REGESTEN 1392

1392, o.T.
Bericht über die Kriegshandlungen im Dobriner Land, die Verpfändung des Landes an des Deutschen Orden durch den Herzog von Oppeln und die Ansprüche des polnischen Königs auf das Land.
Bericht über die Verhandlungen des Hochmeisters [Konrad von Wallenrode] mit Herzog Ladislaus von Oppeln über eine mögliche Teilung Polens zu Gunsten des Ordens, des Römischen Königs und des Königs von Ungarn.
PrUB, JH I 497 – [1392]. [o.O.].
Meister in Livland an den Ordensprokurator in Rom: berichtet über seinen Streit mit dem Erzbischof von Riga. Abschrift. (I 3 / OBA 1, 227 / Livl. Urkundenbuch III, 644)
PrUB, JH I 498 – [1392]. [o.O.].
An einen höheren Geistlichen. Verteidigung des DO in Livland wegen seines Verhaltens gegen Erzbischof u. Domkapitel von Riga. Abschrift. (OBA 1, 228)
PrUB, JH I 499 – [1392]. [o.O.].
An den Papst. Verteidigung des DO in Livland wegen seines Verhaltens gegen Erzbischof u. Domkapitel von Riga. Abschrift. (OBA 1, 229)
PrUB, JH I 500 – [1392]. [o.O.].
Klageschrift des Erzstiftes Riga gegen den Orden an den Papst. Abschrift. (OBA 1, 230)
PrUB, JH I 501 – [1392]. [o.O.].
Beantwortung der Klageschrift des Erzstiftes Riga durch den Ordensprokurator. Abschrift. (OBA 1, 231)
PrUB, JH I 554 – [1392-1397]. [o.O.].
Hochmeister a) an den König von England,
b) an den Herzog von Lancaster betreffend die Beförderung des Engelhard Rabe zu Ordensämtern. Abschrift. (XXXII 1 / OBA 1, 232)
PrUB, JH I 793a – [1392-1405?] XII-I. Bebirern.
Heyndenrich Stael Kompan des Vogtes zu Bebirern an den Hauskomtur zu Thorn betreffend das Bündnis des Königs v. Polen mit den Herzögen v. Stolpe u. Stettin. Original. - Bebirern ohne Jahr Sonntag nach Nativ. Christi. (LXX 20 / OBA 1, 229)
PrUB, JH I 829 – [1392-1405, Mittwoch vor Michaelis]. Beberern.
Der Vogt zu Beberern an den Hochmeister betreffend Bedürfnisse des Hauses Beberern. Original. - Bebirern ohne Jahr Mittwoch vor Michaelis. (LXX 22 / OBA 1, 220)
PrUB, JH I 830 – [1392-1405, Mittwoch nach Nativitatis Mariae]. Beberern.
Der Vogt zu Beberern an den Hochmeister: berichtet über zu vergebende Güter, Rüstungen der Polen etc. Original. 1 Beilage. Niclos u. Ywan v. Redemyn. - Bebirern ohne Jahr Mittwoch nach Nativ. Mariae. (LXX 19 / OBA 1, 221)
PrUB, JH I 831 – [1392-1405, am Palmtage]. Beberern.
Der Vogt zu Beberern an den Hochmeister betreffend Gesinnungen des masowischen Adels gegen den Hochmeister u. zollfreie Ausfuhr von Holz u. Korn für den Bischof von Posen. Original. - Beberen ohne Jahr am Palmtage. (LXX 33 / OBA 1, 234)
PrUB, JH I 832 – [1392-1405, Donnerstag nach Urbani]. Beberern.
Strube Diener des Hochmeisters an den Hochmeister betreffend den Büchsenmeister für das Haus Beberern. Original. - Bibereren ohne Jahr Donnerstag nach Urbani. (LXX 18 / OBA 1, 235)
1392, Januar
Handfeste des Obersten Spittlers Siegfried Walpot von Bassenheim über das durch Kauf vergrößerte Dorf Deutschendorf.
PrUB, JH II 1243 – 1392 I 12. Braunsberg.
Bischof Heinrich von Ermland bestätigt dem Heinrich Fleming von Winsen die (eingerückte) Handfeste des Bischofs Johann über das Dorf Fleming v. 14.Mai 1358. Dompropst Otto v. Rugithen. Zeugen: Dompropst Otto, Domherr Lifard, Edler Johann Crossen. – Braunsberg 1392, 12.jan. Original Pergament Seite ab. Codex diplomaticus Warmiensis. II Nr. 266 III Nr. 255. (Schiebl. XXV 6).
PrUB, JH II 1244 – 1392 I 20. Tapiau.
HM Konrad von Wallenrode erneut dem Sleyke die Handfeste über 3 Haken zu Oblitten im Kreis Cremitten. Zeugen: Wilhelm von Helfenstein Großkomtur, Konrad von Jungingen Tressler, Rudger von Elner Komtur zu Tuchel, Cunze von Lichtenstein Vogt zu Samland, Johann von Lorch Pfleger zu Lochstädt, Kaplan Peter, die Kompane Pauwel Rulman von Sinczian und Ulrich von Jungingen und die Schreiber Andreas und Johann. – Tapiau 1392 Sonnabend vor Agnes. Original Pergament Seite verletzt. Erneuert am 16. Oktober 1528 für Hans Wolff. (Schiebl. XXXV 22).
PrUB, JH II 1245 – 1392 I 23. Taplacken.
HM Konrad von Wallenrode erteilt den Hannos Gregor, Stefan, Peczeu. Anton Gebrüdern und deren Vettern Simon und Janusch eine Handfeste über 7 Haken zu Ekritten. Zeugen: Wilhelm von Helfenstein Großkomtur, Konrad von Jungingen Treßler, Rutcher von Elner Komtur zu Tuchel, Cuntzev. Lichtenstein Vogt zu Samland, Kaplan Peter, die Kompane Paul Rulman Sinczian und Ulrich von Jungingen und die Schreiber Andreas und Johannes. - Haus Taplacken 1392 Dienstag vor Pauli conversio. Original Pergament Seite verletzt. Durchkorrigiert am 1. Sept. 1528 für Gregor Halbe. (Schiebl. XXX 11).
