Die Zeit der Ottonen und der frühen Salier
In der Zeit der Auflösung des fränkischen Reiches und der Angriffe von Ungaren, Sarazenen und Normannen ist ein starker Rückgang historiographischer Erzeugnisse zu konstatierten. Im römisch-deutschen Reich herrschte eine wortkarge Annalistik mit engem Horizont vor. Erst unter Otto I. kam es zu einer neuen Blüte der Historiographie z.B. in Form von Widukinds Sachsengeschichte. Ottos Taten fanden eine reiche Verherrlichung. Trotz dieser Herrscherverehrung, die vielen Werken gemein war und der Orientierung an antiken Stilmustern und karolingischen Vorbildern haben sich die Werke in der Regel einen eigenen Charakter bewahrt. Laien waren an Geschichtsschreibung kaum beteiligt. In der Reichsgeschichte war die Kirchegeschichte eingeschlossen, da sie strukturell mit dem Reich eng verbunden war aufgrund der ottonisch-salischen Reichskirche. Die Welt wird in diesen Werken als religiös-sinnvolle Wirklichkeit dargestellt, in der Gott durch den König und seine Helfer wirkt. Diese Auffassung hielt allerdings nicht lange. Im übrigen erlebten bisher vereinzelt vorkommende biografische Schriften sowie Kloster- und Bischofsgeschichten eine Renaissance.
Die Krise des Investiturstreites
In der Zeit der Auflösung des fränkischen Reiches und der Angriffe von Ungaren, Sarazenen und Normannen ist ein starker Rückgang historiographischer Erzeugnisse zu konstatierten. Im römisch-deutschen Reich herrschte eine wortkarge Annalistik mit engem Horizont vor. Erst unter Otto I. kam es zu einer neuen Blüte der Historiographie z.B. in Form von Widukinds Sachsengeschichte. Ottos Taten fanden eine reiche Verherrlichung. Trotz dieser Herrscherverehrung, die vielen Werken gemein war und der Orientierung an antiken Stilmustern und karolingischen Vorbildern haben sich die Werke in der Regel einen eigenen Charakter bewahrt. Laien waren an Geschichtsschreibung kaum beteiligt. In der Reichsgeschichte war die Kirchegeschichte eingeschlossen, da sie strukturell mit dem Reich eng verbunden war aufgrund der ottonisch-salischen Reichskirche. Die Welt wird in diesen Werken als religiös-sinnvolle Wirklichkeit dargestellt, in der Gott durch den König und seine Helfer wirkt. Diese Auffassung hielt allerdings nicht lange. Im übrigen erlebten bisher vereinzelt vorkommende biografische Schriften sowie Kloster- und Bischofsgeschichten eine Renaissance.
Während des Investiturstreites erfuhr die christliche Welt die Entzweiung der obersten geistigen und weltlichen Macht und deren widerstreitende Ansprüche. Der Historiograph musste nun Partei ergreifen und sich entscheiden, ob die Königs- und Adelsherrschaft in der Kirche oder die "Freiheit der Kirche" rechtens wäre. Schon die Beschreibung der Gegenwart führte zu der Entscheidung, ob man den König oder Gegenkönig bzw. den Papst oder Gegenpapst anerkannte. Auch die erneute Hochzeit der Weltchronistik spiegelte ein allgemein wiedererstarktes Interesse an der Weltgeschichte im Ganzen und ihrem Sinn wider. Mit der sich verändernden Rechts- und Weltordnung war auch die Weltgeschichte problematisch geworden, was zu einer pluralistischeren Weltchronistik führte. Ein bedeutendes Beispiel für dieses Genus ist das Werk Ottos von Freising (Historia de duabus civitatibus), in dem er nicht nur die Vergangenheit und Gegenwart beschrieb, sondern auch die Zukunft: das nahende jüngste Gericht.
Die Zeit Friedrich Barbarossas
In der Zeit Friedrichs I. exponierte die ritterlich-höfische Gesellschaft in Minnegesang und Epik ihre Idealbilder wie die Helden Artus, Alexander und Karl den Großen. In der staufischen Geschichtsschreibung stehen die Taten Barbarossas im Mittelpunkt und nach der Schwerpunktsetzung seiner Politik in Italien engagierten sich auch Laien (besonders in der Stadtannalistik) in der historiographischen Produktion egal, ob sie pro- oder contrakaiserliche Einstellungen propagierten. Nachdem diese Zeit der ritterlich-höfischen Kultur und Dichtung vergangen war, wurden auch die historischen Zeugnisse bald vergessen. Es brach die Zeit der Geschichtsschreibung der landesherrlichen Territorialfürstentümer, Städte und Bettelorden heran.