Regesten zu 1460


1460, o. T.
Hamburg1460.00.00 - [1460]. o.O.
Berufung der Stadt Hamburg an den Reichstag zu Wien. / Schütze, Verzeichnis, 563, S. 376 / Senkenberg, Select. iur. et histor., 4, S. 367.

1460, Februar
Hamburg1460.02.02 - 1460 Februar 2. o.O.
Kaiser Friedrich [III.] an Bürgermeister und Rat zu Hamburg: lädt sie zur Beratung eines allgemeinen Heerzugs gegen die Türken nach Nürnberg und an den kaiserlichen Hof. (Liste der Ladungen bei Brief Goslars an Lübeck, AHL, ASA, Interna, Reichssteuer 6,2, Kriegsverlust / UB Stadt Lübeck, 9, DCCCVIII, Anm. 2 / Regesta Imperii, [XIII], 31, Nr. 126)
Hamburg1460.02.15 - 1460 Februar 15. Lübeck.
Lübeck bekundet Hamburgs Vorbehalt bei Ausstellung der Urkunde von 1459 Okt. 23 für den Kaufmann zu Brügge [HR II.4, 772], dass die Urkunde den Privilegien der Hamburger in Amsterdam nicht schädlich sein soll. — Des to ener witlicheid hebben wy borgermestere unde radman[n]e der stad Lubeke vorbenomet unser stad secrete witliken heten henghen an dessen bref na Christi gebord 1460 jar des vrydaghes na Valentini martiris. (StAHH, Abschrift Hoffmanns von 1822 / Hansisches UB 8, 872, S. 536 / Zeitschrift des Vereins für Hamburg. Gesch. 4 (1858) S. 300)
Hamburg1460.02.22 - 1460 Februar 22. Brügge.
Die Kaufleute von Spanien, Vizcaya und Guipuzcoa in Brügge an Hamburg: Dank für den einem nach Hamburg verschlagenen spanischen Schiffe und ihren Gesandten gewährten Beistand; Versprechen, in ähnlichen Fällen den Hamburgern in Spanien beizustehen und den König von Kastilien zu gleicher Behandlung der Hamburger und zur Bestätigung ihres Versprechens zu bewegen; Schadloshaltung. — Datum in predicta villa Brugensi anno Domini 1459 mensis Februarii die vicesima secunda. (StA Brügge, Ouden Wittenbouck fol. 10 / StA Köln, Abschrift / Hansisches UB 8, 874, S. 537-39)

1460, März
Hamburg1460.03.12 - 1460 März 12. Hamburg.
Peter Wolters verkauft Albert Wulhase für 15 Mark aus dem von ihm bewohnten Erbe am Orde der Fuhlentwiete 1 Mark Rente auf Wiederkauf unter vierteljähriger Kündigung.
Hamburg1460.03.13 - 1460 März 13. Hamburg.
Hamburg an Lübeck: begehrt mit Hinweis auf den Ablauf der in Lübeck aufbewahrten Tohopesate der Hansestädte von 1447 [Juni 10, HR II.3, 288 § 23], den zum 16. März nach Mölln abzuordnenden lübischen Ratssendeboten eine Abschrift der Tohopesate zum Zweck der Beratung darüber mitzugeben. - [14]60 donredage na reminiscere. (AHL, Confoederationes, Or. Perg. m. Siegel / Hansisches UB 8, 879, S. 539-40)
Hamburg1460.03.16 - 1460 März 16. Lübeck.
Lübischer Entwurf einer Tohopesate zwischen Lübeck und Hamburg auf sechs Jahre. — Geven unde schreven etc. [1460 März 16]. (AHL, Confoederationes, Akten der Tohopesate von 1460, Entwurf / Hansisches UB 8, 881, S. 541-44)
Hamburg1460.03.16.a - 1460 März 16. Hamburg.
Hamburgischer Entwurf einer Tohopesate zwischen Lübeck und Hamburg auf sechs Jahre. — [1460 März 16]. (AHL, Confoederationes, Akten der Tohopesate von 1460, Entwurf und Reinschrift / Hansisches UB 8, 882, S. 544-45)
Hamburg1460.03.16.b - 1460 März 16. Lübeck.
Vorschläge Lübecks für die Tohopesate zwischen Lübeck und Hamburg. — [1460 März 16]. (AHL, Confoederationes, Entwurf, Akten der Tohopesate zwischen Lübeck und Hamburg von 1460 / Hansisches UB 8, 883, S. 545-46)
Hamburg1460.03.16.c - 1460 März 16. Lübeck.
Lübischer Entwurf der zweiten Tohopesate zwischen Lübeck und Hamburg. — [1460 März 16]. (AHL, Confoederationes, Entwurf, Akten der Tohopesate zwischen Lübeck und Hamburg von 1460 / Hansisches UB 8, 884, S. 546-47)
Hamburg1460.03.21 - 1460 März 21. Hamburg.
Otto II. Graf zu Holstein, Stormarn und Schauenburg an Bürgermeister und Rat von Lübeck: Er hat schon zuvor darum gebeten, dass sie ihre Boten zu ihm schicken. Da ihm nun die Ritter des Herzogtums und der Grafschaft Schleswig und Holstein aus Rendsburg geschrieben haben, dass sie sich [März 25] mit ihm zu Verhandlungen treffen wollen, wie die beiliegende Abschrift zeigt, bittet er die Lübecker, jetzt tatsächlich zu [März 25] ihre Vertreter nach Hamburg zu senden. (AHL, Original, mit Resten des aufgedrückten Siegels / UB Stadt Lübeck, 9, 1893, DCCCXVI, S. 845-46)

