REGESTEN 1382

1382, o.T.
Hochmeister Konrad Zöllner von Rotenstein verständigt sich mit den Herzögen Johannes und Semovit von Masowien über einen Verhandlungablauf zur Schlichtung der Streitigkeiten ihrer beiderseitigen Untertanen. So sollen an einem gemeinsamen Termin die Klagen der beiden Seiten vorgelegt werden, am Folgetag beraten sich die Abgesandeten des Ordens und der Herzöge, und am dritten und vierten Tag werden die Urteile gesprochen.
PrUB, JH II 1094 – [1382 o.T.]. Heilsberg.
Handfeste für Ridbach (Richenbach). – Abschrift, Pgt. Heilsberg [1382 o.T u. o.J.]. cf. Kasiske S. 101 und Schmauch, Prussia 30 S. 146. - (Schiebl. XXV 104c).
PrUB, JH II 1085a – [ca. 1382]. o.O.
Bischof Heinrich III von Ermland verschreibt dem Peter von Gail 70 Hufen zur Gründung des Dorfes Richenbach (heute Ridbach bei Bischofsburg). - [Teil von einer Abschrift saec.15.Perg.] (Schiebl. XXV, 104c).
Visitationsbrief des Hochmeisters Konrad Zölner von Rotenstein zur Visitation der Ordenshäuser in Preußen.
1382, Januar
Hochmeister Winrich von Kniprode an König Richard II. von England: dankt für die Wiedererteilung der Privilegien des deutschen Kaufmannes; klagt wiederholt über die Gewalttätigkeiten, welche Engländer auf See an seinen Untertanen verübt haben; bittet um Rechtshilfe für die Seinen und um Schutz für den Überbringer.
Danzig an den Rat König Richards II. von England: dankt für die Wiederherstellung der alten Privilegien des deutschen Kaufmanns; hat mehrfach ohne Erfolg Briefe und Gesandtschaften geschickt, um sich über die Gewalttaten zu beschweren, die durch Engländer zur See an Danziger und anderen hansischen Kaufleuten begangen worden sind; bittet erneut um Hilfe für die Geschädigten bzw. im Falle der Ablehnung um eine Antwort.
PrUB1382.01.06 – 1382 I 6. Lübeck.
Lübeck [an Danzig:] sendet die Abschrift eines vom deutschen Kaufmann zu Brügge erhaltenen Schreibens nebst einem an Danzig gerichteten Schreiben desselben. Ersucht, im Fall der Übereinstimmung, ihm seinen wegen des Inhalts gefassten Beschluss mitzuteilen, und das für Livland bestimmte Schreiben dorthin zu schicken. Die Bereitwilligkeit [der preussischen Städte] zur Besendung des Nyköpinger Tages hat es von Stralsund erfahren und der Königin [Margaretha] gemeldet. Bittet, die Ratssendeboten so frühzeitig nach Lübeck zu senden, dass man sich über das Einzelne verständigen könne. — [1382] Jan. 6. (APGd., Stadtbuch 1, S. 76; überschrieben: Littera dominorum consulum civitatis Lubic per nos recepta feria quarta ante purificationis Marie virginis gloriose / Hanserezesse I.3, 145, S. 125-26)
PrUB, JH I 418a – 1382 I 8. Mesczewi.
Stiber de Szolistro verschreibt seiner Gattin Brachina, der Schwester der Ritter Cristinus castellanus Cobaliensis, Meczloy castellanus Czechenowiensis u. Otto, Unterkämmerer v. Lesslau 400 Mark auf das Dorf Nadole. Zeugen: Paulus Dywanus Tadiz dicti Nicolaus, Fahnenträger von Dobrin, Nicolaus Sohn des Kastellans Andreas v. Dobrin, Bernhard de Xinten Johannes de Swineo. - Mesczewi feria quarta infra octavas epiphani domini 1382. Zeugen: Paulus Dywanus Tadiz dicti Nicolaus, Fahnenträger von Dobrin, Nicolaus Sohn des Kastellans Andreas v. Dobrin, Bernhard de Xinten Johannes de Swineo. (OF2c, 135, nicht im OBA)
PrUB, JH I 419a – 1382 I 25. Königsberg.
