Regesten zu 1444


1444, ohne Tag
Hamburg1444.00.00 - [1444]. Hamburg.
Das Hamburgische Domkapitel stiftet und bestätigt eine geistliche Pfründe aus der Pinnenbergischen Schenkung. / Schütze, Verzeichnis, 505, S. 372 / Staphorst, I,2, S. 334.
Hamburg1444.00.00.a - [1444]. Lübeck.
Lübeck und Hamburg beschließen, dass der Amtmann zu Ripenburg acht bewaffnete Männer zum Schutz des Schlosses außer seinen eigenen Bediensteten auf seine Kosten unterhalten solle. / Schütze, Verzeichnis, 502, S. 371 / Willebrand, 2, S. 162.

1444, Januar
Hamburg1444.01.14 - 1444 Januar 14. Lübeck.
Lübeck an Hamburg: sendet [Hamburg1443.12.20] mit dem Ersuchen um eine Antwort, die es Stralsund mitteilen könne. — [14]44 dinxtedages na deme achten dage der h. drier koninge. (StAHH, Or. Perg. m. Resten d. Secrets / Hanserecesse II,3, 92, S. 45)
Hamburg1444.01.18 - 1444 Januar 18. Hamburg.
Lubbert Langhen überträgt Hermann Enhuß seinen gesamten Besitz innerhalb und außerhalb Hamburgs gegen Versorgung und Bereitstellung der lebensnotwendigen Dinge. Bezeugt vom Ratsherrn Nikolaus Vetel.

1444, März
Hamburg1444.03.12 - 1444 März 12. [Hamburg].
Dekan und Kapitel der Domkirche zu Hamburg quittieren den Vorstehern des Hospital St.Jürgen, Bürgermeister Hinrich Hoyer und Ratsherr Johann Lasse,den Empfang von 30 Mark Pfennige für die Ablösung einer dem Dekan zustehenden Rente von 2 Mark.
Hamburg1444.03.30 - 1444 März 30. o.O.
Der Abt des Klosters Reinfeld verkündet die Exkommunikation des Steder Adeken und seiner Helfer wegen des Überfalls auf das (offenbar gestrandete) Schiff des Schiffers Lüdeke Wegen vor dem Lande Wursten 1442 Nov.15, bei seiner Rückkehr aus Flandern mit Gütern Hamburger Kaufleute. Der Raub dieser Güter hatte zuvor zur Klage an der Kurie (auf der Grundlage eines Privilegs von 1415 Febr.10, erteilt von Johannes XXIII.) durch den Anwalt Johann Quentin und zur Androhung der Exkommunikation geführt, doch war dies ohne Ergebnis geblieben.
Die Geschädigten sind: Arnold van Kretelen - drei Pfeifen Öl, ein Packen Ypersch für 134 m. lübisch; Henrich Borsteldes - ein Terling mit 14 Laken von Ekloe, zwei Pfeifen Öl für 300 m.; Johann Lutterdes - ein Faß Öl, 40 m.; Henrich Swake - ein Terling Laken Delremunde, 338 m.; Albert Kale - fünf Fässer Öl, 4 Tonnen Alaun, 338 m.; Richard Rodenborch - zwei Fässer Öl, sechs Tonnen Seife, 128 m.; Henrich Twedorp - ein Faß Öl, ein Terling mit 15 Laken Ekloe, 289 m.; Albert Hallendorp - 10 Tücher von Ekloe, zwei Ballen Riß, 215 m.; Herman Bispingh - zwei Fässer Öl, 78 m. 8 sol.; Herman Butzow - ein Faß Öl, ein Terling mit 16 Laken Ekloe, 299 m.; Borhard Widute - ein Terling mit achtzehn Ekloe, 288 m.; Lüdeke Struve - 10 Tücher Ekloe, drei Fässer Öl, ein Faß Mandeln, zwei Balen Riß, 400 m.; Johann von Angeren - zwei Fässer Öl, drei Tonnen Schmack, 100 m.; Johann Buxtehude - zwei Fässer Öl, 78 m. 8 sol.; Andreas Geverdes - zwei Fässer Öl, dgl.; Johann Bernstede - dgl.; Timme Bremers - ein Packen mit 77 Stück Norderwyckscher Laken, einen Terling 26 Tücher von Alten, 772 m. 8 sol.; Ludeke Tode, Herman Bunstorp jeweils zwei Fässer Öl, wie oben; Henrich Gunßman - zwölf Tonnen Schmack, 90 m.; Lüdeke Richstede - ein Terling Aremunder Tücher, 225 m. 12 sol.; Wilhelm Holthusen - eine Tonne Datteln, 25 Pfund Paradieskörner, ein Faß Reis, 106 m. 8 sol.; Johann Bulder - ein Faß mit Grünspan, ein Tonne mit 60 pfd. Theriae und Apotheker-Waren, 50 m. (Schütze, Verzeichnis, 501, S. 371 / Staphorst, I,4, S. 323)

