Regesten zu 1408


1408, ohne Tag
Hamburg1408.00.00 - [um 1408?]. o.O.
Undatierte Münzordnung der Städte: die Witten zu vier Pfennigen sollen 12 Lot halten, wie nach dem Beschluss von 1406 Judica, und nicht mehr als 49 worpe sollen geschlagen werden. Dazu sollen Hohlpfennige von 9 Lot geschlagen werden, in jeder Stadt nicht mehr als 200 m. lötig jährlich, in Lübeck nicht mehr als 300 m. lötig. (olim StAHH / Grautoff, Historische Schriften, 3, 194 / Urkundenbuch der Stadt Lübeck, 5, 1877, Nr. CCXXIX, S. 228-29)
Hamburg1408.00.00.a - [um 1408]. o.O.
Niclaws van Helme, Bertold van Hee, Johannes Laghe van Wozeburg, Ywer Krestensen, Peter Doo, Johannes Hardebo van Alrum und Johannes Paz van Holme an Kersten Miles und Marquard Schreye Bürgermeister zu Hamburg: bezeugen, dass der Hering, den Clawes Schokke in Hamburg arrestiert habe, von Michel Hennekens Sohn und Torkell Jensen selbst gefangen, im Westerhafen mit eigenem Salz eingesalzt und in das Fass gebracht worden sei. Die Bürgermeister sollen auf Clawes Schokke einwirken, dass er den Hering freigebe. (StAHH Cl. VII Lit. K b. Nr. 7 b fasc. 6 / StAHH Copiae Archivi, Vorblatt zu 1408 und 1409)

1408, Januar
HG2.117 - Hamburg1408.01.26 - 1408 Januar 26. Hamburg.
Wernerus, Dekan, und das Domkapitel zu Hamburg machen bekannt, dass Johannes de Rode, Bürger Hamburgs, eine ewige Vikarie am Altar der Hl. Georg und Barbara in St. Nicolai errichten lassen und dafür eine Rente von 35 m. stiften wolle, die der Hamburger Rat jeweils in zwei Raten zahlen werde. (StAHH 710-1 I Threse I, Nr. W 40)

1408, Februar
Hamburg1408.02.24 - 1408 Februar 24. o.O.
Herzog Erich [IV.] von [Sachsen macht bekannt, dass Abt und Konvent zu Scharnebeck auf dem Kirchwerder 4 1/2 Morgen Landes unter Heyneke Syberus besessen hätten, die von Dienstpflichten befreit seien, dazu 4 Morgen Landes unter Ludeke Grote, die ihm dienstpflichtig seien. Abt und Kloster hätten nun die 4 1/2 Morgen an Heyneke Syberus verkauft, der Herzog habe daher die Dienstpflicht von den 4 Morgen auf die 4 1/2 Morgen verlegt. (StA Hannover, Scharnebeck 419, Original, Pergament / StAHH Copiae Archivi, Vorblatt zu 1408 und 1409)
HG2.118 - Hamburg1408.02.25 - 1408 Februar 25. Segeberg.
Thymme und Bruneke von Kaden, Brüder und Knappen versöhnen sich nach ihrer Fehde mit den Bürgermeistern, Ratsherren und der ganzen Gemeinde der Stadt Hamburg. (StAHH 710-1 I Threse I, Nr. Ff 1 p)
HG2.119 - Hamburg1408.02.25a - 1408 Februar 25. Hamburg.
Bürgermeister und Ratsherren der Stadt Hamburg bezeugen, dass sie und ihre Bürger sich nach der Fehde mit Thymme und Bruneke von Kaden mit diesen vollständig versöhnt hätten. (StAHH 710-1 I Threse I, Nr. Ff 1 q)

