicz, dem Briefweiser, eynen kyber, nicht als Gabe, sondern als Zeichen seiner Freundschaft. Bittet, dass er sich beim König von Ungarn und Böhmen für ihn und den Orden einsetze. Wenn der Deutschmeister wegen des Hochmeisters Gesandte zum König sende oder selbst komme, solle er sich in den Dingen, in denen der Deutschmeister unrechtmäßig gegen ihn gehandelt habe, als Freund und Förderer beweisen. Caspar Schlick solle beim König und sonst bewirken, dass die Pläne des Deutschmeisters verhindert würden, und sich auch sonst für ihn und seinen Orden einsetzen, wie er das immer getan habe. - Gegeben czu Mar[ienburg] am nehsten donrstag vor Judica im xxxviii[ten] jare. (RBDO IV, 529 / OF 13, 500-01)
PrUB1438.03.28 – 1438 III 28. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an das Basler Konzil: In seinen und seines Ordens Landen seien etliche Gelder aus den großzügigen Stiftungen der. Gläubigen gesammelt worden, die an verschiedenen Orten deponiert worden seien, um damit die Kirchenunion mit den Griechen zu finanzieren. Nun habe ihr Bote Meister Richard die genannten Gelder für das Konzil einziehen wollen. Der Hochmeister teilt dazu mit, dass die Gelder mit Zustimmung der Prälaten, der Ratgeber des Ordens und der Untertanen an verschiedenen Orten deponiert worden seien. So könne das Geld nicht ohne allgemeine Zustimmung übergeben werden. Bittet, das nicht nicht negativ aufzunehmen. - Datum in castro Marienburg xxviiia die mensis Marcii anno xxxviiio. (RBDO IV, 530 / OF 13, 503-04)
PrUB1438.03.29 – 1438 III 29. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an die Komture [in Preußen]: Aufgrund des Verkaufs von Pferden durch die rosstewscher hätten die armen Leute, insbesondere die Bauern auf dem Lande, großen Schaden erlitten. Deshalb habe man beschlossen: Zum ersten solle keiner in den Städten oder auf dem Land Pferde unter einem Wert von 9 m. gering kaufen, damit die armen Leute leichter Pflugpferde kaufen könnten. Dagegen könnten ein Bauer solche Pferde von einem anderen für den eigenen Gebrauch kaufen, aber nicht darüber hinaus. Über 9 m. könnten auch die rostewscher Pferde kaufen und verkaufen. Auch habe er oft befohlen, dass niemand auf dem Land oder in den Städten Krüger halten solle, die das Bier ausschenken, sondern dass jeder sein Bier selbst ausschenke. Er fordere er von den Komturen, darauf zu achten, dass beide Vorschriften eingehalten würden, bei Verlust der Güter und bei Strafe. - Geben czu Marienburg am sonn-abend vor Judica im xxxviiiten jare. (RBDO IV, 531 / OF 13, 501-02)
PrUB1438.03.29.a – 1438 III 29. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an das Basler Konzil: Sie hätten ihm Meister Richard, den Briefweiser, mit der Bitte geschickt, diesem das für sie im Lande gesammelte [Ablass-]Geld zu übergeben. Teilt mit, dass das Geld auf Rat der preußischen Prälaten zu treuer Hand in etliche Städte gelegt worden sei. Sie könnten darüber mit dem ermländischen Bischof Franz sprechen. Das Geld könne daher nicht ohne den einträchtigen Rat von Prälaten, Landen und Städten ausgezahlt werden. Bittet, das nicht negativ aufzunehmen. - Geben uff meyns ordens hawsze Marienburg in Prewszen am sonabend vor Judica im xxxviiiten jare. (RBDO IV, 532 / OF 13, 502-03)
PrUB1438.03.29.b – 1438 III 29. Stuhm.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an Hasse von Bredow, Statthalter der Mark Brandenburg, und die Städte Frankfurt und Berlin: Teilt ihm klagend mit, dass der Graf von Ruppin mit etlichen seiner Helfer in die Neumark gezogen sei und dort ein Dorf überfallen und ausgeraubt habe. Der Vogt der Neumark habe die Räuber verfolgen lassen. Dabei seien diese auf den Grafen von Ruppin und seine Helfer getroffen, diese geschlagen, verwundet und gefangen genommen hätten. Der Graf habe all dies getan, ohne den Vogt der Neumark vorzuwarnen. Er wisse mit dem Markgrafen, seinen Untertanen und insbesondere dem Grafen von Ruppin nur von Vertrauen. Bittet, den Grafen dazu zu bewegen, die Seinen aus dem Gefängnis freizulassen, ihnen ihren Besitz zurückzugeben und ihre Schäden zu ersetzen. - Geben czum Stume am sonnabe[nde] vor Judica im xxxviiiten jare. (RBDO IV, 533 / OF 13, 504-05)
PrUB1438.03.31 – 1438 III 31. Stuhm.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den Erzbischof von Köln: Teilt mit, dass Heinrich Vorrath, Bürgermeister von Danzig, den er in diplomatischer Mission zum König von England und weiter nach Flandern geschickt habe, auf seiner Rückreise im Land des Bischofs von Münster auf der freien kaiserlichen Straße mit etlichen Kaufleuten, darunter dem Danziger Einwohner Herman Bauer, zu Cloppenburg ohne eigenes Verschulden gefangen genommen worden sei. Herman habe der bischöfliche Vogt zu Cloppenburg 1.400 gld. an Kleinodien und Waren genommen, Heinrich habe immer wieder auf seinen Status als Gesandter hingewiesen, der Erzbischof von Bremen und andere hätten für ihn erfolglos interveniert. Heinrich sei zu Eiden gezwungen worden, dass er sich um eine Entscheidung der Hansestädte bemühen werde und dass er, wenn das nicht geschehe, wieder nach zu Münster zurückkomme. Der Bischof sei jedoch zu dem von den Städten abgehaltenen Tag nie erschienen und habe auch keine Vertreter entsandt. Heinrich sei daher nicht aus dem Gefängnis entlassen worden, und der Bischof wolle auch nicht, dass die preußischen Kaufleute frei durch seine Lande zögen. Bittet den Erzbischof, die völlige Unschuld Heinrichs zu erkennen und seinen Bruder, den Bischof von Münster, zu bewegen, Heinrich von dem erzwungenen Gelübde und seiner unverschuldeten Gefangenschaft zu befreien. Bittet, die Seinen zu unterstützen und auf seinen Bruder einzuwirken, damit den Seinen ihr Recht nicht versagt werde. - Geben czum Stume am nesten montage nach Judica im xxxviiiten jare. (RBDO IV, 534 / OF 13, 505-07)
PrUB1438.03.31.a – 1438 III 31. Stuhm.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den Bischof von Münster: Bürgermeister und Ratsherren von Danzig hätten ihn unterrichtet, dass Heinrich Vorrath, Bürgermeister von Danzig, den er als seinen Gesandten zum König von England und weiter nach Flandern geschickt habe, auf seiner Rückreise durch den Vogt des Bischofs zu Cloppenburg mit etlichen Kaufleuten, darunter dem Danziger Einwohner Herman Bauer, dem der Vogt um 1.400 gld. an Kleinod und Ware genommen habe, auf der freien kaiserlichen Straße zu Cloppenburg ohne eigenes Verschulden gefangen genommen worden sei. Heinrich habe sich gegenüber dem Bischof als Gesandter bekannt, der Erzbischof von Bremen und andere hätten sich für ihn eingesetzt. Dies habe Heinrich jedoch nichts geholfen, vielmehr habe man ihn zu Eiden gezwungen, dass er sich darum bemühe, dass die Hansestädte für den Bischof Gericht halten sollten und dass er, wenn das nicht geschehe, sich zu Juli 25 wieder dem Bischof in Münster stelle. Der Bischof sei jedoch zu dem von den Städten abgehaltenen Tag nie erschienen und habe auch keine Vertreter entsandt. Heinrich sei daher nicht aus dem Gefängnis und seinem Gelöbnis entlassen worden. Der Hochmeister bittet, Heinrich angesichts seiner Unschuld von seinen Eiden und aus der Gefangenschaft zu befreien. Auch solle der Bischof dafür sorgen, dass Herman Bauer freigelassen werde und den ihm vom Vogt genommenen Besitz zurückerhalte. Gäbe es berechtigte Forderungen der Untertanen des Bischofs an die Seinen, werde er dafür sorgen, dass niemandem sein Recht verweigert werde. - Geben uff unserem hawsze Stum am montage nach Judica im xxxviiiten jare. (RBDO IV, 535 / OF 13, 507-09)
1438, April
Bischof Johann von Pomesanien an den Erzpriester in Thierbach: Immission des Alexius Pflug in die Pfarrei Holland.
PrUB, JH I 7428a – 1438 IV 4. o.O.
Handfesten über 2 Hufen zu Falkenau, Amt Rastenburg.
Der Landkomtur von Utrecht an Willem Vitgennulant [Wilhelm von der Kemenaten?] Deutschordensbruder: seine Anwesenheit in Franken, Sweder Cobbing, Deutschmeister etc.
PrUB1438.04.05 – 1438 IV 5. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an Hennke von Wreda, den alten Drost zu Werle: Hennke habe ihm geschrieben, dass ihn Herman Storch in Westfalen, am Rhein und auch bei anderen Herrn und Grafen anklage, weil er einen Brief des Hochmeisters mit einem Majestätssiegel habe, der ihm nicht gehalten werde. Der Hochmeister betont dagegen, er sei Herman zu nichts verpflichtet. Herman sei zwar in Preußen gewesen und habe vorgegeben, dass dem Orden in Danzig etliche Güter von unehelich geborenen Leuten erblich zugefallen seien. Er hätte um einen Brief gebeten, diese Güter einzumahnen, und versprochen, die Hälfte der Güter an den Orden zu geben. Daher habe ihm der Hochmeister einen Brief ausgestellt, nicht mit dem Majestätssiegel, sondern dem kleinen Siegel. Dies sei jedoch erfolglos geblieben, denn die von ihm angesprochenen Leute hätten den rechtmäßigen Besitz ihrer Güter nachweisen können. Bürgermeister und Rat der Stadt Danzig würden ihm noch einen Brief senden, der die Sache genauer erläutere. - Geben czu Mar[ienburg] am sonnobende vor Palmarum im xxxviii[ten] jor. (RBDO IV, 537 / OF 13, 510-11)
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an die Städte Stolpe, Schlawe, Köslin, Kolberg, Treptow, Wollin, Wolgast, Stralsund, Greifswald, Ribnitz, Rostock, Wismar und Lübeck sowie an den Herzog von [Pommern-] Wolgast: bittet für den russischen Archidiakon Gregorius, der vorab für den russischen Metropoliten Isidor wegen der Kirchenunion zum Konzil nach Basel reist, um Unterstützung, freundlichen Empfang und Geleitschutz für ihn und sein Gefolge bis zur jeweils nächsten Stadt. - Geben zu Marien[burg] am Palmtage im xxxviiiten jar[e]. (RBDO IV, 538 / OF 13, 513)
PrUB1438.04.07 – 1438 IV 7. Marienburg.
Liste der [durch Hochmeister Paul von Rusdorf] 1438 erteilten Keutelbriefe für das Haff. Die Empfänger sind die der Liste von 1437. - Geben czum Stume am Montag nach dem Palmtage im xiiiic und xxxviiten jare. (RBDO IV, 539 / OF 13, 569)
PrUB1438.04.10 – 1438 IV 10. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den russischen Metropoliten Isidor: Der Metropolit habe ihn über seine Boten, den Landmarschall von Livland und andere, über seine Pläne informiert, dass er für die Kirchenunion zum Konzil ziehen wolle. Daran sei er am Strand lange von den Samaiten gehindert worden. Damit er bei seinem Ziel vorankäme, habe der Hochmeister den Großfürsten, Herzog Sigismund von Litauen, gebeten, dem Metropoliten behilflich zu sein und ihm durch sein Land sicheres Geleit zu geben. Der Großfürst habe ihm daraufhin ein Geleit und einen verschlossenen Brief in russischer sowie einen weiteren in deutscher Sprache geschickt, den der Hochmeister seinem Brief an den Metropoliten beifüge. Diesem könne er entnehmen, dass der Großfürst ihn für Samaiten nicht geleiten wolle. Der Metropolit solle sich mit dem Landmarschall und dem Erzbischof von Riga beraten und entscheiden, welchen Weg er nehmen wolle. - Gegeben czu Mar[ienburg] am gutten donrstage im xxxviii[ten] jare. (RBDO IV, 540 / OF 13, 514-15)
Der Landmarschall in Livland an den Hochmeister: Verhandlungen mit Sigmund von Litauen wegen der Gefangenen. Johann Wildunghen, Wynrich von dem Durben, Henrich Plettenberg, Gefangene des Bischofs von Wilna.
Ritter Hasse von Bredow, Hauptmann der Mark Brandenburg, an den Hochmeister: Einfall des Grafen von Lindau in die Neumark. Der Markgraf.
Hochmeister Paul von Rusdorf macht bekannt, dass die Brüder Walther vom Loo Komtur zu Reval, Mattis von Bonigen Komtur zu Goldingen, Hans Schaffhausen Komtur zu Ascheraden und Heinrich Slerogner Komtur zu Mitau ihn und seine Gebietiger nach alter Gewohnheit um die Auswahl und Bestätigung eines neuen Landmeisters zu Livland gebeten hätten. Er habe daher mit Rat seiner Gebietiger den Obersten Spittler Heinrich Reuß von Plauen, Komtur zu Elbing, und Hans von Schauwenburg, Komtur zu Ragnit dazu bevollmächtigt und entsandt. Deren Entscheidung würden er und seine Gebietiger fest einhalten. - Undatiert. (RBDO IV, 541 / OF 13, 515-16)
PrUB1438.04.15 – [1438 nach IV 14]. o.O.
[Der deutsche Kaufmann z.Zt. zu Antwerpen, an Danzig]: verwahrt sich gegen die von Holländern und Seeländern aufgebrachte Beschuldigung, dass er [Preußen] mit in den wendisch-holländischen Krieg gezogen habe. (APGd. 300 D 21, Nr. 58 / Hansisches UB, 7,1, 342, S. 163).
Neue Ordensregeln (14 Punkte) für den Orden in Livland, vom Hochmeister erlassen unter Mitwirkung des Großkomturs Wilhelm von Helffensteyn, des Obersten Marschalls Heinrich von Rabensteyn und der livländischen Komture Walther vom Lo zu Reval, Mattis von Bonyngen zu Goldingen, Hans Schaffhuser zu Ascheraden und Hinrich Sleregen zu Mitau.
PrUB1438.04.17 – 1438 IV 17. [o.O.]
Hochmeister Paul von Rusdorf in drei Briefen an die Ritter, Knechte und Mannen in Harrien und Wierland, an die Städte, Ritter und Knechte Livlands sowie an die Stadt Reval im Besonderen: Nach dem Tod des livländischen Meisters Heinrich [Böckenförde genannt] Schungel seien die Komture Walther vom Loo zu Reval, Mattis von Boningen zu Goldingen, Hans Schaffhuwsen zu Ascheraden und Heinrich Sleregen zu Mitau wegen der Wahl eines neuen Meisters nach Preußen gekommen. Daraufhin habe er Heinrich Rews von Plauen, den Obersten Spittler und Komtur zu Elbing, und Hans von Schauwenburg, Komtur zu Ragnit, nach Livland entsandt und bevollmächtigt, dort einen neuen Meister zu bestätigen. Bittet, den von diesen bestätigten Bruder als obersten Gebietiger zu Livland anzuerkennen und ihm gehorsam zu sein und mit Zuneigung und Redlichkeit entgegen zu kommen. - Gegeben czu Mar[ienburg] am nesten donrstage noch Ostern im xxxviii[ten] jare. (RBDO IV, 542 / OF 13, 516-17)
PrUB, JH II 2457 – 1438 IV 17. Marienburg.
Hochmeister Paul von Rusdorf bevollmächtigt den Heinrich Reuss von Plauen Oberster-Spittler und Komtur zu Elbing und Hans von Schauenburg Komtur zu Ragnit zur Bestätigung eines neu zu wählenden Ordensmeisters in Livland. Die Komture Walter von Loo zu Reval, Mattis von Bonyngen zu Goldingen, Hans Schaffhausen zu Ascheraden und Heinrich Sleeregen zu Mitau. - Marienburg 1438 Donnerstag nach Ostern. - Original Pergament Siegel ab. Livid. Urkb. IX n. 276. (L.S. IV 4)
PrUB, JH II 2458 – 1438 IV 17. Marienburg.
