PrUB1438.04.04

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2019)


1438 April 4. Marienburg.

{Regest}
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an Herzog [Konrad V. von Schlesien(-Oels), genannt] Kentener [und an die Stadt Breslau]: schreibt erneut in der Sache Peter Beyers, der sich, wie Bürgermeister und Ratsherren der Stadt Thorn vorgebracht hätten, unter dem Schutz des Herzogs befände, aber dabei sei, die Untertanen des Hochmeisters ohne Schuld zu schädigen und ihrer Güter zu berauben. Peter habe keinen Grund für Klagen gegen Thorn, vielmehr sei er im weltlichen wie geistlichen Recht unterlegen. Der Hochmeister bittet den Herzog, Peter Beyer nicht weiter zu unterstützen und ihm nicht zu erlauben, die Seinen anzugreifen; er würde ja auch keinen Gegner des Herzogs und der Seinen bei sich aufnehmen. Wenn er Forderungen gegen Untertanen des Hochmeisters habe, solle Peter nach Preußen kommen, der Hochmeister werde ihn sicher geleiten. Wenn er Recht habe, werde ihm Recht geschehen; wenn das nicht der Fall sei, solle er die Seinen nicht weiter schädigen.

{Überlieferung}
B = Berlin, GStA PK, XX. HA, OF 13, S. 509-10. [Fb. 66, 284].

{Drucklegungen}
-.

{Regest}
RBDO IV.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
B ist Registerüberlieferung.


Herzog Kentener von Peter Beyers wegen, desglich[e]n ist auch geschreb[e]n der Stad Breszlaw.

Irluchter furste und gros[mechti]ger besunder lieber herre. Als wir denn vor von Peter Beyers weg[e]n gescr[eben] haben euwer gros[mechti]keit, so thun wir der nu aber zcu wissen, wie das uns die ersamen und vorsichtigen burgermeist[er] und rathmann[en] unser stad Thorun und lieben getruwen haben vorbracht, das euwer her[li]keit denselben Pet[er] Beyer helt und heget der darnach gehet und gedencket, die unsern ane schult und mogliche sache czu beschedigen und an iren guttern zcu betruben. Und sind denne derselbe Peter Beyer, alsa) wir das vor euwer irluch[ti]keit gescr[eben] haben, keyne rechtfertige sache czu den unsern, sunder die, nach dem das der berurten unser stad Thorun burger[meist]ere und rathmannen euwer her[li]keit eigentlicher haben vorclaret, beyde im geistlichem und ouch im wertlichen rechten, hat varloren, so geschewt ymmer den unsern zcu kurcz, das sie deshaben und ane alle schuld durch en sulden beschedigt werden, als das selbst wol mag betrachten euwer gros[mechti]keit, die wir mit sunderlichen begerungen grosslich biten, geruchet, lieber herre, den vilgedachten Peter Beyer wider uns und die unsern nicht hegen nach halden, nach em vorhengen, das her den unsern eingerley schaden zcucziehe ader in eingerley masse betreibe. Got weis, das wir gar ungerne imand, der weder euch ader die euwern were, huwssen ader hoffen welden; und haben ouch einsulchs ken euch ader die euwern ny vorschuld nach vordienet, und wellen es ouch zcwar ken euwir gutte ungerne vorschulden. Und wellet en, lieber herre, underweisz[en], das her einsulchs lasse. Hot her czu thun mit den unsern, her kome hirin, wir wellen en sichern und geleiten ab und czw b)czu czyhnb). Hat her recht, recht sal em widerfaren, hat her ouch nicht recht, billichen lasse her die unsern unbekommert.

Geg[eben] czu Mar[ienburg] an freitage vor Palmarum im xxxviii jare.


a) Über der Zeile nachgetragen.
b) Über der Zeile nachgetragen.

Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Marta Godlewska, 14.4.2020) – Datum überprüft () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert (Marta Godlewska, 14.4.2020; Jürgen Sarnowsky, 23.5.2020) – äußere Merkmale beschrieben ()

Datum der Erstanlage: 23. Mai 2020 — Letzte Änderung: 23. Mai 2020 von Jürgen Sarnowsky
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