Regesten zu 1443
1443, Januar

(Ewige) Vikarstiftung am Altar der hl. Georg und Wenzel sowie Barbara, Gertrud und Ursula, in der neuen Marienkapelle am Dom, durch die Meister des Krämeramts: Wilhelm Holthusen und seine Frau Alheid geben mit Zustimmung ihrer Erben 26 m. Rente auf Grundstücken, dazu geben ders., Gerard von der Hude, Berthold Nolthe und Gerard Detlingh 8 m. Rente für das gesamte Krämeramt. Dazu kommen weitere 10 m., (von Berthold Nolte) ein vergoldeter Silberkelch und zwei Ampullen, (von Wilhelm Holthusen) die Zusage des Baus einer Unterkunft für den Vikar im Kirchspiel S. Jacobi sowie weitere Kleinodien.

Gerhard, bestätigter Elekt von Bremen, an den Dekan der Hamburger Kirche: beauftragt ihn, die Eppendorfer Pfarrkirche wegen ihrer unzulänglichen Einkünfte vorläufig und auf Lebenszeit des Propstes Johannes dem Amt des Hamburger Propstes zu inkorporieren; Propst Johannes soll für eine ordnungsgemäße Verwaltung der Eppendorfer Pfarre durch einen geeigneten Priester sorgen.

Hinrik Hoetman präsentiert dem Rat eine Urkunde zur Besitzteilung der Eheleute Johan Gerberdes und Elzebee, seiner Schwester, und weist nach, dass ihm diese ihren gesamten weltlichen Besitz übertragen hat. Elzebees Besitz wurde in Verhandlungen völlig von dem Johans getrennt, so dass auch nach dem Tod eines Partners keine Ansprüche mehr bestehen. Bezeugt von Wilhelm Brandes.
Hamburg1443.01.30 - 1443 Januar 30. Hamburg.
Das Hamburgische Domkapitel bestätigt eine neue Vikarie am Dom. / Schütze, Verzeichnis, 491, S. 371 / Staphorst, I,2, S. 168.
1443, Februar

Dekan Johannes und das gesamte Hamburger Domkapitel machen bekannt, dass Ghese Cletze geb. Schreye, die Witwe der Hamburger Ratsherren Sifrid Klinksporn (Ratsherr 1391, gestorben 1406) und Johann Cletze (Ratsherr 1411, hingerichtet 1427), die von Eler Swarte verwaltete Vikarie am Altar des heiligen Kreuzes an St. Nicolai angesichts ihrer unzureichenden Ausstattung von 10 Mark (von denen kaum die Hälfte einkommt) mit weiteren Einkünften von 20 Mark 10 sol. 8 d. sowie Kirchengerät ausgestattet hat zum Seelenheil ihrer Vorfahren und ihres ersten Mannes; bestätigen die Stiftung und das Patronat über die Vikarie.
1443, März
Hamburg1443.03.13 - 1443 März 13. Hamburg.
Das Hamburgische Domkapitel bestätigt und erweitert eine geistliche Pfründe aus der Wilbodesischen Schenkung. / Schütze, Verzeichnis, 492, S. 371 / Staphorst, I,2, S. 271.
1443, April
Hamburg1443.04.09 - 1443 April 9. Verden.
Erzbischof Gerhard von Bremen bestätigt die Wilbodesische Schenkung. / Schütze, Verzeichnis, 493, S. 371 / Staphorst, I,2, S. 273.

