REGESTEN 1386

1386, o.T.
PrUB, JH I 450 – [1386?]. Marienburg.
Rat der preußischen Städte, dem Hochmeister überantwortet auf die Artikel der englischen Gesandten. Konzept oder Auszug. (XXIVa 37 / OBA 1, 196)
PrUB1386.00.00 – [1386]. o.O.
Klageartikel der preussischen Städte gegen die Engländer. — [1386. (APT, Ms., fol. 16v, überschrieben: Von deme alden schaden / Hanserezesse, I,3, 199, S. 184-86)
PrUB1386.00.00.a – [1386]. o.O.
Neuere Klageartikel der preussischen Städte gegen die Engländer. — [1386. (APT, Ms., fol. 18v, überschrieben: Von deme nuen schaden / Hanserezesse, I,3, 200, S. 186-89)
PrUB1386.00.00.b – [1386]. o.O.
Nachträge zu den alten und neuen Klageartikeln gegen die Engländer. — [1386. (APT, Ms., fol. 21v / Hanserezesse, I,3, 201, S. 189)
PrUB1386.00.00.c – [1386]. o.O.
Eingabe der preussischen Sendeboten über den den Preussen von den Engländern zugefügten alten und neuen Schaden. — [1386]. (APGd. 300 D XV 2a, zwei lange, aneinandergenähte Pergamentstreifen, an den Rändern abgerieben, auf der Rückseite: Schaden durch de Engelschen gedaen, mit [PrUB1386.00.00.d] / Hanserezesse, I,3, 202, S. 189-93)
PrUB1386.00.00.d – [1386]. o.O.
Eingabe der preussischen Sendeboten über den neuen Schaden. — [1386]. (APGd. 300 D XV 2a, zwei lange, aneinandergenähte Pergamentstreifen, an den Rändern abgerieben, auf der Rückseite: Schaden durch de Engelschen gedaen, mit [PrUB1386.00.00.c] / Hanserezesse, I,3, 203, S. 193-95)
PrUB1386.00.00.e – [1386]. o.O.
Eingabe der preussischen Sendeboten über ihre im Aufträge des Hochmeisters vorzubringende Werbung. — [1386]. (London, BL, Ms. Cott. Nero Bd. II fol. 12r / Hanserezesse, I,3, 204, S. 196-98 / Hakluyt, The principal navigations — of the English Nation, London 1598, 1, S. 148—50, in englischer Übersetzung)
PrUB1386.00.00.f – [1386]. Lübeck.
Die zu Lübeck versammelten Ratssendeboten der Hansestädte [am die preußischen Städte]: antworten, dass sie wegen der ihnen zugekommenen Nachricht von der Wiederherstellung des Friedens in Flandern die Fortführung der holländischen Angelegenheit für unnötig halten. Senden Abschrift eines von Dortmund erhaltenen Schreibens in Betreff der gedachten flandrischen Verhältnisse. Haben deshalb einen Tag zu Lübeck Apr. 1 angesetzt, den sie zu besenden bitten. Nennen als weitere Gegenstände der Verhandlung die dänische Angelegenheit, die Ausrüstung von Friedeschiffen und die Erhebung des Pfundgeldes. Ersuchen um Rechnungsablegung, da Wulf Wulflam noch eine Forderung habe, und bitten um Antwort. — [1386]. (StA Wismar, Handschrift I, S. 225 / Hanserezesse, I,2, 317, S. 375-76)
PrUB1386.00.00.g – [1386]. Sluys.
Sluys an Danzig: antwortet in Betreff des Peter Vorstenow und Konsorten, denen Bürger von Sluys ihr Schiff und Gut genommen haben sollen, dass wegen solcher Angelegenheiten der Herzog von Burgund besondere Beamten angestellt habe. Wollcn aber privatim gern zu Danzigs Diensten sein. — [1386?]. (APGd. 300 D XVIII 4, Original, Papier, mit Spuren des briefschliessenden Sekrets, eine Stelle sehr beschädigt / Hanserezesse, I,2, 348b, S. 474)
1386, Januar
PrUB1386.01.03 – 1386 I 3. Westminster.
