Farben, Metalle und Heroldsbilder

Farben und Metalle

Es gibt in der Heraldik insgesamt nur vier Farben (auch Tinkturen) und zwei Metalle, die für die Anfertigung eines Wappens verwendet werden dürfen. Ein Wappen darf ohne Figur auftreten, aber NICHT ohne Farbe. Es existieren in der Heraldik zwei Metalle (Gold und Silber) und vier Farben ( Rot, Blau, Grün und Schwarz). Die Metalle können bei der Darstellung (auch in Flaggen usw.) durch Farben ersetzt werden: Gold durch Gelb und Silber durch Weiß. Für die Darstellung von Wappen ohne Farben wurden im 16. Jahrhundert Schraffuren entwickelt:

Für die Metalle gilt:
Gold (Gelb) - punktierte Schraffur
Silber (Weiß) - bleibt ohne Schraffur

Für die Farben gilt:
Rot - senkrechte Schraffur
Blau - waagerechte Schraffur
Grün - (heraldisch) schrägrechte Schraffur
Schwarz - kreuzweise Schraffur

Heraldische Farben

Heraldische farben (Schwarz-weiß Darstellung)

Die Farben werden nach der Regel "hell neben (auf) dunkel" und umgekehrt "dunkel neben (auf) hell" angeordnet. Wobei die Farben immer einen kräftigen Ton haben - Abschwächungen wie rosa oder hellgrün sind in der historischen Heraldik nicht vorgesehen. Die studentische Heraldik des 19. Jahrhunderts (die entstehenden Studentenverbindungen gaben sich Wappen, befolgten aber nicht die Regeln der historischen Heraldik - daher studentische Heraldik) akzeptiert Abschwächungen der Farben, doch ist dadurch eine einheitliche Beschreibung und damit ein Nachzeichnen des Wappens nur nach dem Blason unmöglich. Die studentische Heraldik existiert daher isoliert neben der historischen Heraldik.
Bei der Anordnung von Farben und Metall in einem Wappen gilt die heraldische Regel "Metall auf (neben) Farbe - Farbe auf (neben) Metall" Ausnahme bildet die Farbe Rot.
Wie bei vielen mittelalterlichen Regeln finden sich aber auch in der Heraldik Ausnahmen von den Regeln, besonders treten die Ausnahmen/Regelverstöße dort auf, wo versucht wurde Beizeichen im Wappen mit aufzunehmen. Oder auch dort, wo nach der Vorlage eines alten "verwitterten" Wappens eines neues erstellt wurde. Das Silber des alten Wappens konnte angelaufen sein und so entstand aus ehemals "Silber auf Rot" das neue Wappen mit "Schwarz auf Rot". Bei solchen Übertragungsfehlern spielte auch die Unkenntnis über das alte Wappen eine Rolle.
Neben den Farben und Metallen kann auch noch Pelzwerk erscheinen, da die Schilde durchaus mit echtem Pelz bespannt gewesen sind. Hier hat das Hermelin die wichtigste Bedeutung. Es wird in der Darstellung mit schwarzen Hermelinschwänzen auf weißem (nicht silbernem!) Grund abgebildet. In der Umkehr bezeichnet man es als Gegenhermelin.
Die Aufteilung des Schildes kann nur über die Farben erfolgen (Heroldsbilder), wobei sich in den Farben noch "Gemeine Figuren" zeigen können.

Die Heroldsbilder

Die Teilung des Schildes war nur mit Hilfe der Farben und Metalle möglich. Für die Teilung des Schildes gab es unterschiedliche Möglichkeiten. Hier sehen Sie eine Auswahl möglicher Heroldsbilder. Als Heroldsbilder bezeichnet man alle geometrischen Objekte im Schild.
Bei der Erstellung der Heroldsbilder sind die Regeln zur Anordnung von Farben und Metallen zu beachten. In den bei der Teilung entstehenden Farbfeldern können dann die Gemeinen Figuren abgebildet werden.

Waagerechte Aufteilung / Teilung:

Wagrechte Teilung

Senkrechte Aufteilung / Spaltung:

Senkrechte Teilung

Kombinationen zwischen Spaltungen und Teilungen:

Kombinationsteilung

Kreuze:

Kreuze

Vierungen eines Schildes:

Vierung

Schrägteilungen:

Schrägteilung

Vorige Seite Nächste Seite