Handfeste über 4 Hufen hinter dem Wernicker Walde und Sulenyen (Schilentzen). Abschrift.- Königsberg Bekehrung Pauli. (vgl. [PrUB, JH I 403])
1382, März
Die Ratssendeboten der wendischen Städte in Wismar an den deutschen Kaufmann zu Brügge: haben wegen seiner Klagen über den Notstand in Flandern und die Räubereien der Normannen eine Versammlung berufen, aber wegen Ausbleibens der preussischen und anderer Städte die Beschlussfassung über eine etwaige Einstellung der Schiffahrt vertagt bis zum Städtetag Juni 24 in Lübeck; fordern ihn zu dessen Beschickung auf; übersenden Schreiben an den Grafen und die drei Städte von Flandern, deren Ablieferung sie ihm anheimstellen.
Die Ratssendeboten der wendischen Städte in Wismar an die preussischen Städte: senden eine Abschrift ihrer Antwort auf das Klageschreiben des deutschen Kaufmanns zu Brügge; bitten, sich mit Rücksicht auf den Juni 24 in Lübeck stattfindenden Städtetag zu beraten, ob man gegen Flandern mit einem zeitweiligen Verkehrsverbot oder einer Stapelverlegung vorgehen soll und die livländischen Städte entsprechend zu benachrichtigen; wollen bei den bevorstehenden Verhandlungen [mit den Dänen] in Nykjöbing die Entscheidung wegen der schonischen Schlösser bis Juni 24 vertagen lassen.
PrUB, JH II [1085b] – 1382 III 12. Marienburg.
Ritter Willam Cruade und Sohn bekunden Schadloshaltung für Ritter Gerhard von Kniprode, der sich bei dem Thorner Bürger Johann Cordelitz für ihre Schuld verbürgt hat. - Marienburg am Tage S. Gregorii. Fotokopie. (Sch. LXXII Nr. 50)
1382, April
Die zu Wismar versammelten Ratssendeboten der Hansestädte [an die preussischen Städte]: berichten über die mit der Königin Margaretha und dem dänischen Reichsrath zu Nyköping gepflogenen Verhandlungen, die mit Verabredung eines gemeinsamen Tages Sept. 29 zu Stralsund geschlossen haben, über einen weiteren Stillstand mit den Seeräubern, über den ein Zettel beiliegt, und über Verhandlungen mit Olav Björnson wegen Streitigkeiten der preussischen Städte mit den Gebrüdern von Hagen. Bitten wiederholt um Besendung des auf Juni 24 zu Lübeck anberaumten Tages. Haben an die süderseeischen Städte geschrieben, bitten Abschrift an die livländischen Städte zu schicken, und das erhobene Pfundgeld mitzubringen. — Datum Wysmar, misericordia Domini sub secreto Wysmariensium, quo utimur pro presenti. (APGd., Stadtbuch 1, S. 150, überschrieben: Littera dominorum consulum consulariorum (!) nunciorum, misericordia Domini in Wysmaria congregati (!) anno Domini 1382 / Hanserezesse I.3, 147, S. 127-28 / Hansisches UB 4, 745, S. 306)
PrUB, JH I 420 – 1382 IV 23. Neidenburg.
Verschreibung über 16 Schuhbänke in Neidenburg. Abschrift. - St. Georg.
[Herzog Albrecht von Bayern, Regent von Holland, an den deutschen Kaufmann zu Brügge]: erklärt die übersandten Beschwerden des römischen Königs und des Hochmeisters für unbegründet, da er wegen des schwachen Verkehrs der deutschen Kaufleute in seinen Landen das auf Widerruf erteilte Privileg derselben aufgesagt hat; will ihnen aber, falls sie sein Land besuchen wollen, gern hinreichende Zugeständnisse machen.
1382, Mai
PrUB, JH I 421 – 1382 V 8. Brügge.
Litera oldemannorum missa ab eis anno 82. de discordia (Einnahme der Stadt Brügge). Abschrift.- Brügge 1382 die 8. maii. (XV 94 - OBA 1,180 / vgl. [PrUB, JH I 411])
PrUB, JH II 1086 – 1382 V 03.
Friedrich Ruszer Landkomtur der DO-Ballei Thüringen bekennt sich namens der Ballei zur Verpflichtung einer Rentenzahlung an dem DM Konrad Rüde. Peter von Hirzenhain Komtur zu Sachsenhausen. - 1382 .. nach d. h. Kreuzes Tag als es gefunden ward. Or.Pgt., ein Teil weggeschnitten. S. ab. - (Schiebl. 104 Nr.4).