1408, März
Hamburg1408.03.26 - 1408 März 26. o.O.
König Heinrich [IV.] von England an Lübeck und Hamburg: bei den Verhandlungen mit den englischen Gesandten August 28 im Haag hätten die Sendeboten der beiden Städte sowie von Köln, Stralsund, Bremen, Greifswald, Wismar und Rostock Klagen über die Verletzung hansischer Privilegien vorgebracht. Erklärt, dass die Bedingungen, unter denen die Bestätigung der Privilegien stattgefunden hätte, von den hansischen Kaufleuten vielfach verletzt sei und dass er dies nicht länger dulden wolle, sofern er nicht von den Kaufleuten Entschädigung erhalte. Verlangt die Abstellung der englischen Beschwerden, ratifiziert die von den beiderseitigen Gesandten abgeschlossene Vereinbarung, nach der die geschädigten Hansen statt der geforderten 32016 nob. eine in drei Jahren zahlbare Entschädigung von 1372 nob. 5 sol. erhalten und alle noch unerledigten Ansprüche vom englischen Kanzleigericht entschieden werden sollten. Verpflichtet sich zur Zahlung der Entschädigungssumme in London innerhalb der nächsten drei Jahre, vorausgesetzt, dass seinen eigenen Untertanen seitens der hansischen Kaufleute die vertragsgemäße Entschädigung zuteil werde. — [1408 März 26]. (BL, Cotton Ms. Nero B II, fol. 73 / Hansisches UB 5, 831, S. 432-33 / Kunze, Hanseakten aus England, 362, S. 221-24)

1408, April
HG2.120 - Hamburg1408.04.24 - 1408 April 24. Hamburg.
Werner Dekan und das gesamte Domkapitel machen bekannt, dass Johannes Vritze alias Wantzenberch umfangreiche jährliche Renten aus der Saline zu Lüneburg gestiftet habe, um damit eine Präbende für einen Lektor, eine Vikarie am Altar von St. Vitus und vier Stellen für Prediger auszustatten. (StAHH 710-1 I Threse I, Nr. Rr 36)

1408, Mai
Hamburg1408.05.24 - 1408 Mai 24. Groningen.
Bürgermeister und Rat der Stadt Groningen und die Richter von Hunsige, Fiuelgo, Oldeampt und Reiderland machen bekannt, dass sie mit dem Häuptling Keno tom Broke und seinen Landen Frieden geschlossen haben und dass dies das Verhältnis zu den Hansestädten und die Vermittlung Groningens und des Bischofs von Utrecht im Konflikt zwischen Keno auf der einen, Lübeck sowie Hamburg auf der anderen Seite nicht berühren soll (AHL, Original mit Siegel / Urkundenbuch der Stadt Lübeck, 5, 1877, Nr. CXCIII, S. 194-97)
Hamburg1408.05.28 - 1408 Mai 28. Lübeck.
Der neue Rat zu Lübeck an das Kirchspiel St. Petri in Hamburg: hat sich dem Rat zu Hamburg häufig zur Hilfe gegen die Seeräuber angeboten, hat aber keine Antwort erhalten; hätte deshalb auch gern eine Sitzung mit dem Rat zu Hamburg gehalten, hat aber auch darauf keine Antwort erhalten, und auf die Werbung des endlich ohne Beglaubigungsschreiben zu ihm geschickten Ratsnotars hat er sich nicht einlassen können; begehrt, dass es sich darüber bespreche und ihm seine Meinung melde.
Hamburg1408.05.30 - 1408 Mai 30. Hamburg.
[Das Kirchspiel St. Petri zu Hamburg an den neuen Rat zu Lübeck:] antwortet, Lübeck habe sich dem Rat zu Hamburg nicht häufig, sondern nur einmal zur Hilfe gegen die Seeräuber angeboten; zu einem Tage habe es den Rat niemals eingeladen, sonst würde er denselben gern besandt haben; der Ratsnotar Hermann Kule habe um Hilfe gegen die Seeräuber geworben, darauf hoffe der Rat noch und auch das Kirchspiel bitte darum; Beglaubigungsschreiben für vereidigte Ratsschreiber seien nicht Sitte, und das Verlangen nach einem solchen, nachdem man erst die Werbung angehört habe, sei unnötig gewesen; begehrt, dass Lübeck dergleichen Schreiben in Zukunft an den Rat schicke.