Hochmeister Paul von Rusdorf entsetzt den Deutschmeister Eberhard von Seinsheim seines Amtes. Heinrich Marschalk Komtur (zu Rheden). Herman Hug von Heiligenberg Hauskomtur zu Marienburg. Eberhard Wesentauer Tressler. (Hans von Reibnitz) Komtur zu Graudenz. Dr. Andreas Ruperti Pfarrer zu Thorn. - Marienburg 1438 Donnerstag nach Ostern. - Original Pergament. Moder. Nur noch das Siegel des Hochmeisters mit Rücksiegel. Reg. Livl. UB. IX Nr. 278. (Schiebl. 99 Nr. 5)
PrUB1438.04.19 – 1438 IV 19. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den Großfürsten von Litauen: Dankt ihm für seine Zustimmung zur Verlängerung der befristeten Freigabe der Kriegsgefangenen bis Pfingsten, bittet aber nunmehr, die Freigabe um weitere vier Wochen zu verlängern und auch zu 14 Tage nach Pfingsten einen Tag nach Traken, oder wo es ihm bequem sei, zu legen. Der Meister von Livland könne dann seine Beauftragten senden, ebenso wie der Hochmeister, um über die endgültige Freilassung der Gefangenen zu verhandeln. - Geben czu Mar[ienburg] am sonobende vor Quasimodo geniti im XXXVIIIten jare. (RBDO IV, 543 / OF 13, 114-115)
Hochmeister [Paul von Rusdorf] an König [Jakob II.] von Schottland und [mut. mut. an Älterleute und Kaufmannschaft zu Edinburgh]: Nach Aussage des Danziger Kaufmanns Johann Fyschmeister habe ihm der in Leith [heute Stadtteil Edinburghs] verstorbene Kaufmann Heinrich Holthuszen, Kaufmann des Meisters von Livland, in Gegenwart seines Wirtes und anderer glaubwürdiger Männer 8 Pack Flachs und ein Pack Hanf zur Aufbewahrung übergeben, die dem Meister in Livland gehört hätten. Diese habe er aber nach dem Tod Holthuszens aus Gründen, die er mündlich darlegen werde, in Leith zurücklassen müssen. Bittet daher, Fischmeyster diese Waren ohne Hindernis und Arrest zukommen zu lassen. - Datum in castro nostro Marienburg ipso proximo sabbato post festa Pascalia anno xxxviiio. - Zettel: Bittet wegen der Schulden Holthuszens nicht das Ordensgut mit Arrest zu belegen. (OBA 7433 / OF 13, 517-18 / RBDO IV, 544 / Hansisches UB 7,1, 343, S. 158)
PrUB1438.04.19.a – 1438 IV 19. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den König von Schottland und an die Älterleute des Kaufmannes in Edinburgh: [deutsche Übersetzung von Nr. 543 mit leichten Abweichungen, der Zettel ist in den Brief integriert]. - Geben czu Mar[ienburg] am sonnabende nach Ostern im xxxviiiten jare. (OF 13, 518-19 / RBDO IV, 545 / vgl. Hansisches UB 7,1, 343, S. 158)
PrUB, JH II 2459 – 1438 IV 19. Marienburg.
Hochmeister Paul von Rusdorf bestellt den Professor der Theologie und Thorner Stadtpfarrer Andreas Ruperti (In dorso: Andreas Pfaffendorf) Deutscher Orden zum Prokurator Deutscher Ordens bei dem Konzil zu Basel. - Marienburg 1438 XIII. kal. maji. - Original Pergament Siegel stark verletzt. (Schiebl. 19 Nr. 6)
PrUB1438.04.20 – 1438 IV 20. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an Herzog Wlotke [Wladyslaw] von Masowien: Der Herzog habe mitgeteilt, dass er den für vier Wochen nach dem vergangenen Ostern vereinbarten Tag zur Festlegung der Grenzen nicht halten könne, weil er in Sachen des Königs von Polen und insbesondere wegen des Tags zu Neustadt nicht komme könne. Der Hochmeister hätte diesen Tag zur Klärung der Angelegenheiten und Grenzen ebenfalls gern gehalten, doch folgt er der Bitte um Verschiebung gern. Allerdings könne er den vorgeschlagenen Termin 14 Tage nach Pfingsten nicht zusagen, da auf dem letzten Richttag zu Thorn die beiderseitigen Ansprüche geklärt worden seien, der polnische König zwischen Pfingsten und Johannes Baptista an die Neyde, nach Nessau, kommen werde und er sich dorthin begeben müsse. - Geben czu Mar[ienburg] am sontage Quasimodo geniti im XXXVIIIten jare. (RBDO IV, 546 / OF 13, 115-116)
PrUB1438.04.20.a – 1438 IV 20. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den König von Ungarn [und Caspar Schlick]: Der König habe ihm von seiner Wahl zum König von Ungarn und der Wahl seiner Gemahlin Elizabeth zur Königin von Ungarn berichtet. Das freue ihn so sehr. Informiert ihn, dass Herzog Sigismund, Großfürst zu Litauen, etliche gute Leute, so Friedrich von Donen, Nickel Wilki, Hans Lange, Nickel Krymnitcz mit ihren Dienern sowie Lange Stentczlaw, die Herzog Swidrigal im Krieg zur Hilfe gekommen waren, genommen habe und noch heute in harter Gefangenschaft halte. Verhandlngen hätten nicht geholfen. Der Herzog sei ein schwieriger Herr, mit dem man kaum verhandeln könne. Sigismund wolle sie nicht freilassen, solange sie sich nicht ihm unterwerfen und unter ihm in seinem Land niederlassen würden. Dies wollten die Gefangenen nicht tun. Damit sie noch Hoffnung haben könnten, bittet der Hochmeister, der König möge dem Herzog schreiben und ihn ermahnen, die Gefangenen aufgrund seiner Bitte freizulassen. - Geben czu Mar[ienburg] am sontage Quasimodogeniti im xxxviiiten jare. (RBDO IV, 547 / OF 13, 519-20)
Ritter Hasse von Bredow, Hauptmann der Mark, an den Hochmeister: Antwort des Grafen von Lindau auf Klage des Hochmeisters wegen seines Einfalles in die Neumark. Der Markgraf. Die Herzöge von Stettin.
PrUB1438.04.21 – 1438 IV 21. Stuhm.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den König von Polen: Der König habe ihm geschrieben, dass er nach dem Ewigen Frieden den polnischen Kaufleuten die Ausfuhr von Roggen und Getreide gestatten müsse. Der Hochmeister habe ihm in einem früheren Brief geantwortet, dass die Ausfuhr wegen Teuerung und Mangel im Ordensland für alle verboten worden sei und dass den polnischen Untertanen in Preußen sonst etwas gestatten würde, was den preußischen Untertanen verboten sei. Alles andere wäre gegen Gott, Recht und Vernunft. Das sei nicht gegen den Ewigen Frieden, den er in allen Punkten halten wolle. Bittet, das nicht als Unwillen oder Übelwollen zu nehmen. - Geben czu Stum am montage nach Quasimo[dogeni]ti im XXXVIIIten jare. (RBDO IV, 548 / OF 13, 116-117)
PrUB, JH II 2460 – 1438 IV 28. Caporn.
Heinrich von Rabenstein Oberster Marschall erteilt den Einwohnern des Dorfes Mergen (h. Margen) im Fischamte bei dem Fischhofe „Bruder Johannes Hof" gew. Gerechtsame wegen der Fischerei. Familiennamen Zamaythe und Grundel. Zeugen: Wilhelm von Rosenberg Hauskomtur zu Königsberg, die Pfleger Johann Trachenau zu Insterburg, Leonhard Parsperger zu Gerdauen und Gottfried Meyentaler zu Tapiau und der Schreiber Johann Pfarrer zu Germau. - Caporn 1438 an Vitalis. - Original Pergament Siegel. (Schiebl. XXXVI 1)
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an die Rostocker: Erinnert an das kaiserliche Mandat, dem alten Rat von Rostock zu seinem Recht zu verhelfen. Auch der Hochmeister habe sie damals gebeten, sich mit dem alten Rat zu einigen. Das sei aber nicht geschehen, so dass er nun ermahnt werde, die Rostocker zu arrestieren und zu hindern. Bittet daher erneut, sich mit dem alten Rat zu einigen, sonst sollten sie die Ihren warnen, dass sie nicht zu Schaden kämen. - Geben czu Dantczk am dinstage vor Philippi und Jacobi im xxxviiiten jar. (RBDO IV, 549 / OF 13, 521)
PrUB, JH II 2461 – 1438 IV 29. Neuendorf.
Johann von Beenhausen Komtur zu Brandenburg verleiht dem Lorenz von Karssow (Karschau) 2 Hufen Waldes am Frisching und Herrenwalde und an der Berenwald'er Grenze. Zeugen: Johann von Solczbach Hauskomtur, Bernhard von Schonburg Pfleger zu Barten, Bernhard von Ruchershusen Kompan und Schreiber Johannes. - Neuendorf 1438 Dienstag vor Philippi und Jacobi. - Original Pergament Siegel. (Schiebl. XXVI 120)
PrUB1438.04.30 – 1438 IV 30. Danzig.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den Herrn von der Veere: Teilt mit, dass ihn Bürgermeister und Räte der Städte in Holland und Seeland, Herzog Philipp von Burgund und dessen Räte informiert hätten, dass sie sich mit den Hansestädten im Krieg befänden, und ihn daher gebeten, trotz des Krieges den Ihren zu gestatten, mit ihren Waren nach Preußen zu kommen, ebenso, wie die preußischen Untertanen nach alter Gewohnheit nach Holland, Seeland und Friesland kommen könnten. Beides habe er gestattet. Dennoch habe er nun erfahren, dass die Güter preußischer Kaufleute, die im Vertrauen auf die Zusagen nach Holland und Seeland gekommen seien, vom Herrn von der Veere beschlagnahmt und die Kaufleute zu Eiden und Gelübden gezwungen worden seien. Dies sei unrecht, und der Hochmeister hätte das nicht erwartet. Nun sei seine Gesandtschaft mit Johannes Sobbe, dem Pfarrer zu Thorn, Heynrich Vorrath und Hildebrand vom Tannenberg, Bürgermeister bzw. Ratsherr zu Danzig, unter großen Kosten zu ihm geschickt worden, um alles für beide Seiten zum Besten zu regeln. Der Herr von der Veere solle die Seinen frei mit ihren Gütern ziehen lassen und von ihren Eiden und Gelübden befreien. Wenn auch die preußischen Städte zur Hanse gehörten, wollten diese doch nichts mit dem Krieg zu tun haben, und er solle sie daher den Krieg nicht entgelten lassen. - Geben czu Dantczk am abende Philippi und Jacobi im xxxviiiten jore. (RBDO IV, 550 / OF 13, 521-23)
PrUB1438.04.30.a – 1438 IV 30. Danzig.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an Amsterdam, Zierikzee und andere Städte in Holland und Seeland, auch an die Provinzen sowie an Herzog von Burgund und dessen Räte: Sie hätten ihn gebeten, trotz eines möglichen Krieges zwischen ihnen und den Hansestädten zu gestatten, dass sie nach alter Gewohnheit mit ihren Waren nach Preußen kommen könnten, ebenso, dass die preußischen Untertanen zu ihnen kämen. Daraufhin habe er den freien Verkehr zwischen ihren Landen und Preußen nach alter Gewohnheit gestattet. Dennoch habe er nun erfahren, dass die Güter preußischer Kaufleute, die im Vertrauen auf ihre Zusagen nach Holland und Seeland gekommen seien, vom Herrn von der Veere beschlagnahmt und die Kaufleute zu Eiden und Gelübden gezwungen worden seien. Dies sei unrecht. Er habe seine Gesandtschaft zu ihnen geschickt, um den Krieg zu vermeiden und alle Dinge zum Besten zu regeln. Bittet den Herr von der Veere dazu zu bewegen, dass er die preußischen Kaufleute frei mit ihren Gütern ziehen lasse und von ihren Eiden und Gelübden befreie. Wenn sie mit den genannten Städten im Krieg seien, gäbe es auch andere, insbesondere die preußischen Städte, die zur Hanse gehörten, aber nichts mit dem Krieg zu tun haben wollten. Sie sollten daher die Seinen den Krieg nicht entgelten lassen. - Geben czu Dantczk 1438 am obende Philippi und Jacobi im xxxviiiten jar. (RBDO IV, 551 / OF 13, 523-25)
1438, Mai
König Wladislaus von Polen an den Hochmeister: Auslieferung entlaufener Untertanen.
Großfürst Sigmund von Litauen an den Hochmeister: Verhandlungen wegen der Gefangenen. Hannus Vochs, Gesandter des Hochmeisters.
PrUB, JH I 7436a – 1438 V 5. o.O.
Handfesten über 1 Hufe und 5 Morgen Wiesen zu Bombitten, Amt Balga.
PrUB1438.05.05 – [1438] V 5-11. Ahaus.
Johann Koleke an Danzig: habe auf seine Klage an den Hochmeister noch keine Antwort bekommen. Klagt über seine schlechte Behandlung mit unrechten Vorwürfen und hohen Forderungen in Danzig. So sei er durch Johan Duseborch, Hinrik Vorrath und andere zu Unrecht beschuldigt und auch körperlich angegriffen worden. Er verlange dafür Schadensersatz. (APGd. 300 D 11, Nr. 12 / Hansisches UB, 7,1, 351, S. 171-72).
Heinrich Vorrath an den Hochmeister: Danzig will die Besiegelung des englischen Vertrages hintertreiben; wünscht Erläuterungen zu diesem Vertrage.
Inventar des Hofes Leske bei dessen Übergabe durch Heinrich Rowether an Kylian von Exendorff.
Wilhelm von der Kemenaten an Hochmeister Paul von Rusdorf: Er habe im Haag vom Statthalter und Rat zu Holland auf seine Bitte um Geleit für ein Schiff mit einer Weinsendung für den Hochmeister die Zusage erhalten, dass ein Bote des Herzogs von Burgund mit einer silvernen Büchse (silverne busse) und einem Geleitbrief das Schiff begleiten werde, da die holländischen Auslieger zurzeit alle angriffen. Geleit habe er auch von den zu Harderwijk versammelten holländischen Städten erhalten. Er habe für 250 m. gering ein Schiff nur mit Wein des Hochmeisters ausgerüstet. Sein Diener Johannes Scholer werde ihn über das Nähere informieren. Bittet den Hochmeister, sich bei sechs Städten um Geleit zu bemühen, wie er das schon bei Lübeck getan habe. (Hansisches UB, 7,1, 352, S. 153-54)
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an die Stadt Brügge in Flandern: der Pfundmeister und der Danziger Bürger Heinrich vom Holcze hätten geklagt, dass während einer Lebensmittelknappheit etliches Getreide aus dem Besitz des Pfundmeisters und Heinrichs an Brügge verkauft worden sei, die Stadt dieses aber nicht vollständig bezahlt hätte, so dass man ihnen noch rund 107 pfd. gr. schulde. Sie hätten Brügge bereits ohne Erfolg gemahnt. Bittet daher erneut um die Bezahlung der 107 pfd. gr. und droht eventuelle Strafmaßnahmen an. - Geben czu Marienburg am dinstage nach Cantate im xxxviiiten jare. (RBDO IV, 552 / OF 13, 525-526 / Hansisches UB 7,1, 354, S. 174)
PrUB1438.05.14 – 1438 V 14. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den Großfürsten von Litauen: Habe mit seinem Diener Hans Vochs um Verlängerung der zeitweiligen Freigabe der Gefangenen bis vier Wochen nach Pfingsten gebeten. Dankt ihm für seine Zustimmung und für die Bitte um einen Vorschlag für das von ihm erbetene Treffen. Schlägt dafür vierzehn Tage nach Pfingsten an der kurländischen Grenze vor. Bittet um Antwort, ob ihm das passe, damit er dem Meister von Livland informieren könne. - Geben uff unserm huwsze Mar[ienburg] am nesten mitwoch nach Cantate im XXXVIIIten jare. (RBDO IV, 553 / OF 13, 117)
PrUB1438.05.14.a – 1438 V 14. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] macht bekannt, dass der Schiffer Heinrich von Borken, der Briefweiser, Einwohner von Danzig sei und seine Unterstützung habe. Bittet diejenigen, denen er den Brief vorlege, ihn zu unterstützen. - Geben uff unserm huwsze Mar[ienburg] am mitwoch nach Can[ta]te im xxxviiiten jar. (RBDO IV, 554 / OF 13, 530)
PrUB1438.05.14.b – 1438 V 14. o.O.