König Richard II. erteilt dem preußischen Schiffer Joh. Hoppe nach erfolgtem Befehl zur Freilassung seines in Boston arrestierten Schiffes einen Geleitsbrief bis nächsten Johannis. — 1386 Jan. 3. (London, TNA, PRO, Fr. Rolls 9 Rich. II. m. 31 / Kunze, Hanseakten aus England, 225, S. 156-57)
PrUB, JH I 443b – 1386 I 6. o.O.
Erlass über den Beginn eines Zuges über das Haff. (OF 1, p. 30 - nicht im OBA)
Dortmund an Lübeck: hat von den Hansen in Brabant die Nachricht von der Beilegung der flandrischen Unruhen erhalten, rät aber, mit einer Wiederaufnahme des Handelsverkehrs nach Flandern zu warten bis zur Bestätigung der Privilegien und Abstellung der Beschwerden durch den neuen Landesherrn; berichtet die Freilassung der in England arrestierten hansischen Kaufleute mit Ausnahme der Preußen.
Die Ratssendeboten der [wendischen] Städte in Lübeck an Dortmund: antworten auf sein Schreiben an Lübeck, daß sie erst auf einer Tagfahrt mit den Preußen April 1 einen Beschluß über die flandrische Angelegenheit fassen können; bitten, die Ansicht der Dortmunder Flanderfahrer über die Zustände in Flandern zu erkunden und sich eventuell mit Münster, Soest und den anderen benachbarten Städten zu besprechen.
Die Ratssendeboten der [wendischen] Städte in Lübeck an [die preußischen Städte]: halten wegen zuverlässiger Meldung über die Beendigung der flandrischen Unruhen für jetzt einen Abschluß in der holländischen Angelegenheit für unnötig; senden Abschrift von Dortmunds Schreiben mit der gleichen Nachricht von dem flandrischen Frieden; wollen auf einer Tagfahrt Apr. 1 in Lübeck über die etwaige Zulassung der Flandernfahrt in diesem Jahre, über Bestätigung der flandrischen Privilegien und Entschädigung des Kaufmanns verhandeln.
PrUB, JH II 1128. – 1386 I 30. Riesenberg.
Bischof Johann von Pomesanien vidimiert auf Antrag des Tresslers Ulrich Hachenberger die Urkunde des Königs Kasimir von Polen vom 8. Juli 1343. Zeugen: Johann de Pusilia pomes. Offizial, Johann Rabe Vogt zu Marienwerder und Nicolaus Pfarrer zu Wisilburg (Weißenberg?) Diöz. Pomesanien. – Riesenburg 30. Januar 1386. Original Pergament. Not.-Instr. S. verletzt. (Schiebl. 60 Nr. 38).
1386, Februar
PrUB, JH II 1129. – 1386 II 2. Marienwerder.
Tyczke von Velov (Faulen), sein Bruder Heinrich und dessen Sohn Johann, Johannes Dornpusch und Johannes Swirtkutschin lassen sich beim Domkapitel zu Marienwerder die Fischerei in dem See Syaunus (Gaudensee) gegen die in einem See bei Albrechtau vertauschen. Siegler: Tycze von Velov, Johannes Dornpusch, Johannes Swirtkutschin. Gegebin czu Merginwerdir in dem tume in der jarczal unsirs hern 1386, an unsir vrowin tag Purificationis. Zeugen: in kenwirtekeit unsers hern, hern Henrichs van Steerlyn probist, hern Nycolaus Tyregart thechant und hern Nycolaus von Segehardirsdorf custos und des gantzin capitils zu Merginwerdir der kirchin. - Original Pergament, 3 SS. am Pergament Str., gut erhalten. - Gedr. Pomesanien. U.B. S. 125 Nr. 86. (Schiebl. XXII 21).
PrUB, JH II 4493 - 1386 II 9. O. O.