1460, April
Hamburg1460.04.04 - 1460 April 4. o.O.
König Christian I. versichert den holsteinischen Landständen, dass er und die Landstände in Schleswig und Holstein keine andere Münze für gültig erkennen wollen, als solche, die in Lübeck und Hamburg gang und gebe sind. / Schütze, Verzeichnis, 562, S. 376 / Lünig, S. 15 / du Mont III, p. 261 / Londorps Act. Publ. 12, S. 464 / Langermann, S. 395 / Nachricht von Hamburg. Münzverordn. 1725, S. 15.

1460, Mai
Hamburg1460.05.02 - 1460 Mai 2. Segeberg.
Christian von Dänemark an Hamburg: hat den zu ihm geschickten Ratssendeboten Hamburgs einige Aufträge in Angelegenheiten seines Reiches (uns unde unsse land andrepende) an Hamburg mitgegeben und bittet um Mitteilung der von den Ratssendeboten versprochenen Antwort am nächsten Dienstag durch Bevollmächtigte. — [14]60 ame avende invencionis s. crucis. — [1460 März 16]. (AHL, Holsatica 2, Hamb. Abschrift / Hansisches UB 8, 909, S. 555 / UB Stadt Lübeck 9, S. 865, Anm. 1)
Hamburg1460.05.04 - 1460 Mai 4. Hamburg.
Bürgermeister und Rat von Hamburg an Bürgermeister und Rat von Lübeck: König Christian von Dänemark hat sie [in Hamburg1460.05.02] aufgefordert, ihre Boten zu ihm zu senden. Da sie sich geeinigt hatten, nicht einzeln mit dem König zu verhandeln oder von ihm Bestätigungen anzunehmen, bitten sie, zurzeit keine Vertreter zu entsenden. Die Hamburger werden ihre Boten [Mai 6 oder 7] in Lübeck haben, so dass sie über ein gemeinsames Vorgehen beraten können. (AHL, Holsatica 2, Original, mit Resten des aufgedrückten Siegels / UB Stadt Lübeck, 9, 1893, DCCCXXXI, S. 865 / Hansisches UB 8, 910, S. 556)
Hamburg1460.05.05 - 1460 Mai 5. Hamburg.
Hamburg an Lübeck: hat sichere Nachricht, dass König [Christian] nicht länger als über Dienstag in Segeberg bleibt, und begehrt, dass Lübeck aus den mitgeteilten Gründen Ratssendeboten am Dienstag nach Segeberg zu denen Hamburgs schickt. — [14]60 mandages na jubilate. (AHL, Holsatica 2, Or. Pergament mit Siegel / Hansisches UB 8, 911, S. 556 / UB Stadt Lübeck 9, S. 865, Anm. 1)
Hamburg1460.05.07 - 1460 Mai 7. Hamburg.
Hamburg an Lübeck: teilt mit, dass König [Christian] Hamburg abermals aufgefordert hat, Ratssendeboten am Freitag nach Segeberg zu schicken, und hält gemäss ihrer Übereinkunft, wonach keiner von ihnen etwas einseitig ohne den anderen (sunder de andere sii mede besorghet) vom König erwerben soll, für ratsam, dass Lübeck den Bischof [Arnold] von Lübeck am Donnerstag nach Lübeck einlädt, wo alsdann auch Hamburg seine Sendeboten haben wird, um zuvor mit dem Bischof die Lage der Dinge (wor de sake up stan mochte) zu besprechen. Begehrt, dass Lübeck seine Sendeboten mit denen Hamburgs Freitag in Segeberg hat, damit sie ihre Angelegenheiten gemeinsam ins Werk setzen können. — [14]60 midweken na jubilate. (AHL, Holsatica 2, Or. Pergament mit Siegel / Hansisches UB 8, 913, S. 557)
Hamburg1460.05.12 - 1460 Mai 12. Hamburg.
Hamburg an Lübeck: berichtet, da Lübeck von den letzthin in Lübeck anwesenden Ratssendeboten Hamburgs Mitteilung des Ergebnisses ihrer Verhandlungen mit König [Christian] begehrt hat, dass zwischen König [Christian] und Hamburg nichts endgültiges beschlossen ist, was allein die Kornausfuhr von der Elbe verursacht hat (unde dat heft allenen de kornevard van der Elve hindert, anders hadde alle dinck, so wii menen, wol richtich gheworden); jedoch will der König die Sache erwägen, alle Dinge in Güte anstehen lassen und, wenn er wieder in diese Gegend kommt, darüber wieder gütlich mit Hamburg verhandeln. — [14]60 mandaghe na cantate. (AHL, Holsatica 2, Or. Pergament mit Siegel / Hansisches UB 8, 918, S. 558)
Hamburg1460.05.19 - 1460 Mai 19. o.O.
Graf Otto II. von Holstein(-Pinneberg) und Schauenburg bezeugt, dass er dem Hamburger Rat für 600 rheinische Gulden den schauenburgischen Grisenwerder und die Elbinseln südlich der Stadt Hamburg in Pfandbesitz gegeben hat, unter Wahrung der Nutzungsrechte Heinrich Wiges während seiner Lebzeiten; eine Auslösung kann frühestens 20 Jahre nach Wiges Tod erfolgen; erlaubt die Eindeichung des Billwerders.

