PrUB1438.05.13

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2019)


1438 Mai 13. Marienburg.

{Regest}
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an die Stadt Brügge in Flandern: der Pfundmeister und der Danziger Bürger Heinrich vom Holcze hätten ihm geklagt, dass Gobel Kasdorp, Lieger des Pfundmeisters, und Kirstan von dem Markt, Ordensuntertan, während einer Lebensmittelknappheit Brügge etliches Getreide verkauft hätten, das dem Pfundmeister und Heinrich gehört habe, das aber die Stadt nicht vollständig bezahlt habe, so dass man ihnen noch rund 107 pfd. gr. schulde. Sie hätten Brügge deshalb bereits ermahnt, doch ohne Erfolg, so dass sie sich an den Hochmeister gewandt hätten. Bittet daher erneut um die Bezahlung der 107 pfd. gr. und droht eventuelle Strafmaßnahmen an.

{Überlieferung}
B = Berlin, GStA PK, XX. HA, OF 13, S. 525-526. [Fb. 66, 286].

{Drucklegungen}
-.

{Regest}
HUB 7,1, Nr. 354 / RBDO IV.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
B ist Registerüberlieferung.


Bruvgge in Flandern.

Ersame und vorsichtige besundere lieben frunde. Uns haben unsers ordens pfuntmeister und Heinrich vom Holcze Burger zu Dantzk unsir lieber getruwer, clegelich underrichtet, wie das desselben unsirs pfuntmeisters leger in Flandern, benumpt Gobel Kasdorp, und [Kristan] von dem Markt, unsir undersasse, euch und euwer stad, als ir durch manchirhande geschefte und krige umbe kornes wille waret benotet, umbe euwir fleissigen bethe und begerunge wille byn[nen] und nach bey eyme jare etlich korn, das dem berurten unsirs ordens pfuntmeister und Herman vom Holcze zugehorte, das ir en ouch eyns teils itzund beczalet habet, und davon nach hundirt und seben pfunt gros ader umbe die masze seyt schuldig, zur [hant] gekouft und in euwer stad ken Brugge geantwort haben, und das en die selben hundirt und seben pfunt, wie wol sie ouch [gefach] gnug dorumbe gemanet und angelanget haben, nicht seyn worden beczalet, uns anruffende und demutticlich bittende, das wir en / geruchten seyn behulfen, das en sulche des vorberurt[e]n kornes hinderstellige schulde und beczalunge, als hundert und seben pfunt, mochten werden usgerichtet und beczalet, Und umbe deszwillen wir euch, lieben frunde, mit gantczem fleisse bitten und irmanen, das ir, synd euch die unsern sulch korn in guttem getruwen und fruntschafft in euwiren noten czugefuget und vorkouft haben, des vorgedochten kornes hinderstellige schold und beczalunge, als hundert und seben pfunt, ane fordere vorzcogerunge, unkonste, muh, arbeit und czerunge fruntlich und gutlich wellet uszrichten und beczalen. Wend wie das [dar] [nicht] geschege, so musten und wellen wir den unsirn dorczu seyn behulfen, das sie sich an den euwern so dirholten, das sie der berurten schold und auch des schaden, der doruff hat gegang[e]n nachkomen mochten. Und uff das eyns sulchen nicht not thun bedorffe is, lasset euch lieben frunde hirczu diste gutwilliger befynden, darin[ne] ir uns grose beheglichkeit irzeiget.

Geben czu Marienburg am dinstage nach Cantate im xxxviiiten jare.



Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Rania Ashour, 29.9.2019) – Datum überprüft () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert (Rania Ashour, 29.9.2019; Jürgen Sarnowsky, 19.10.2019) – äußere Merkmale beschrieben ()

Datum der Erstanlage: 19. Oktober 2019 — Letzte Änderung: 19. Oktober 2019 von Jürgen Sarnowsky
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