Handfeste des Hochmeisters Konrad von Wallenrode über die Vergabe eines Dienstguts wff dem velde Spetinen.
PrUB, JH II 1246 – 1392 I 29. Barten.
HM Konrad von Wallenrode verleiht den Gebrüdern Wenczke und Michel 60 Hufen bei dem Partschen See. Vorbehalte wegen des Rechtes der Preußen. Zeugen: Großkomtur Wilhelm von Helfenstein, Tressler Konrad von Jungingen, Rüdiger von Elner Komtur zu Tuchel, Friedrich von Wenden Komtur zu Brandenburg, Kaplan Peter, die Kumpane Paul Rulman von Sinzich und Ulrich von Jungingen und die Schreiber Johannes und Andreas. – Barten 1392 Montag vor U. L. Fr. Lichtmesse. Original Pergament Seite ab. (Schiebl. XXVII 55).
1392, Februar
PrUB1392.02.12 – [1392] II 12. Lübeck.
Lübeck an die preußischen Städte: erhofft nach seinen Nachrichten aus Livland auf einen guten Erfolg seiner Sendeboten mit den Russen. Bittet daher, die, wie man informiert worden sei, von den Preußen demnächst geplante Wiederaufnahme der Newafahrt zu unterbinden. (Hansisches UB 4, 1078, S. 476 / ediert Hanserecesse I,4, 42)
1392, März
PrUB1392.03.09 – 1392 III 9. Marienburg.
Die preußischen Städte an Lübeck: antworten auf [PrUB1392.02.12], dass sie sich ihren Beschluss wegen der Newafahrt bis zur Rückkehr der von ihnen und vom Hochmeister ausgeschickten Sendeboten aus Livland vorbehalten müssen. (Hansisches UB 4, 1082, S. 478 / ediert Hanserecesse I,4, 44)
PrUB, JH II 1246a – 1392 III 18. o.O.
Landkomture und Komture der deutschen Balleien an Hochmeister: Rechtfertigung des Deutschmeisters. (Fotokopie Schiebl. 98 Nr. 16 / Or. in Wien, DOZA)
1392, April
PrUB1392.04.01 – 1392 IV 1. Stuhm.
Hochmeister [Konrad von Wallenrode] an Bürgermeister und Rat zu Thorn: könne zur Zeit aus Rücksicht auf König [Sigismund] von Ungarn wegen des in Krakau arrestierten Guts keine Schritte beim polnischen König unternehmen. - Geben zcum Stume am montag noch Judica. (APT / Hansisches UB 5, 2, S. 1-2)
PrUB1392.04.08 – 1392 IV 8. [Dordrecht].
Der deutsche Kaufmann zu Dordrecht an Danzig: habe sich beim Rat von Holland vergeblich um einen Freibrief für den Fall seines Abzugs bemüht, doch seien ihm beim Verbleib in Dordrecht alle gewünschten Privilegien versprochen. Klagt wegen einer Verletzung seiner Rechte durch die Zöllner in Dordrecht, die unterstellen, man wolle den Stapel nach Bergen-op-Zoom verlegen. Um nicht länger in Dordrecht bleiben zu müssen, habe man das bisherige Privileg nur bis Juni 24 verlängern lassen, aber aus Flandern wisse man noch nichts Sicheres über die Besieglung der Privilegien. Bittet um Übermittlung des Briefes an Elbing und Thorn. (Hanserecesse I,4, 64 / Hansisches UB 5, 5, S. 4-5)
PrUB, JH I 493 / 4086 – 1392 IV 10. Riga.
Meister in Livland an den Generalprokurator des Ordens an der Kurie: die Vereinigung dez Erzstiftes Riga mit dem Orden, Sonderung Lettlands von Livland und die Berufung von Juristen nach Livland. - Riga, ohne Jahr feria 4. ante pascha. Abschrift (XLI LS Nr. 21 / OBA 1, 219); Abschrift (Staatsbibl. Königsberg Index Nr. 1080 / nicht im OBA); Livländisches UB V, MMDCCV; vgl. Akten und Rezesse der livländischen Ständetage, I, 287.
PrUB, JH I 493a – 1392 IV 27. Sanok.
König von Polen an den Erzbischof von Riga: antwortet auf dessen Klagebrief gegen den Orden und die durch den Krakauer Bürger Nicolaus Drambrow erhaltenen Nachrichten. Er sei sehr bereit, mit seinen Brüdern, den Fürsten von Litauen und Russland, die Exekution gegen den Orden zur Restitution der erzstiftischen Güter zu übernehmen und habe überhaupt die Absicht, sich an dem Orden in Preußen Ankunft nach Ankunft des päpstlichen Legaten, des Bischofs Johann von Messina, zu rächen. Der Erzbischof sei ihm in Polen willkommen. Anbei die deutsche Übersetzung p. 11-12. - Sanok sabbato post diem Marci ewangeliste. (OF 2b, 9-11 [dt.], 11-12 [dt.] / nicht im OBA / lateinisch: Livl. Urkundenbuch III, p. 659)
PrUB1392.04.30 – [vor 1392 V 1]. o.O.
Die preußischen Städte an Lübeck: bitten u.a. um Auskunft, warum Lübeck das [gegen die hansische Ordonnanz] aus Flandern nach Lübeck gebrachte Gut nicht-hansischer Kaufleute freigegeben habe. (Hanserecesse I,4, 48 / Hansisches UB 5, 7, S. 5)
1392, Mai
Bericht über die Verhandlungen des Deutschen Ordens mit Hermann Schoef, dem Abgesandten des Königs von Ungarn [Sigismund], über den Kauf der Neumark und des Dobriner Landes.