1444, April
Hamburg1444.04.03 - 1444 April 3. Hamburg.
Bekannt gemacht wird die unter Vermittling des Bürgermeisters Henrik Kotingh und der Ratsherren Dyderik Moller und Detleff Bremer erreichte Einigung zwischen Wibe, Witwe Johann Brands, und dessen Söhnen Johann und Henrik Brand. So soll der von ihr in die Ehe eingebrachte Acker weiter ungestört von ihr und ihrem Mann genutzt werden. Die weiteren Güter bleiben bei den Söhnen. Dazu kommt ein Ausgleich von Forderungen.
Hamburg1444.04.03.a - 1444 April 3. Hamburg.
Das Hamburgische Domkapitel bestätigt eine geistliche Stiftung zu Hamburg. / Schütze, Verzeichnis, 502, S. 371 / Staphorst, I,2, S. 162.
Hamburg1444.04.03.b - 1444 April 3. Lübeck.
Abt Friedrich zu Reinfeld erweitert den Bann gegen die Einwohner des Landes Wursten wegen des Missbrauchs des Strandrechts gegenüber Hamburger Schiffen. / Schütze, Verzeichnis, 504, S. 371 / Staphorst, I,4, S. 334.
Hamburg1444.04.29 - 1444 April 29. Hamburg.
Das Hamburgische Domkapitel bestätigt eine geistliche Pfründe aus der Luneburgischen Schenkung. / Schütze, Verzeichnis, 509, S. 372 / Staphorst, I,2, S. 195.

1444, Juni
Hamburg1444.06.08 - 1444 Juni 8. Lübeck.
Lübeck an Hamburg: sendet die Abschrift eines Briefes von Bremen mit dem Ersuchen, hirup versien [to] wesen to des copmans besten na juweme vormoge. — [14]44 mandages na der h. drevaldicheit dage. (StAHH, Or. Perg. m. Resten d. Signets / Hanserecesse II, 3, 130, S. 63)
Hamburg1444.06.29 - 1444 Juni 29. Lübeck.
Lübeck an Hamburg: dankt für die durch den Hamburger Protonotar Johann Quentin übersandten Gesuche der Ratssendeboten in Kampen um Auswirkung eines Geleitsbriefes beim Erzbischof zu Bremen. Hat sie auch von seinen Ratssendeboten erhalten. Berichtet, dass es mit Zutun von Quentin den Entwurf eines Geleitsbriefes hat aufsetzen lassen, den Quentin Hamburg vorlegen werde, und ersucht, dass Hamburg wene merklikes darumme to deme heren ertzebisscoppe to Bremen willen senden, der leidebreve twey to bearbeidende, den enen by jw to beholdende unde gy den anderen leidebreff juwen, unsen unde der anderen stede sendeboden vort over to Campen willent benalen. — [14]44 in s. Petri unde Pauli dage. (AHL, A. Batav. 1, Entwurf, davor [Hamburg1444.06.29.a] / Hanserecesse II, 3, 133, S. 64)
Hamburg1444.06.29.a - 1444 Juni 29. Lübeck.
Lübeck und Hamburg an Erzbischof Gerd von Bremen: ersuchen, die in Kampen weilenden Ratssendeboten von Lübeck, Hamburg, Stralsund, Wismar und Göttingen durch das Stift Bremen zu geleiten und die Urkunde durch den Überbringer einzusenden. — [14]44 in s. Petri et Pauli dage. (AHL, A. Batav. 1, Entwurf, mit [Hamburg1444.06.29] / Hanserecesse II, 3, 134, S. 64)