Papst Urban VI stellt auf Bitte des Deutschen Orden ein Privileg zur Errichtung einer Universität (studium generale) in Kulm aus (In supreme dignitatis). - Janue V id. febr. pont. 8. Originalpergament. Bulle an Seidenfäden. - Kulmbacher Urkundenbuch Nr. 369 (Nr. 341. Sch. 8, 10).
PrUB, JH I 444 – 1386 II 13 / 27. o.O.
Verträge fränkischer Adliger (Friedrich Herr zu Heydeck, Dietrich Fuchs von Stockheim der Ältere, Götz Lamprecht, Stefan von Wolffstein, Hartmut Fuchs, Lampel Lamprecht, Eberhart Fuchs, Apel Fuchs, Conrad Fuchs v. Scheinfeld, Hans Lambrecht v. Zobelstein, Wilhelm Fuchs von Dornheim, Heinrich Lamprecht und Götz Lamprecht (Söhne des Lempel Lamprecht) mit der Stadt Nürnberg. Gleicherweise haben sich verschrieben die Ritter Friedrich und Georg Kratz, Stefan und Eberhard Groß von Meckenhausen, Ritter Heinrich Morspecken und Hans von Sidwach. Abschrift in duplo. - 1386 Erichtag vor Valentini u. Montag nach Kath. Petri. (adga a. A9 ad Archiv v. Heydeck)
PrUB1386.02.17 – 1386 II 17. Danzig.
Danzig an [Elbing]: [sendet transsumiert ein Schreiben Dortmunds an Lübeck]. Setzt in Folge dessen einen Tag auf Febr. 25 zu Marienburg an. Ladet zum Besuch desselben ein und bittet, Königsberg und Braunsberg ebenfalls einzuladen. — 1386 Febr. 17. (APGd, Stadtbuch 1, S. 259, der Anfang des Schreibens fehlt / Hanserezesse, I,3, 196, S. 175)
PrUB, JH II 1130. – 1386 II 22.
Marquard der Zollner von Rotenstein Landkomtur zu Bozen verzeichnet mit seinen Gebietigern die Einkünfte der Ballei. Johann Graw Komtur zu Bozen, Günther Komtur zu Sterzing, Mathys Komtur zu Schlanders, Conrad Winperger Priesterbruder und Tressler zu Lengmoos. – 1386 an Petri cathedra. Original Pergament. [Von 5 SS., 2, 3 und 4 gut erhalten, 5 verletzt, 1 ab.] (Schiebl. 105 Nr. 2).
Die preußischen Ratssendeboten in Marienburg an Lübeck und ebenso an Dortmund: bitten in Beantwortung des Schreibens von Januar 25, die Bestätigung der flandrischen Privilegien des gemeinen Kaufmanns bei dem neuen Herrn von Flandern und seinen Städten durch Vermittlung der [hansischen] Älterleute und Achtzehnmänner nachzusuchen.
1386, März
Hochmeister [Konrad Zöllner von Rotenstein] an den Hauskomtur [zu Danzig]: gebietet wegen der [in Danzig] betriebenen Ausrüstung verschiedener großer Kauffahrteischiffe, die mit den preußischen Gesandten nach England fahren sollen, vor der streng verbotenen Fahrt dorthin zu warnen. — [1386] März 4. (APGd, Stadtbuch 1, S. 145; überschrieben: Littera domini magistri generalis scripta in Mewe que venit in carnisprivio / Hanserezesse, I,3, 197, S. 175 / CDP III, 148 [zu 1381])
PrUB1386.03.31 – [1386 vor IV 1]. Marienburg.
