REGESTEN 1492

1492, o. T.
PrUB, JH I,3 22938 – (1481-1519). o.O.
Rechnung über Verwaltung der Einkünfte des Altars in der H.-Kreuzkapelle zu Königsberg. Dabei Aktenstücke i. S. der Wittwe Damrau gegen Ursula Pynig wegen dieses Altares. - Von 1481-1519. (O. S.)
Bericht über einen Ständetag des königlichen Preußen zu Elbing. / Der Ständetag schreibt an Hochmeister Johann von Tiefen: bittet um Hilfe wegen der erhöhten Abgaben zu Kaunas.
PrUB, JH I 17750 – 1492. o.O.
Hochmeister an Meister in Livland: Beförderung seines Kaplans (Nic. Creuder), der Domherr im Stift Samland und Pfarrer zu Rastenburg ist, zum Bischofe in Reval. - Ohne Datum. Konzept. (L (LS) 37.)
PrUB, JH I 17751 – 1492. o.O.
Verzeichnis der Güter und Zinsen des Deutschordens in Viterbo. - Ohne Datum. (100, 14.)
PrUB, JH I 17751a – [um 1492?]. o.O.
[Hochmeister Hans von Tiefen?] "Gewerbe" an den Bischof von Ermland und den Hauskomtur zu Königsberg durch den Hochmeister. Ohne Jahr.
PrUB, JH I 17751b – [1492?]. o.O.
[Hochmeister Hans von Tiefen?] Ein Ungenannter meldet den Hochmeister, dass der verstorbene Ritter Wilhelm von Momsingen dem Orden ein vergoldetes Halsband mit dem Marienbild in seinem Testament vermacht, ein anderes Kleinod aber, ganz von Gold, mit einem Stück des hl. Kreuzes und anderen Reliquien dem Nonnenkloster zu Pforten übergeben habe, welches letztere auch für den Orden zu gewinnen sei. Kopie. Ohne Datum.
PrUB, JH I 18008 – 1492. o.O.
Darstellung des Prokurators des Hochmeisters Johann von Tieffen vor den Kommissaren des Königs Johann Albert von Polen betreffend die Ordenspolitik. - Ohne Datum [1492-1497]. (O.S.)
PrUB1492.00.00.a – [1492]. Danzig.
Danzig an [König Heinrich von England]: erinnert daran, dass der Danziger Bürger Joh. Slagentyn gen. Schröder (alias ex officio manuali patris Sartoris appellatus) auf die falsche Anschuldigung einiger Leute aus Hull wegen Beteiligung an der Beraubung ihrer Schiffe durch einige Piraten in Hull gefangen und von dort nach London gebracht und gefangen gesetzt wurde. Danzig hat dem König bereits durch das Zeugnis von 28 Kaufleuten, Schiffern und namentlich solchen, mit denen Slagentyn zur Zeit der Beraubung zusammen war, nach gewiesen, dass Slagentyn sich in den Schiffen jener Piraten nicht befand und auch zeitlebens nicht in Piratenschiffen gefahren ist. Nachdem dies auch die Danziger Gesandten in Antwerpen den englischen Gesandten klärlich dargelegt und die letzteren versprochen haben, sich um die Freilassung des Slagentyn zu bemühen, hätte Danzig gehofft, dass er aus dem Gefängnis entlassen sei. Bittet, da dies noch nicht geschehen ist, seine Untertanen in Hull, namentlich Richard Jorck, Joh. Dalthen und Roperl Schepman, auf deren Verlangen Slagentyn gefangen gehalten wird, anzuweisen, den unschuldigen Gefangenen aus der Gefangenschaft zu entlassen. — [1492.] (APGd. 300 D XVI 179, Or. mit Siegel / Hansisches UB 11, 636, S. 406)
PrUB1492.00.00.b – [1492]. o.O.