Riga an Danzig: empfiehlt den Bevollmächtigten eines genannten Mitbürgers, der eine von Brügge nach Danzig gebrachte Partie Tuch abholen soll.
1382, Juni
Die preussischen Städte [an Lübeck:] melden, dass sie die Besendung des Tages Juni 24 zu Lübeck, zu der sie sich früher bereit erklärt hätten, wegen der in den flandrischen Verhältnissen eingetretenen Veränderung vorläufig nicht für nötig halten. Wollen sich gern darnach richten, was ihnen über die Verhandlungen zu Nyköping mitgeteilt ist. Übersenden ihnen den Mann, der in der Klagesache Olav Björnssons beschuldigt gewesen, über Jahr und Tag und aber über Jahr und Tag gefangen gehalten und endlich zu Elbing freigesprochen worden ist, mit der Bitte, ihm zu seinem Rechte zu helfen, und erbieten sich wiederholt zu Recht, wenn die Kläger jemand anders ansprechen wollen. — [1382] Datum 7. die mensis Junii, sub secreto dominorum consulum Danczik, quo omnes utimur pro presenti. (APGd., Stadtbuch 1, S. 183 / Hanserezesse I.3, 149, S. 130-31 / Hansisches UB 4, 750, S. 308)
PrUB, JH II 1087 – 1382 VI 07. Riesenburg.
Bischof Johannes von Pomesanien bestellt auf einen Brief des HM Winrich von Kniprode vom 19. Mai 1382 den Priester Albert zum Vikar an dem Hospital zum Heiligen Geist vor den Mauern von Marienburg. - in castro nostro Resinburg, a. 1382, die septima mensis Junii. Or. Pgt. S. ab. - Druck: Joh. Voigt, Geschichte Marienburgs, 1824, S. 520f. - (Schiebl. XLII2).
Der deutsche Kaufmann zu Brügge an die Ratmannen der Seestädte in Lübeck: hat die ihm übersandten Schreiben des römischen Königs und des Hochmeisters an Herzog Albrecht von Holland bestellt und legt dessen Antwort in Abschrift bei.
PrUB, JH II 1088 – 1382 VI 29. Wormditt.
Bischof Heinrich von Ermland beurkundet den Verkauf des Domhofes in Wormditt durch den Dompropst Heinrich von Paderborn an seinen Neffen Herman von Paderborn, Stadtbewohner zu Wormditt. Zeugen: die Wormditter Ratmannen Johan Grosse, Nicolaus Tisch, Stephan Senewel und Nicolaus Pichel. - Wormditt 1382 die bb. Petri et Pauli. Orig. Pergt. - Codex diplomaticus Warmiensis III, Nr.141 [mit falsch aufgelöstem Tagesdatum] (Schiebl. XXV 40).
1382, Juli
PrUB1382.07.08 – 1382 VII 8. Lübeck.
Lübeck [an die preussischcn Städte:] übersendet die von den zu Lübeck versammelten Ratssendeboten der Hansestädte gefassten Beschlüsse. Begehrt die Besendung des auf Sept. 29 zu Stralsund angesetzten Tages. — [1382] Scriptum beati Kiliani martiris, nostro sub secreto. (APGd., Stadtbuch 1, S. 184 / Hanserezesse I.3, 152, S. 132)
PrUB, JH I 421a – 1382 VII 24. o.O.
Claus Hulffte u. Hans v. Hovest bekennen, vom Landkomtur von Sachsen eine Wiese zu Suselicz als rechtes Lehen erhalten zu haben. Abschrift. - 1382 an s. Jacobi Abend. (108 Nr. 14 - OBA 1, 187)
1382, August
Ein gen. Einwohner von Falsterbo beurkundet die Auffassung seiner dortigen Hofstätte an den preussischen Vogt zur Vergrösserung der preussischen Fitte.
PrUB, JH I 422 – 1382 VIII 29. o.O.