Die zu Marienburg versammelten Ratssendeboten der preußischen Städte an Lübeck [und entsprechend an Dortmund}: entschuldigen sich wegen Nichtbesendung des auf April 1 angesetzten Tages. Ersuchen, den deutschen Kaufmann zu Brügge mit der Werbung um Bestätigung der Privilegien und um Schadensersatz zu beauftragen. Antworten, dass sie die bewilligten 1000 m. preußisch bezahlt und kein Pfundgeld mehr haben. Bitten, Wulf Wulflam mit dem zu bezahlen, was man anderswo zu fordern habe. — [1386 vor April 1]. (APT, Handschrift, fol. 35r / Hanserezesse, I,2, 319, S. 377)
1386, April
Bericht der nach England abgeordneten preußischen Sendeboten, Graf Rudolf von Kyburg, Gerhard von Visschenik und Heinrich Hitvelt von Thorn, über ihre erfolglosen Verhandlungen mit König [Richard II.] und dessen Räten wegen der preußischen Beschwerden und der gegenseitigen Arrestierungen.
1386, Mai
Die Ratssendeboten der preußischen Städte in Marienburg [an Lübeck und andere Städte]: antworten, sie seien dankbar für die Absendung eines Boten nach Flandern und Holland. Vermögen in Bezug auf den Tag Jul. 13 zu Lübeck und den daran sich anschliessenden Tag Jul. 25 zu Wordingborg aus mehreren Gründen noch nicht zu antworten. Haben an Pfundgeld noch nicht einmal die ausgegebenen 1000 Mark erhoben, wollen aber, wenn nach Eingang des anderswo ausstehenden Pfundgeldes noch etwas an der Wulf Wulflam bewilligten Summe gebricht, ihrm Anteil tragen. Begehren die Gleichstellung mit den Hansestädten in Betreff der Einführung von Tuchen in Nowgorod. — 1386 Mai 1. (APGd., Stadtbuch 1, S. 201, überschrieben: Secuntur copie litterarum missarum per communes civitates Prussie de placitis in Marienburg versus Lubek et alibi / Hanserezesse, I,3, 206, S. 201-02 / Hansisches UB 4, 869, S. 365)
Hochmeister Konrad Zöllner von Rotenstein verkündet eine mit den Bischöfen von Preußen und den Äbten von Peplin und Oliva entworfene Landesordnung über Rentenkauf. Bischöfe Reinhard zu Kulmsee, Johann zu Marienwerder und Heinrich zu Braunsberg. Die Äbte Peter zu Pelplin und Siffrid zu Oliva. Zeugen: Großkomtur Cuno von Liebenstein. Oberst-Marschall Konrad von Wallenrodt. Ob.-Spittler Siffrid Waldpot von Bassenheim Komtur zu Elbing. O.-Trapier Heinrich Gans. Tressler Ulrich Hachinperger. Die Komture Hans Marschalk von Vroburg zu Christburg, Ludwig Wafeler zu Thorn, Friedrich Egloffsteiner zu Balga, Friedrich von Wenden zu Brandberg, Johann Beffart zu Osterode. Rutger von Elner Pfleger zu Tuchel, Merten Domherr zu Kulmsee des HM’s Kaplan und die Kompane Karl von Lichtenstein und Wernher von Tetingen. – Marienburg 1386 Mittwoch nach Philippi & Jacobi. [Gleichzeitig Kopie auf Pergament.] (Schiebl. VII 1)
PrUB, JH I 447 – [1386 V 2]. o.O.
Verordnung des Hochmeisters Konrad Zöllner von Rotenstein über Handel u. Verkehr. Abschrift. (aus LXXIII St.A. Nr. 28 / OBA 1, 195)
PrUB, JH I 448 / JH II 1132 – 1386 V 3. Marienburg.
Hennyng von Wedele verzichtet auf die Huldigung zu Schivelbein und alle Ansprüche auf dessen Besitz zugunsten des HM’s Konrad Zölner von Rotenstein nach Vermittlung durch Konrad von Walrode Oberster Marschall, Sifrid Walpode von Bassenheim Komtur zu Elbing, Walrabe von Scharfenberg Komtur zu Birgelau, Wedige und Hannos von Wedele und Arnold von der Oste. – Marienburg 1386 an des heiligen Kreuzes Tag als es gefunden ward. (OBA 1, 189, Abschrift vgl. [PrUB, JH I 431] / Schiebl. 45/2 Nr. 3, Original Pergament, 4 Siegel / Riedel A XVIII, 240)
Deutschmeister Siegfried von Venningen verspricht, das von Hochmeister Konrad Zöllner von Rotenstein zur Unterstützung seiner Ordenshäuser erhaltene Darlehen von 16.400 Gulden in bestimmten Jahren wieder zurückzuzahlen. (Schiebl. 98 Nr. 1)
PrUB, JH II 1133. – 1386 V 8. Frankfurt.