Hochmeister Paul von Rusdorf bezeugt, dass der Überbringer Hinrik van Borken Untertan des Ordens und Bürger von Danzig sei. Bitter alle Freunde und Gönner des Ordens, Borken zu unterstützen. (APGd., 300, 43, 1b, S. 530 / Hansisches UB, 7,1, 358, Anm. 2, S. 176).
PrUB1438.05.18 – 1438 V 18. Danzig.
Prior und Konvent des Karmeliterklosters zu Danzig: machen bekannt, dass sie dem Erzbischof und Kapitel von Utrecht, Bürgürmeister, Ratmannen und Kaufleuten von Stockholm und den gemeinen Kaufleuten in Schweden und Danzig den Bau einer Kapelle zu Ehren der Heiligen Erik, König von Schweden, und Heinrich Bischof von Finnland, in ihrer Kirche gestattet hätten. Verpflichten sich auf ewige Zeiten, einen schwedischen Kaplan einzustellen, gewähren allen Schweden freies Begräbnis im Kloster und bestimmen, dass die Stockholmer und Danziger Kaufleute Vorsteher bestimmen sollen. (RA Stockholm, Original Pergament mit Siegel / Hansisches UB, 7,1, 356, S. 175).
König Wladislaus von Polen an Hochmeister Paul von Rusdorf: bittet, entsprechend der Vereinbarung von [1437] XI 25 die Angelegenheit der Bürgschaft von 1000 m. von Danziger Bürgern für Bromberger Bürger wegen des durch den Vogt von Dirschau verhängten Arrestes auf Getreide bus zur nächsten Zusammenkunft des Königs mit dem Hochmeister anstehen zu kassen und bis dahin nicht gegen seine Bürger vorzugehen. Bittet um Antwort. (Hansisches UB, 7,1, 357, S. 176)
PrUB1438.05.21. – 1438 V 21. Marienburg.
Hochmeister [Paul von Rusdorf] an König [Heinrich VI.] von England: Eckard Junge, Danziger Bürger, sei 1435 um XI 30 von dem königlichen Beamten Janis Bumland sein Schiff samt Ladung weggenommen und bis heute trotz mehrfacher Reklamationen nicht zurückgegeben worden, obwohl Bunge in der Zeit, als sich der Danziger Bürgermeister Hinrik Vorrath als Gesandter in England aufhielt, vor dem königlichen Kanzleigericht geklagt und Schiff und Ladung durch gerichtliche Entscheidung von den Erben des inzwischen verstorbenen Bumland zugesprochen erhalten habe. Bittet, die Erben zur Herausgabe oder zum Ersatz von Schiff und Ladung zu veranlassen, da der Hochmeister dem Geschädigten sonst Repressalien gegen die englischen Untertanen gestatten müsse. (RBDO IV, 555 / OF 13, S. 526 / Hansisches UB, 7,1, 359, S. 177)
PrUB1438.05.21.a – 1438 V 21. Marienburg.
Hochmeister [Paul von Rusdorf] an König [Heinrich VI.] von England: Während der Anwesenheit des preußischen Gesandten Hinrik Vorrath sei dem Danziger Bürger Hinrik van Borken 1437 I 7 durch den Londoner Bürger Jon de Vaetcz mit seinen Ausliegern ein Schiff mit Waren weggenommen worden. Vaetz habe behauptet, Borken sei Flame und Feind der Engländer, obwohl doch Schiff und Ladung nach Preußen und Livland gehörten. Ein beim König erwirktes Schreiben habe Borken nur Beschimpfungen eingebracht, deshalb habe Hinrik Vorrath sich direkt an den König gewandt, der die Kanzlei mit der Rückgabe der auf 729 pfd. 11 sh. 4 d. geschätzten Ladung und Schiff beauftragt habe. Auf Bitten des Kanzlers habe Borken seine Mannschaft 14 Wochen mit großen Kosten zurückgehalten, aber nach Abschluss des Friedens nur eine Entschädigung von 100 Kronen oder 50 Nobeln erhalten. Der Danziger Rat habe erneut die Danziger Bürgerschaft Borkens und die Zugehörigkeit von Schiff und Waren zu Preußen und Livland bestätigt. Auf sein Ansuchen hin bitte der Hochmeister, die Kanzlei mit der Ausführung des Mandats gegen Vaetcz und Genossen zu beauftragen, sonst müsse er Borken gestatten, seine Verluste anderweitig zu decken. (RBDO IV, 556 / OF 13, 527-28 / Hansisches UB, 7,1, 358, S. 176)
[Der Hochmeister Paul von Rusdorf] an König [Heinrich VI.] von England und die Stadt Newcastle: Der Danziger Bürger Schiffer Henke Horn sei 1436 VII 13 auf seinem Weg von Flandern nach Schottland vom Kapitän von Newcastle, Robert Michelsson, und seinen Genossen mit Schiff und Waren angehalten, nach Newcastle gebracht und dort beraubt worden, unter dem Vorwand, Horn sei Schotte. Michelsson habe versprochen, das Schiff und die nach Preußen gehörigen Waren zurückzugeben, wenn Horn nachweise, dass er Preuße sei. Die Angelegenheit sei auch verhandelt worden, als Hinrik Vorrath Bürgermeister zu Danzig, zu Verhandlungen in England gewesen sei. Dabei sei der Wert des Schiffes auf 532 pfd. 1 nob. geschätzt worden. Waren von Stargard und Curd Stenhoff seien 40 pfd. 2 nob. wert gewesen, die Besatzung hätte Güter von 61 pfd. im Schiff gehabt. Danzig [und der Hochmeister] bezeugen, dass Horn kein Schotte, sondern Danziger sei, das Schiff gehöre zu einem Teil dem Komtur zu Christburg, zur Hälfte dem Danziger Hans von Joche, ein Viertel Henke Horn. Bittet daher, die Stadt Newcastle und Michelsson und Genossen anzuhalten, vollständigen Schadensersatz auch für die weiteren entstandenen Kosten zu leisten, müsste sonst seinen Untertanen anderweitig zu ihrem Recht zu verhelfen. - Datum in castro nostro Mar[ienburg] in vigilia Ascensionis Domini anno etc. xxxviiio. (OBA 7441 [deutsche Übersetzung] / OF 13, 528-30 / RBDO IV, 557 / Hansisches UB, 7,1, 360, S. 177-78)
PrUB1438.05.22 – 1438 V 22. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den König von Polen: Auf dem letzten Richttag zu Thorn sei zum Ausgleich der gegenseitigen Forderungen für die Zeit zwischen Pfingsten und Johannis ein Treffen zwischen dem König und ihm vereinbart worden. Bittet ihn, mit den Vorbereitungen zu beginnen, damit die Schadens- und die Grenzfragen abschließend geklärt werden könnten. - Geben czu Mar[ienburg] am tage Ascensionis Domini im XXXVIIIten jare. (RBDO IV, 558 / OF 13, 117-118)
PrUB1438.05.24 – 1438 V 24. o.O.
Danzig an König [Heinrich VI.] von England: verwendet sich mit Bezug auf das Schreiben des Hochmeisters [PrUB1438.05.14.a] für Hinrik van Borken. (APGd., 300 D 27, 3, fol. 62-62v / Hansisches UB, 7,1, 358, Anm. 2, S. 176).
Großfürst Sigmund von Litauen an den Hochmeister: die Gefangenen. Hannus Vochs.
PrUB, JH II 2462 – 1438 V 29. Fischhausen.
Bischof Michael von Samland verleiht dem Mattes Queydange einen Hof mit 4 1/2 Hufen zwischen Kragau, Ponacken, Pojerstieten und Cobjeiten. Bei den Grenzen gen. das suthost (Wald). - Fischhausen 1438 Donnerstag nach Urbanus. - Original Pergament Siegel. (Schiebl. XXVIII 36)
PrUB1438.05.31 – 1438 V 31. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an die Räte des Herzogs von Burgund in Holland, Seeland und Friesland: Die Räte hätten ihm vom Konflikt zwischen den Landen und Städten des Herzogs und dem Herzog [!] von Holstein sowie den sechs Städten Lübeck, Hamburg, Lüneburg, Rostock, Wismar und Stralsund und von den Tagfahrten zu Brügge, Gent und Antwerpen berichtet, die ohne Ergebnis geblieben seien. Der Hochmeister bedauert, dass Zwietracht und Krieg nicht durch die Verhandlungen hätten beendet werden können. Die Räte hätten dabei mitgeteilt, dass bei den genannten Verhandlungen auch Preußen und andere Hansestädte im Ostseeraum beteiligt gewesen sein sollten. Insbesondere in Antwerpen hätten die Älterleute der Hanse öffentlich den Orden und Preußen einbezogen und mit den sechs Städten gemeinsam Schäden eingefordert. Die Räte hätten deshalb vermutet, der Orden habe sich mit den Städten verbündet. Wenn die Älterleute der Hanse auch für Preußen sprechen wollten, wisse er davon nichts. Das sei ohne seine Zustimmung, ohne die seiner Gebietiger, Lande und Städte geschehen. Da der Hochmeister mit ihnen und Holland, Seeland und Friesland nur von freundschaftlichen Beziehungen wisse, bittet er, dafür zu sorgen, dass die Seinen nach alter Gewohnheit in ihren Landen ungehindert Handel treiben könnten. - Gegeben czu Mar[ienburg] im [!] Pfing[st]abende im xxxviiisten jare. (RBDO IV, 559 / OF 13, 532-34)
PrUB1438.05.31.a – [1438 V 31-1439.06.11]. Danzig.
Liste von Schäden, die einige Danziger in den Jahren 1438 und 1439 durch die Holländer und Dänen erlitten hätten. (APGd. 300, D 19, 58, gleichzeitige Aufzeichnung auf zwei Bll. / Hansisches UB, 7,1, 363, S. 178-80).
1438, Juni
Wilhelm von der Kemnaden an den Hochmeister: der Neffe Godarts van Lyskirchen, der in den Deutschen Orden eintreten will. – 1 Zettel. Herr Jan vamme Cnysen.
Der Hochmeister an den Landmarschall in Livland: Verhandlungen mit Großfürst Sigmund wegen der Gefangenen.
Wilhelm von der Kemenaden an den Hochmeister: Ladung des Johann von Lunen, Bevollmächtigten des David und Johann Westfail vor den Erzbischof von Köln. Danzig. Vehme.
PrUB1438.06.04 – 1438 VI 4. Marienburg.
Hochmeister Pawl von Rusdorff macht bekannt, dass ihm der verstorbene, alte Fredrich von Kynttenaw 100 gute m. schuldig gewesen sei. Diese 100 m. habe der jetzt lebende Fredrich [von] Kynttenaw vollständig zurückgezahlt. Falls ihn und seine Nachkommen jemals jemand wegen des Geldes mahne, wolle er ihn und die Seinen schadlos halten. - Gegeben […] uff unserm huwsse Mar[ienburg] am midwoch in den Pfingsheiligentag[en] im xxxviii[ten] jare. (RBDO IV, 560 / OF 13, 543)
PrUB1438.06.04 – 1438 VI 4. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den Bischof von Münster und sein Domkapitel: Bürgermeister und Rat von Danzig hätten ihn unterrichtet, dass bei der Gefangennahme Heinrich Vorraths, des Danziger Bürgermeisters, auf der Rückreise von seiner Mission nach England und Flandern durch den Vogt des Bischofs zu Cloppenburg auch etliche preußische Kaufleute, darunter Herman Boner und Marquard Knake, ohne eigene Schuld arrestiert worden seien. Der Vogt habe Herman, der noch gefangen sei, nach seiner Information 1.400 gld. an Kleinod und Waren genommen. Obwohl Heinrich Vorrath seinen Status als Gesandter betont, sich viele für ihn eingesetzt hätten und trotz der Zusage des Bischofs von Osnabrück, als Bürge zu fungieren, seien die Gefangenen nicht frei gelassen, sondern zu Eiden und Gelübden gezwungen worden. Das sei zum einen wegen eines Untertans des Bischofs namens Koleke geschehen, der in Danzig nach Kaufmannrecht an Gotland verwiesen worden sei, zum anderen wegen der nachgelassenen Güter des Stael, wie Marquard Knake, der Briefweiser, vor dem Rat der Stadt Danzig erklärt habe. Der Hochmeister bittet, die Unschuld der Seinen zu erkennen, Herman Boner und den Briefweiser Marquard Knake von ihren Eiden ihrer Gefangenschaft zu befreien und den Vogt zu Cloppenburg anzuhalten, die genommenen Güter zurückzugeben. Wenn Koleke oder andere Ansprüche an die Seinen hätten, werde er ihnen, wenn nötig, Geleit geben und ihnen helfen, dass sie ihr Recht erhielten. - Geben czu Mar[ienburg] am mitwoch czu Pfingsten im xxxviiiten jare. (RBDO IV, 561 / OF 13, 530-31)
Erzbischof Dietrich von Köln an den Hochmeister: Wahl des Römischen Königs Albrecht. Reformierung von 4 Ämtern in Preußen. Deutschordensbruder Coobynck. Deutschmeister. Herr Engelbrecht von Orsbecke. Wilhelm von der Kemenaten.
PrUB1438.06.07 – 1438 VI 7 Lübeck.
Lübeck an Danzig: bittet, dem Überbringer, dem Lübecker Bürger Clawes Broker, bei der Wiedererlangung von 88 nach Danzig gebrachten Seiten Speck behilflich zu sein, die ihm vor kurzem auf See durch den Elbinger Ratsherrn Hennyng Sasse aus Schiffer Hummes Schiff als angeblich holländisches Gut genommen worden sind. Diese gehörten Clawes Broker, der wegen seines derzeitigen Aufenthaltes in Norwegen nichts von der Fehde zwischen den wendischen Städten und den Holländern gewusst habe. (APGd. 300 D 28, Nr. 81, Original Pergament mit Siegelrest / Hansisches UB 7,1, 364, S. 180).
Der Komtur von Goldingen an den Hochmeister: die Umtriebe einer Gegenpartei in Livland und des Deutschmeisters wegen der neuen Statuten und die Gegenmaßnahmen. Johann Sobbe.
Zitation in Sachen des Thorner Bürgers Johann Golau gegen den Bischof Johann von Kulm bzw. die Priester Johannes Magnificat und Wygand Gassenstein.
PrUB1438.06.13 – 1438 VI 13. Marienburg.
Hochmeister Pawl von Rusdorff an alle geistlichen und weltliche Fürsten, Herren und Amtsleute: Bittet um Unterstützung für den Schiffer Caspar Scholcz, sein Schiff, die von ihm transportierten Waren sowie seine Diener und Schiffskinder. Schiff und Güter gehörten dem Orden und dem Pfundmeister zu Danzig, ebenso noch Johan von Stralen und Hans Hoeman, Diener des Pfundmeisters, die Güter mitgegeben hätten. Bittet, den Schiffer und seine Leute sicher und ungehindert durch ihr Land, ihre Gewässer und Städte ziehen zu lassen. - Geben czu Mar[ienburg] am freitage noch Corporis Christi im xxxviiiten jare. (RBDO IV, 562 / OF 13, 534)
Wilhelm von der Kemnathen an den Hochmeister: Wahl des Römischen Königs. Der Deutschmeister gegen den Hochmeister. Philipp von Kendenich. Vehme. Ballei Coblenz. Erzbischof von Köln. Zeitungen aus Italien.
Der Komtur von Goldingen an den Komtur von Elbing: Umtriebe der Gegenpartei und Vorbauung gegen diese bei Papst, Kaiser und den rheinischen Herren. Das Kapitel. Wolter von Almelo. Erzbischof von Köln. Herr Hinrik vom Hove. Von Wesentower (Tressler) überbrachte livländische Briefe.
PrUB1438.06.16 – 1438 VI 16. Elbing.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den Großfürsten von Litauen: Der Großfürst habe geschrieben, er hätte erfahren, dass der Hochmeister Informationen aus den letzten Verhandlungen an den Bischof von Kujawien weitergeleitet, der wiederum den polnischen König unterrichtet habe. Der Hochmeister versichert, der Bischof sei zwar kürzlich im Land gewesen, doch habe er ihm nichts über ihre Verhandlungen mitgeteilt. - Geben uff unserm huwsze Elbing am nesten montage nach Corporis Christi im XXXVIIIten jare. (RBDO IV, 563 / OF 13, 118)
Der Hochmeister an den Deutschen Orden in Livland: Kredenz auf Weczel von Wladichheym, Komtur zu Memel (und laut Indorsat auch auf Brun von Hirsberg).
