

Geschichtsschreibung im 15. Jahrhundert: Waurins Geschichte Englands
(Hauptseminar im SS 2003, Jürgen Sarnowsky)
Der aus dem Adel des Artois stammende Jehan de Waurin (Wavrin), Herr von Forestel, um 1400 geboren, 1472/1475 gestorben, war Augenzeuge vieler Ereignisse der zweiten Hälfte des Hundertjährigen Krieges zwischen Frankreich und England, den er auf burgundischer Seite erlebte, z.B. der Schlacht bei Azincourt (1415). Auf Anregung seines Neffen Waleran de Waurin begann er um 1446 mit einer bis in die mythischen Ursprünge zurückreichenden Geschichte Englands, den Recueil des Croniques et Anchiennes Istories de la Grant Bretaigne, a present nomme Engleterre, die er sukzessive ausbaute und bis zur Wiedereinsetzung Eduards IV. (1471) fortführte. Bisher liegen nur umfangreiche Teileditionen vor, die auch (in Übersetzung) Grundlage des Seminars bildeten.
Literatur und Übersicht
Ausgewählte Seminararbeiten
- Fabian Schindler: Die Darstellung König Richards II. in der Chronik Jehan de Wavrins
- Johannes Meyer-Hamme: Wavrins "Recueil des Croniques et Anchiennes Istories de la Grant Bretaigne, a Present Nomme Engleterre". Eine exemplarische Untersuchung zum spätmittelalterlichen Geschichtsbewusstsein
- Fritjof Hurling: Die Darstellung der Johanna von Orléans bei Jehan de Wavrin
- Vanessa Teichmann: Die Darstellung von Jacqueline von Hennegau in der Chronik von Jehan de Wavrin
- Malte Habscheidt: Die Darstellung Philipps des Guten in der Chronik von Jehan de Wavrin
- Elisabeth Franke: Die Frage des Nationalgefühls in der Chronik des Jehan de Wavrin am Beispiel der Brutuslegende
- Christian Hübner: Die Adelsrevolte von 1400 in der Chronik des Jehan de Wavrin
- Arne Hummel: Die Darstellung Heinrichs V. in der Chronik des Jehan de Wavrin
- Joachim Laczny: Die Schlacht bei Agincourt und deren Darstellung bei Jehan de Wavrin
Stand: 1. Oktober 2008