1408.05.30.

1408 Mai 30. Hamburg.
Regest: [Das Kirchspiel St. Petri zu Hamburg an den neuen Rat zu Lübeck:] antwortet, Lübeck habe sich dem Rat zu Hamburg nicht häufig, sondern nur einmal zur Hilfe gegen die Seeeräuber angeboten; zu einem Tage habe es den Rat niemals eingeladen, sonst würde er denselben gern besandt haben; der Ratsnotar Hermann Kule habe um Hilfe gegen die Seeräuber geworben, darauf hoffe der Rat noch und auch das Kirchspiel bitte darum; Beglaubigungsschreiben für vereidigte Rathsschreiber seien nicht Sitte, und das Verlangen nach einem solchen, nachdem man erst die Werbung angehört habe, sei unötig gewesen; begehrt, dass Lübeck dergleichen Schreiben in Zukunft an den Rat schicke.
Überlieferung: Wismar, Handschrift Vol. 1, S. 403. - Beschreibung: Abschrift, Register-Überlieferung; überschrieben:
Antwerde desser vorscreven udschrifft.
Edition: Hanserecesse, 1. Abt., Die Recesse und andere Akten der Hansetage, von 1256 - 1430, bearb. Karl Koppmann, 8 Bde., Leipzig 1870 - 1897, Bd. 5, S. 414-15 [danach hier]; Lübisches Urkundenbuch, Bd. 5, Nr. 197.

Post salutacionem.

Ersamen leven heren. Juwen breff hebbe wi wol vornomen, dar gi ynne scriven, wo gi vornomen hebben, dat rovere ut Vreslande gesegelt sin unde vor de Elve groten scaden daen hebben; dar gi unsen heren dem rade vakene umme gescreven hebben, dat gi dar gerne to helpen wolden, dat des an tiiden gesturet wurde; dat gi ok dar umme gerne jegen unsen heren, den rait, wolden ghereden hebben; dar ju van beiden stucken neen antwarde werden kunde, men alse hern Hermen Kule, unses rades scriver, sunder credencie to ju warff, dar gi ju nicht an richten kunden, alse juwe vorscreven breff myt meer werden ynneholt.

Des(a) wiilet weten, dat wi dar umme sproken hebben, dar uns des duchte behoeff wesen, unde alse wi dat warliken vornemen, so hebbe gi unsem rade nicht meer, men enes bi Knypscuten, juwem denre, unde nicht vakene gescreven umme de hulpe yegen de seerovere to donde. Ok vorneme wi van unsem rade, dat gi see nu geeschet hebben yegen de juwe to ridende, wante hadde gi se dar to geesschet, se wolden gerne jegen de juwe gesand hebben, unde willen dat ok noch gerne doen, wanneer des behoff ys.

Vortmer alse gi schriven van dem antwarde etc., dat hebbe wi vornomen, dat unse rait, alse se erst konden, na juwem breve sande(n) bi ju muntlike bodescop eren scriver, hern Hermen Kulen, dede warff, dat unse rait gerne segen, dat gi hulpe don wolden yegen de vorscreven zeerovere, unde dat ze ganczliken des to ju vorhopeden, dat gi de hulpe so hochliken trachten wolden, alse gi sulven wol merken, dat den steden unde dem menen kopmanne des noet unde behoeff ys. Unde also vorhopen sik des unse rait noch, unde wi hopen des ok, unde bidden andachtliken, dat gi des nicht aff en lecgen.

Vortmer alse gi scriven, dat her Hermen Kule nene credencien hadde, hebbe wi vornomen, dat yd nicht wonlik hefft gewesen tusschen den steden, eren zwornen scriveren credencie mede to gevende; unde dunket uns ok, dat des neen behoeff en was, na der tiid credencie to esschende, do gi syne bodescop gehort hadden. Bidde wi ju, leven heren unde vrunde, hebbe gi meer alsodane breve hir to scrivende, dat gi de scriven an unsen rait, also dat vore en erlik lovelic sede wesen hefft, wente wi vor ware wol weten, dat unse rait (unse)(b) stat unde uus dar gerne erlik ane besorgen, alse se aldus lange gedaen hebben. Siit Gode bevolen.

Screven under (unsem)(c) ingesegele des Midwekens vor Prinxsten.

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(a) Det W.
(b) unse fehlt W.
(c) unsem fehlt W.



erste Anlage 21.06.2002 Manuela Plener, Jürgen Sarnowsky / letzte Bearbeitung 23.12.2008 /
Bearbeitungsstand: erste Transkription, nicht mit dem Original kollationiert / für Rückfragen:
Juergen.Sarnowsky@uni-hamburg.de (Jürgen Sarnowsky)

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