1408, Juni
Hamburg1408.06.02 - 1408 Juni 2. Hamburg.
Entzug des Erbes von Hintze van Rentelen wegen nicht geleisteter Zinsen, betr. S. Petri.
Hamburg1408.06.13 - 1408 Juni 13. Lübeck.
Der neue Rat zu Lübeck an Heyno Steenbeke und Marquard Wolmers sowie das gesamte Kirchspiel St. Nicolai: berichten über den Auszug der vier Bürgermeister und des Alten Rates und die Wahl des Neuen Rates zu Lübeck. Bitten um Auskunft, ob sie zur Unterstützung Lübecks wie bisher bereit seien. Sollen sie informieren, wenn jemand in ihrer Stadt etwas gegen Lübeck unternehme. Bitten um Antwort. (StA Wismar, Rezessbuch zu 1408 / Urkundenbuch der Stadt Lübeck, 5, 1877, Nr. CXCIX, S. 201-02)
Hamburg1408.06.14 - [nach 1408 Juni 13]. Hamburg.
[Die Geschworenen des Kirchspiels St. Nicolai zu Hamburg an den Neuen Rat zu Lübeck]: hätten ihren Brief zum Auszug des Alten Rats erhalten, wollten aber nicht Stellung nehmen, da im Streit zwischem Altem und Neuem Rat noch die richterliche Entscheidung ausstehe. Der Hamburger Rat habe darauf verwiesen, dass man die Angelegenheit gern noch mit andern Städten besprechen wolle. Sie wüssten wohl, dass ein Verderben der Stadt Lübeck nicht in ihrem Interesse sei. (StA Wismar, Zettel im Rezessbuch zu 1408 / Urkundenbuch der Stadt Lübeck, 5, 1877, Nr. CC, S. 202-03)
Hamburg1408.06.20 - [um 1408 Juni 20]. [Hamburg].
[Die in Hamburg versammelten Ratssendeboten der wendischen Städte an den Neuen Rat zu Lübeck]: wollten sich wegen der von Lübeckern ausgesandten Briefe mit diesen zu Mölln treffen, wurden aber dort nicht eingelassen und sind nach Hamburg weitergezogen. Bitten die Lübecker nunmehr ihre Sendeboten zu [1408 Juni 22 oder 29] nach Oldesloe auszurichten, um über die Briefe zu sprechen. (StA Wismar, Anlage zum Rezessbuch zu 1408 / Urkundenbuch der Stadt Lübeck, 5, 1877, Nr. CCI, S. 203)
Hamburg1408.06.20.a - [um 1408 Juni 20]. [Hamburg].
[Die in Hamburg versammelten Ratssendeboten der wendischen Städte] an den römischen König Ruprecht: er habe sicher vernommen, dass die Bürgermeister und ein Teil des Rates aus Lübeck ausgezogen seien. Diese hätten ihnen von den Gründen berichtet und wollten sich an den König wenden. Die Ratssendeboten bitten daher, für die Reichsstadt Lübeck eine Entscheidung herbeizuführen. (StA Wismar, Anlage zum Rezessbuch zu 1408, Entwurf / Urkundenbuch der Stadt Lübeck, 5, 1877, Nr. CCIII, S. 204-05)
Hamburg1408.06.21 - [nach 1408 Juni 20]. [Hamburg].
[Die in Hamburg versammelten Ratssendeboten der wendischen Städte an den Neuen Rat zu Lübeck]: für die vorgesehenen Beratungen zu Mölln habe man trotz mehrfacher Versuche zwar die Ratssendeboten aus Hamburg und Lüneburg, nicht aber die aus Rostock, Stralsund und Wismar eingelassen, so dass man nunmehr in Hamburg versammelt sei. Das ihnen dazu nachträglich zu Ohren gekommene Gerücht, die Städte hätten Mölln Lübeck entfremden wollen, sei aber völlig aus der Luft gegriffen. Bitten dem keinen Glauben zu schenken. (StA Wismar, Anlage zum Rezessbuch zu 1408 / Urkundenbuch der Stadt Lübeck, 5, 1877, Nr. CCII, S. 203-04)
HG2.121 - Hamburg1408.06.25 - [1408 vor Juni 26]. o.O.
Junker Johann Herr zu Diepholz an Hamburg: erklärt ihnen für sich und seine Untertanen wegen ihm geschehenen Unrechts die Fehde. (StAHH 710-1 I Threse I, Nr. Gg 12)
HG2.122 - Hamburg1408.06.26 - 1408 Juni 26. o.O.
Johan, Edler zu Depholt macht bekannt, dass er sich mit der Stadt Hamburg für Diderke van Monnekhusen, Ritter, und Heynecken Monnikhusen, Knappe, versöhnt habe, die seinetwegen Hamburg entsagt hätten. (StAHH 710-1 I Threse I, Nr. Ff 1 r)