Peter Horloghesz ein Baumann zu Falsterbo verkauft vorstehend bez. Hofraithe by den nyen grumboden dem Vogte von Preußen Wickolth Overhaghen. Abschrift s. XV. - 1382 an s. Johannis Bapt. Tag als ihm d. Haupt ward abgehauen. (OBA 1, 156 / vgl. [PrUB, JH I 338])
PrUB, JH II 1089 – 1382 VIII 31. Brysk.
Sigmund Kurfürst zu Brandenburg und Herr des Königreiches Polen bestätigt den Herren Arnd und Ulrich von der Oest zu Driesen alle ihre Besitzungen, Rechte und Freiheiten Zeugen: Bozdiacha Erzbischof zu Gnesen, Sandzywog Hauptmann zu Krakau, Damarath Hauptmann zu Gr. Polen, Hannus Graf von Lindow Hofmeister und die Ratmannen Closse zu Königsberg (NM.), Kunman zu Landsberg und Landesberg zu Arnswalde. – Brysk 1382. Sonntag vor Egidius. In einem Transsumpt vom 9. August 1419 (bis). Desgleichen vom 2. April 1414. (Schiebl. 46 Nr. 6,7,8).
1382, September
PrUB, JH I 423 – 1382 IX 4. Rössel.
Handfeste über Woxteniken. Abschrift. Lateinisch. - Rössel, 1382, quarta die m. Sept.
1382, Oktober
PrUB, JH II 1090 – 1382 X 31. Dobysin-Werder.
Jagal großer König zu Littauen und sein Bruder Skirgal Herzog zu Tracken geloben dem HM Konrad von Rotenstein und dem Meister in Livland Wilhelm von Vrymirsheim Kriegshilfe in der Zeit ihres vierjährigen Friedens und benehmen sich mit ihnen über die näheren Bedingungen dieser gegenseitigen Hilfe. Zeugen: Cariebut, Langwenne, Carigal, Wygant und Swetregal die Brüder der Aussteller und Hannike Bürger zu Wilna. - Auf Dobisin-Werder 1382 an Aller Heiligen Abend. Or. Pgt. SS. Der Aussteller. - Desgleichen in einem Transsumpt vom 23. April 1410. Desgleichen vom 29. April 1393. (Schiebl. 52 Nr. 6,7,8).
PrUB, JH II 1091 – 1382 X 31. Dobysin-Werder.
Jagal großer König zu Littauen und sein Bruder Skirgal Herzog zu Tracken geloben dem HM Konrad Zölner von Rotenstein und dem Meister in Livland Wilhelm von Vrymirsheim einen vierjährigen Frieden und binnen dieser Zeit sich taufen zu lassen. Zeugen: die Brüder der Aussteller Cariebut, Langwenne, Carigal, Wygant und Swetregal und der Wilnaer Bürger Hannike. – Auf Dobysin-Werder 1382 an Aller Heiligen Abend. Or. Pgt. S. d. Jagal; das des Skirgel aus d. Teller fort – Desgleichen in einem Transsumpt vom 23. April 1410. Desgleichen vom 29. April 1393. (Schiebl. 52 Nr. 5,7,8)
PrUB, JH II 1092 – 1382 X 31. Dobysin-Werder.
Jagal großer König zu Littauen und sein Bruder Skirgal Herzog zu Tracken überlassen dem DO in Preußen und Livland mit Zustimmung ihrer Mutter Juliana und ihrer (unten ben.) Brüder alles Land zwischen des Ordens Gebiete und der Dobys ihrem ganzen Laufe nach. Zeugen: die Brüder Cariebut, Langwenne, Carigal, Wygant und Swetregal und Hannike Bürger zu Wilna. - Auf Dobysin-Werder 1382 an Aller Heiligen Abend. – In einem Transsumpt vom 23. April 1410. (Schiebl. 52 Nr. 7).
1382, November
PrUB, JH II 1093 – 1382 XI 30.
Marquart von Laerheim Komtur zu Balga und Vogt zu Natangen verleiht dem Rithawe von Woduniten (Woduhnkeim oder Wonditten? wohl das erstere) 1 Hufe die dieser von seinem Vettr Montidrawe gekauft hat. Zeugen: Gottfried Krowil Hauskomtur, Gottfried von der Kule Pfleger zu Rastenburg und Johann Rabe Kompan. – 1382 an s. Andreas. – Or. Pergt. S. ab. Depositum. (Schiebl. XXVI 221).