1460, August
Hamburg1460.08.14 - 1460 August 14. Den Haag.
Statthalter und Räte von Holland, Seeland etc. an Lübeck: begehren auf den Bericht Haarlems und Amsterdams, demzufolge Hamburg vor ungefähr drei Wochen ein von Freiburg (Vriburghan der Elbe kommendes, den Amsterdamer Bürgern Willem Golofssoen und Clais Bircxsoen gehöriges Schiff mit 13 Last Weizen (tarwen) des Gerijt Deyman, früher Bürger zu Amsterdam, jetzt zu Haarlem, angehalten, nach Hamburg gebracht und trotz der Bitten der Eigentümer um Freilassung von Schiff und Weizen festgehalten hat, mit Hinweis auf die im Frieden zivischen Holland und den sechs wendischen Städten getroffene Stipulation freien Verkehrs der beiderseitigen Angehörigen und auf das Verbot aller Neuerungen, sowie aus dem Grunde, weil die Verordnungen Hamburgs sich nur auf Hamburger Bürger erstrecken können, weil diese täglich und beliebig Korn aus der Elbe führen, weil solche Verordnungen die Holländer und Seeländer zu gleichen Verordnungen gegen die Hamburger Bürger veranlassen können und weil das Korn 8 Meilen ausserhalb des Gebietes Hamburgs eingeladen war, Hamburg zur Abstellung solcher Neuerungen, zur Rückgabe von Schiff und Gut sowie zur Zulassung freier Fahrt der Eigenthümer in und durch Hamburgs Gebiet anzuhalten; drohen mit Repressalien und wünschen Antwort. — [14]60 Aug. 14. (AHL, Act. Bat. 1, Original, mit Resten von vier der ursprünglich sechs aufgedrückten Siegel / UB Stadt Lübeck, 9, 1893, DCCCLXXII, S. 906-08 / Hansisches UB 8, 957, S. 575-76)