1444, Juli
Hamburg1444.07.11 - 1444 Juli 11. Kampen.
Bischof Heinrich von Münster vereinbart mit Bürgermeistern und Ratsherren von Lübeck und Hamburg eine Sühne und gewährt den Bürgern und Einwohnern der beiden Städte für sein Territorium in den nächsten fünf Jahren freien Aufenthalt und Verkehr. (AHL, Original mit beiden anhängenden Siegeln / UB Stadt Lübeck, 8, CCXXXIV, S. 276-77)
Hamburg1444.07.11.a - 1444 Juli 11. o. O.
Lübeck und Hamburg beurkunden den mit Bischof Heinrich von Münster abgeschlossenen fünfjährigen Frieden. — [14]44 sonavendes vor s. Margareten dage. (AHL, A. Stift Münster, Copie aus dem Jahr 1448, Vermerk unter dem Text: Den vredebreff wedder van dem bysscoppe unde cappittele to Munstere besegelt, de lycht by dem raede to Hamborch / Hanserecesse II, 3, 144, S. 66)
Hamburg 1444.07.11.b - 1444 Juli 11. Kampen.
Das Bürgermeister Wilhelm von Calven und Ratsherr Jakob Bramstede von Lübeck sowie Bürgermeister Heinrich Koting und Stadtschreiber Johann Rotgheri von Hamburg bekennen, dass sie im Namen von Lübeck und Hamburg und unter Vermittlung von Gherlich Piil, Amtmann zu Emsland, und Detlef Bremer, Ratsherr von Hamburg, mit Bischof Heinrich von Münster einen Waffenstillstand auf fünf Jahre, vom 15. Juli (twelf apostel) 1444 bis zum 29. Sept. (Michaelis) 1449 eingegangen sind, während dessen Dauer eine Tagfahrt anberaumt werden soll, um die beiderseitigen Ansprüche und Beschwerden auszugleichen. Geloben, dass die beiden Städte den Frieden beobachten werden. — Kampen, 1444 sonavendes vor s. Margareten daghe. (AHL, A. Stift Münster, Abschrift, mit Verschickungsschnitten / Hanserecesse II, 3, 143, S. 65-66)
Hamburg1444.07.18 - 1444 Juli 18. Ahaus.
Bischof Heinrich von Münster erteilt den Ratssendeboten von Lübeck und Hamburg Geleit, die sich zurzeit zu Kampen aufhalten. (AHL, Original mit kleinem Siegel des Bischofs / UB Stadt Lübeck, 8, CCXXXVII, S. 280)
Hamburg1444.07.31 - 1444 Juli 31. Lüneburg.
Notariatsinstrument über die Bestätigung eines Schenkungsbriefs der Schwestern Margaret und Alheydis Mildehoved, Töchter Johann Mildehoveds, an Marquard Mildehoved, betr. einige Zehnten und weiteren Besitz in Ossenwerder, durch den Verdener Vikar in Lüneburg, Joachim Theodorici de Rozstok.

1444, August
Hamburg1444.08.15 - 1444 August 15. Lübeck.
Der Rat zu Lübeck und Ratssendeboten von Hamburg an Göttingen: haben vernommen, dass die Göttinger Ratssendeboten von Kampen nach Hause zurückkehren wollen, weil de eldeste is kemerer, de rekentschop to s. Michaelis dage moste don, wente unser stede werf to Campen noch dree wekene wolde waren. Erklären demgegenüber , dass die Verhandlungen mit den Holländern allerdings siik mannichvoldichliken vorlopen vormiddest velen puncten een tygen den andern dar ingesprenget, jedoch ein baldiger Abschluss zu erwarten sei und die vorzeitige Abreise der Göttinger Ratssendeboten leicht den Frieden stören und den Krieg wieder erwecken könne. Ersuchen deshalb, die Ratssendeboten durch den Überbringer anzuweisen, dass sie mit den übrigen bis zum Ende in Kampen ausharren. — [14]44 an U. L. Vrouwen dage erer hemmelvart. (StA Göttingen, Hans. Briefe, Or. Perg. m. Spuren d. Secrets, hat durch Nässe gelitten / AHL, A. Batav. 1, zwei Abschriften / Hanserecesse II,3, 141, S. 65 / [aus G] Schmidt LB. v. Göttingen 2, 211 / UB Stadt Lübeck, 8, CCXLI, S. 283-84)
Hamburg1444.08.17 - 1444 August 17. Lübeck.
Instruktionen des Rats zu Lübeck und der Ratssendeboten von Hamburg und Wismar für die Verhandlungen der Ratssendeboten von Lübeck, Hamburg, Wismar, Rostock und Stralsund mit den Holländern zu Kampen, unter anderem zur Benennung von Schiedsrichtern. (AHL, Konzept auf Papier / UB Stadt Lübeck, 8, CCXLV, S. 286-88)
Hamburg1444.08.23 - 1444 August 23. Hamburg.
Notariatsinstrument über die durch Kaiser Friedrich III. autorisierte richterliche Entscheidung Herzog Ottos von Braunschweig-Lüneburg betr. die Schuldforderungen des Marquard Mildehovet an den Grafen Johann von Holstein, den auf Ochsenwerder dafür verpfändeten Besitz und die darauf folgende Beschlagnahme.
Hamburg1444.08.23 - 1444 August 23. Göttingen.
Göttingen an Lübeck und Ratssendeboten von Hamburg: erwidert auf [Hamburg1444.08.15], dass es seine in Kampen weilenden Ratssendeboten in vielen Dingen vermisse, sich eines solch langen Ausbleibens derselben nicht versehen habe und die Ratssendeboten auch in ihren eigenen Angelegenheiten benachteiligt werden (hinderstellich geworden und to groten schaden gekomen sin). Hat sie dennoch ersucht, in Kampen zu bleiben, dewile sek de sake suslange verthogin helft und bynnen korten tiiden to eynem gutliken bestande und ende komen moghen — wiiwol uns dat gar unbeqwemelik alse vor is und on sulves faste groten schaden bringet. — [14]44 dominica proxima ante diem s. Bartholomei apostoli. (AHL, A. Batav. 1, Or. m. Resten d. Secrets / Hanserecesse II, 3, 142, S. 65)

