1460.05.19.

1460 Mai 19. [o.O.].
Regest: Graf Otto II. von Holstein(-Pinneberg) und Schauenburg bezeugt, dass er dem Hamburger Rat für 600 rheinische Gulden den schauenburgischen Grisenwerder und die Elbinseln südlich der Stadt Hamburg in Pfandbesitz gegeben hat, unter Wahrung der Nutzungsrechte Heinrich Wiges während seiner Lebzeiten; eine Auslösung kann frühestens 20 Jahre nach Wiges Tod erfolgen; erlaubt die Eindeichung des Billwerders.
Überlieferung: A = (olim) StA Kiel. - B = StAHH, Abschrift in den Copie Archivi, zu 1460 Mai 19 [danach hier]. - Beschreibung: A ist Original mit 6 Siegeln, zerschnitten und dadurch ungültig gemacht; anhängend ein Zettel mit dem Vermerk, dass der Hamburger Rat auf Veranlassung des Grafen einem Domherren 8 Pfund für die Veddel bezahlt habe, so dass die Pfandsumme sich um diesen Betrag erhöhe, sowie dass Heinrich Wige am 15. September 1461 verstorben sei, so dass der Grisenwerder von da an dem Rate zugefallen sei. - B ist moderne Abschrift.
Edition: --

Übersetzung (erscheint in einem eigenen Fenster).


WII Otte, van Godes Gnaden to Holsten unde Schouwemborgh Greve,

bekennen unde betughen opembare in unde mit dessene breve vor alle den ghennen, de ene zeen, horen edder lesen, dat wii van den erbaren Borghermeisteren unde Radmannen der stad Hamborgh soeshundert Rinssche guldene, gud van gholde unde sware genoch van wichte, to unsseme willen upgheboret, in eneme summen entphanghen unde de vort in unsse, unsser erven unde unsser lande witlike nutticheid ghekeret hebben.

Darvor hebben wii na rade unsser leven sone, truwen manne unde raedgheven den borghermeisteren radmannen unde der stad Hamborgh vorsat unde vorpendet, vorsetten unde vorpenden en in unde mit desseme breve unssen werder gheheten de Griswerder, so sik de strecket van der Dradenouwe beth to der Koldenhove mit deme Poyte ost unde west, int zuden in den Reygherstich, unde keret int norden up der Elve, darane und binnen sind gheleghen de Parke, dat Monnickveld, de Butschallen, de Lutteke ouwe, Krensehoff, dat Kattengat, Milderssen, des Grevenhoff, dat Zilegat, de Veddelle unde dat Neddervelt, mit holte, velde, watere, stromen, visscherie, weide, aller slachte nüt, aller siner tobehoringhe, rechticheide, vrigheide unde eghendome, alse unsse elderen dat voer, wii na, unde de dat van uns in weren hat hebben, qwitest unde frigest beseten hebben.

Doch also beschedeliken, dat Hinrick Wige, sone heren Diderickes van Polde zeligher dechtnisse, des werders unde siner tobehoringhe mach unde schal bruken de tiid sines levendes sunder hinder unde beweringhe na lude des breves, den unsse zelighe vader unde wii darup bezegheld hebben, unde sineme brodere Hanse Wigen daraff gheven, so desulve breff inneholdet, de hirmede nicht ghekrencket, men in al sinen puncten schal unghezerighet bii macht bliven. Wan over desulve Hinrick Wige nach deme willen Godes ist vorstorven, so scholen unde moghen de borghermeistere unde radmanne der stad Hamborgh sodanen werder mit siner tobehoringhe, so vorscreven is, antasten, sik des underwinden unde to erer stad nutticheid bruken unde Hansse Wigen, dewile he levet, daraf twintich lubessche mark gheven unde betalen edder sinen vruntliken willen darumme hebben. Dewile over Hinrick Wige vorscreven levet, so hebben wii uns, unsse erven unde nakomelinghe vorsecht vorgheven unde mit frigeme willen vorplichtet, vorseggen vorgheven unde vorplichten uns, dat de borghermeistere unde radmanne to Hamborgh unde ere nakomelinghe aller jar up de soeshundert Rinssche guldene to tynse rekenen unde den hovetsummen darmede vorhoghen moghen, were ok wes vorpendet, dat to deme werdere behorde, dat moghen de borghermeistere unde radmanne to Hamborgh unde ere nakomelinghe inlosen vor sodane gheld, alse id ys vorsettet.