1460, September
Hamburg1460.09.06 - 1460 September 6. London.
Älterleute und Kaufmann zu London an Bürgermeister und Rat von Lübeck: Vertreter König Heinrichs [VI.] hätten sie informiert, dass acht Schiffe aus Lübeck, Hamburg und Danzig unter Borchart Wyduet aus Hamburg ein Schiff mit Laken englischer Kaufleute im Wert von 900 Pfd. 8 sol. genommen hätten. Diese hätten den König nun gebeten, Schiffe und Güter der drei Städte in London zu beschlagnahmen, um das Schiff und Tuch zu bezahlen. Der König werde deshalb den Städten schreiben und habe gebeten, diese Schreiben weiterzuleiten und für eine baldige Antwort zu sorgen. Senden ihnen anbei den Brief des Königs und bitten für das gemeine Beste um schnelle Antwort. Diese würden sie an den König weiterleiten. (AHL, Original, mit Resten des Siegels / UB Stadt Lübeck, 9, 1893, DCCCXVI, S. 916-17)
Hamburg1460.09.15 - 1460 September 15. Hamburg.
Bürgermeister und Rat von Hamburg an Bürgermeister und Rat von Lübeck: die Lübecker hätten sie um die Teilnahme an Verhandlungen im Lüneburger Prälatenstreit nächsten Michaelis [September 29] zu Lüneburg gebeten, um schlimme Folgen durch den Konflikt zu vermeiden. Teilen mit, dass sie nicht teilnehmen könnten, weil sich zur Zeit mit Herzog Bernhard von Braunschweig-Lüneburg im Konflikt befänden, wie ihnen bekannt sei. Außerdem hätte sie keine der Parteien zur Vermittlung eingeladen. Bitten ihnen das nicht zu verübeln. (AHL, Original, mit Resten des aufgedrückten Siegels / UB Stadt Lübeck, 9, 1893, DCCCLXXXV, S. 920-21)

1460, Oktober
Hamburg1460.10.05 - 1460 Oktober 5. Hamburg.
Heinrich Ribe, Hinrik Vplegger, Ludeke Eltzen und die anderen aus Lüneburg vertriebenen [Mitglieder des Neuen Rats] an Bürgermeister und Rat von Lübeck: die zu Lüneburg versammelten Städte hätten sie zu Verhandlungen aufgefordert sowie dazu, die Ausführung der päpstlichen Bulle zu ihren Gunsten noch auszusetzen, bis eine Lösung gefunden sei. Sie könnten die Umsetzung der ihnen gewährten päpstlichen Repressionsbullen jedoch nicht noch länger herauszögern, zumal der Rat in Lüneburg, ihre Gegner, nicht von ihrer Verfolgung abließen. Wenn sie bis nächsten Sonntag [Oktober 12] keine gütliche Antwort hätten, würden sie ihre Rechte nutzen. (AHL, Original, mit Resten des aufgedrückten Siegels / UB Stadt Lübeck, 9, 1893, DCCCXC, S. 925-27)
Hamburg1460.10.05 - 1460 [um Oktober 5]. Hamburg.
Hamburg an die Räte von Holland, Seeland und Friesland auf deren Schreiben: Übertretung des alten Verbots der Korndurchfuhr durch Deyman; Darlegung seiner Rechte auf die Elbschifffahrt; leugnet Verletzung des Kopenhagener Friedens. — Ghescreven etc. [1460 c. Okt. 5]. (AHL, Adj. ad act. Bat. vol. 1, Hamburg. Abschrift / Hansisches UB 8, 974, S. 586-88)

1460, Dezember
Hamburg1460.12.17 - 1460 Dezember 17. Wien.
Kaiser Friedrich [III.] an Bürgermeister und Rat zu Hamburg: befiehlt ihnen wie allen übrigen Reichsuntertanen, die Herzöge Wilhelm [I.] d.Ä. und Heinrich [II.] von Braunschweig-Lüneburg bei der Exekution des Urteils zu unterstützen, das sein Kammergericht gegen den Alten Rat von Lüneburg und seine Unterstützer in der Gemeinde verhängt hat, bei der Strafe von 40 m. Gold an die kaiserliche Kammer. (StA Lüneburg, AB 9 Chroniken, Unterlagen zum Prälatenkrieg / Regesta Imperii, [XIII], 33, Nr. 159 / ebd., 10, 196)