Der Großkomtur Wilhelm von Helffenstein, Conrad von Erlingshausen, Komtur zu Thorn, und alle Ratsgebietiger des Hochmeisters an die Landkomture Ludwig von Lansee und den alten Landkomtur im Elsass Marquard von Königsegg: danken für die Vermittlung in den Zwistigkeiten des Hochmeisters mit dem Deutschmeister. Dessen Reise nach Preußen. Die Streitigkeiten im Deutschen Orden in Livland und Nichtanerkennung des dortigen Obersten Marschalls Heinrich von Notleben. Statthalter (Heidenreich) Vinke. Umtriebe der livländischen Gegner gegen den Hochmeister bei Deutschmeister und Konzil. Bischof von Heilsberg. Johann Sobbe, Domherr zu Hasenpot.
Herzog Wladislaus von Masovien an den Hochmeister: Abhaltung eines Grenztages.
PrUB1438.06.20 – 1438 VI 20. [Danzig].
Hans Cordes schwört vor dem Danziger Schöffengericht, dass ihm die Holländer III 31 einen Terling Laken und andere Waren und Geld im Wert von 140 leichten nob. weggenommen haben. Bevollmächtigt Walter Rosendael zur Einforderung des Genommenen. (APGd. 300, 43b, S. 327 / Hansisches UB, 7,1, 369, Anm. 2, S. 182).
PrUB1438.06.22 – 1438 III 22. Marienburg.
Hochmeister Paul von Rusdorf bestätigt auf Bitten Danzigs, dass nach eidlicher Aussage der Schiffer Henrich Greve, Matties Niegendanck, Henrich Meynecke, Claus Molner, Symon Lyncke, Johan van der Mange, Johannes Tolk, Steffen Smyt, Lucas Wolff, Cleis Fischvangke, Caspar Basener, Jacob Mewes, Curdt Griise, Lorentcz Kuppee, Hans Blumenow, Hans Hundertmark, Jacob Hake, Eggerdt Junge, Otto Meks, Cleis Kogge und Peter Colner, alle Einwohner der Stadt Danzig, die Kaufleute mit ihren Waren und Schiffen, die sie augenblicklich führen, mit den Einwohnern von Holland, Seeland und sonstigen Feinden der Städte Lübeck, Hamburg, Wismar, Lüneburg, Rostock und Stralsund nichts zu tun haben. sondern alle nach Preußen und Livland gehören, dass sie nirgendwo anders hin als nach England und Schottland zu fahren beabsichtigen und keine Leute, Güter und Schiffe bei sich haben, mit denen die Feinde der sechs Städte gestärkt werden könnten. Bittet daher, die Schiffe ungehindert ziehen zu lassen. - Gegeben […] am sontage vor Johanis Baptiste czum Mar[ienburg] im xxxviiiten jare. (OF 13, 535 / APGd. 300, 27 [Missive], 3, fol. 63 / RBDO IV, 564 / Hansisches UB 7,1, 370, S. 182 / HR II,2, 193 Anm. 1).
PrUB1438.06.22.a – 1438 VI 22. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an die Städte Lübeck, Wismar, Hamburg und Lüneburg: Er habe gestern ihren Brief erhalten, mit dem sie ihm und den Seinen entsagt und angekündigt hätten, den Seinen im Sund ihre Güter zu nehmen. Er wisse nur von freundschaftlichen Beziehungen zu ihnen. Er habe ihretwegen die Seinen lange davon abgehalten, zu segeln, doch hätten ihm diese geklagt, sie würden verderben, wenn sie nicht segelten. So habe er es ihnen trotz des Kriegs der Städte erlauben müssen, allerdings ohne in irgendeiner Weise die Feinde der Städte zu stärken oder zu versorgen. Die preußischen Kaufleute würden allein nach England und Schottland segeln. Fordert daher, die Seinen mit ihren Schiffen und Gütern ungehindert segeln lassen. Um weiteres Ungemach zu verhindern, fordert er die Städte auf, alles so einzurichten wie zuvor. - Geben czu Mar[ienburg] am sontage vor Johannis Baptiste im xxxviiiten jare. (RBDO IV, 565 / OF 13, 536)
PrUB1438.06.22.b – 1438 VI 22. [Lübeck].
Lübeck an Danzig: beglaubigt den Lübecker Bürger Hinrik Gripeszhorn, den Überbringer des Briefs, zu Verhandlungen mit Danzig [vielleicht, um die preußischen Städte zur Unterstützung der wendischen Städte gegen Dänemark zu bewegen]. (APGd. 300 D 28, Nr. 83, Original Pergament mit Siegelrest / Hansisches UB, 7,1, 371, S. 183).
PrUB1438.06.25 – 1438 VI 25. Danzig.
Jon Schilt von Newcastle klagt vor dem Danziger Schöffengericht gegen den Schiffer Jacob Vogel wegen 10 l. Roggen und 10 l. Weizen, die er ihm verkauft haben solle. Dieser habe geantwortet, dass er Weizen und Roggen ausfuhren möchte. (APGd. 300, 43 (Schöffenbücher), 1b, S. 382 / Hansisches UB, 7,1, 253, S. 124, Anm. 5).
PrUB1438.06.25.a – 1438 VI 25. [Lübeck].
Lübeck an Danzig: bittet, den Überbringern des Briefs, Russen, die vom Metropoliten von Russland [vom Konzil in Florenz] nach Russland zurückgeschickt worden sind, bei der Sicherung ihrer Reise behilflich zu sein. (APGd. 300 D 28, Nr. 84, Original Pergament mit Siegelrest / Hansisches UB, 7,1, 372, S. 183).
Der Komtur von Goldingen an den Hochmeister: die Wirren im livländischen Orden. Die Bischöfe in Livland, zumal Erzbischof von Riga und Bischof zu Kurland. Die Gefangenen in Litauen und die Beziehungen zum dortigen Großfürsten. Maßnahmen des Hochmeisters wider die Gegner in Livland. Hans von Dalen.
PrUB1438.06.26 – 1438 VI 26. Marienburg.
Hochmeister Paul von Rusdorff macht bekannt, dass er mit Rat seiner Gebietiger auf beste Weise und in bester Form Dr. Johannes von Ast, Mitglied des Ordens, zum Vertreter vor den Vätern und allen Prälaten sowie allen anderen geistlichen und weltlichen Vertretern auf dem Konzil von Basel berufen habe. Er solle den Orden vor den Kommissaren, Auditoren, Richtern des Konzils und den Deputierten der Nationen in jeder Hinsicht vertreten und Widerspruch einlegen können. Er könne auch seinerseits Vertreter berufen und alles tun, was erforderlich sei, so, als wenn der Hochmeister persönlich anwesend sei. - Datum in castro nostro Marienburg ipsa die sanctorum Johannis et Pauli, que fuit vicesima sexta die mensis Junii anno domini etc. xxxviiio. (RBDO IV, 566 / OF 13, 536-37)
PrUB1438.06.28 – 1435 VI 28. [Danzig].
Arnd Bartholomeusson van Wijk van Ze (van der Wikopenze), Lant Symonssen van Westerschouwen, Franke Woltersson von Geertruidenberg Diderich Hinrikesson van Bergen op Zoom und Claus Broker von Lübeck verzichten vor dem Danziger Schöffengericht auf ihre Ansprüche an den Elbinger Schiffer Hennynck Sasse, seine Schiffsreeder und Schiffskinder sowie an alle Einwohner von Preußen wegen des Arrests, den Hennynk Sasse in den Glauben, Holländer und Seeländer seien Feinde des Landes Preußen, auf sie gelegt hatte. (APGd. 300, 43 (Schöppenbücher), 1b, S. 384, zun Jahr 1438 / Hansisches UB, 7,1, 373, S. 183).
Herzog Wladislaus von Masovien an den Hochmeister: Grenztag.
Der Komtur (von Memel, lies:) von Goldingen an den Komtur zu Memel: Aussichten auf ein gutes Ende ihrer Angelegenheiten. Samaiten. Brief an den Hochmeister.
1438, Juli
Der Hochmeister an den Landmarschall und die Gebietiger in Livland: verweist ihnen die Aufstellung eines Statthalters und befiehlt ihnen die Annahme des Meisters Heinrich von Notleben.
Prokurator Johann Creul an den Hochmeister: das Haus zu Rom. Der Erzbischof von Florenz und der Bischof von Cuma wünschen Falken. Krieg in Italien. Boten des Kaisers erwartet.
PrUB1438.07.04 – 1438 VII 4. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den Herzog von Masowien: Er habe erfahren, dass Untertanen des Herzogs die alten Grenzmarken zerstört und neue Grenzlinien gezogen sowie dabei den Ordensuntertanen das Getreide zertreten und sie übel behandelt hätten. Bittet, die alte Grenze wiederherzustellen und bestehen zu lassen, bis im Herbst eine Grenzbegehung stattfinde. - Geben czu Mar[ienburg] am freytage nach Visitationis Mariae virginis im XXXVIIIten jare. (RBDO IV, 567 / OF 13, 118-19)
PrUB1438.07.08 – 1438 VII 8. Stuhm.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den Bischof zu Münster, den Erzbischof von Köln, die Stadt Münster und das Münsteraner Domkapitel: Wie er dem Bischof mehrfach geschrieben habe, habe der Vogt des Bischofs zu Cloppenburg Heinrich Vorrath, den Danziger Bürgermeister, und etliche andere Einwohner gefangen genommen, und er habe bereits um ihre Freilassung gebeten. Nun hätten aber Bürgermeister und Rat von Danzig vorgebracht, der Bischof habe erneut zu Cloppenburg zwei Einwohner Danzigs, Claws Weynsteyn und Anthonius Tharrax, ohne Grund gefangen nehmen lassen. Dies hätte er von ihm nicht erwartet, und er würde das ungern gegenüber den Untertanen des Bischofs vergelten, die Preußen besuchten. Bittet, die Unschuld der Seinen zu erkennen und zu veranlassen, dass die preußischen Kaufleute ohne längeren Verzug und weitere Mühen mit ihren Gütern freigelassen würden. - Geben czum Stum am dinstage vor Margarethe im xxxviiiten jare. (RBDO IV, 568 / OF 13, 537-38)
PrUB1438.07.08.a – 1438 VII 8. Stuhm.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den Erzbischof zu Bremen: Dankt für die Unterstützung des Ordens und seiner Untertanen, insbesondere des Danziger Bürgermeisters Heinrich Vorrath, den der Vogt des Bischofs von Münster ihn unschuldig gefangen genommen habe. Hofft, diese Zuneigung, Gunst und Freundschaft auf gleiche Weise vergelten zu können. Der Hochmeister bittet um weitere Unterstützung für Heinrich, damit er vom Bischof endgültig vom Gefängnis und von seinen Gelübden befreit würde. Wenn es etwas zwischen Lübeck, Hamburg, Wismar, den anderen Städten und dem Bischof gäbe, hätten die Seinen damit nichts zu tun und sollten dadurch nicht belastet werden. - Gegeben czum Stume am dinstage vor Margarethe im xxxviiisten jare. (RBDO IV, 569 / OF 13, 538-39)
Franko Keddeken, Doktor des geistlichen Rechts und Propst zu Thoront, an den Hochmeister: das unwahre Gerücht von der Bestechung des Heinr. Vorrath in England. Privilegien der Engländer in Preußen.
Die Älterleute des deutschen Kaufmanns zu Antwerpen an den Hochmeister: Klage des Hildebrand Tannenberch wegen der Beschatzung seines Dieners Joh. von dem Wolde, der mit Gütern nach England gesegelt. Wegnahme von 23 hansischen Schiffen durch die Holländer.
Heinrich von Notleben, Vogt von Jerwen, an den Komtur von [Memel]: Revaler Tag wegen Meisterwahl, Niederlage der Parteigänger des Hochmeisters. Estländischer Gebietiger und die Mannschaft aus Harien und Niederland. Der alte Hauskomtur Godert Nyeland.
Der Komtur von Goldingen an den Hochmeister: die Wirren in Livland wegen der Meisterwahl. Bevorstehender Tag der Gegner zu Pernau. Wedigin von Sacken. Gute Haltung der Stadt Riga. Botschaft nach Litauen, um den livländischen Bischöfen entgegenzuwirken. Sobbe. – 1 Zettel. Diderik de Wilde.
Albrecht, Römischer König, an den Hochmeister: Kredenz auf Martinke von Bavorow, Ritter.
Gedächtniszettel für die Botschaft [König Albrechts] an den Orden in Preußen.
PrUB1438.07.10 – 1438 VII 10. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an Herzog [Philipp] von Burgund und dessen Räte in Holland und Seeland: Der Herzog wisse, dass er vor einem Jahr trotz eines möglichen Krieg seiner Untertanen in Holland und Seeland mit etlichen Städten, wie auch seine Räte und insbesondere die Stadt Amsterdam, gebeten habe, dass seine Kaufleute mit ihren Waren nach alter Gewohnheit Preußen besuchen dürften. Der Hochmeister habe darauf eine entsprechende schriftliche Zusage erteilt. Er habe dabei betont, dass er mit dem Krieg nichts zu schaffen habe. Jetzt hätten ihm aber Bürgermeister und Rat zu Danzig berichtet, dass die preußischen Kaufleute aufgrund der Zusagen in die Baie gesegelt seien, der Bürgermeister von Amsterdam und etliche andere hätten aber 24 große preußische Schiffe mit den Gütern genommen. Da die Untertanen des Herzogs ungehindert in seinen Landen verkehrten und er nur von freundschaftlichen Beziehungen wisse, bitte er den Herzog, seine Untertanen dazu zu bewegen, die preußischen Kaufleute freizulassen, ihnen ihre Güter und Schiffe vollständig wiederzugeben und sie für die entstandene Schmach und Schande zu entschädigen. Er werde sich auf das Höchste dankbar zeigen. - Geben czu Mar[ienburg] am donrstage vor Margarethe virginis im xxxviiisten jare. (RBDO IV, 570 / OF 13, 539-41)
PrUB1438.07.10.a – 1438 VII 10. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an an die Städte Amsterdam umd Zyrikzee: Sie wüssten sicher, dass sie vor mehr als einem Jahr den Ausbruch eines Krieges mit den Städten befürchtet und wie der Herzog von Burgund und seine Räte gebeten hätten, dass sie Preußen weiter nach alter Gewohnheit mit ihren Waren aufsuchen könnten. Zugleich würden sie den preußischen Kaufleuten gestatten, ihre Städte und Lande weiter zu besuchen. So habe der Hochmeister ihnen seinerseits mit Rat seiner Gebietiger bestätigt, dass ihre Kaufleute Preußen weiter frei besuchen könnten. Er habe dabei darauf hingewiesen, dass er mit dem Krieg der Städte nichts zu tun habe. Jetzt hätten ihm aber Bürgermeister und Rat zu Danzig berichtet, dass die preußischen Kaufleute aufgrund der Zusagen in die Baie gesegelt seien, dann aber hätten einer ihrer Bürgermeister und etliche andere den Seinen aus Livland und Preußen 24 große preußische Schiffe mit den Gütern genommen. Der Hochmeister fordert daher, dass sie die festgehaltenen preußischen Kaufleute freiließen, ihnen ihre Güter und Schiffe vollständig wiedergäben und diese für den von ihnen erlittenen Schaden und die Schmach entschädigten. Falls das nicht geschehe, könne er so große Schäden, wie sie den Seinen trotz ihrer Zusagen geschehen seien, nicht dulden, sondern müsse Maßnahmen überlegen, wie er von ihnen und den Ihren den Schaden ersetzt bekommen könne. - Gegeben czu Mar[ienburg] am donrstage vor Margarethe im xxxviii[sten] jare. (RBDO IV, 571 / OF 13, 541-43)
Hochmeister P[aul] von Russdorff an alle geistlichen und weltlichen Autoritäten und alle, zu denen der Brief komme, den Freunden und Gönnern des Ordens: macht bekannt, dass das Schiff aus Kampen, das die hochmeisterlichen Weine vom Komtur zu Koblenz und anderen Brüdern nach Preußen gebracht habe, nunmehr vom Pfundmeister zu Danzig mit Getreide beladen worden sei, das allein für die Versorgung der Ordenshäuser gedacht sei, die den Wein geliefert hätten. Der Hochmeister bittet, sich Johan Pekkaws, des Schiffers, des Schiffes, des Getreides und der Schiffskinder anzunehmen und sie zu geleiten, damit sie Kampen sicher erreichen könnten. - Geben czu Mar[ienburg] am freytage vor Margarethe im xxxviiiten jare. (OBA 7536 [ohne Tag] / OF 13, 543-44 / RBDO IV, 572 / Hansisches UB, 7,1, 369, Anm., S. 182 / Poelman, Bronnen, 1341)
Herzog Wladislaus von Masowien an den Hochmeister: Rückgabe der beschlagnahmten Güter des Johann de Sarnowo.