Wii unde unsse erven scholen unde willen ok den borghermeisteren, radmannen to Hamborgh unde eren nakomelinghen densulven werder mit siner tobehoringhe in den neghestvolghenden twintich jaren na Hinrick Wigen dode nicht aflosen. Wan wii over na vorlope der twintich yar na Hinrick Wigen dode en den werder aflosen willen scholen unde willen wii en eyn ghants jar tovoren vorkungihen unde gheven en denne, alse dat jar ys ummekomen unde se alle vruchte van deme werdere unde siner tobehorinhe entphanghen hebben, soshundert Rinssche guldene gud van gholde unde wichte, alse vorscreven is, mit alle deme, dat bii Hinrick Wigen levendere dar to tinse is upghekomen, unde ok, oft ze to deme werdere wes hadden ingheloset, dat se darvoer uthghegheven hadden, binnen Hamborch samptliken in eneme summen.

Wii hebben den borghermeisteren unde radmannen to hamborgh unde eren nakomelinghen ok ghunt unde tolaten mit willen Hinrik Wigen, dat ze van stund an up der Veddelen ertrike graven van dar voren, den Billenwerder mede dikem moghen. Unde alse wii den van Hoborch unssen Vinckenwerder vortides vor enen merkliken summen na lude des breves darover bezwgheld vorpendet hebben, den wii ok na inneholde dessulven breves binnen etliken jaren nicht losen scholen. so vorsehhhe unde vorplichte wii uns unde unsse erven, dat wii densulven Vinckenwerder den van Hamborch na vorlope der jarschar in deme breve, den se van uns up desulven Vinckenwerder hebben, binnen den neghestvolghenden twintich jaren, alse de jare in deme ersten breve ummekomen sin, nicht aflosen scholen noch willen, Unde wan de twintich jar denne ummekomen sin, scholen unde willen wii dat darmede holden, alse er erste breff dat inneholt unde utwiset; unde de breff schal desseme unde desse deme, ok anders ninen breven vorfenglick unde schedelick wesen, men se scholen alle in vuller macht blyven.

Wii, unsse erven unde nakomelinghe scholen unde willen den van Hamborch desses werders unde siner tobehhoringhe warende wesen vor alle de vor recht komen, des gheneten unde enthgelden willen, wo vake des not unde behoef werd. Alle vorscrevene artikelle samptliken unde bisunderen laven wii Otte, to Holsten unde Schouwemborgh greve, vor uns, unsse erven unde nakomelinghe mit unssen leven sonen juckheren Alfve unde Ericke, darsulves to Holsten unde Schouwemborgh greven, unde wii alf unde Erick vorscreven laven vor uns, unsse erven unde nakomelinghe mit unsseme leven vadere den borghermeisteren unde radmannen to Hamborch, eren nakomelinghen unde der stad Hamborch alle artikelle truweliken wol to holdende sunder alle gheverde.

Desses to pembarer tuchnisse hebben wii Otte, greve to Holsten unde Schouwemborch, Alf unde Erick dessulven greven Otten sone, unsse inghezeghelle vor uns, unsse erven unde nakomelinghe mit willen unde wetende heten henghen to desseme breve. Unde went uns, here Godeke van Lente provest to Oberenkerken, her Otte van Schowenborgh provest to Utersten, unde Wilken Clencke knape alle vorscreven stucke mede witlick sin, so hebben wii to merer witlicheid unsse inghezeghelle ok an dessen breff heten henghen,

de gheven unde screven is na der bord Cristi verteinhundert jar, darna amme sostighesten jare, amme mandaghe na deme sondaghe, alse men in der hilghen kerken Vocem iocunditatis plecht to singende.

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erste Anlage 12.07.2005 Audrey Sue Peters, Jürgen Sarnowsky / letzte Bearbeitung 23.12.2008 /
Bearbeitungsstand: erste Transkription, nicht mit dem Original kollationiert / für Rückfragen:
Juergen.Sarnowsky@uni-hamburg.de (Jürgen Sarnowsky)

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