1444, September
Hamburg1444.09.27 - 1444 September 27. [Hamburg].
Die Brüder Hinrik Hoyer, Bürgermeister, und Albert Hoyer, Bürger zu Hamburg, bekennen, dass sie Bürgermeister und Rat der Stadt Hamburg das Gut Hansdorf verpfändet haben, mit allen Rechten, hoher und niederer Gerichtsbarkeit, mit Äckern, Wiesen, Weide, Holzungen, Fischerei und allem Zubehör, wie es die Brüder Arnd und Henning von Henslen besessen haben, für 1300 m. lüb. Pfennnige; für diese Summen haben die Hoyers das Gut zuvor von Herzog Adolf von Schleswig als Pfand erworben, wie der Hauptbrief ausweist.
Hamburg1444.09.28 - 1444 September 28. [Lübeck].
Gertrud Gerwer, Wittwe des Lübecker Bürgers Hans Gerewr, bezeugt den Verkauf ihres Haus am Klingberg an den Rat von Hamburg für 1600 m. (StAHH, Original mit fünf Siegeln / ZHG 5 (1866), S. 107 / UB Stadt Lübeck, 8, CCLIII, S. 298-99)

1444, Oktober
Hamburg1444.10.04 - 1444 Oktober 4. Nürnberg.
Kaiser Friedrich [III.] an Herzog Otto [I.] von Braunschweig-Lüneburg: informiert ihn, dass ihm Marquard Mildehovet d.J. seine rechtlichen Ansprüche gegen die Hamburger Ratsherren (Eler Raven, Hans Byntdenpagen) und Wilke Groper sowie den Hamburger Bürger Volrad Heest bezüglich der Güter und eines Freihofes auf der Insel Billwerder vorgetragen und sich wegen weiterer Übergriffe beschwert habe. Zur Vermeidung weiterer Kosten und Mühe beruft der Kaiser den Herzog zu seinem Kommissar und Richter ein, bevollmächtigt ihn, die Parteien vorzuladen, anzuhören und rechtlich zu entscheiden. Falls kein sicherer Zugang nach Hamburg möglich sei, solle er für diesen sorgen und die Ladebriefe im Umland verkünden lassen. (StAHH, 710-1 I Threse I, R 9, Papier / Regesta Imperii, [XIII], 31, Nr. 27)

1444, November
Hamburg1444.11.06 - 1444 November 11. Hamburg.
Stiftungsbrief über die von der Heydensche Schenkung an die Petrikirche zu Hamburg. - Freitag nach Allerheiligen. / Schütze, Verzeichnis, 503, S. 371 / Staphorst, I,4, S. 403.
Hamburg1444.11.18 - 1444 November 18. Hamburg.
Ratsherr Nicolaus Vetel leistet für sich und seine Erben vor dem Rat Bürgschaft für eine einige Jahre nicht gezahlte Rente von 4 Mark vom Erbe des Konrad Volckerdingh, die dem Domvikar Ludolph Semelhake zusteht; zudem verbürgt er sich, gemäß einem Beschluß des Rats für die Aufgabe einer Wasserleitung auf diesem Grundstück zu sorgen.