Herzog Wladislaus von Masowien an den Hochmeister: Auslieferung der Güter des Johann Swinka, Richters des Landes Zawkcz.
Der Reichsrat von Schweden an den Hochmeister: die Politik des Königs Erich.
PrUB1438.07.15 – 1438 VII 15. Einsiedel.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den Großfürsten von Litauen: Der Großfürst habe ihm geschrieben, dass ihn der Meister von Livland auf der Grundlage einer Nachricht des Komturs von Memel informiert habe, dass sich die Samaiten zu einem Angriff auf Kurland versammeln würden. Der Hochmeister gehe davon aus, dass der Ewige Friede auch von den Untertanen des Großfürsten gewahrt werde. Er werde dem Komtur zu Memel schreiben, dass er solche Nachrichten unterlasse. - Geben uff unserm hoffe Eynsedel am nehsten dinstage nach Margarethe im XXXVIIIten jare. (RBDO IV, 573 / OF 13, 119)
PrUB1438.07.15.a – 1438 VII 15. Einsiedel.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] macht bekannt, dass ihn die Herren Claws und Michel vom Kloster der Augustiner-Eremiten zu Friedeberg in der Neumark wegen des Überfalls der Hussiten auf ihr Kloster im letzten Krieg gebeten hätten, im Lande Almosen sammeln und um Hilfe bitten zu können. Angesichts des großen Schadens, den sie erlitten hätten, habe er ihnen erlaubt, zu den Empfängern zu kommen. Bittet, sie freundlich aufzunehmen und ihnen Almosen zu gewähren. - Geben uff unserm hoffe czum Eynsiedel am tage Divisionis apostolorum im xiiiic xxxxviiiten jare. (RBDO IV, 574 / OF 13, 544)
PrUB1438.07.15.b – 1436 VII 15. Danzig.
Die Engländer Robert Mayn und Jon Pabi bekennen sich zu einer Schuld von 866 m. ger. 17 sc. an Merten Kogge und Hans Swarte. zahlbar an Kogge 14 Tage nach ihrer Ankunft in England, den nob. zu 3 m. gerechnet. (APGd. 300, 43 (Schöffenbücher), 1b, S. 392 / Hansisches UB 7,1, bei 169, Anm. 1, S. 85).
Hochmeister Paul von Rusdorf macht bekannnt, dass er mit Zustimmung seiner Gebietiger Michael von Juditten für seine Dienste acht Hufen und zehn Morgen zu Schardeniten sowie eine Hufe Moosbruch und 20 Morgen Wald beim Gut des Buchwitz nach preußischem Recht verliehen hat, dazu das große und kleine Gericht, ausgenommen das Straßengericht, gegen einen Rekognitionszins und Kriegsdienste unter dem Vorbehalt seines Todes vor seiner Ehefrau Barbara; für diesen Fall bleiben die ihr verliehenen Rechte gültig.
[Der Komtur von Goldingen] an den Hochmeister: übersendet Korrespondenzen und Akten. Entgegenwirkung gegen die Gesandten der livländischen Opposition und die Maßnahmen gegen letztere überhaupt. Der Propst von Riga. Johann von Dolen. Herr Conrad von Ixkul. Sobbe. Wedige von Sacken. Der Bischof von Heilsberg.
PrUB1438.07.20 – 1438 VII 20. Stuhm.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an die Bischöfe von Lebus und Brandenburg, die Räte des Markgrafen von Brandenburg und die Städte Frankfurt, Berlin, Brandenburg und Stendal: Es sei sicher bekannt, dass der Graf von Ruppin mit etlichen Untertanen des Markgrafen von Brandenburg ohne jeden Grund und ohne Vorwarnung in der Neumark erheblichen Schaden angerichtet und die Seinen ermordet und gefangen genommen habe. Der Hochmeister habe gehofft, dass auf dem Tag an Juni 24 die Seinen mit Entschädigung für den ihnen vom Grafen zugefügten Schaden freigelassen würden, doch sei das nicht geschehen. Er habe daher den Markgrafen persönlich zu einem Tag September 15 in Freienwalde an der Oder eingeladen. Sende ihnen den Brief wie auch das Schreiben Sasses [!] von Wreda [Hasses von Bredow], der Geld für die Gefangenen gefordert habe. Bittet, auf den Markgrafen einzuwirken, dass er persönlich zu dem vorgeschlagenen Termin erscheine und diejenigen mitbringe, an die der Orden Forderungen habe. - Geben czum Stume am sontage vor Magdalene im xxxviiiten jare. (RBDO IV, 575 / OF 13, 545)
PrUB1438.07.20.a – 1438 VII 20. Stuhm.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den Markgrafen Friedrich den Jungen von Brandenburg: Wie er wisse, habe der Graf von Ruppin im letzten Winter die Seinen ohne alle Grundlage schwer geschädigt, ermordet und gefangen genommen. Er habe gehofft, dass die Seinen, denen doch Unrecht geschehen sei, bei den zuletzt Juni 24 abgehaltenen Verhandlungen freigelassen und entschädigt würden. Das sei jedoch nicht geschehen. Bittet daher den Markgrafen zu einer Tagfahrt September 15 in Freienwalde an der Oder zu kommen. Dabei solle es um die Ansprüche gehen, die er an den Markgrafen wegen des Grafen von Ruppin und seiner anderen Untertanen habe. Bittet zu veranlassen, dass die Gefangenen bis zur Tagfahrt vorläufig freigelassen würden. Der Vogt der Neumark habe ihm einen offenen Brief gesandt, in dem der Markgraf dem Vogt erlaube, Schädiger der Neumark auch auf seinem Gebiet zu verfolgen. - Geben czum Stume am sontage vor Marie Magdalene im xxxviiiten jare.
ZETTEL: Aus dem Brief des Hasse von Bredow, den er in Abschrift eingeschlossen sende, könne er nichts anderes entnehmen, als dass man die Seinen schatzen lassen wolle, die zu Unrecht gefangen und geschädigt worden seien. Das erscheine ihm das unrecht, zumal der Markgraf dem Vogt der Neumark einen Brief gegeben habe, in dem er erlaube, dass der Vogt Räuber und Schädiger auch in den Landen des Markgrafen angreifen und mit Recht zwingen könne. Die Untertanen des Markgrafen sollten dabei behilflich sein. (RBDO IV, 576 / OF 13, 545-47)
Bischof Heinrich von Münster an den Hochmeister: seine Repressalien an d. Stadt Danzig wegen der Eingriffe von Lübeck und Hamburg bezüglich der Abtei Emden. Hinrik Vorrait, Bürgermeister von Danzig, Diderik Stal, Domherr zu Münster und sein Bruder Cort Stal.
Der Komtur von Goldingen an den Hochmeister: Bericht über die Lage in Livland. Bitte um Geld. Ratschläge betreffend das bewaffnete Einschreiten des Hochmeisters in Livland. Hinrik Domsdael, Deutschordensbruder. Herr Sobbe. Bischof von Wilna. Großfürst von Litauen. Die livländischen Bischöfe. Stadt Riga.
PrUB1438.07.22 – 1438 VII 22. Stuhm.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den König von Polen: Der König habe von der Bürgschaft der Bürger von Bromberg geschrieben. Er wisse auch, dass beim letzten Richttag zum Ausgleich der Schäden XI 25 vereinbart worden sei, dass der Hochmeister vom Woiwoden zu Krakau vormals zu Sandomir von Conrad Massow wegen 450 Gulden geben solle. Davon sei die Hälfte jetzt bezahlt, die andere Hälfte sollte beim persönlichen Treffen zwischen König und Hochmeister bezahlt werden. Doch habe der genannte Woiwode das Geld eingemahnt und auch die Bürgschaft gefordert. Der König habe ihm auch wegen des Friedens geschrieben. Der Hochmeister wolle gern alles tun, um den Frieden zu wahren. Der König habe ihm drei Termine für persönliche Verhandlungen genannt, 1438 XII 6, 1439 V 14 oder 24. Der Hochmeister bittet jedoch um einen früheren Termin. Seine Leute würden sich wegen ihrer Schäden täglich bei ihm beschweren, und er würde eine schnelle Lösung sehr begrüßen. - Geben czum Stume [am] tage Marie Magdalenen im XXXVIIIten jare. (RBDO IV, 577 / OF 13, 119-20)
Die Ratssendeboten von Riga, Dorpat, Reval und der Rat von Neu-Pernau an den Hochmeister: Wegnahme der preußisch-livländischen Bayenflotte durch die Holländer und die Repressalien dafür.
Der Vogt von Jerwen an den Hochmeister: die Wirren in Livland, widerrät, die Bestätigung des Meisters zu erzwingen. Die Verbindung der oppositionellen Livländer mit den Preußen aus den Gebieten Kulm und Osterode.
PrUB1438.07.25 – 1438 VII 25. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den Großfürsten von Litauen: Der Herzog von Geldern habe mitgeteilt, dass er das Heilige Land besuchen und dafür mit Geleit hier durchziehen wolle. Dafür habe er den Ritter Engelbrecht von Orszbach, den Briefweiser, mit etlichen Werbungen an den Großfürsten entsandt. Bittet ihn freundlich aufzunehmen, anzuhören und ihm zu glauben. Der Großfürst möge auch Ritter Engelbrecht sicher durch sein Land ziehen lassen. - Geben uff unserm husze Marienburg am tage Jacobi apostoli im XXXVIIIten jare. (RBDO IV, 578 / OF 13, 120-21)
PrUB1438.07.25.a – 1438 VII 25. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an Herzog Georg von Russland Regent in Groß-Nowgorod: Gerhard Junker von Kleve und Grafen zu der Mark, der Überbringer dieses Briefs, habe vor, durch etliche Gegenden weiter ins Heilige Land zu ziehen. Bittet daher, ihn zu unterstützen und zu geleiten, damit er mit seinem Besitz und seinem Gesinde sicher durch diese Gegenden an sein Ziel gelange. - Geben czu Mar[ienburg] am tage Jacobi apostoli im XXXVIIIten jare. (RBDO IV, 579 / OF 13, 121)
PrUB1438.07.25.b– 1438 VII 25. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an Lübeck, Hamburg, Wismar und Lüneburg: Sie hätten ihm einen Brief gesandt, mit dem sie ihm und den Seinen trotz seiner Antwort entsagt hätten. Dies habe ihn verwundert, weil er mit ihnen nur von freundschaftlichen Beziehungen wisse. Sie hätten zugleich gefordert, sie im Krieg gegen ihre Feinde zu unterstützen. Diese Forderung passe nicht zu ihrer Entsagung. Er wolle die Angelegenheit mit seinen Prälaten, Landen und Städten beraten und ihnen danach Bescheid und Antwort geben. - Gegeben czu Mar[ienburg] am tage Jacobi apostoli im xxxviii[ten] jare. (RBDO IV, 580 / OF 13, 547)
PrUB1438.07.25.c– 1438 VII 25. Marienburg.
Hochmeister Paul von Rusdorf macht bekannt, dass er die Verschreibungen bestätigt habe, die der Deutschmeister Eberhard von Sanszheym und der Landkomtur zu Utrecht Herman von Keppel dem Komtur zu Tiel, Sweder Kobbing, über gewisse Häuser des Ordens verliehen hätten, allerdings so, dass Sweder nicht beide Häuser, die ihm verschrieben seien, sondern nur eines auf Lebenszeit nutzen. - Gegeben […] uff unserm huwsse Mar[ienburg] an sente Jacobs des heiligen apostels tage im xiiiic und xxxviii[sten] jare. (RBDO IV, 581 / OF 13, 547-48)
PrUB, JH II 2463 – 1438 VII 25. o.O.
Der Rat zu Rastenburg verleiht mit Einwilligung des Hochmeisters, des Heydechin von Meylen Pflegers zu Rastenburg sowie der Ältesten und der Gewerke dem Hans Bewirstein das Dorf Bürgersdorf mit 32 Hufen. Bürgermeister Nicol. Lenkener, Mattis Scherff sein Kompan, die Ratmannen Joh. Paul und Nicol. von Wenden und die Stadtkämmerer Mattis Tolk und Herm. Felder. - 1438 an Jacobus. - Original Pergament Siegel ab. Depositum. (Schiebl. XXVII 99)
PrUB1438.07.26 – 1438 VII 26. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an die Räte der Lande und des Herzogs von [Pommern-] Stolp: Sie hätten geschrieben, die preußischen Untertanen Claus und Symon von Undentczin aus dem Gebiet Lauenburg hätten den Stolper Untertan Herman von Rexin bei Nacht überfallen und beraubt hätten. Sei das so geschehen, täte ihm das leid. Er habe dem Komtur zu Danzig geschrieben und ihn beauftragt, Herman zu helfen. Diejenigen, die den Schaden getan hätten, sollten zum Ausgleich angehalten werden. - Geben czu Mar[ienburg] am sonabend nach Jacobi apostoli im xxxviiiten jare. (RBDO IV, 582 / OF 13, 549)
PrUB, JH II 2464 – 1438 VII 27. Creuzburg.
Johann vom Benhusen, Komthur von Brandenburg, verleiht den Einwohnern des Dorfes Wittenberg 15 Hufen. Grenzen: Wald Frisching, Wikbold, kleiner Hegewald, großer Hegewald, Wikbold, Wittenberg. Zeugen: Johann von Solczbach; Hauskomthur, Bernhard von Buchertshusen, Kompan; Merten, Kappelan; Johannes, Schreiber. - Creuzburg, Sonntag nach Jakobus. - Original Siegel ab. (Schiebl. XXVI 247)
Der Komtur von Memel an den Hochmeister: das Ergebnis des livländischen Landtages zu Pernau: Treue zum Hochmeister und Meister Heinrich von Notleffen. Geldzahlung des Hochmeisters für Kurland und den Komtur von Goldingen erbeten. Herr Vinke.
Albrecht, Römischer König, an den Hochmeister: dessen Verbindung mit Sigmund von Litauen gegen Polen.
1438, August
PrUB1438.08.01 – 1438 VIII 1. Danzig.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den Bischof von Münster: Obwohl er ihn mehrfach wegen des Danziger Bürgermeisters Heinrich Vorrath demütig und auf Höchste gebeten habe, habe dieser in keiner Weise Entlastung erfahren. Er hätte nie erwartet, dass der Bischof die preußischen Untertanen und insbesondere Heinrich Vorrath ohne alle Schuld solchem Druck und Gefängnis aussetze. Er wolle ungern etwas gegen die Untertanen des Bischofs unternehmen, doch bitte und ermahne er den Bischof, Heinrich nunmehr vollständig von seinem Gefängnis und Gelübde zu befreien. - Geben uff unserm huwsze Dantczk am freytage vor Dominici im xxxviiiten jare. (RBDO IV, 583 / OF 13, 548-49)
PrUB1438.08.01.a – 1438 VIII 1. Danzig.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an König [Erich] von Dänemark: bittet seinen Untertanen, den Danziger Einwohnern Ulrich Slingeman, dem der Vogt des königlichen Hauptmanns Olff Negelson mit seinen Leuten 1438 X 28 bei Marstand in Norwegen 90 m. lübisch genommen habe, und Bartold Smerfus, dem bei derselben Gelegenheit 60 gld. und ferner von einem Mann des Königs, Olff Bug, letzte Ostern nochmals 60 gld. an Goldmünzen, Kleinod und Gütern genommen worden seien, wieder zu dem Ihrigen zu verhelfen, da sie die Schäden ohne Schuld erlitten hätten. - Geben uff unserm huwse Dantzck am tage Vincula Petri im xxxviiiten jare. (RBDO IV, 584 / OF 13, 549-50 / Hansisches UB, 7,1, 375, S. 184).
PrUB1438.08.01.b – 1438 VIII 1. Danzig.