PrUB, JH II 1247. – 1392 V 7. Piotrkow.
Die geistlichen und weltlichen Großen des Königreichs Polen erklären dem DO, dass dessen Verhalten wegen Zlotterie und Bobrowniki nicht friedlich und versöhnlich sei, und senden zu weiteren Verhandlungen den Baccal. d. R. Andreas Lascary Propst zu Leslau. – Petrcovie 1392 an Stanislaus. Original Papier. Von 7 SS. 6 erhalten. (Schiebl. 62 Nr. 3).
Geistliche und weltliche Große Polens an den Hochmeister [Konrad von Wallenrode]: sehen die Bemühungen des Ordens um Frieden im Gegensatz zu der Übernahme des Dobriner Landes, senden zu weiteren Verhandlungen ihren Bevollmächtigten, Andreas Lascary Bakkalaureaus der Rechte und Propst zu Leslau.
PrUB, JH I 492a – 1392 V 14. [Danzig].
Rat von Danzig an Rat von Thorn: Zeugnis für Irmgard Ziegenhals. Ohne Inhalt. (Schiebl. LII, Nr. 128)
PrUB, JH II 1248 – 1392 V 14. Thorn.
Bartusch Herr von Wiesenburg stellt dem HM Konrad von Wallenrode einen Schuldbrief aus über 100 Mark unter Bürgschaft seiner Brüder Henczke und Bote von Wiesenburg. – Thorn 1392 Dienstag nach Cantate. Original Pergament. (durch Moder beschädigt). SS. ab. (Schiebl. 96 Nr. 40).
PrUB1392.05.29 – [1392] V 29. Marienburg.
Hochmeister [Konrad von Wallenrode] an Bürgermeister und Ratmannen zu Thorn: habe etwas wegen der vertragswidrigen Arrestierung Thorner Güter in Polen unternommen, er fordert daher, dass der Rat die Geschädigten vor dem eigenmächtigen Abschluss eines Vergleichs gewarnt werden sollten. - Geben zcu Marienburg an der mitwoch vor Phingsten. (APT I, 476 (488) / Hansisches UB 5, 20, S. 23-24)
1392, Juni
PrUB, JH II 1249 – 1392 VI 7. Hasenpot.
Bischof Otto von Kurland läßt die Urkunden vom 5. Mai 1223 (rectius 1251) und 19. April 1252 transsumieren. Zeugen: Hillebold Bürger zu Hasenpot und Heinrich von Wyda aus der Diözese Osnabrück. – Hasenpot 7. Juni 1392. Original Pergament. Notariats-Instrument. (Schiebl. L.S. LII 1).
PrUB, JH II 1250 – 1392 VI 12. Memel.
Bischof Otto von Kurland einigt sich mit dem HM Konrad von Wallenrodt über einen Termin zur Teilung des Gebietes um Memel, das noch nicht geteilt ist. Anwesend Wenmar von Bruggenoie Mstr. In Livland, Wilhelm von Helfenstein Großkomtur, Eingelhard Rabe Oberst-Marschall, Konrad von Jungingen Tressler, Konrad von Vietinghof Komtur in Ascheraden, Nicolaus Dompropst und Jacob Domherr von Kurland. Zeugen: Mag. Nicolaus Fabri, Dietrich von Logendorff, Nicolaus von Bauteiltz, Dietrich Holland, Clawko von Gronenberg und Ambrosius Pruik. - Memel 12. Juni 1392. Original Pergament. Notariats-Instrument. Livländisches Urkundenbuch. III Nr. MCCCXVI. (Schiebl. L.S. LII 13).
PrUB, JH II 1251 – 1392 VI 12. Memel.
HM Konrad von Wallenrodt macht dem Bischoff Otto von Kurland Vorschläge wegen ihres beiderseitigen Anteiles an Memel und der Umwallung der Stadt mit einer Mauer. Anwesend vom kurländischen Domkapitel Propst Nicolaus und der Domherr Jacob. Vom DO: Wennemar von Bruggenoye Mstr. in Livland, Wilhelm von Helpenstein Großkom­ tur, Engelhard Rabe Oberst-Marschall, Konrad von Jungingen Tressler, Konrad von Vietinghof Komtur in Ascheraden, Konrad von Lichtenstein Vogt von Saarland und Johann von Pfirten Komtur zu Memel. Zeugen: Nicolaus von Dirschau B. zu Dirschau, Johann Proyke, Dietrich von Holland und Dietrich von Logendorff. – Memel 12. Juni 1392. Original Pergament. Notariats-Instrument. Livländisches Urkundenbuch. III Nr. MCCCXVII. (Schiebl. L. S. LII 12).
PrUB, JH I 492b – 1392 VI 13. [Königsberg].
Rat der Altstadt Königsberg an Rat von Thorn: das Maurergewerk zu Königsberg. Ohne Inhalt. (Schiebl. LII, Nr. 157)
PrUB1392.06.14 – [1392] VI 14. [Lübeck].
Bürgermeister und Rat zu Lübeck an die preußischen Städte: die flandrischen Gesandten seien wieder nach Lübeck gekommen und hätten sich in Gegenwart der Hamburger Ratssendeboten dafür entschuldigt, dass die Freibriefe nicht rechtzeitig ausgefertigt worden seien und Verzug in der Bezahlung bzw. Verbürgung der Entschädigungssumme entstanden sei. Sie hätten aber ein Privileg Herzog Philipps von Burgund mitgebracht, das die auf der Hamburger Tagfahrt [1391 XI 11] vereinbarten Artikel enthalte und mit Ausnahme der französischen Untertanen und des Vorbehalts des Herzogs betreffend seine Herrschaft über Flandern ausreichend erscheine. Für diese Punkte wollten sich die Gesandten aber noch um eine Änderung bemühen und hätten eine Nachfrist erbeten. Lübeck werde mit den Nachbarstädten und den Gesandten weiter verhandeln, bitten, die Flandernfahrt erst nach dem endgültigen Abschluss zu erlauben. (Hanserecesse I,4, 69 / Hansisches UB 5, 29, S. 29)
PrUB, JH I 493b – [1392] VI 16. Rom.