Die schottischen Schiffer und Kaufleute an den Danziger Rat: klagen, dass sie, als sie gemäß alter Gewohnheit mit Schiffen und Waren unbesorgt des Handels wegen nach Danzig gekommen sind, in Danzig samt ihren Schiffen und Waren durch einige Danziger Bürger arrestiert sind und noch jetzt zu ihrem großen Schaden in Arrest gehalten werden, wie sie glauben deshalb, weil aliqui nostre nationis aut pirate aut communis pacis perturbatores e regno Scocie pro scripti aut alii profuge regi Gallie pro stipendio servientes cives Gdanenses in mari invasissent et damnificassent. Bedauern diese Tat, an der sie unschuldig sind und die sie nicht erwartet hätten, nam ante nostrum de regno Scocie recessum intestinis bellis inter inclita regna Scocie et Anglie sevientibus ac ipsis publice proclamatis gravissimis sub penis universis antedicti regni Scocie incolis per edictum publicum prohibitum fuit, ne quempiam ex terris orientalibus et signanter civitate Gedanensi invadere aut depredare presumerent. Die haben diesem Edikt gehorcht, niemand angegriffen und verletzt und bitten daher, sie mit ihren Schiffen und Waren aus dem Arrest zu entlassen und die Danziger Bürger, die ihre Arrestirung veranlassten, qui die noctuque nobis insidiantur infestanturque, aliquando eciam vibratis gladiis nos insequen[tes] anzuhalten, sie nicht weiter mit Beleidigungen und Beschimpfungen zu verfolgen. — [c. 1492?]. (APGd. 300 D XVII A 23, Or. mit Siegel / Hansisches UB 11, 637, S. 406-07)
1492, Januar
PrUB, JH I 17664 – 1492 I 2. Königsberg.
Abrechnung des Hochmeisters mit Caspar Lemberg wegen der Forderungen des Melchior Lemberg. - Königsberg 8. Tag Stefani protomart. Kerbzettel. (XLIV 5.)
PrUB, JH I 17665 – 1492 I 5. Königsberg.
Abrechnung des Hochmeisters mit Hans von Kottwitz wegen der Forderungen der Gebrüder Nickel und Hans Rackel. - Königsberg in vigilia Epiphaniae. 2 Abschriften. (Adelsgesch./a K 85.)
PrUB, JH II 3646 - 1492 I 5. Königsberg.
Hochmeister Hans von Tieffen verpflichtet sich gegen den Ordensherrn Hans Katwitz (Kottwitz) zur Abzahlung der Summe, die er zur Befriedigung der Soldansprüche der Gebrüder Nickel und Hans Rakell (auch Nakell) dargestreckt hat. - Königsberg 1492 in vigilia Epiphanie. Originalpergament. Siegel. (94 Nr. 10)
PrUB, JH II 3647 - 1492 I 6. Ostrau.
Elisabeth von Leglaw tritt die Sold- und Schadenforderungen weiland ihres Vaters Ulrich Wünsch an den Deutschen Orden (Hochmeister Mertin Truchsess) ihrem Ehemanne Herrn Gyrzik von Torkaw ab. Gesiegelt haben Wenczlaw Hrziwnacz von Heralticz auf Polnisch-Ostrau, Czepan Strol von Trebicz, Girzik Mnysske von Auratim, Salomon von Heinrichsdorf, Niclas Parke) von Czochendorf und Jan von der Fera. - Ostrau 1492 an Heilige 3 Könige. Originalpergament. 7 Siegel. (94 Nr. 31)
PrUB, JH I 17666 – 1492 I 9. Linz.
Friedrich Römischer Kaiser an Conrad von Stauchwitz Landkomtur der Ballei Österreich: verschiebt den Termin in Sachen des Adressaten mit dem Rate zu Wien wegen eines Kellers im Deutschen Hause zu Wien. - Linz Montag nach Erhart..Siegel ab. (105, 215.)
PrUB, JH II 3648 - 1492 I 9. Fischhausen.
Bischof Johann von Samland erneuert dem Kaspar Mynawte seine Handfeste über 4 Haken im Dorfe Werge im KA. Powunden. - Fischhausen 1492 Montag nach Heilige 3 Könige. Originalpergament. Siegel Durchkorrigiert am 30. September 1528 für Andres Menant. (XXVIII 58)
PrUB, JH II 3649 - 1492 I 9. Fischhausen.
Bischof Johann von Samland verschreibt dem Jacob Naglinde 3 Haken weniger 1/4 im Felde zu Bledau im KA. Powunden, die er von Maltis Naglinde gekauft hat. - Fischhausen 1492 Montag nach Heilige 3 Könige. Originalpergament. Siegel. (XXVIII 59)
PrUB1492.01.11 – 1492 I 11. Danzig.
Aussagen des Schiffsvolks über das Verhalten des Schiffers Balthasar Rastenberch, der das auf der Fahrt von Boston nach Danzig von Ausliegern Philipps von Kleve beraubte Schiff in Scarborough gegen den Willen des Schiffsvolks im Stich ließ. — Actum feria quarta post trium regum anno etc. 92. (APGd., Stadt-Denkbuch 1475-1533, fol. 50r / Hansisches UB 11, 539, S. 361-62)
PrUB, JH I 17667 – 1492 I 12. Vilnius.