Deutschmeister Syfrid von Veningen beurkundet die Verteilung der von dem Hochmeister Konrad Zölner von Rotenstein dem Deutschen Ordensgebiete geliehenen Gelder unter die Balleien Elsass, Franken, Marburg, Sachsen und Lothringen. Komture von Danzig und Regensburg. – Frankfurt 1386 Dienstag nach Kreuzes Erfindung. Original Pergament. SS. des Ausstellers und der Landkomture von Franken und Elsass ab. (Schiebl. 98 Nr. 1)
PrUB, JH II 1134. – 1386 V 13.
Friedrich von Egloffstein, Komtur zu Balga und Vogt von Natangen, bekundet, daß Glabune, Kämmerer zu Bartenstein, dem Peter Resinburg den Kaufpreis für ein Grundstück in Pötschendorf (Petczindorf), Kreis Rastenburg, voll gezahlt habe, den Rest vor ihm. S. L. an dem suntaghe als man singhit Jubilate. Original Pergt. – Siegel an Pressel 2/3 verloren. Rückvermerk: S. 16. (Schiebl. XXVI 255).
1386, Juni
PrUB1386.06.02 – 1386 VI 2. Westminster.
König Richard II. an Mayor und Sheriffs von London: lädt alle in Preußen geschädigten Einwohner auf Juli 7 vor den kgl. Rat. — 1386 Juni 2. — Gleiche Erlasse an Colchester, Ipswich, Yarmouth, Norwich, Lynn, Boston, Kingston-up-H., Beverley, York, Newcastle-on-T., Leicester, Coventry, Salisbury, Winchester, Bristol, Southampton, Lincoln, Nottingham. (London, TNA, PRO, Close Rolls 9 Rich. II. m. 4 / Kunze, Hanseakten aus England, 229, S. 159-60)
PrUB, JH II 1135. – 1386 VI 3. Marienburg.
HM Conrat Czolner von Rotinstein entscheidet den Streit zwischen dem Kapitel zu Marienwerder und dem Ritter Peter Vanssch zu Tiefenau über den Merginsee (Mariensee) nach Untersuchung durch den Oberst Trappier Heinrich Gans und andere. - Gegebin zcu Marienburg in der jarczal Christi 1386, am nestin sontage vor Pfingsten. Original Pergament., [Sekr. Des HM gut erhalten. Abgabe Danzig, Abt. 360a Nr. 22, Acc. 24/32. Gedr. Pomes. Urkb. S. 127 Nr. 87.] (Schiebl. XXII 20).
König Richard II. von England an Hochmeister Konrad Zöllner: antwortet, daß er die Beglaubigungsschreiben und Briefe erhalten hat, die der Hochmeister durch die Ordensritter Graf Rudolf von Kyburg und Gerhard von Vischenyk sowie durch den Thorner Bürger Hinrich Hitvelt übersandt hat; hat die Angelegenheit seinem Rat übergeben, der berichtet hat, daß die Preußen den im Swin erlittenen Schaden wegen der an den Engländern begangenen Untreue sich selbst zuzuschreiben haben; da die Gesandten nicht befugt waren, die Engländer für von den Preußen begangene Übergriffe zu entschädigen, habe der König die Aufhebung der Beschlagnahmen und eine spätere Untersuchung der Beschwerden angeboten, doch habe es dazu den Gesandten ebenfalls an Vollmacht gefehlt; der König werde deshalb eigene Gesandte mit den englischen Klagen nach Preußen schicken.