Der Generalprokurator des Deutschen Ordens zu Rom an den Hochmeister: teilt mit, der Bischof von Kulmsee habe dem Kardinal von Monopolis und dem Johannitergroßmeister gesagt, der Deutsche Orden sei von dem römischen Stuhle nicht bestätigt. Diese Behauptung könne bei dem jetzigen Streit mit Riga sehr schaden. Der Kardinal von Monopolis habe dieses dem Advokaten des Ordens, Bartholomaeus v. Novaria, erzählt und diesem zugleich gesagt, der Deutsche Orden sei so reich und mächtig und tue dem heiligen Vater dennoch keine "Ehrung". - Roma am dritten tage [nach] der teilunge der aposteln. (OF 2b, 3-4 / nicht im OBA / Livl. Urkundenbuch III, p. 678)
PrUB, JH I 493c – [1392] VI 24. Rom.
Der Generalprokurator des Deutschen Ordens zu Rom an den Hochmeister: berichtet über den Stand des Streites mit dem Erzbischof von Riga. Man müsse Freundschaft mit den Kardinälen von Monopolis u. Neapel, dem Johanniterordensmeister und dem Vizekanzler machen, aber an dem römischen Hof gewinne nur der, der Geld gebe. Der Papst rüste sich, von Rom fortzuziehen, da niemand dorthin kommen könne wegen der blockierenden Schiffe aus Katalonien etc. Schließlich bittet er um Geld wegen der großen Kosten. - Rome uff sante Jacobs abend. (OF 2b, 3 / nicht im OBA / Livl. Urkundenbuch III, p. 679)
PrUB, JH I 493d – [1392] VI 24. Rom.
Der Generalprokurator des Deutschen Ordens zu Rom an den Orden: teilt mit, dass die von Riga sehr schwere Klagen gegen den Orden vorgebracht haben und übersendet die darauf erteilte Antwort. Der Papst habe die Entscheidung bis nach dem Berichte seines Legaten in Livland hinausgeschoben. Sodann schlägt er verschiedene dagegen zu ergreifende Maßregeln vor. Man solle von dem römischen König einen Entschuldigungsbrief beibringen, die preußischen Bischöfe und Kapitel nach Rom über den Gottesdienst in ihren Diözesen berichten lassen, ebenso von Livland aus über die Seeräubereien der Dänen und Schweden, das Bündnis der Stadt Riga mit dem König Erwin, die Verbindung des Erzbischofs mit dem König von Litauen etc. berichten lassen. Auch der Vorwurf, der Orden hindere durch seine steten Angriffe den Übertritt von Litauern und Russen zum Christentum, muss widerlegt werden. Zum Schluss entschuldigt er sich, dass er nicht selbst schreibe, da er erst eben von einer Krankheit genese und bittet für den Überbringer des Briefes. Rome uff s. Jacobs abend.(OF 2b, 4-6 / nicht im OBA / Livl. Urkundenbuch III, p. 680)
PrUB, JH II 1252 – [nach 1392 VI 24]. o.O.
Johann Dornpusch von Kemmeniken und Thicze Droschin bestätigen auf Grund ihrer früheren Anerkennung im Gerichte zu Rosenberg den Empfang von 800 Mark des gesamten Kaufgeldes in Höhe von 1000 Mark für Oulaw (Faulen) von Johann Ryman und dem Domkapitel von Pomesanien. - o.D. Original Pergament, 2 SS. der beiden Aus­ steller, das erste beschädigt. Gedr. Pomes. Urkb. S. 139 Nr. 97. Abg. Danzig, Abt. 360 A Nr. 27. (Schiebl. XXII 25).
PrUB, JH II 1253 – 1392 VI 30. Memel-Pilten.
Bischof Otto von Kurland verzichtet zum besten des DO's auf noch ungeteilte Landstrecken in Kurland gegen Abtretung des Schlosses Neuhausen. HM Konrad von Wallenrodt. Mstr. in Livland Wennemar von Braggenoy. Domkapitel von Kurland (Propst Nicolaus). – Gesch. Memel, gegb. Pilten 1392 crast. bb. Petri et Pauli app. Original Pergament. Notariats-Instrument. In duplo. Desgleichen in einem Transumpt. vom 1.5.1393. Livländisches Urkundenbuch III Nr. MCCCXIX. (Schiebl. L.S. LII 14, 15, 16, 17, 18).
1392, Juli
PrUB1392.07.12 – [1392] VII 12. [Lübeck].
Bürgermeister und Rat zu Lübeck an die preußischen Städte: übersendet seinen Vertrag mit den flandrischen Städten und bittet, die Flandernfahrt erst nach Erfüllung der Vertragsbedingungen zuzulassen. (Hanserecesse I,4, 71 / Hansisches UB 5, 36, S. 32)
PrUB1392.07.12.a – 1392 VII 12. London.
[Der preußische Kaufmann] Lefard Blumendale in einen offenen Brief: quittiert dem Ritter John Montagu auch für seine Bürgen, Johannes dominus Bemund, Willielmus dominus de Botreaux, milites, Petrus Byxtone, Johannes Bever, Edmund Faukes, cives in Danczike, et Robertus Ko mercator Anglie, über die Summe von 1.000 nob., die dieser ihm und dem Danziger Ratsherrn Wynand Ostinchusen schuldig war. - Scriptum Londoniis die duodecimo mensis Julii anno domini 1300 nonagesimo secundo, anno vero regni regis Ricardi secundi Anglie sextodecimo. (London City Records, Rolls of pleas and memorandums A 31 m. 1 / Hansisches UB 5, 37, S. 32)
PrUB1392.07.13 – 1392 VII 12. [London].