Der Rat zu Mölln an Johann Bennyn, Dekan der Hamburger Kirche: bestätigen aufgrund des Eids ihrer Mitbürger Bernd Basdorve und Benekin Hilmers, dass Hinrich Hilmers zu Wüterse, aus dem Kirchspiel Soveneken, der nächste Verwandte aus der Familie des Hartich von Hachede, des verstorbenen Hamburger Ratsherrn und Stifters der Vikarie des heiligen Bartholomäus und Theobald zu St. Petri, ist; Hinrich bittet um die Bestätigung Albert Proyles als Vikar, nachdem der bisherige Verwalter der Vikarie, Bernd Schroder, verstorben ist.
1443, Mai
Hamburg1443.05.23 - 1443 Mai 23. Hamburg.
Das Hamburgische Domkapitel bestätigt die Vulsykische Schenkung bei der Petrikirche. / Schütze, Verzeichnis, 494, S. 371 / Staphorst, I,4, S. 411.
1443, Juni
Hamburg1443.06.02 - 1443 Juni 2. Hamburg.
Erich von Tzeven, Bürgermeister zu Hamburg, und Sander Horn stiften eine Vikarie zu St. Georg bei Hamburg. / Schütze, Verzeichnis, 495, S. 371 / Staphorst, I,4, S. 129.
Hamburg1443.06.09 - 1443 Juni 9. Hamburg.
Stiftungsbrief einer Kommende zum Vorteil des Organisten an der Jacobikirche zu Hamburg. / Schütze, Verzeichnis, 496, S. 371 / Staphorst, I,2, S. 806.
Hamburg1443.06.15 - 1443 Juni 15. Hamburg.
Das Hamburgische Domkapitel bestätigt die Stiftung einer Vikarie zu St. Georg bei Hamburg durch Erich von Tzeven und Sander Horn. / Schütze, Verzeichnis, 497, S. 371 / Staphorst, I,4, S. 127.
Hamburg1443.06.22 - 1443 Juni 22. Hamburg.
Rat von Hamburg an den Rat von Lübeck: Die Bürgermeister Heinrich Hoyer und Heinrich Koting haben ihnen von der Tagfahrt zu Lüneburg und der geplanten tohopesate berichtet. Sie wollen nun die Städte ihres Drittels zu Aller Aposteln Tag [Juni 29] zu einer Versammlung einladen. Bitten, Magdeburg zu informieren, damit diese ihrerseits ihr Drittel zum selben Tag einladen. Falls der Termin nicht passt, können sie gern einen anderen vorschlagen. (AHL, Original, mit aufgedrücktem Siegel / UB Stadt Lübeck, 8, 1889, Nr. CXLI, 173-72)
1443, Juli
Hamburg1443.07.07 - 1443 Juli 7.Hamburg.
Hamburg an den deutschen Kaufmann zu Brügge: [erwidert auf die an die sechs wendischen Städte adressierte Einsendung von [HR II.3, 35], dass die Städte up ener dachvard, de hiir bevoren neghest bynnen Rostocke van der stede sendeboden is gheholden hierüber verhandelt und, angesichts der dem Kaufmann zu Stralsund erteilten Vollmacht, beschlossen haben, dass er sowohl den Streit mit Sluys als auch den wegen der Privilegien nach seinem Gutbefinden beenden soll.] Hamburg hat in Anbetracht dessen, dass Hamburg bei längerer Dauer des Streites mit Sluys mehr leiden würde als andere Städte, mid Heinen Richsteden, unsseme borghere, unde mid denghennen Peter Wackers sake andrepende, also gesproken, dat se midden 80 pfd. groten in der veer lede vorraminghe utghedrucked tovreden wesen willen, uppe dat en ellik moghe zeen unde erkennen, dat deshalven nemend achterdeel unde schaden liden dorve. Ersucht nunmehr, schleunigst mit Sluys abzuschließen. Erinnert an sein vor einiger Zeit an den Kaufmann gerichtetes Ansuchen, Gent und die vier Lede zu bewegen, dass Gent die gegen die Bestimmungen der hansischen Privilegien neueingeführte Akzise auf das Hamburger Bier im Betrag von 10 Grote auf jede Tonne abstelle, und den Hamburger Ausliegern, welchen der Bailli von Sluys zwei im holländischen Kriege eroberte holländische Butzen (bueszen) im Zwin wegnahm, der Wert dieser Butzen mit eren ingheschepeden guderen unde gefanghenen betald werden mochte. Hat bisher noch keine genügende Antwort hierauf erhalten und bittet deshalb, diese Punkte endlich zum Austrag zu bringen. — [14]43 sondaghes na U. L. Vrouwen daghe visitacionis. (StA Köln, 1. Pergament., Or. Perg. m. Resten d. Secrets, bezeichnet: Anno 43, 29 Juli / Privilegiencopiar d. Kfm., sign. B. 2, fol. 242v / Hanserezesse II,3, 40, S. 23)
Hamburg1443.07.14 - 1443 Juli 14. Salzwedel.
Salzwedel an Bürgermeister und Ratsherren von Hamburg, (nw ter dachfart to Lunenborch wesende): vermag der Ladung zum Lüneburger Tage, die ihm durch juwe erliiken sendeboden mit vele anderer stede sendeboden, de nw kortliken bynnen Luneborch to dage gesant weren, zuteil geworden, nicht Folge zu leisten van grotes invalles wegen, dat uns nu tovoren komen is, so wy dat juwer werdecheit, wen wy by gik konnen komen, leffiiken vorgheven und verteilen wyllen. Ersucht die Absage zu entschuldigen und verheißt, alle Beschlüsse der Tagfahrt, dar wy billeken unde mogeliken inne vulworden mogen, anzunehmen. — [14]43 am sondage na Margrete. (GStA Berlin, Or. m. Resten des Secrets. / Fidicin, Beitr. z. Gesch. v. Berlin 4 S. 176 / Hanserezesse II,3, 44, S. 24)
1443, September
Hamburg1443.09.10 - 1443 September 10. Lübeck.
Lübeck an Hamburg: erwidert auf Hamburgs Erklärung, die Tagfahrt am 15 Sept. besenden zu wollen, falls die übrigen Städte erscheinen würden, dass es Lüneburg und Wismar geladen und bisher keine Absage erhalten habe. Sollte eine solche noch eintreffen, so wird es Hamburg sofort davon benachrichtigen. — [14]43 feria 3 post nativitatis Marie. (AHL, A. Flandr. 1, Entwurf / Hanserezesse II,3, 73, S. 36)

