1445.04.04.

1445 April 4. o.O.
Regest: Graf Otto [II.] von Holstein-Schauenburg verpfändet der Stadt Hamburg seine Hälfte, die Nordhälfte, des Finkenwerders mit allen Einkünften und dem Recht der Sperrung der Dradenau für 1200 rhein. Gulden, die er vollständig erhalten hat. Die Einlösung, frühestens nach 20 Jahren, muss dem Rat der Stadt Hamburg ein Jahr vorher angekündigt werden. Bei vollständiger Bezahlung gehen die Herrschaftsrechte wieder vollständig an den Grafen über.
Überlieferung: StA HH, A: 710-I 1 Threse L13. / C: Kopialbuch des Jürgen Roose, 168ff. / D: Copiae Archivi. -
Beschreibung: A = Original, stark beschädigt. Ergänzungen aus C in eckigen Klammern. / C = frühmoderne Abschrift. / D = moderne Abschrift aus beiden Vorlagen.
Druck / Edition: --.

Zur modernen Übersetzung.

Wy Otto van Godes gnaden greue to Holsten, Stormeren vnde Schouwenborgh bekennen vnde betughen openbare in dessem breue,

dat wij [mid vullen] mid vullencomenen vulborde vnsser neghesten rechten eruen na rade vnsses truwen rades vmme nutticheid willen vnsser herschop hebben vorsettet vnde vorpandet vnsser herschop erue vnde gut beschedeliken vnsse deel des Vinckenwerders, des de andere deel horet deme hertoghen to Luneborgh, beleghen in der Elue ieghen Nygensteden, mid aller rechticheid alse de beleghen is, mid watere mid vischerie, mid weyde, mid ackere buwet vnde vnghebuwet, mid tegheden, mit schatte, mid broke, mid denste, mid plicht vnde mid vnplicht, mid deme hoghesten vnde siden gherichte, mid aller slachte nud vnde meenliken mid aller tobehoringhe, alse desulue deel des Vinckenwerders nv ieghenwardigh is vnde werden mach in tokomenden tijden, den Ersamen mannen borghermeisteren vnde radmannen der stad Hamborgh, eren borgheren vnde eren nakomelinghen to dersuluen erer stad behoeff vor twelffhundert Rinsche gulden gud van golde vnde sware ghenoech van wichte, de vns van den vorgerorten borghermeisteren vnde radmannen der stad Hamborgh to vnsser ghantzen ghenoghe sind betald vnde de wij in vnsser herschop witlike nutticheid ghekered hebben.

Desses vorscreuen deeles des Vinckenwerders mid sinen tobehoringhen scholen vnde moghen de borghermeistere vnde radmanne der stad Hamborgh, [ere bor]ghere [vnde] nakomelinghe [to] dersuluen [stad] Hamborch behoeff bruken [vnde sick dat nutte maken] to erem vnde [erer sta]d bes[ten. Js ock] dat de borghermei[stere vnde radmanne der] stad Hamborgh en weer slan [willen tegen dit vorscreuen] deel [des Vinckenwerders auer de] Dradenouw, dar moghen se [to bruken] vnsser lande bij [beyden syden der Dradenouw] belegen, alse en dat dar [to] ghedelik is vnde beqweme vnde dar schal denne vort densuluen borghermeisteren vnde radmannen der stad Hamborgh vnsse voghet to Pinnenberghe, wor en in vnsser herschop holtinghen dat ghedelik is, sodane holt vnde woule [des darto] behoeff is vormiddelst vnssen langsten vryg houwen vnde voren laten vppe de Elue vnde [wanner]e dat [were] denne afgheslaghen vnde berede is, so moghen de borghermeistere vnde radmanne der stad Hamborgh sodanne vnde so uele holtes jarlikes, dewile se dat vorscreuen deel des Vinckenwerders mid siner tobehoringhe hebben in eren pendeschen weren, in vnsser herschop holtinghen, wor en dat bequeme is vryg sunder woldhure, dar se dat vorscreuen weer bestendlik vnde verdich mede holden vppe ere eghen koste laten houwen vnde voren. Ok moghen de inwonere des Vinckenwerders mid witschop vnde na rade vnsser amptlude in vnsser herschop houwen vnuruchtbar holt to eren dik[en vn]de thunen.