[Der preußische Kaufmann] Lefard Blumendale und drei deutsche Kaufleute verpflichten sich gegenüber John Montagu zur Zahlung von 1.000 nob., falls er oder seine Bürgen wegen der an Lefard zurückgezahlten Schuld in Zukunft belästigt würden. - Datum terciodecimo mensis Julii anno domini 1300 nonagesimo secundo et anno vero regni regis Ricardi secundi Anglie sextodecimo. (London City Records, Rolls of pleas and memorandums A 31 m. 1 / Hansisches UB 5, 38, S. 32-33)
PrUB, JH II 1254 – 1392 VII 25. Marienburg.
Ladislaus Herzog zu Oppeln Herr zu Kujawien und Dobrin verspricht dem HM Konrad von Wallenrode gewisse Briefe über die Verpfändung von Dobrin beizubringen (Genehmigung des Königs Sigmund von Ungarn-Polen?). – Marienburg 1392 ... nach St. Jacobs Tage. - Original Pergament, durch Moder vielfach unlesbar. S. mit Rückseite. (Schiebl. 58 Nr. 17).
Hochmeister Konrad von Wallenrode bekundet, dass ihm Herzog Ladislaus von Oppeln das Land Dobrin für eine Summe Geldes verpfändet hat. (Schiebl. 109 Nr. 52)
Herzog Ladislaus von Oppeln verspricht dem Hochmeister [Konrad von Wallenrode] und dem Orden, bis spätestens nächste Ostern [1393 April 6] die Bestätigung der Verpfändung des Dobriner Landes an den Orden und die Verzichtserklärung durch seine Frau, Herzogin Ofka, einzuholen, da sie auch Leibgedingerechte daran besitze. (Schiebl. 31, Nr. 15 / auch 109, Nr. 52)
PrUB, JH II 1257 – 1392 VII 30. Christburg.
Fragment einer ländlichen Handfeste des Christburger Gebietes Mitbesiegelt von Nickil von Mylen Hauskomtur zu Christburg. – 1392, Dienstag nach Jacobi, apostoli. Acc. 195/38. (Schiebl. XXII Nr. 66).
1392, August
Prälaten, Kastellane und Adel des Königreichs Polen an den Großkomtur [Wilhelm von Helfenstein] und die obersten Gebietiger des Deutschen Ordens: betrachten die Inbesitznahme der an den Orden verpfändeten Besitzungen, namentlich des Hauses Zlotterie und des Dobriner Landes, als offenen Friedensbruch. - Stoky (1392) an Felix et Auctus. In einem Transsumpt vom 11. Sept.1392. (Schiebl. 59 Nr. 9)
1392, September
PrUB1392.09.01 – 1392 IX 1. o.O.
Die preußischen Städte an den deutschen Kaufmann zu Dordrecht: haben sein Schreiben und die Abschrift seines an Lübeck gerichteten Briefes wegen der in diesem Jahr aus Preußen zum Swin gefahrene Schiffer erhalten. Bitten um die Angabe der Namen derselben und wollen sie im Einverständnis mit dem Hochmeister streng bestrafen. (Hanserecesse I,4, 98 / Hansisches UB 5, 47, S. 36)
PrUB, JH II 1259. – 1392 IX 11. Marienburg.
Großkomtur Wilhelm von Helffenstein lässt das Schreiben der Prälaten pp. des Königreichs Polen vom 30.Aug.(1392) betreffend Zlotterie, Dobrin und Bobrowniki not. vidimieren. Zeugen: Joh. Nigri Pfarrer zu Lesewitz, Notar Matthias Foraminis und die Edlen Albert Karschow, Nicol. Elsenow und Jacob Rynner. – Marienburg im Karwan 11. September 1392. Original Pergament, Notariats-Instrument. (Schiebl. 59 Nr. 9).
PrUB, JH I 493e – [1392] IX 12. Riga.
Der Ordensmeister in Livland an den Hochmeister: antwortet wegen der von demselben verlangten Privilegien und übersendet ein Büchlein mit Abschriften derselben. Die Briefe, welche der Ordensprokurator zu Rom erwähnt, haben sich die Domherrn gewiss von den Kanzlern der betreffenden Herzöge und Grafen verschafft, worüber der Hochmeister an diese schreiben soll. Kopie auf Pergament. - Rige am Donrstage nach nativitatis Mariae. (OF 2b, 78 / nicht im OBA / Livl. Urkundenbuch III, 684)
PrUB, JH I 493f – [1392] IX 13. Riga.
Der Ordensmeister zu Livland an den Hochmeister: schreibt über die von dem Ordensprokurator zu Rom verlangte Auskunft wegen des Landes Seleneti. Kopie auf Pergament. - Rige am Fritage vor exaltacionis s. crucis. (OF 2b, 79 / nicht im OBA / Livl. Urkundenbuch III, 685)
PrUB, JH I 493g – [1392] IX 14. [o.O.].
Balthasar von Camentz, Gesandter des römischen Königs Wenzel, verlangt von dem Hochmeister die Auslieferung der von dem Orden okkupierten Besitzungen des Erzstifts Riga. zwei Kopien. - Im 92 jare exaltacio crucis. (OF 2b, 28 und 40 / nicht im OBA )
Herzog Ladislaus von Oppeln bestätigt Hochmeister Konrad von Wallenrode, dass er keine Forderungen an den Orden stellen werde, wenn ihm trotz des vom Orden gewährten Geleits bis Frankfurt auf dieser Reise etwas zustoße. - In dem Hofe zu Libenhofe (wohl Liebenow) 1392 Donnerstag vor Matthaeus. Original Pergament S. (Schiebl. 31 Nr. 14).