Niclas Olrich bekennt vor dem Danziger Schöffengericht, dem Hans Hoppenbruwer 4 ger. Mark 2 Sk. bezahlt zu haben als van soltes wegen, dat myn woch, dan Hoppenbruwer ingeschepet was van 200 soltes, welk gelt Hans Hoppenbruwer utgegeven hefft by syme eide, den he darto geboden hefit als van Wolter Leyden wegen van Lubeke. (APGd. 300, 43 [Schöppenbücher], 1b, S. 399, z. J. 1438. / Hansisches UB, 7,1, Nr. 504 Anm., S. 255).
PrUB1438.08.02 – 1438 VIII 2. Sobbowitz.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an die Stände im Kulmer Land, die Städte Thorn und Kulm sowie an den Komtur von Thorn: Er habe vom Komtur zu Thorn von etlichen Verhandlungen und von Gerüchten erfahren. So sei behauptet worden, der Oberste Marschall sei ausgeschickt worden, um etliche von ihnen, die über ihre Handfeste verhandelt hätten, zu überfallen, und dass sie deshalb in die Städte Kulm und Thorn ausgewichen seien. Er hätte nicht erwartet, dass sie denen, die solche Unwahrheiten vorbringen würden, mehr glauben würden als ihm. Denn er wisse mit seinen Gebietigern zu ihnen nur von einem guten Verhältnis. Bittet diejenigen, die diese Unwahrheiten verbreiten, ihm zu übergeben. Denn aus solchen Dingen entstehe großer Schaden, wie sie erkennen würden. - Geben czu Sobwitcz am sonnabende nach Vincula Petri im xxxviiiten jare. (RBDO IV, 585 / OF 13, 550).
Der Domdechant und das Kapitel zu Münster an den Hochmeister und den Rat zu Danzig: Gefangennahme der Danziger Marquart Knaick, Herm. Bovere und Heinr. Vorraet zu Kloppenburg. Gründe der Irrungen des Bischofs mit Hamburg und Lübeck.
PrUB1438.08.04 – 1438 VIII 4. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den Erzbischof von Köln bzw. an Wilhelm von der Kempnath: Dankt ihm für die Zuneigung zum Orden und die ihm erwiesenen Wohltaten, insbesondere für den Beistand gegen den Deutschmeister und die dem Hochmeister zugesandten Weine. Nun habe ihm Wilhelm von der Kempnath geschrieben, dass ein gewisser Hans David mit einigen Urkunden beim Erzbischof gewesen sei und geklagt habe, dass der Orden ihm Geld und Gut schuldig sei. Der Hochmeister betont, dass dem Orden damit Unrecht geschehe und man David in seiner Zeit nie etwas schuldig geblieben sei. Die vorgelegten Briefe seien Fälschungen. Es sei vielmehr so, dass die Eltern Davids der Großschäfferei noch viel Geld schuldeten. Das Zeugnis der Stadt Liebstadt, in der sie gewohnt hätten, könne die Schulden des Vaters beweisen. Wenn Hans David also zum Erzbischof kommen oder, wie der Hochmeister informiert sei, die westfälischen Femegerichte anrufen sollte, bittet er den Erzbischof, den Orden zu verteidigen und Hans David anzuweisen, dass er den Orden von derartigen Mahnungen unbekümmert lasse. - Geben czu Mar[ienburg] am montage vor Dominici im xxxviii[ten] jare. (RBDO IV, 586 / OF 13, 551-52).
PrUB1438.08.04.a – [vor 1438 VIII 5]. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den Herzog von Burgund: Seine Stadt Danzig habe ihm geklagt, dass die Untertanen des Herzogs in Seeland und Holland, namentlich die von Amsterdam, ihr Bürgermeister und etliche Hauptleute der städti-schen Schiffe, die jetzt mit den Hansestädten im Kriege lägen, Untertanen des Ordens in der Wielinge aufgehalten und 22 Schiffe mit ihren Waren genommen hätten. Dies sei geschehen, obwohl der Herzog und die Stadt Amsterdam zuvor urkundlich zugesichert hätten, dass die preußischen Schiffer und Kaufleute ungefährdet in ihre Lande kommen könnten. Während die Holländer, Seeländer und Friesländer nach alter Gewohnheit ungehindert nach Preußen kommen könnten, sei den Seinen Unrecht geschehen. Bittet den Herzog, dass die seinen Untertanen genommenen Güter und Schiffe gut verwahrt würden und zusammenblieben, bis seine Gesandtschaft bei ihm sei. - Geben czu Mar[ienburg] im xxxviiiten jare vor Domenici. (RBDO IV, 587 / OF 13, 531-32).
Meister-Statthalter [Heidenreich Vinke] in Livland an den Komtur von Goldingen: Einladung zu ihm nach Riga (keine schlimmen Hintergedanken). Tag zu Pernau ergab volle Einigung mit dem Deutschen Orden.
Johann von Ast Deutschordensbruder an den Hochmeister: seine Ankunft in Basel. Die dortigen Ordensgeschäfte, besonders betreffend Livland. Johann Reevel (von Reve). Gerüchte (Polen; Römischer König; gefangen Ordensgesandtschaft an den Römischen König). Deutschmeister und Konzil.
Verschreibung des Ordensmarschalls Vinsenz von Weißburg über 60 Huben Wildnis, Gut Hartenstein (Amt Angerburg) für 7 Besitzer.
Der Komtur von Goldingen an den Hochmeister: die Wirren in Livland wegen der Meisterwahl. Bedarf Gelder. Hinrich von Notteleben soll als Meister in Livland auftreten.
Hochmeister Paul von Rusdorf macht bekannt, dass dem Ordensbruder Wilhelm von Baldegk nach dem Tod seines Vaters und seiner Mutter etliche Güter zugefallen seien, und dass Wilhelm ihn gebeten habe, ihm zu erlauben, diese einzufordern. Dies habe der Hochmeister erlaubt und Wilhelm bevollmächtigt, diese Güter, beweglich oder unbeweglich, welcher Art und wo diese seien, einzumahnen und einzuziehen. - Geben […] uff unserm hawse Stum am tage sente Laurentii des heiligen merterers im xiiiic und xxxviiiten jare. (RBDO IV, 588 / OF 13, 551-52)
PrUB, JH II 2465 – 1438 VIII 10. Liebemühl.
Walter Kirskorp Oberster Trapier und Komtur zu Christburg transsumiert und erneuert der Stadt Liebemühl die Verschreibung vom 17. Dezember 1341 über die Dörfer Sonne und Ilingswalde. Zeugen: Ulrich von Dotilsheim Hauskomtur zu Pr. Mark, Michel Borrewter Fischmeister zu Lixainen und die Kompane Eferdt von der Woyde und Richart von Puchys. - Liebemühl 1438 an s. Laurentius. - Original Pergament Siegel ab. Durch Reagentien mehrfach angegriffen. Depositum. (Schiebl. XXIV 40)
PrUB, JH II 2466 – 1438 VIII 10. Liebemühl.
Walter Kirskorp Oberster Trapier und Komtur zu Christburg transsumiert und erneuert der Stadt Liebemühl eine Verschreibung vom 11. Mai 1365 über Übermaßland, Gärten und Fischerei. Zeugen: Ulrich von Dottilsheym Hauskomtur zu Pr. Mark, die Priesterbrüder Michael und Johann, Michel Borrewther Fischmeister zu Lixainen, die Kompane Eferdt von der Woyde und Reychart von Ruchis und Schreiber Stefan. - Liebemühl 1438 an Laurentius. - Original Pergament Siegel verletzt. Depositum. (Schiebl. XXIV 41)
PrUB, JH II 2467 – 1438 VIII 10. Liebemühl.
Walter Kirskorp Oberster Trapier und Komtur zu Christburg transsumiert die alte Handfeste der Stadt Liebemühl (eingerückt) vom 31. Dezember 1335. Zeugen : Ulrich von Dottilsheym Hauskomtur zu Pr. Mark, Michel Borrewter Fischmeister zu Ixainen (Lixainen), Eferdt von der Woyde und Renhart von Puchys. - Liebemühl 1438 an s. Laurentius. - Original Pergament Siegel erhalten. Durch Reagentien vielfach angegriffen. Depositum. (Schiebl. XXIV 39)
Ludwig von Lanse, Landkomtur im Elsass, an Großkomtur Wilhelm von Helfenstein, Komtur von Thorn Conrad von Erlingshausen und alle Ratsgebietiger des Hochmeisters: Sache zwischen dem Hochmeister und dem Deutschmeister. Gesandtschaft der Livländer zum Konzil. Geleit für den Deutschmeister nach Preußen.
PrUB1438.08.12 – 1438 VIII 12. [Danzig].
Danzig bezeugt insbesondere für Kampen Traiectensis diocesis, dass der Vorzeiger A. de Dueren, Führer des Schiffes Cristofferus, Danziger Bürger sei und mit seinem ihm und anderen Danzigern gehörenden Schiff mit Waren, die ihm für die Abwicklung seiner Geschäfte zusagenden Häfen tamquam bonus nauta et mercator aufsuchen wolle. Bittet, ihn dabei zu unterstützen. (APGd. 300, 27 [Missivbücher], fol. 66v / Hansisches UB, 7,1, 377, S. 184).
Der Komtur von Memel an den Hochmeister: Lösung des beim Bischof von Wilna gefangen sitzenden Johann von Wildungen auf Bitten des Stadtschreibers von Riga. Herr Notleffen, Meister in Livland.
Gerart von Cleve, Graf von Mark, an Bischof Johann von Kurland wegen Zusammenkunft in Goldingen.
PrUB1438.08.14 – 1438 VIII 10. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den Bischof von Münster und die Stadt Münster Der Hochmeister habe den Bischof wiederholt gebeten, den Danziger Bürgermeister Heinrich Vorrath und etliche andere seiner Untertanen, die mit ihm gefangen genommen worden seien, frei und wieder nach Preußen ziehen zu lassen. Der Bischof habe nun geschrieben, dass Lübeck und Hamburg das zu seiner Diözese gehörende Schloss Emelen (Emden?) in Friesland überfallen und den dortigen Propst gefangen genommen hätten. Der Hochmeister verweist dazu auf den Krieg dieser Städte mit Holland und Seeland, in den Preußen nicht verwickelt sei. Der Schaden für den Bischof sei nicht mit seinem Wissen geschehen. Heinrich Vorrath sei zudem nicht als hansischer Gesandter, sondern in seinem Auftrag und dem seines Landes zum König von England unterwegs gewesen. Er hätte erwartet, dass die Seinen in dessen Territorium besonders sicher seien. - Geben czu Mar[ienburg] am abend Assumpcionis Marie im xxxviiiten jare. (RBDO IV, 589 / OF 13, 552)
Der Oberste Marschall an den Hochmeister: sendet Brief des Komturs von Goldingen.
Heidenrik Vinke, Meisters Statthalter in Livland, an den Erzbischof Dietrich von Köln: die Irrungen des Hochmeisters mit dem Deutschmeister und mit dem livländischen Statthalter. Ladung des Deutschmeisters zu einem Kapitel in Mergentheim. Johann Schungel.
Bescheid des Herzogs von Burgund auf die Forderung des Deutschen Kaufmanns, dass Sluys wegen der Ermordung der Hanseaten Genugtuung leiste.
Ritter und Knechte in Harrien und Wierland an den Hochmeister: Anerkennung des Heinrich von Notleben als Meister in Livland und die livländischen Wirren.
Bürgermeister und Rat zu Reval an den Hochmeister: Anerkennung des Heinrich von Notleben als Meister in Livland und die livländischen Wirren.
Der Deutschmeister Eberhart von Saunsheim an Bischof Franz zu Braunsberg: die Geleitbriefe für ihn und die Seinen nach Preußen. Zuziehung der Livländer zu den dortigen Verhandlungen.
PrUB1438.08.18 – 1438 VIII 18. Danzig.
[Die Engländer] Willem Tirinkthun, Simon Pigodt, Willem Bisschop, Hinrik Bermitjan und Willem Rode geloben Herman Visscher zusammen mit seinen Reedern, Schiffskindern und Schiff Schadloshaltung gegen Nachmahnung wegen des Schadens, den Herman Visscher mit seinem Schiff dem von Willem Tirinkthun geführten Schiff zugefügt habe. (APGd., 300, 43 (Schöppenbücher), 1b, S. 403 / Hansisches UB, 7,1, 379, S. 185).
Großfürst Sigmund von Litauen an den Hochmeister: Durchzug von Gewappneten des Hochmeisters durch Samaiten versperrt, jedoch der Strandweg offen.
Gerart von Cleve, Graf von Mark, an Bischof Johann von Kurland wegen Zusammenkunft in Goldingen.
Der Vogt von Grobin an den Komtur von Memel: die Wirren in Livland und die Erfolge des Statthalters Vincke. Will sich nach Preußen retten. Der Graf von der Mark.
PrUB1438.08.22 - 1438 VIII 22. Hamburg.
Hamburg an Danzig: bezeugt, dass der Hamburger Ratsherr Diderik Luneborgh und der Hamburger Bürger Symon Foppe und Diderik Luneborgh d.J. dem Johan Petersen, einstigen Bürger von Danzig, durch die Schiffer Vischer und Johan Schreige 48 1/2 l. Lüneburger Salz übersandt hätten, dazu durch den Schiffer Olof Petersen von Stockholm 16 l. Weiter hätten Diderik d.Ä. und Symon Johan Petersen 600 m. lübisch in drei Wechseln bezahlt. Titeke Luneborgh d.J. habe Johan Petersen durch den Schiffer Vischer 150 Arnoldusgld. und zwei englische Laken gesandt. Außerdem hätten Luneborgh d.Ä. und Foppe noch rückständige Forderungen an Petersen wegen ihrer Abrechnung über Tuche u,a. Gut. Die drei Hamburger hätten die Richtigkeit ihrer Angaben und das Eigentum an den Gütern eidlich bekräftigt, unter Ausschluss einer Beteiligung von Holländern und Seeländern. Hätten nun vernommen, dass Hochmeister Paul von Rusdorf alles holländische Gut habe arrestieren lassen, und fürchteten, dass auch ihre Güter arrestiert sein könnten. Bittet in diesem Fall einem der drei Überbringer zur Lösung ihrer Güter aus dem Arrest behilflich zu sein. / APGd. 300 D 25, Nr. 117. Original Pergament mit Spur des Siegels / Hansisches UB, 7,1, 380, S. 185.
Gerart von Cleve, Graf zu der Mark, an den Hochmeister: seine Wahrnehmungen und Verhandlungen in Livland. Ritter Engelbrecht von Oerspeck. Heinrich von Oetlyeff (Notleben). Deutschmeister.
PrUB1438.08.23 – 1438 VIII 23. [o.O.].
Hochmeister Paul von Rusdorf entzieht den Kaufleuten aus Holland und Seeland das Geleit. (Hansisches UB, 7,1, 380 Anm. 3, S. 185 / HR II.2, 166,2).
Johann von Ast Deutschordensbruder an den Hochmeister: die livländische Gesandtschaft auf das Konzil und der Deutschmeister. Bestätigung der Orselnschen Statuten durch das Konzil und deren Widerruf durch den Papst. Magister Joh. Karschow. Joh. Reevel. (Reve?). Joh. Kreuwel. Andr. Pfaffendorf.
Dr. Johann von Ast Deutschordensbruder an den Großkomtur: Beibrief zum vorherigen Schreiben [Nr. 7492] (similiter).
Antwort des Hochmeisters auf die Vorstellung der Ritter, Knechte und Städte des Kulmer Landes.
Der Vogt von Rositen an den Hochmeister bzw. an den Großkomtur, den Obersten Marschall, sowie die Komture von Elbing und Christburg: die Ereignisse mit dem Statthalter und seine notgedrunge Handlungsweise. Aufgabe von Goldingen. Meisterbestätigung bis zum großen Kapitel vertagt. Der Junker von Cleve als Unterhändler des Hochmeisters. Herr Engelbrecht (von Orsbach). Bischof von Kurland.
Erzbischof Henning von Riga an den Hochmeister: die Frage der Meisterbestätigung in Livland. Hinrik von Notleven.
Der Vogt von Rositen an den Hochmeister: Rechtfertigung der Übergabe von Goldingen. Herr Engelbrecht von Orsbach als Zeuge.