PrUB1386.06.07 – 1386 VI 7. Westminster.
König Richard II. erteilt dem preußischen Schiffer Joh. Hoppe auf Bürgschaft von 2 genannten Londoner Kaufleuten einen bis Weihnachten gültigen Geleitsbrief zur Fahrt nach Bordeaux oder anderen befreundeten Ländern. — 1386 Juni 7. (London, TNA, PRO, Fr. 9 Rich. II. m. 6 / Kunze, Hanseakten aus England, 230, S. 160)
PrUB, JH I 448a – 1386 VI 21. Oppeln.
Herzog Ladislaus von Oppeln verleiht die Güter Dolsk, Kawschin, Modrzin etc. an Peter u. Hans v. Stangebergeren. - Oppillin 1386 an des heil. leichnams tag. (OF 7, p. 165-66 - nicht im OBA)
1386, Juli
Sluys an Bailliff [!], Bürgermeister und Rat von Danzig: ist von Danzig ersucht, sich um Herausgabe der Ladung eines im Swin eingebrachten Kampener Schiffes zu bemühen, das von Danziger Bürgern befrachtet, auf der Fahrt nach Middelburg an die englische Küste verschlagen und dort von Kapern aus Sluys genommen war; verweist das Gesuch an die zuständigen herzoglichen Beamten und erklärt, sich nur unter der Hand für die Danziger verwenden zu können.
Lübeck an Danzig: berichtet, dass, wie bereits der städtische Sendebote Alb. Rodenborg bei seiner Rückkehr aus Flandern angekündigt hat, Gesandte aus Flandern zum bevorstehenden Städtetage in Lübeck eingetroffen sind, und bittet um schleunige Abordnung der preußischen Ratssendeboten.
Die Herzöge Wartislav und Bugislav von Stettin versprechen Hochmeister Konrad Zöllner von Rotenstein, dem Orden und seinen Dienern (nicht aber den Untertanen des Ordens) Zollfreiheit und freie Reise zu Fuß, zu Pferd und zu Wasser im Gebiet von Dobrin und Bromberg, sollten sie in den Besitz dieser Länder gelangen. (Schiebl. 109 Nr. 50, Original mit 2 Siegeln)
Die Herzöge Wartislaw und Boguslaw von Stettin versprechen Hochmeister Konrad Zöllner von Rotenstein, ihm die Briefe der Städte Treptow und Kamin zu übersenden, in denen diese ihr Bündnis gegen Jagiello und das Königreich Polen bekräftigen. – Lewenburg 1386 Dienstag vor Margareta. (Schiebl. 50 Nr. 29, Original Pergament, 2 Siegel)
Die Herzöge Wartislav und Boguslav von Pommern-Stettin bekunden, daß sie mit Hochmeister [Konrad Zöllner von Rotenstein] und dem Deutschen Orden einen Bundesvertrag gegen den König Jagiello und das Königreich Polen geschlossen haben. Herzog Wilhelm von Oesterreich. Land Dobrin. Gesiegelt haben die Ritter Friedrich Krummel von Dunnow, Claus Sayentz von Schlawe, Henning Below von Peest, Neveling vom Rüsenhagen und Ludeke Massow und die Knappen Tesslaf Abraham von Viczke, Herman Spandow von Gumbyn, Heyne Naetsmer von Lanczke, Mertin von Stuyentin, Tesslaff Tessicz, Gröpeling von Brüskow, Cleyne Tesslaf von Bonyn, Matthis von Reksin, Claus Ganczk von Franczin und Heinrich von Rexin sowie die Städte Greifenberg, Belgard, Stolp, Rügenwalde und Schlawe. – Lewenburg 1386 Dienstag vor Margareta. (Schiebl. 51 Nr. 4, Original Pergament, 21 Siegel)
Die hansischen Ratssendeboten in Lübeck an die preußischen Städte: haben mit den in Lübeck erschienenen Gesandten des Herzogs von Burgund und der flandrischen Städte nach längeren Verhandlungen die Abhaltung einer gemeinsamen Tagfahrt November 11 in Köln vereinbart, unter Vorbehalt der erbetenen Zustimmung der preußischen Städte; erwarten auch von den Städten in Westfalen eine entsprechende Zusage.