Die Älterleute der Brüderschaft St. Marien Magdalenen im Franziskanerkloster zu Hamburg, Cord van Gotinghen und Werner Rippeke, bezeugen, dass sie sich mit Herman Butzow und seiner Frau Grete über 7 Mark Rente und 300 Pfund Pfenninge geeinigt haben, die von Frau Beke, der verstorbenen Witwe Johanns von Achems und Schwester Gretes, zu Gottes Ehre der Brüderschaft vermacht sind und derselben verbleiben sollen.
Hamburg1443.09.25 - 1443 September 25. Lübeck.
Lübeck an Hamburg, Rostock, Stralsund, Wismar und Lüneburg: berichtet mit Verweis auf den Spanien betreffenden Beschluss des Lübecker Hansetages von 1441, dass der Kaufmann zu Brügge einen dreijährigen Frieden mit dem König von Spanien abgeschlossen hat. Sendet eine Abschrift des Vertrages und einen Entwurf zu der von den sechs wendischen Städten zu besiegelnden Bestätigungsurkunde. Ersucht, ihn zu prüfen und der Besiegelung zuzustimmen, damit es nach Einlauf der Antworten die Urkunde ausfertigen und den Städten besiegelt zusenden könne. — [14]43 mytwekens vor Michaelis. (AHL, A. Flandr. 1, Entwurf, überschrieben: Den steden Hamborg, Rostok, Stralessund, Wismer unde Luneborg, enem isliken besunderen) / Hanserezesse II,3, 74, S. 36)
Hamburg1443.09.30 - 1443 September 30. Hamburg.
Versicherungsurkunde über die Grosmannsche milde Stiftung bei der Jacobikirche zu Hamburg. / Schütze, Verzeichnis, 498, S. 371 / Staphorst, I,2, S. 836.
1443, Oktober
Hamburg1443.10.04 - 1443 Oktober 4. Hamburg.
Hamburg an Lübeck: hat den von Lübeck eingesandten Entwurf zur Bestätigung des Vertrages mit Spanien geprüft und einen anderen aufsetzen lassen, den es anbei übersendet. Stellt es jedoch Lübeck anheim, welchen von beiden es benutzen wolle und ist gern bereit, die Urkunde nach Lübeck zu besiegeln. — [14]43 an s. Francisci dage. (AHL, A. Flandr. 1, Or. Perg. m. Spuren d. Secrets / Hanserezesse II,3, 76 S. 36-37)

Johann (Hans) Hulschede bestätigt vor dem Rat die Übernahme der Verpflichtungen aus dem Rentenkauf des Heinrich von Gheismar und des Johann (Hans) Gerard, Geistlicher am Hamburger Dom, die dem verstorbenen Heinrich Meimerssen 300 Mark für 20 Mark Rente gezahlt haben. Johann Hulschede ist neuer Besitzer des Erbes, auf dem diese Abgaben liegen, ebenso wie vier Mark Rente an Priorin und Nonnen zu Buxtehude. Er verpfändet den Erben Heinrichs, Heinrich und Johann, als Sicherheit eine eigene Rente von 24 Mark vom Erbe Tidekin Wulfhagens in Grimme.
Hamburg1443.10.20 - 1443 Oktober 20. Hamburg.
Stiftung einer Kommende für den Organisten von S. Jacobi in Höhe von 22 m. jährlicher Rente.
1443, November
Hamburg1443.11.08 - 1443 November 8. Hamburg.
Rybbekenscher Stiftungsbrief über eine karitative Schenkung an die Petrikirche zu Hamburg. / Schütze, Verzeichnis, 499, S. 371 / Staphorst, I,4, S. 361.
1443, Dezember

Kaiser Friedrich III. an Herzog Otto zu Braunschweig: überträgt ihm das Richteramt in Sachen der Forderungen des Marquard Milthaupt gegen Bürgermeister und Rat zu Hamburg sowie Bürger der Stadt und Volrad Heest. (StAHH, 710-1 I Threse I Nr. Ff 11 / Copiae Archivi / Regesta Imperii, [XIII], 31, 22)
Hamburg1443.12.20 - 1443 Dezember 20. Stralsund
Stralsund an Lübeck: hat Hamburg kürzlich zwei Mal wegen der Ansprache des Ratsherrn Johann Swarte van des genomenen schepes unde gudes wegen, so dat eer vor den steden vorlut is, geschrieben und nun von seinen Ratssendeboten zum Rostocker Tage vernommen, dass Bürgermeister Heinrich Hoyer daselbst erklärt hat, Hamburg sei bereit, den Streit auf der bevorstehenden Tagfahrt in Lübeck durch die Städte entscheiden zu lassen. Ersucht, Hamburg anzuweisen, dass es seine Ratssendeboten zu diesem Tage hierüber bevollmächtige und erklärt, dass die Stralsunder bereit sind, sich gänzlich dem Spruch der Städte zu unterwerfen. Bittet um Mitteilung der Hamburger Antwort. — [14]43 vigilia b. Thome. (StAHH, Abschrift, vgl. N. 92 / Hanserecesse II,3, 88, S. 44)