Herzog Ladislaus von Oppeln quittiert den Erhalt von 50.000 ungarischen Gulden vom Deutschen Orden für das verpfändete Dobriner Land; er bekräftigt, die gleiche Summe wieder zur Auslösung des Pfandes aufzubringen. - 1392 Montag nach S. Michael. Original Pergament Siegel. (Schiebl. 31 Nr. 16).
1392, Oktober
PrUB, JH I 824a – [1392-1405 X]. Beberern.
Vogt zu Beberern an den Hochmeister betreffend Übersendung von Briefen des Herzogs Conrad, des Marschalls von Polen etc. Morin, Landtag. Original. - Bebirern ohne Jahr Sonnabend vor Simon u. Judas. (LXX 21 / OBA 1, 223)
PrUB, JH I 494b – [1392 X]. Wenden.
Nicolaus Kremer, Priester des Stifts von Samland u. kaiserlicher Notar, transsumirt auf Bitten des Meisters in Livland Wennemar die Schenkungsurkunde Kaiser Friedrichs II. de dato Juni 1245 für den Deutschen Orden. Zeugen: Marquard v. Waroten, Priester, Nicolaus Hane, Pfarrer, Heinrich Dulken, Johannes Dombeken, Schüler, Bartholomaeus u. Nicolaus v. Tysenhausen, Ritter, aus dem Kölnischen, Rigischen u. Caminschen Stifte. Deutsche Übersetzung. - 1392 - des manden octobris - uf dem huese Wenden. (OF 2b, 14-17 / nicht im OBA)
PrUB, JH I 494 – [1392] X 12. Riga.
Meister in Livland an den Genralprokurator des Ordens in Rom: berichtet über den Streit wegen des Erzbistums Riga. Abschrift. (I 4 / OBA 1, 222 / auch OF 2b, 7-9 / Livl. Urkundenbuch III, S. 708 Nr. 1834)
PrUB, JH I 494a – 1392 X 13. Wenden.
Nicolaus Kremer, Priester des Stifts Samland u. Notar, transsumiert auf Bitten des Meisters in Livland Wennemar die Urkunde Kaiser Ludwigs IV. de dato 8. Mai 1332 über die Gerichtsbarkeit in der Stadt Riga. Zeugen: Marquard v. Waroten, Priester, Nicolaus Hane, Pfarrer, Heinrich Dulken u. Johannes Dambeken, Schüler aus dem Kölnischen, Rigischen und Caminschen Stifte. - 1392 - am 13. tage des manden Octobris. uff dem huese zu Wenden. (OF 2b, 18-20 / nicht im OBA / cf. Livl. Urkundenbuch II, p. 267)
PrUB1392.10.18 – [1392] X 18. Lübeck.
Die hansischen Ratssendeboten an die preußischen Städte: berichten, dass flandrische Gesandte eingetroffen seien mit den vertragsgemäß ausgefertigten Privilegien, Bestätigungs- und Schuldurkunden und dass Johann Hoyer die erste Hälfte der vereinbarten Entschädigung richtig erhalten habe. Hätten den Termin der Rückkehr wegen des Wetters auf XII 13 hinausgeschoben, da sie die anderen Städte nicht früher benachrichtigen könnten, und wollen dies in ihren Städten nicht vor XI 11 verkünden. Stellen den preußischen Städten die Verkündung anheim. Bitten, falls sie sich an der Rückführung des Kaufmanns beteiligen wollten, ihre Vertreter vor XII 13 nach Flandern zu schicken und vorher die Wiederaufnahme der Flandernfahrt nicht zu gestatten. (Hansisches UB 5, 60, S. 42-43 / ediert Hanserecesse I,4, 106)
1392, November
PrUB1392.11.00 / RBDO I - OF2a, 138 – [1392 XI.] o.O.
Hochmeister [Konrad von Wallenrode] an einen [polnischen] Bischof: weist den von den Prälaten, Woiwoden und der gemeynheit der edelinge des Königreichs Polen in einem Brief erhobenen Vorwurf, den alden frede gebrochen zu haben, zurück. Erklärt, sich gegen alle Vorwürfe verteidigen zu können und auf allen Verhandlungstagen die Einhaltung des Rechtswegs angeboten zu haben. Ersucht ihn, sich für die Einhaltung des Rechtswegs und für sein Recht einzusetzen.
Herzog Ladislaus von Oppeln bestätigt, dass er Sigismund, dem König von Ungarn, mitgeteilt habe, was er mit Hochmeister [Konrad von Wallenrode] über einen Kriegszug gegen Polen vereinbart habe.
PrUB1392.11.10 / RBDO I - OF2a, 139 – [1392 XI 10.] Christburg.
Hochmeister [Konrad von Wallenrode] an [die Herzöge von Mecklenburg]: bittet, ihre Untertanen zu ihm zu senden zur Beilegung von Streitigkeiten zwischen ihnen und ihren Untertanen und dem Orden und den Ordensuntertanen. - Cristburg dominico ante Martini.
PrUB1392.11.12 / RBDO I - OF2a, 140 – [1392 XI 12.] Stuhm.
Hochmeister [Konrad von Wallenrode] an den römisch-deutschen König [Wenzel]: Kredenzbrief für den Komtur von Rehden, Rudolf Graf von Kyburg, mit der Bitte, die von diesem überbrachte Botschaft anzuhören. - Stumis fer[ia] in crastino sancti Martini.
PrUB1392.11.15 / RBDO I - OF2a, 141 – [1392 XI 15.] Marienburg.