PrUB, JH II 1139. – 1386 VII 14.
Die Herzöge Warzlaff und Bugeslaw von Pommern quittieren dem HM Konrad Zölner von Rotenstein über 200 m. Finkenaugen, die für sie Hasse (v. Wedel) von Crempsow empfangen hat. – 1386 Tag nach Margareta. Original Ogt. S. ab. (Schiebl. 50 Nr. 26)
PrUB1386.07.18 – [1386 VII 18]. Lübeck.
Die zu Lübeck versammelten Ratssendeboten der Hansestädte an die preussischen Städte: antworten, dass sie mit der anwesenden Königin Margaretha den Tag zu Wordingborg bis Sept. 15 aufgeschoben haben. Ersuchen um rechtzeitige Abschiebung der zu deputierenden Ratssendeboten nach Stralsund, da sowohl König Olav wie Margaretha mit ihrem Reichsrat nach Wordingborg kommen wollen, und abseiten Olavs dringend Antwort verlangt wird, ob man sich wegen des Seeraubes mit ihm vergleichen oder einem Schiedssprüche unterwerfen wolle. Erklären, dass sie auch im Falle des Ausbleibens der Preußen ihrerseits eine definitive Antwort geben werden. — [1386 Juli 18]. (Ledraborg, Ms., fol. 155v / StA Wismar, Handschrift I, S. 220-21 / Hanserezesse, I,2, 325, S. 384-85)
PrUB1386.07.19 – [1386 VII 19]. Lübeck.
Die zu Lübeck versammelten Ratssendeboten der Hansestädte an die preussischen Städte: melden, dass flandrische Abgesandte um Deputierung hansischer Ratssendeboten nach Flandern geworben haben, dass von ihrer Seite auf sofortige oder spätere Verhandlungen in Lübeck gedrungen ist, und dass man endlich über einen Tag in Köln einig geworden ist; bitten um Genehmigung dieses Tages, die sie auch von den westfälischen Städten erwarten. — [1386 Jul. 19]. (Ledraborg, Ms., fol. 154r / StA Wismar, Handschrift I, S. 323-25 / StA Köln, Handschrift I, fol. 3r-v / Hanserezesse, I,2, 326, S. 385-87)
PrUB1386.07.30 – [1386 VII 30]. Marienburg.
Die zu Marienburg versammelten Ratssendeboten der preußischen Städte an Stralsund: bitten um die Besorgung eines Schiffes, damit die preußischen in Gemeinschaft mit den Stralsundischen Ratssendeboten zu dem auf Sept. 15 angesetzten Tag in Wordingborg fahren können. — 1386 Jul. 30. (APGd. Stadtbuch I, S. 340, überschrieben: Littera dominorum consulum civitatum Prussie missa feria 2 post Jacobi 86 dominis consulibus in Stralessundis de provisione navis in Daciam / Hanserezesse, I,2, 328, S. 388-89)
1386, August
PrUB, JH II 1140. – 1386 VIII 1.
Die Städte Neu-Treptow und Kammin versprechen dem HM Konrad Zölner von Rotenstein, den zwischen diesem und den Herzögen von Pommern gegen Jagal und das Reich Polen geschlossen Vertrag zu halten. – 138.. an St. Pauwel d. h. Apostel. Original Pergament. Mäusefraß. Nur 1 S. Rest. (Schiebl. 50 Nr. 90)
PrUB, JH I 449 – 1386 VIII 4. Marienburg.