König Kasimir von Polen an N. N.: Vergewaltigung des Bürgers Matthias von Grodno. - Wilna, feria 5. infra oct. epifaniorum. Abschrift. (O.S.)
PrUB, JH II 3650 - 1492 I 12. Königsberg.
Hochmeister Hans von Tieffen verleiht dem Peter Domasszyn 3 Hufen zu Layden im KA. Waldau (Legden?). Zeugen: Stefan von Streitberg Großkomtur, Erasmus von Reitzenstein Ober-Marschall, Melchior Kechler von Schwandorf Ober-Spittler und Komtur zu Brandenburg, Hieron. Gebsattel Ober-Trappier und Komtur zu Balga, Niclas Crewder Kaplan und Domherr zu Königsberg, Michel von Swoben Hauskomtur zu Königsberg, die Kompane Jordan von Bergkrodt und Ecke von Reischach und die Schreiber Liborius und Johann. - Königsberg 1492 Donnerstag infra octav. epiph. Originalpergament. Siegel. Erneut am 29. September 1528 für die Gebrüder Dominik, Albrecht und Paul von Leyden. (XXXIV 118)
PrUB, JH II 3651 - 1492 I 12. Königsberg.
Aussage des Nicolaus Swartz Pfarrers zu Cremitten, vormals in Wehlau vor dem Notar Liborius Naker und dem samländischen Domherrn Bartholomaeus Pfarrer zu St. Nicolai in Königsberg über den Inhalt des ihm in Verlust geratenen Testamentes weiland des Hauptmanns von Wehlau Sigismund Stange vom Jahr 1466. Hierin waren bedacht das Nonnenkloster in Königsberg-Löbenicht, das Augustinerkloster zur Heiligen Dreifaltigkeit. Testamentsvollstrecker die Edelleute Folkel Roder und Ruel Plaszdorff. Zeugen: die Priester Joh. Jodeke, Matthias Fabri, Nicolaus Koszlyn und Gregor Hartmann. - Königsberg Pfarrkirche St. Nikolai 12. Januar 1492. Originalpergament. Notariatsinstrument mit anhang. Siegel. (VIII 5)
PrUB, JH I 17668 – 1492 I 15. Preußisch Mark.
.Der Oberste Marschall an Hochmeister: Verhandlungen mit dem Bischofe von Riesenburg. Herr Damnitz. Die Frau von Dollstädt. - Preußisch Mark an s. Mauri. Siegel ab. (LXIII/a 35.)
PrUB, JH I 17669 – 1492 I 16. Königsberg.
Großkomtur Stefan von Streitberg an Bischof Heinrich von Bamberg: schickt 2 Falken. - Königsberg an Marcelli papae. Siegel ab. (LXXII/a 39.)
PrUB1492.01.19 – 1492 I 19. Hoorn.
Hoorn an Danzig: hat von gewissen Leuten gehört, dass einige Danziger Kaufleute beabsichtigen, mit ihren Waren nach Hoorn zu kommen und dort damit Handel zu treiben, alzoe onse stede — een wailgelegen plaetze is op allen marcten leggende an tlant van Gelre, an tsticht ende an Vrieslant, dat wy oick wail ghewatert zijn, omme alle scepen mit hairen volle laste an onser stede te mögen commen, hebbende oick alzoe schoonen haven omme scepen in te legghen, als men int ganse lant van Hollant bevinden souden können, ende dairtoe bequame plaetsen, omme die coopluyden hairen goeden op te slaen, mitgaders bequame huysinghe an den plaetze staende, dieselve goeden tot hairen belieften inne te legghen. Verkündigt Danzig, wenn die Danziger Kaufleute mit ihrem Gut nach Hoorn kommen wollen, dass es sie mit großer Freundschaft empfangen will und ihnen erlauben will, hairen goeden binnen onser stede te laiten brengen ende aldair te vercopen vry, sonder enyge ongelden dairva[n]a te gelden ofte in enyge manieren te geven, het zy van exsyse, van tollen ofte van andere dyergelijcke, hoe ende in wat manieren dat men se noemen soude moghen, ende indien uwen coopluyden hairen goeden binnen onser voirseiden stede niet en beliefde te vercopen, zy sullen dieselfde goeden binnen onser stede van hem gebrocht wesende als rogghe, pick, teer, waghenschot ende andere weder buyten onser stede laiten voeren ende brenghen ter plaetzen, dairt hemluyden believen sal ende tot hairen meesten oirbair ende profijte te vercopen, sonder weder ofte tegenseggen van yemande. Hofft, den Dank der Danziger Kaufleute in Zukunft zu erwerben. — 1492 Jan. 19. (APGd., 300 D XX 267, Or. m. Siegel / Hansisches UB 11, 541, S. 362)
PrUB1492.01.19.a – 1492 I 19. Hoorn.