Hochmeister [Konrad von Wallenrode] an Bischof [Hanko bzw. Johannes Brunonis] von Kammin und Kanzler [des römisch-deutschen Königs Wenzel]: teilt mit, den Komtur von Rehden, Rudolf Graf von Kyburg, mit einem Gebietiger von Livland als Gesandte zum römisch-deutschen König geschickt zu haben. Bittet ihn, diesen förderlich und behilflich zu sein, vor den König zu kommen. - Marienburg feria sexta post Martini.
Vollmacht Herzog Wladislaws von Oppeln für Bernhard von Granowitz für Verhandlungen mit dem Thorner Rat (betr. das beim Rat hinterlegte Geld).
PrUB1392.11.16 / RBDO I - OF2a, 142 – 1392 XI 16.] Marienburg.
Hochmeister [Konrad von Wallenrode] an Sedziwoj [von Szubin, Woiwode von Kalisch]: erinnert ihn an die Unterredung in Mewe wegen der von seinem Freunde mitbesiegelten Verträge. Wirft ihm vor, diese nicht gehalten zu haben. Erinnert an die Fristverlängerung bis zu einer Zusammenkunft mit König [Wladyslaw-Jagiello von Polen] am [11. November 1392]. Mahnt, da dieser Tag nicht zustande gekommen sei, nun die Einhaltung der Verträge an. Droht sonst mit einem offenen Klagebrief. - Marienburg am sonabunde vor Elizab[eth].
PrUB1392.11.16.a / RBDO I - OF2a, 143 – [1392 XI 16.] Marienburg.
Hochmeister [Konrad von Wallenrode] an Sedziwoj [von Szubin, Woiwode von Kalisch]: antwortet auf seinen Brief mit der seiner Ansicht nach nicht wahrheitsgemäßen Behauptung, dass er ihm bei der Zusammenkunft in Mewe auf seine Bitte die Zusendung von zwei Falken versprochen habe, die er aber dennoch übersendet. Antwortet auf seinen Bericht, dass ihm bei seinem König [Wladyslaw-Jagiello von Polen] der Vorwurf gemacht worden sei, dessen Geheimnisse an den Orden verraten zu haben, davon nichts zu wissen. Erklärt sich auf seine Bitte bereit, ihn gegen den Vorwurf des Geheimnisverrats zu verteidigen, wenn er ihm die Namen derer nenne, denen er schreiben solle. - Datum ut supra.
PrUB1392.11.19 / RBDO I - OF2a, 144 – [1392 XI 19.] Marienburg.
Hochmeister [Konrad von Wallenrode] an Herzog Siemowit [IV.] von Masowien: bestätigt den Empfang seines Briefs mit der Bitte, seinen Bürgern von Briesk die Schulden bis Weihnachten [25. Dezember 1392] zu stunden. Teilt mit, dass die Schuld nicht bei ihm, sondern beim Obersten Marschall [Werner von Tettingen] bestehe und er seinem Wunsch nicht entsprechen könne. - Marienburg ipso die sante Elizabeth.
PrUB1392.11.24 / RBDO I - OF2a, 145 – [1392 XI 24.] Marienburg.
Hochmeister [Konrad von Wallenrode] an [Herzog Wladislaus von Oppeln]: antwortet auf einen Brief mit der Bitte, im Streit zwischen ihm und Wissel Czambor [als Richter] die Entscheidung zu übernehmen, dieser habe deswegen auch schon geschrieben habe. Lehnt mit der Begründung ab, dass er von einer solchen Sache nichts verstehe, da er in jungen Jahren nach Preußen gekommen sei. - Marienburg dominico ante Katherine.
PrUB1392.11.24.a / RBDO I - OF2a, 146 – [1392 XI 24.] Marienburg.
Hochmeister [Konrad von Wallenrode] an Wisel [Czambor]: bestätigt den Empfang seines Briefs mit der Bitte, im Streit zwischen Herzog Wladislaus von Oppeln und ihm auf beiderseitigen Wunsch als Richter die Entscheidung zu übernehmen und dazu einen Verhandlungstag [zwischen 25. Dezember 1392 und 8. Januar 1393] anzusetzen. Lehnt mit der Begründung ab, dass er von einer solchen Sache nichts verstehe, da er in jungen Jahren nach Preußen gekommen sei. - Marienburg am suntage vor Katherine.
Hochmeister [Konrad von Wallenrode] an Sedziwoj [von Szubin, Woiwode von Kalisch]: bestätigt den Empfang seines Briefs mit der Mitteilung, wegen der schriftlichen Mahnung des Ordens zur Einhaltung der Verträge, die er mit seinem Freund besiegelt habe, sofort nach Erhalt zu König [Wladyslaw-Jagiello von Polen] geritten zu sein. Antwortet zustimmend auf seine Bitte, ihn bis zu seiner Rückkehr am [25. Dezember 1392] vom König nicht zu mahnen. Bittet jedoch eindringlich um die Erfüllung der Verträge ab diesem Termin. Droht sonst mit einem offenen Klagebrief. - Marienburg ipso die sancte Katharine virginis.
PrUB1392.11.30 – [1392] XI 30. Marienburg.
Die Ratssendeboten der preußischen Städte in Marienburg an Lübeck: bitten, die flandrischen Privilegien, die sie für ihr Drittel erhalten sollen, solange in Verwahrung zu nehmen, bis sie sie bequem zu Lande nach Preußen holen können. (Hansisches UB 5, 70, S. 45 / ediert Hanserecesse I,4, 126)
PrUB1392.11.30.a – [1392] XI 30. Marienburg.
Die Ratssendeboten der preußischen Städte in Marienburg an Lübeck: antworten auf [PrUB1392.10.18], dass sie wegen der Kürze der Zeit nicht an der Rückführung des Kaufmanns teilnehmen könnten, aber darauf vertrauten, dass Lübeck das Beste des Kaufmanns wahrnehmen werde. (Hansisches UB 5, 71, S. 45 / ediert Hanserecesse I,4, 125 / UB Stadt Lübeck 4, DLXIX)
PrUB1392.11.30.b – [1392] XI 30. Marienburg.