Handfeste über die Stadt Passenheim. Abschrift. - Marienburg 1386 Sonnabend vor Dominicus. (XXIVa 37 / OBA 1, 196)
Hochmeister Konrad Zöllner von Rotenstein verbietet die Einfuhr von Tuch und anderen Waren aus England und die überseeische Ausfuhr von Asche, Pech, Teer, Masten und Nutzholz. (= JH I 450a)
Die Herzöge Wartislav der Jüngere und Boguslav von Stettin quittieren dem Hochmeister Konrad Zöllner von Rotenstein die Zahlung in Höhe von 10.000 preußischen Mark weniger 200 Mark Finkenaugen betr. Hasse von Crempsow, die die Bürgermeister von Stolp, Arnd Detbern und Hannes Erpe, auf der Marienburg in ihrem Namen erhalten haben. Ulrich Zabow ob. Schreiber der Herzöge. – Marienburg 1386 Tag nach Mariä Himmelfahrt. (Schiebl. 50 Nr. 27, Original Pergament, stockfleckig, 2 Siegel, von denen eines sehr verletzt ist)
1386, Oktober
PrUB1386.10.03 – 1386 X 3. Stralsund.
[Die preußischen Ratssendeboten an die preußischen Städte]: berichten, dass die mit dem dänischen Reichsrat und der Königin [Margaretha] gepflogenen Verhandlungen zu keinem Resultat geführt haben. In Aussicht genommen ist ein neuer Tag [1387] Sept. 29 zu Wordingborg, zu dem die Königin auch den norwegischen Reichsrat zu bringen versprochen habe und der daher von den Seestädten wahrscheinlich genehmigt werden wird. Mit den Hauptleuten der Seeräuber ist Friede geschlossen. Auf dem Tage zu Köln ist davon die Rede gewesen, ein Bündnis auf bestimmte Jahre zu schliessen, die süderseeischen Städte wünschen dies. — Gescreven czu dem Sunde na Gotes gebort 1386 in dem mitwochen nach sente Michaelis tage. (APGd, Stadtbuch 2, S. 9, überschrieben: Littera dominorum consulum versus Dennemarken ad placita emissorum infra octavas nativitatis Marie 86 / Hanserezesse, I,3, 207, S. 202-03)
Schuldbekenntnis des Herzogs Ziemowit (IV.) gegenüber Hochmeister Konrad Zöllner von Rotenstein über 1000 Schock böhmischer Groschen, die der Pfandsumme über Haus und Land Wizna sowie Land Zawkrze zugeschlagen werden (insgesamt 4600 Schock böhmischer Groschen, 7000 ungarische Gulden, nun in einer Summe zurückzuzahlen).
PrUB1386.10.27 – [1386 X 27]. Marienburg.
Die zu Marienburg versammelten Ratssendeboten der preußischen Städte an Stralsund: melden, dass sie den Tag zu Wordingborg 1387 Sept. 29, der auf dem letzten Tage zu Wordingborg vorläufig vereinbart worden ist, zu besenden bereit sind. — [13]86 Okt. 27. (APGd. 300 D XIII 24, nicht abgesandtes Original mit Spuren des briefschliessenden Sekrets / Hanserezesse, I,2, 332, S. 391)
1386, November
PrUB, JH II 1142. – 1386 XI 20. Riesenburg.
Bischof Johann von Pomesanien bestätigt den vor dem Schöffengericht zum Großen Werder zwischen dem Domkapitel und den Einwohnern von Grabau (Kreis Marienwerder) geschlossenen Vergleich über gewisse Gräben, die genau beschrieben werden. - Daten in castro nostro Resinburg, anno Dominus 1386, in crastino s. Elyzabeth, sub appensione nostri sigilli, ut prefertur. Original Pergament. - [Siegel am Pgtstr., gut erhalten Abg. Danzig, Abt. 360a Nr. 22, Acc. 24/32; von Schimmel gereinigt.] Gedr. Pomesanien. Urkb. S. 129 Nr. 89. (Schiebl. XXII19).
1386, Dezember
Lübeck an die preußischen Städte: sendet Schreiben der drei flandrischen Städte, worin diese sich nach der Antwort wegen der geplanten Tagfahrt erkundigen; ersucht um baldige Einsendung ihres Bescheides.