PrUB1438.08.27 – 1438 VIII 27. Elbing.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den Herzog von Masowien: Sie hätten ein bis IX 2 zu haltendes Treffen zur Regelung der Grenzfragen vereinbart. Er wäre gern dorthin gekommen, sei aber durch schwerwiegende Geschäfte verhindert. Bittet daher, den Tag aufzuschieben. Schlägt ein neues Treffen vor und bittet um freundliche Aufnahme. - Geben czum Elbing am mitwoch nach Bartholomei im XXXVIIIten jare. (RBDO IV, 590 / OF 13, 121-22)
PrUB1438.08.28 – 1438 VIII 28. Elbing.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den Herzog von Masowien: Er habe ihm gestern wegen des bis IX 2 vereinbarten Tages zur Regulierung der Grenzfragen geschrieben, dass er wegen anderer Geschäfte nicht kommen könne. Nun habe er heute seinen Brief bekommen, dass der Herzog erfahren habe, dass der Hochmeister nicht kommen werde. Er sei gern zu Verhandlungen an einem anderen Tag bereit. Bittet das nicht als Unwillen aufzunehmen, wird ihm das danken. - Geben czum Elbing am tage Augustini im XXXVIIIten jare. (RBDO IV, 591 / OF 13, 122)
Bischof Johann von Kurland an den Hochmeister: die livländischen Wirren. Ratschläge und Ermahnungen. Heinrich von Notleben. Statthalter [Vincke]. Herr Engelbrecht [von Orsbach]. Der Junker von Cleve. Deutschmeister. Das große Kapitel. – Beilage 1. 1438 VIII 14. Gerart von Cleve, Graf von Mark, an Bischof Johann von Kurland wegen Zusammenkunft in Goldingen. – Beilage 2. 1438 VIII 20. Gerart von Cleve, Graf von Mark, an Bischof Johann von Kurland wegen Zusammenkunft in Goldingen.
Herzogin Maria von Pommern an den Hochmeister: Kredenz auf den Rat N.N.
PrUB1438.08.31 – 1438 VIII 31. Elbing.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den Markgrafen von Brandenburg: Der Markgraf habe ihm wegen der Verhandlungen in Sachen des Grafen von Ruppin IX 15 geschrieben, für das er ihn zur persönlichen Teilnahme aufgefordert habe. Dem könne der Hochmeister nicht nachkommen, aber er werde seine Räte dorthin senden. Bittet den Markgrafen, sicher zu stellen, dass der Graf von Ruppin und die anderen, die den Untertanen des Ordens Schaden zugefügt hätten, bei dem Tage anwesend seiena. Sie sollten dort auf die Ansprüche des Ordens antworten. - Geben czu Elbing am sontage vor Egidii im xxxviiiten jare. . (RBDO IV, 592 / OF 13, 552-53)
1438, September
Prokurator Johann Creul an den Hochmeister: des Hochmeisters Zwistigkeiten mit dem Deutschmeister und den Livländern. Absicht des Bischofs von Reval zu resignieren. Die Johanniter. Sieg des Herzogs von Sachsen über die den Hussiten zu Hilfe ziehenden Polen. Johann Niclisdorff.
PrUB1438.09.02 – 1438 IX 1. Danzig [in der firmarie czu Danczk].
Herman Fogel, Bruder des Deutschen Ordens, an Reval: Er habe in der Zeit, als er Großschäffer von Königsberg war, dem Revaler Bürger Hinrik Wattenschede eine Schuld von 350 m. gut aus dem Schäfferbuch gestrichen und eine Quittung ausgestellt gegen die Verpflichtung, ihm für 300 m. zwei Zimmer Zobelfelle zu liefern und für 50 m. das beste Zimmer Zobel, das er in Nowgorod bekommen könne, zu besorgen. Bisher habe er aber nur zwei Zimmer schlechten Zobels für 300 m. bekommen, das Zimmer für 50 m. trotz wiederholter Mahnungen aber noch nicht. Bittet daher, Wattenschede zur Lieferung zu bewegen, sonst werde er den Quittingsbrief widerrufen und die Wiedereintragung der Schuld in das Schäfferbuch veranlassen. - Am dinstage noch Egidii 1438. (TLA, Original mit Siegel / Hansisches UB, 7,1, 383, / Liv-, Est- und Kurländisches UB, IX, 364).
PrUB1438.09.03 – 1438 IX 3. Marienburg.
[HochmeisterPaul von Rusdorf] an die Städte Stolp, Schlawe und Rügenwalde, Ludike Massaw Hofmeister, Ceslaw vam Ghur Vogt im Lande Stolp und Pauwel Ganczke Vogt zu Rügenwalde: Er habe die Nachrichten des Bürgermeisters von Stolp zur Kenntnis genommen, aber erfahren, dass einer der Einwohner des Landes Stolp seine Untertanen wider Recht und ohne Schuld überfallen, gefangen und ins Land Stolp geführt habe. Er wisse nichts von den Gründen, doch habe es zwischen dem Vater des Herzogs von Stolp und seinem Vorgänger wegen der zahlreichen Konflikte einen freundlichen Ausgleich gegeben, wie auch in Schriften nachweisbar sei. Der Orden habe dabei die Schulden etlicher Städte erlassen und auch sonst eine Summe Geldes übergeben. Bittet um Freilassung des Gefangenen und die Rückgabe der Güter. - Geben uf unserm huwse Mar[ienburg] am nesten midwoch nach Egidii im XXXVIIIten jare. (RBDO IV, 593 / OF 13, 123)
Heidenreich Vincke, Meisters-Statthalter an Bischof Michael von Samland: die Wirren in Livland und die Politik des Hochmeisters. Dessen Irrung mit dem Deutschmeister und die Orselnschen Statuten. Das große Kapitel. (Liv-, Est- und Kurländisches UB, IX, 365)
PrUB1438.09.04 – 1438 IX 4. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den Herzog von Masowien: Der Herzog habe ihm einen Tag 1439 III 4 zur Beilegung der Streitigkeiten über den Grenzverlauf vorgeschlagen. Dieser sei ihm zwar nicht bequem, doch werde er ihn gern besenden. Von den vom Herzog angesprochenen Schäden wisse er nichts, doch lasse sich das leicht klären. Er habe deshalb den Komtur von Osterode zum genannten Termin nach Soldau, oder wo es dem Herzog besser passe, bestellt und hoffe, dass der Herzog ebenfalls dorthin sende oder sogar selbst komme. - Geben czu Mar[ienburg] am donrstage vor Nativitatis Marie virginis im XXXVIIIten jare. (RBDO IV, 594 / OF 13, 123-24)
PrUB1438.09.08 – 1438 IX 8. Marienburg.
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den jungen Markgrafen von Brandenburg: Der Markgraf habe ihm geschrieben, er habe als sicher erfahren, dass der Vogt der Neumark sein Schloss Zantoch zubaue und es auch sonst darauf anlege, ihm Ärger zu machen. Der Hochmeister verweist dagegen auf die Schäden, die der Heerzug der Böhmen (Hussiten) und Polen seinem Orden und Land zugefügt hätten, als diese bei Zantoch über die Warthe gezogen seien. Bis heute geschähen noch viele, nahezu tägliche Übergriffe, so dass er dem Vogt befohlen habe, auf seinem Gebiet eine kleine Befestigung zu errichten, damit sich die Seinen besser verteidigen könnten. - Geben tzu Mar[ienburg] am tage Nativitatis Marie virginis im xxxviiiten jare. (RBDO IV, 595 / OF 13, 553)
Bischof Franz von Braunsberg an den Hochmeister: Briefe des Deutschmeisters und dessen Kommen und Geleitung nach Preußen.
PrUB, JH I 7502a – 1438 IX 13. o.O.
Handfeste über 40 Hufen zwischen dem See Lucke und dem Flüsschen Lyge, Amt Oletzko.
PrUB1438.09.13 – 1438 IX 13. Danzig.
Danzig an London [bzw. an den deutschen Kaufmann zu London]: der Danziger Bürger Detmar Griise habe erklärt, dass sein Bruder Konrad Griise im vergangenen Jahr um IX 29 (prope festum S. Michaelis) von einem Bürger zu Bildeston (Belschun) Joen Gerwes einen Terling halber Tuche (stamina) mit 40 Tuchen und Decktuch in verschiedenen Farben gekauft und an seinen Bruder übersandt habe. Dieser habe sie seinerseits an den Danziger Bürger Erasmus Czaen verkauft, in dem von seinem Bruder übermittelten Wert. Erasmus habe dann nach seiner von Danziger Schöffengericht bezeugten eidlichen Aussage die Tuche nach Nowgorod gebracht, dort sei aber festgestellt worden, dass die Tücher zu kurz seien. Detmar sei so ein Schaden von 22 1/2 m. 15 d. preußisch entstanden, wie der Überbringer, der hansische Kaufmann Joh. Visscher erläutern werde. Dieser sei beauftragt, die Gelder einzufordern. Bittet, ihn dabei zu unterstützen und die Tuchhersteller zu ermahnen, die erforderlichen Maße einzuhalten. (APGd., 300, 27 (Missive), 3, fol. 63v / APGd. 300 D 84, mehrfach korrigierter Entwurf / Hansisches UB, 7,1, 386, S. 190).
Albrecht, Römischer König, an den Hochmeister: Aufforderung zu einem Bündnisse mit ihm gegen Polen unter Teilnahme Sigmunds von Litauen. Caspar Göcz Deutschordensbruder.
Der Lande und der Städte Rat auf die Botschaft des Römischen Königs.
PrUB1438.09.14 – 1436 IX 14. Kolberg.
Kolberg an Danzig: bittet sich beim Hochmeister für die Rückgabe des Geldes einzusetzen, das der Kolberger Bürgermeister Hans Sliff dem früheren Waldmeister von Schivelbein, Herrn Seghemund von Elten, für den Orden vorgestreckt habe. Andernfalls müsse Kolberg seinem Bürgermeister die Aufhaltung der Ordensuntertanen gestatten. (APGd. 300 D 35, Nr. 182, Original mit Spuren des Siegels / Hansisches UB, 7,1, 228, Anm. 2, S. 111).
Hinrich von Notleve, Vogt von Jerwen, an den Hochmeister: die livländischen Wirren. Der Absicht des Hochmeisters, gewaltsam einzuschreiten, werde mit Gewalt begegnet werden.
Verhandlungen zwischen dem Markgrafen von Brandenburg und dem Komtur von Christburg und dem Vogte der Neumark wegen der Gewalttaten des Grafen von Ruppin.
Erzbischof Henning von Riga, auch im Namen seines Kapitels, seiner Ritterschaft und Städte, insbesondere Rigas, Bischof Dietrich von Dorpat desgleichen, die bei Sedisvakanz des Bistums Bevollmächtigten des Stiftes Oesel (Dechant Walter Remmelingkrade und Ludolph Grove Thesaurar) und die Vertreter der Ritterschaft von Harrien und Wierland (Ritter Herman Scherenbeke, Herm. Zoye, Herm. Toddewin, Everd Weikebrod, Otto Zoye, Hans Treiden, Claus Mekes, Tile Lode, Hans Lode, Diderik Virkes, Hinrik Mekes, Odard Lode, Hans Sorszewer, Hans Weddewes, Hans Luggenhuszen und Jordan Wacke an die Bischöfe, Kapitel und Stände zu Kulm, Ermland, Pomesanien und Samland: die zwiespältige Meisterwahl in Livland nur auf dem großen Kapitel zu entscheiden. Ersuchen sie, die gewaltsamen Pläne des Hochmeisters abzulehnen.
Erzbischof Henning von Riga, auch im Namen seines Kapitels, seiner Ritterschaft und Städte, insbesondere Rigas, Bischof Dietrich von Dorpat desgleichen, die bei Sedisvakanz des Bistums Bevollmächtigten des Stiftes Oesel (Dechant Walter Remmelingkrade und Ludolph Grove Thesaurar) und die Vertreter der Ritterschaft von Harrien und Wierland (Ritter Herman Scherenbeke, Herm. Zoye, Herm. Toddewin, Everd Weikebrod, Otto Zoye, Hans Treiden, Claus Mekes, Tile Lode, Hans Lode, Diderik Virkes, Hinrik Mekes, Odard Lode, Hans Sorszewer, Hans Weddewes, Hans Luggenhuszen und Jordan Wacke an die Städte Danzig, Thorn, Elbing, Kulm, Königsberg und andere gemeine Städte in Preußen: die zwiespältige Meisterwahl in Livland nur auf dem großen Kapitel zu entscheiden. Ersuchen sie, die gewaltsamen Pläne des Hochmeisters abzulehnen.
Kanzler Caspar Sligk, Herr zu Weißenkirchen, an den Hochmeister: des Hochmeisters Politik gegen Polen, das Verhältnis zu Litauen und die Zwistigkeit mit dem Deutschmeister. Ungarn und die Türken. Sieg des Herzogs von Sachsen über die Polen.
[Der Komtur von Memel] an den Hochmeister: Anerkennung des Herrn Vincke als livländischen Meister-Statthalter durch [Heinrich von Notleben] auf dem Tage zu Fellin. Übersendung eines Briefes. Auf- und Niederziehen livländischer Kaufleute, Mönche und anderer Leute. Evert Schutcze.
[Wilhelm von der Kemenate?] an den Hochmeister: Verhandlungen in Holland (Haag, Brügge). Hans David. Joh. Boide. Goebel Castorp. Herr von Isselstein. Hanse-Angelegenheiten. Schiffahrt. Weinsendung für den Hochmeister. Herr von Playn [Plauen] und Herr Erlenbach.
1438, Oktober
Der Hochmeister an den Meister in Livland: die ihm angedichtete Absicht kriegerischer Unternehmungen gegen Livland. Der Junker von Cleve.
Erzbischof Henning von Riga, Bischof Dietrich von Dorpat, zugleich für ihre Kapitel und Stiftsstände, Bevollmächtigte des Stifts Oesel (Dechant Walter Remmelingrode und Ludolph Grove, Domtreßler) sowie als Vertreter der Ritterschaft von Harrien und Wierland Ritter Hinrik von Scherenbeke, Herm. Zoye, Herm. Toddewyn, Everd Weikebrodt, Otto Zoye, Hans Treiden, Claus Mekes, Tile Lode, Hans Lode, Diderik Vyrkes, Hinrik Mekes, Odard Lode, Hans Sorszener, Hans Weddewes, Hans Lugenhuszen und Jordan Wacke an den Hochmeister: die Ordnung der Meisterfrage auf einem großen Kapitel gefordert. Erinnerung an die Verpflichtung zur Abwehr etwaiger Angriffe auf Livland. Hinrik von Nodleve und Heidenrik Vinke.
Zwei unbenannte Anhänger des Hochmeisters an den Komtur von Danzig: Klagen über die livländischen Wirren, deren Ursacher die Prälaten seien; Terrorismus der herrschenden Partei (Westfalen) und die Gefahr einer Losreißung Livlands von Preußen.
Katherina Rubit Äbtissin, Gertrud Merse Priorin, Cristina von Putten Subpriorin und der Konvent des Nonnenklosters zu Thorn nehmen mit Erlaubnis des Hochmeisters unter gewissen Zusicherungen den Priesterbruder Johann von Weydaw zu ihrem Propste an.
Wilhelm von der Kemmenaden an den Hochmeister: Hans David und Hans Westfal. Jan van Lunen. Philipp von Kendenich, der alte Komtur von Coblenz.
Wilhelm von der Kemmenaden an den Hochmeister: Wahl des Römischen Königs. Streit zwischen dem Hochmeister und dem Deutschmeister. Der Dr. Komtur zu Mainz und das heimliche Gericht. Philipp von Kendenich. Herr Jon von Mile. Herr Jon von Wittershusen. Herr Engelbrecht. Komturei Coblenz. Zeitungen aus Italien.
PrUB, JH II 2468 – 1438 X 14. Tapiau.
Heinrich von Rabenstein Oberster-Marschall verleiht den Gärtnern in der Lischke Tapiau 1 Hufe zwischen der alten Deime und dem Damme nebst der Viehweide und freier Holzung im Frisching. Zeugen: Ludolf von Vestenberg Hauskomtur zu Königsberg, Kaplan Lorenz, Johann Trachnaw Pfleger zu Insterburg, Gottfried Meyentaler Pfleger zu Angerburg, Johann von Gruszen Kompan und der Schreiber Johann Scholtis Pfarrer zu Germau. - Tapiau 1438 an Calixtus. - Gleichzeitig Abschrift auf Pergament. (Schiebl. XXXV 100)
PrUB1438.10.14.a – 1438 X 14. [Danzig].