Die Ratssendeboten der preußischen Städte in Marienburg an drei genannte preußische Kaufleute in Brügge: haben beschlossen, dass alle, die für ihre durch die Flamen erlittenen Verluste entschädigt würden, den vierten Pfennig ihres Anteils den Städten als Beihilfe für die von ihnen aufgewandten Kosten zahlen sollten. Befehlen ihnen, jedem Berechtigten die Entschädigung auszuzahlen, die in der von ihm beizubringenden Bescheinigung seiner Heimatstadt angegeben sei sowie von der von den Flamen gezahlten Entschädigung 400 pfd. grote gegen Wechsel auf Danzig zu überweisen. (Hansisches UB 5, 72, S. 45 / ediert Hanserecesse I,4, 129)
PrUB1392.11.30.c – [1392] XI 30. Marienburg.
Die Ratssendeboten der preußischen Städte in Marienburg an den deutschen Kaufmann zu Dordrecht oder Brügge [und mut. mut. an den Kaufmann zu London]: hätten in allen preußischen Städten verboten, Viertellaken überhaupt und ganze oder halbe Laken ohne die Sahlleiste einzuführen, bei Strafe der Konfiskation der Ware. Bitten dies allen Städten, in denen Tuch hergestellt werde, in Holland, Seeland, Brabant und Flandern mitzuteilen und den beiliegenden, an den Kaufmann zu London gerichteten Brief gleichen Inhalts weiterzubefördern. (Hansisches UB 5, 73, S. 46 / ediert Hanserecesse I,4, 128)
1392, Dezember
Herzog Wartislaw d.J. von [Pommern-]Stettin und sein Bruder Boguslav an Hochmeister Konrad von Wallenrode: bestätigen, dass sie dem Orden eine Bestrafung des Matzke von Bork und seine Helfer in ihrem Land erlauben; unterstützen ihn, auch wenn ihnen eine direkte Teilnahme an dem Straffeldzug nicht möglich ist; regeln die Heergerichtsbarkeit.
PrUB, JH II 1262 – 1392 XII 5. Schlochau.
Herzog Warczlaw der Jüngere von Pommern wird unter Beitritt seines Bruders Boguslaw Helfer des Hochmeisters Konrad von Wallenrode gegen Maczke Borcke und dessen Helfer, die von Stramel und Regenwalde aus dem DO Feindseligkeiten erwiesen haben. Adam Flemyng Hauptmann des Herzogs Warczlaw. – Schlochow 1392 Abend Nicolai. Original Pergament. SS. der Herzöge. (Schiebl. 50 Nr. 21).
Hochmeister [Konrad von Wallenrode] an die Bürger von Kolberg: teilt mit, dass der Inhalt ihres Briefs sich mit den Worten des Diter[ich] Multow, eines Domherrn aus Kammin, decke, der gestern zu einer Unterredung bei ihm gewesen sei. Schreibt, diesem seine Meinung und Antwort mitgeteilt zu haben mit der Bitte, ihnen diese auszurichten. Bedauert, dass der Herzog ihnen gegenüber ungnädig geworden sei. - Konic ipso die Nicolai.
Hochmeister [Konrad von Wallenrode] an den Herzog von Geldern: bestätigt die Ankunft des herzoglichen Schiffes in Danzig; warnt wor einem möglichen Überfall auf dessen Reise nach Preussen durch Eckhard vom Walde, der dies in einem Brief angekündigt habe. - Marienburg an sent Lucie tage.
PrUB1392.12.14 / RBDO I - OF2a, 150 – [1392 nach XII 13. Marienburg.]
Hochmeister [Konrad von Wallenrode] an Herzog [Wartislaw VII. oder Bogislaw VIII.] von [Pommern-]Stolp: bestätigt den Empfang seines Briefs zu den Schlochauer Angelegenheiten mit der Mitteilung, dass er bis 1392 XII 25 in Stolp weilt. Dankt für die Nachricht. Teilt mit, darauf jedoch jetzt nicht antworten zu können, da die Ankunft des Herzogs Wilhelm [I.] von Geldern in Preußen bevorstehe, mit dem er sprechen müsse.
PrUB, JH II 1263 – 1392 XII 17. Riga.
Bruder Johann von Velde vom DO läßt die Urkunde Mindowe’s von Mitte Juni 1260 transsumieren. Zeugen: Nicolaus Prior der Predigermönche und Heinrich Gardian der Minoriten in Riga, Baccal. Marquard von Waersteen und die Priester Nicolaus Sundeman und Heinrich Westfael. – Riga 17.Dezember 1392. Original Pergament .Not. Instr. S. ab. (Schiebl. L. S. XI 15).
PrUB1392.12.20 / RBDO I - OF2a, 151 – [1392 XII 20.] Marienburg.
Hochmeister [Konrad von Wallenrode] an Tesslaf von Bonyn: bestätigt den Empfang seines Briefs. Teilt ihm seine Verwunderung über manche Aspekte mit. Wirft ihm mittels eines Gleichnisses (mit Wolf und Esel) vor, dem Orden ein normales Vorgehen zum Vorwurf gemacht zu haben. Fordert, die von ihm und seinem Sohn besiegelten Verträge einzuhalten, die den Sohn zum Einlager im Fall der Nichtrückzahlung der dem Orden schuldigen Gelder verpflichteten. Droht sonst mit einer Mahnung mit den schwersten Worten. Teilt mit, dass er nach der Bezahlung auch an seinen Hof kommen könne. Bittet um die Summe Gulden, die er ihm auch schuldig sei. - Marienburg in vigilia Thome.
Bericht über die Verhandlungen des Deutschen Ordens mit Hermann Schoef, dem Abgesandten des Königs von Ungarn [Sigismund], über den Kauf des Dobriner Landes, Kujawiens, Brombergs und Leslaus.