1408, August
HG2.123 - Hamburg1408.08.24 - 1408 August 24. o.O.
Meynard Buxtehude, Bürgermeister, Clawes Schoke, Meynard Henninghes und Diderik van deme Haghen einigen sich mit dem friesischen Häuptling Keno tom Broke auf Maßnahmen gegen die Piraten zwischen Weser und Ems. Keno solle diese bekämpfen, ausgehend von den ihm übertragenen Burgen, und notfalls auch die Hamburger zu Hilfe rufen, wenn seine Kräfte nicht ausreichten. Hiske von Emden solle in seinem Bereich frei sein zu handeln. Auch die Unterstützer der Piraten sollten bekämpft werden. (StAHH 710-1 I Threse I, Nr. Ff 4 [1])
HG2.124 - Hamburg1408.08.24.a - 1408 August 24. o.O.
Häuptling Keno [II.] tom Broke macht bekannt, dass er sich mit den Hamburger Ratssendeboten Meynard Buxtehude, Clawez Scoke, Meynard Henninghes und Diderke van dem Haghen geeinigt habe, zum Nutzen der Städte und des Kaufmanns gegen die Vitalienbrüder und ihre Unterstützer vorzugehen. (StAHH 710-1 I Threse I, Nr. Ff 4 [2])

1408, September
Hamburg1408.09.24 - 1408 September 24. Hamburg.
Der zu Hamburg versammelte Alte Rat Lübecks an Bürgermeister und Rat zu Göttingen: danken für ihre Unterstützung und senden ihnen zur Information zwei Briefe. (AHL, Original mit Siegel / Urkundenbuch der Stadt Lübeck, 5, 1877, Nr. CCXIX, S. 221)

1408, Oktober
Hamburg1408.10.06 - 1408 Oktober 6. o.O.
Hamburg an König Heinrich [IV.] von England: ratifiziert auf dessen Schreiben [PrUB1408.03.26] und nach dem Vorbild des Hochmeisters für sich die im Haag geschlossene Vereinbarung über die Auszahlung der Entschädigungssumme. Hofft, dass die Hamburger sich nichts gegen die Engländer haben zu schulden kommen lassen. Bittet, denselben in gleicher Weise und an denselben Terminen wie den Preußen und Livländern Entschädigung zu leisten. (BL, Cotton Ms. Nero B II, fol. 66 / Hansisches UB 5, 854, S. 442 / Kunze, Hanseakten aus England, 364, S. 325-27)
Hamburg1408.10.07 - [nach 1408 Oktober 6]. o.O.
König Heinrich IV. an Hamburg: zeigt den Empfang des Briefes [Hamburg1408.10.06] an und dankt für die Zustimmung. — Ohne Datum. (London, British Library, Cotton. Ms. Nero B II fol. 57d, undatierte gleichzeitige Abschrift / Kunze, Hanseakten aus England, 364 Anm., S. 327).
HG2.125 - Hamburg1408.10.18 - 1408 Oktober 18. Hamburg.
Woldeke Lappe, Knappe, und Heyne Hardenacke, Hamburger Bürger, quittieren den Empfang von 120 m. Renten von den Kämmerern der Stadt Hamburg für die Jahre 1407 und 1408. (StAHH 710-1 I Threse I, Nr. Q 80)

1408, November
HG2.126 - Hamburg1408.11.11 - 1408 November 11. o.O.
Bertram Sabel und Johannes Hummersbuttele, Knappen machen bekannt, dass sie Dekan und Domkapitel zu Hamburg zum Nutzen etlicher Vikarien für 100 m. Pfennige 10 m. jährlicher Rente aus dem Dorf Elmshorst verkauft hätten. (StAHH 710-1 I Threse I, Nr. Oo 100)
HG2.127 - Hamburg1408.11.15 - 1408 November 15. Lübeck.
Johan Hoyers aus Lübeck macht bekannt, dass er 2 Hufen Land in Meiendorf für 60 m. an Dekan und Domkapitel zu Hamburg verkauft habe, mit allen dazugehörigen Rechten, zurzeit besetzt von Henneke Wolmers und Hinrik Koster. Das Land könne jedes Jahr im November wieder zurückgekauft werden. (StAHH 710-1 I Threse I, Nr. Oo 58)