Mattis Niclosson, Hausvogt zu Stockholm, an Danzig: der Danziger Mangnus Ryng habe sich beklagt, dass ihm Mattis' Herr Niclos Jansson den Hering, den dieser aus Ryngs Schiff für das Schloss Stockholm genommen habe, noch nicht bezahlt habe. Niclos habe nur auf das Erscheinen eines Bevollmächtigten gewartet und bitte den Eigentümer des Herings, einen bevollmächtigten Vertreter zur Empfangnahme des Geldes zu senden. - 8 dage na S. Birgitten. (APGd. 300 D 11, Nr. 22, Original, Siegel fehlt / Hansisches UB, 7,1, 395, S. 200).
Der Hochmeister für die Stadt Rehden. Tausch von Seen.
PrUB, JH I 28269 – [1438?] X 20. Sluys.
Seycz Monsheymer an den Fischmeister zu Putzig: Bericht über seine Ankunft in Flandern, die Seereise, das Ergehen des Hyllebrant Tannenberg, Frachtangelegenheiten, Untreue des Steuermanns Borup. - Zur Sleus in Flandern, ohne Jahr, an 11000 Jungfrauen [1438?]. (LIXa 178.)
PrUB1438.10.28 – 1438 X 28. Danzig.
Danzig an [den deutschen Kaufmann zu Brügge]: antwortet auf dessen Brief [HR II,2, 273], nach dem sich die vier Lede von Flandern dem deutschen Kaufmann gegenüber verpflichtet hätten, eine Schadenersatzsumme zu zahlen, mit der Bitte, Erkundigungen einzuziehen über die Höhe der Summe und die vereinbarten Zahlungstermine sowie darüber, für welchen Schaden das Geld bezahlt werden soll, wegen der verschiedenen Schäden, die die preußischen Kaufleute erlitten hätten. Bittet darüber - und über die Privilegien - mit den geeigneten Leuten zu verhandeln und mit dem Kaufmann wegen des Pfundzolls zu sprechen, ebenso, ob Herr Johan Hamer seine Auslagen von 25 pfd. gr. für seine Reise nach Flandern ebenso wie die anderen Ratssendeboten ersetzt bekommen werde, die bisher Danzig ausgelegt habe. - Ipsa die Symonis et Jude. (APGd. 300, 27 [Missive], 3, fol. 100 / Hansisches UB, 7,1, 396, S. 200-01).
PrUB1438.10.28.a – 1438 X 28. Danzig.
Danzig bezeugt insbesondere für [den deutschen Kaufmann zu Brügge], dass nach dem Zeugnis des Danziger Schöffengerichts Herr Hinrik Vorrath Dr. Frank Kedeke und die hansischen Kaufleute in Brügge Hinrik Terrax und Otto Peek zur Einmahnung von 60 pfd. gr. flämisch bevollmächtigt habe, die dem Hamburger Rat aus dem von den Städten eingesetzten Pfundzoll noch zustehen und die Hamburg Vorrath schulde. Bittet, die Bevollmächtigten dabei zu unterstützen. (APGd. 300, 27 [Missive], 3, fol. 100v / Hansisches UB, 7,1, 397, S. 201).
PrUB1438.10.31 – 1438 X 31. [Brügge].
Der deutsche Kaufmann zu Brügge an Danzig: Der Ältermann Werner Grambeke und die Kaufleute Kerstian von dem Marckte und Diderik van Bodeken hätten um 1436 X dem Danziger Bürger Hinrik Bremer zur Verladung in Lissabon 10 Hundert Salz zur Verschiffung durch den Sund nach Reval zu segeln verfrachtet, wie die von beiden Seiten vereinbarte Chartepartie ausweise. Bremer habe dann aber aus seinem eigenen Willen in England das Salz mit Matthis Jacke verschifft. Dies sei unverantwortlich, bittet daher um Hilfe und Beistand für Hinrik van dem Holte, John Vlamink und Bernd Snossel, die die Älterleute beauftragt hätten, das Salz, wo immer sie es finden können, namens der genannten Kaufleute einzuziehen (APGd. 300 D 21, Nr. 49, Original mit drei Siegeln. / Hansisches UB, 7,1, 398, S. 201).
1438, November
Inventar des Hauses Tuchel, als es vom Komtur Johann von Stokheim dem Johann von Gor übergeben wurde.
Inventar des Pflegamts Osseck beim Abgang des Pflegers Jost Strupperger.
PrUB, JH II 2469 – 1438 XI 11. Pobethen.
(Oberster Marschall) Heinrich von Rabenstein verleiht dem Hans Pagkamor 3 Hufen zu Linkau im Kammeramt Germau. Zeugen: Ludolf Vestenberg Hauskomtur, Lorenz Kaplan, Kaspar Gattz (Götz) Kompan, Johannes Pfarrer zu Germau und Schreiber des Ausstellers. - Pobethen 1438 an Martinus. - Original Pergament Siegel. Kassiert. (Schiebl. XXVIII 35)
PrUB, JH II 2470 – 1438 XI 12. Pobethen.
Heinrich Rabensteiner Oberster-Marschall verschreibt dem Hannos Patabel 4 Hufen zu Posselau. Zeugen: Ludolf von Vestenberg Hauskomtur zu Königsberg, Lorenz Grunaw Kaplan, Cunze Klingenfelder Bernsteinmeister zu Lochstädt, Kaspar Götze Kompan und Nicol. Boraw des Kompans Schreiber. - Pobethen Richthof 1438 Mittwoch nach Martinus. - Original Pergament Siegel. (Schiebl. XXXI 57)
Franciscus de Bossis von Vland dr. jur. Advokat beim Konzil an den Hochmeister: Hat Führung der Sache des Hochmeisters gegenüber Livland auf dem Konzil übernommen und Dr. Joh. von Ast zum Bleiben in Basel bewogen.
PrUB1438.11.15 – 1438 XI 15. Marienburg.
Verzeichnis der vom [Hochmeister Paul von Rusdorf] versandten Falken. Liste der Empfänger. (RBDO IV, 596 / OF 13, 569)
Dr. Johann v. Ast an Caspar Linke, des Hochmeisters Kaplan: die livländische Gesandtschaft auf dem Konzil (Sobbe). Der Rigaer Domherr Dietrich Nagel. Dr. Reve. Johann Karschau.
Der Komtur zu Koblenz an den Hochmeister: seine Irrungen mit Herrn Johann von Witershusen. Weinsendungen nach Preußen. Rechtfertigung wegen verschiedener gegen ihn erhobener Vorwürfe. Haus zu Mainz. Herr Philipp von Kentinig. Bittet um Abberufung vom Amte, aber nicht nach Preußen.
Kardinal L[udwig] von Arles an den Hochmeister: dessen Sache mit den Livländern von Dr. Joh. von Ast berichtet. Vermittlung des Bischofs F[ranz] von Ermland. Nachrichten vom Konzil. Unionsprojekt mit den Griechen.
Johann Karschau an den Hochmeister: seine Tätigkeit für den Hochmeister auf dem Konzil.
Johann von Reve an Walter Kyrskorff, Komtur zu Christburg: die livländischen Umtriebe gegen den Hochmeister. Vynke, Rodenberch, Thomas Grevesmole, Walter von den Lo, Schaphusen livländische Prokuratoren auf dem Konzil. Sobbe. Diderik Nagel. Hinrich von Notleff und Meisters-Statthalter Vinke. Herr Walrave von Moers. Propstei Oldenzaal und Kirche zu Zwolle.
Johann von Reve, Propst zu Oldenzaal, an den Hochmeister: die Sachen des Hochmeisters mit dem Deutschmeister und den Livländern würden nicht vor dem Konzil verhandelt. Vyncke. Wolter von den Lo. Schaphusen. Thomas Grevesmole. Diderick Nagel, Domherr zu Riga. Der Hochmeister muß die Livländer vor allem zum Gehorsam bringen.
Ludwig, Kardinal von Arles, an den Hochmeister: das Ablassgeld zur Union der Griechen.
PrUB, JH II 2471 – 1438 XI 28. Westminster.
König Heinrich von England bittet den Hochmeister Paul von Rusdorf um freie Getreideausfuhr aus dem Ordenslande wegen der Mißernte in England. - Westminster 28. Nov.anno r. nri. 16. - Original Pergament Siegel ab. In duplo. (Schiebl. 83 Nr. 28,29)
PrUB1438.11.28 – 1438 XI 28. o.O.
Der englische König Heinrich VI. an Hochmeister Paul von Rusdorf: bittet, wegen des in England herrschenden Getreidemangels (presertim sigillinis er frumenti) preußischen und englischen Kaufleuten die Ausfuhr von Korn aus Preußen nach England zu gestatten. (GStA, XX. Hauptabteilung, Pergament-Urkunden, Schiebl. 83, 28, Original mit Siegelrest, und 29 [zwei Exemplare] / Hansisches UB, 7,1, 404, S. 204).
1438, Dezember
Prokurator Johann Creul an den Hochmeister: Erwirkung päpstlicher Bullen. Sache mit Livland. Deutschmeister. Andreas Schonaw. Sache der Stadt Schivelbein. Komtur von Bremen. Wittwe Beka Buckes. Konzil und Papst. Böhmen. Italien.
Großfürst Swidrigal von Litauen an den Obersten Marschall: Kredenz auf Mykolay Rogala genannt Podkrapyowsky.
PrUB1438.12.13 – 1438 XII 13. Lübeck.
Lübeck an Danzig: Verwendungsschreiben betr. den Nachlass des Radekin Wintzenberg, Bruder der Greteke Nygenborg, vgl. [PrUB1440.10.10]. (AHL, Niederstadtbuch, Eintrag zu 1438 Lucie virginis / Hansisches UB 7,1, 364 Anm. 1, S. 180).
Friedrich, Landgraf von Thüringen, Markgraf zu Meißen, an den Hochmeister: dankt für Falken. Gesiegelt hatte Ritter Friedrich von Wiczleiben.
PrUB1438.12.16 - 1438 XII 16. o.O.
Der Rat von Holland entscheidet auf die Anfrage des Herrn von Haemsteden, was mit den von seinen Untertanen auf See gekaperten Schiffen mit Korn, Hamburger Bier u.a. geschehen soll, dass alle aus Preußen oder anderen nicht feindlichen Ländern kommende Ladung wie Korn usw. in Holland und Seeland verkauft und der Erlös bis auf weitere Entscheidung aufbewahrt werden soll, dass dagegen das Hamburger Bier und alles aus Holstein und den wendischen Städten stammende Gut als Beute begandelt und geteilt werden soll. (RA Den Haag, Memorial Rosa II, fol. 250 / Hansisches UB, 7,1, 370 Anm., S. 182 / Poelman, Bronnen, 1371).
PrUB1438.12.18 – 1438 XII 18. Danzig.
Danzig an [Rotterdam und Schiedam]: dem Danziger Bürger Schiffer Symon Lynke seien, als er im vergangenen Sommer mit der Flotte ins Zwijn segelte, IX 21 von den [Rotterdamer und Schiedamer] Fischern aus seinem Schiff einige Güter genommen und in die beiden Städte gebracht worden, während das Schiff mit dem Rest des Inhalts treiben gelassen wurde. Bezeugt, dass nach dem von Lynke und den Reedern und Kaufleuten des Schiffs zur Zeit der Abfahrt geleisteten Eid die Waren fast alle nach Preußen gehörten, wenigstens nichts davon in die mit den Adressaten verfeindeten sechs Städte, nur Einiges nach England und Flandern, wie der eingeschlossene Zettel nachweise. Bittet, dem schiffer und den anderen Bevollmächtigten behilflich zu sein, dass ihnen die an Land gebrachten Güter zurückgegeben und die anderen zusammen mit dem Schiff ersetzt werden. (APGd., 300, 27 [Missive], 3, fol. 101 / Hansisches UB 7,1, 407, S. 205-06 / Poelman, Bronnen, 1, 1372).
PrUB1438.12.18 - 1438 XII 18. o.O.
Danzig bezeugt insbesondere für Ritterdam und Schiedam, dass Schiffer Symon Lynkes Reeder, der Danziger Ratsherr Johan Terrax und der Danziger Bürger Walter Rosendael, und die Kaufleute, die in seinem Schiff ihre Waren gehabt hätten, den Danziger Bürgern Claus Storm und Nicolaus Wrecht in Lynkes Gegenwart die Liste der Güter, die sie in Lynkes Schiff hatten, übergeben hätten, nämlich Storm und Wrecht 54 1/2 Hundert Wagenschoss usw., dass Lynke diese anerkannt und dass nach ihrer eidlichen Aussage niemand aus den sechs mit dem Herzog von Burgund im Krieg liegenden Städte daran teil habe. Die in Preußen heimischen Reeder Kaufleute hätten Symon Lynke und die hansischen Kaufleute Hinrik Terrax, Albert Bemmer, Otto Peeck und Hans Inskow zur Wahrnehmung ihrer Interessen bevollmächtigt. (APGd 300, 27 (Missive), fol. 102 / Hansisches UB, 7,1, 408, S. 206 / Poelman, Bronnen, 1374).
PrUB1438.12.18.a - 1438 XII 18. [Danzig].
Danzig an den Bailiff von [?]: verwendet sich für die mit dem Schiffer Lynke zusammen als Angehörige der sechs wendischen Städte gefangengesetzten Symon Dudschendorp, Hans Salt und Herman van Emeke, letztere beide Diener der Danziger Bürger Claus Sturmer und Niclos Wrecht, des Stadtschreibers, und bittet, da alle Reeder und Kaufleute seit langem Danziger Bürger seien und Danzig nichts mit dem Krieg zu tun habe, die Gefangenen freizugeben und Rotterdam und Schiedam zu Schadensersatz anzuhalten. (APGd 300, 27 (Missive), fol. 101v / Hansisches UB, 7,1, 407 Anm. 1, S. 206 / Poelman, Bronnen, 1373).
Die Stadt Reval an den Hochmeister [Paul von Rusdorf]: Antwortet auf das Schreiben des Hochmeisters aus Ragnit von X 15 [s. HR II.2, Nr. 278], dass er sehr stark am Schaden beteiligt sei, verweist auf frühere Schreiben und die durch Brun van Hertzberg an den Hochmeister gelangte Werbung. Habe den deutschen Kaufmann zu Brügge mit der Einmahnung des Schadens beauftragt und bittet, diesen durch die Gesandten des Hochmeisters unterstützen zu lassen. Betont die Ergebenheit gegenüber dem Hochmeister und bittet um Antwort durch seinen Diener Gert Groten. (Hansisches UB, 7,1, 409, S. 206 / ediert Livl. UB IX, Nr. 400)
PrUB1438.12.25 – 1438 XII 25. [Lübeck].
Hinrik Dives und Hinrik Grambekeversorechen, dass Schiffer Cleys Kerlin ein Zeugnis der Altstadt Königsberg beibringen werde, dass er mit seinem Schiff vor XI 11 (Martini) von der Reede von Königsberg abgesegelt sei. (AHL, Niederstadtbuch, zu 1439 Nativitatis Cristi / Hansisches UB, 7,1, 410, S. 206)
Bertold Buramer an den Rat zu Danzig: berichtet über seine Verhandlungen zu Gravelingen mit [Herzogin] Isabella von Burgund und dem Gouverneur von Holland über die Ansprüche der preußischen Kaufleute an die Burgunder; die Herzogin habe versprochen, sich für die preußischen Kaufleute zu verwenden; sie habe gebeten, die Angelegenheit anstehen zu lassen und ein Schreiben darüber aufzusetzen, das sie am Hof einsetzen könne. Er habe jedoch auf die Schäden verwiesen. Auch der Gouverneur habe versprochen, sich dafür einzusetzen, dass die Preußen jeibe weiteren Schäden erlitten und Schadensersatz geleistet werde. (Hansisches UB 7,1, 411, S. 207-08 / Poelman, Bronnen, 1, 1376)
Albrecht, Römischer König, an die Sendboten des Hochmeisters, die am 6. I [1439] auf dem Tage zu Frankfurt sein werden: Kredenz auf den Markgrafen Johann von Brandenburg und Meister Rudolf von Rüdisheim, Domherr zu Worms.
PrUB, JH II 2472 – 1438 XII 23. Braunsberg.
Die preußischen Bischöfe Johann zu Kulmsee, Johann zu Pomesanien, Franciscus zu Braunsberg oder Ermland und Michael zu Samland verbürgen sich für die Wahrung des von Hochmeister Paul von Rusdorf dem Deutschmeister Eberhard von Seinsheim erteilten Geleites. - Braunsberg 1438 Dienstag vor des h. Christs Tage. - Original Pergament 4 Siegel (2 und 3 verletzt). Reg. Kulm. UB. Nr. 566. — vgl. Töppen, Ständetage, Akten II Nr. 157. (Schiebl. 99 Nr. 4)