Ok schole wij vnde vnsse eruen vnde willen den borhgermeisteren vnde radmannen der stad Hamborgh, eren borgheren vnde nakomelinghen dat vorscreuen deel des Vinckenwerders mid aller tobehoringhe binnen dessen neghesten twintich jaren antoheuende van ghifte desses breues sunder middel een jar na deme [anderen] volghende nicht aflosen. Man wen de twintich jar vmmekomen sind, so moghe wij dijt vorscreuen deel des Vinckenwerders mid siner tobehoringhe vor twelffhundert gude vulwichtighe Rinsche gulden alle jar wedderlozen. Vnde wan wij de wedderlosinghe don willen, dat schole wij vnde willen den borghermeisteren vnde radmannen der stad Hamborgh en gantz jar touorn vorkundeghen. Vnde wan dat jar na der vorkundeghinghe vmmekomen is, wille wij vnde scholen en twelffhundert vulwichtighe Rinsche gulden in gudem] golde binnen der stad Hamborgh wol do dancke sunder eren schaden, hinder vnde vortoch handreken vnde betalen. Vnde wan desse wedderlosinghe aldus ghescheen is, [so schal dit] vorscreuen deel des Vinckenwerders to vns vnder vnsser herschop quijt vnde los wedderkomen, beholden den borghermeisteren, radmannen, borgheren vnde inwoneren [der stad] Hamborgh allikewol alle erer stad vrygheyden alse touoren vnuormynret vnde vnuorbroken.

Wes se ok des vorscreuen deeles des Vinckenwerders mid sinen tobehoringhen, [dewile dat] ehe pand is, hebben ghenoten vnde dar [van] entfanghen vnde vpghebord hebben, des wille wij vnde vnsse eruen vnde scholen en in den twelffhundert Rinschen guldenen [nicht af]korten vnde se dar ok nicht vmme manen efte manen laten in alle tokomenden tijden. Men wij willen en in allen vorscreuen puncten alle dingh ke[ren to] deme [besten]. Vnde wij vnde vnsse eruen willen vnde scholen den borghermeisteren, radmannen, borgheren vnde inwoneren der stad Hamborgh d[es v]vorscreuen deeles des [Vinckenwer]ders mid sinen [tobehorin]ghen vnde allen vorscreuen stucken rechte [warende wesen] vnde en de ok vorbidden vnde vordeghedinghen helpen na alle vnse[r macht vnde] se van aller [ansprake] van der wegene to entfrigende vnde to benemende, wanners, wor vnde wo vaken en des noed vnde behoeff wert vnde wij van en darumme werden ghemanet.

Alle desse vorscreuen stucke samptliken vnde besonderen [loue wij] greuen Otto vorbenant vor vns vnde vnsse eruen den borghermeisteren, radmannen, borgheren vnde inwoneren der stad Hamborgh vnde eren nakomelinghen [stede,] vast vnde vnuorbroken sunder insaghe vnde [arch] to holdende in guden truwen. Vnde hebben [des to] groterer sekerheid vnde bekandnisse vnsse ingheseghel vor [vns] vnde vnsse eruen mid gudem willen hanghen heten to dessem breue.

Gheuen na Godes bord verteynhundert jar darna in dem viffvndevertighesten iare am sondahge alse men singhed Quasimodogeniti in der hillighen kercken.

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erste Anlage 17.8.2017 Jürgen Sarnowsky, Sabine Schart / letzte Bearbeitung 17.8.2017 Jürgen Sarnowsky /
Bearbeitungsstand: erste Transkription, nicht mit dem Original kollationiert / für Rückfragen:
Juergen.Sarnowsky@uni-hamburg.de (Jürgen Sarnowsky)

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