Hoorn an Danzig: hat vernommen, als datter enen binnen uwer stadt of dairomtrent soude wesen, diewelke van roede Hoernsche lakenen zwarte lakenen soude maken, twelck ons zere vervreemt ende verdunckt ende mogelic alzoe niet behoren en soude, gemerct dattet contrary is onser ordinancye van die draperye, wantet in hondert jairen binnen onser stede alzoe nye geplogen is noch tot genen tijden gedaen sal worden, ende by zulcke ende diergelijcken soe souden uwen coopluyden een wederzien ende een mishagen op onse lakenen crygen, twelck ons comen soude tot eenen groten achterwesen, in dien by uwer eersaemhede hicrinne niet voirzien en worde. Bittet, diejenigen, die derart gegen die Ordinancie von der Draperie handeln, zu bestrafen, damit dergleichen unterbleibt. — 1492 Jan. 19. (APGd., 300 D XX 268, Or. m. Siegel / Hansisches UB 11, 542, S. 362-63)
PrUB, JH I 17670 – 1492 I 23. Heidelberg.
Kurfürst Philipp von der Pfalz an Hochmeister: Bitte um preußische Falken. - Heidelberg Montag nach Vincentii. Siegel ab. (LXXII/a 38.)
PrUB, JH I 17671 – 1492 I 23. Leipzig.
Hans von der Olsenitz quittiert dem Hochmeister über 600 ung. Gulden. - Leipzig Montag nach Vincentii. Siegel. (Adelsgesch./a O 67.)
PrUB, JH I 17672 / PrUB, JH II 3652 - 1492 I 24. Königsberg.
Hochmeister Hans von Tieffen vergleicht sich mit Heinrich Reuss von Plauen Herrn zu Kranichsfeld und Greiz (vertreten durch Michel von Volgstedt [Folkstett]) wegen der Ansprüche des jüngeren Heinrich Reuss von Plauen, des Herrn Veit von Schönburg und des Grafen Albrecht von Kirchberg aus Kriegsdiensten für den Deutschen Orden. An Reuss wird das Schloss Preußen Eylau mit den Kammerämtern Eylau und Worienen als Pfandschaft abgetreten. Ansprüche der Ballei Elsass. Zeugen: Großkomtur Stefan von Streitberg, Nicklaus Creuder Kaplan des Hochmeisters und Domherr zu Königsberg, Michel von Schwaben Hauskomtur, die Pfleger Hans von Walfels zu Rastenburg, Heinrich von Almanshöfen zu Tapiau, Simon von Drahe zu Orteisburg, Unterkompan Eck von Rischach. - Königsberg 1492 Dienstag nach Vincentii. - Kerbzettel und 2 Abschriften, 1 Abschrift b. 1515 III 21, Bl. 1-5 (XLVI 58); in einem Vidimus des Rates und der Geschworenen zu Zwickau vom 19. Januar 1517, Originalpergament, Siegel der Stadt Zwickau, desgleichen in dem Revers der Herren Reuss von PL von 4.3.1492 (XII 18. XXVI 64/a).
PrUB, JH I 17672a – 1492 I 24. o.O.
Hochmeister Hans von Tieffen stellt einen Schuldzettel für Michael von Folkstett als Bevollmächtigten der Gebrüder Trützeler.
PrUB, JH I 17673 – 1492 I 25. Königsberg.
Michel von Volgstet quittiert dem Hochmeister über Befriedigung der Forderungen des Lorenz und Oswald Trützeler als Erben des Caspar Trützeler sowie des Hans Schocher zu Schönau. - Königsberg an St. Pauls Tag des h. Zwölfboten. Siegrl. (Adelsgesch./a V 36.)
PrUB1492.01.26 – 1492 I 26. Elbing.
Die Danziger Ratssendeboten Jurgh Bugk und Henrich von Zuchten an Danzig: sind am Abend ihrer Abreise nach Elbing gekommen, haben aber von den zur Reise (zcum zcoghe) erwählten Herren nur den Woiwoden von Marienburg und Herrn Andresz gefunden. Am Donnerstag Abend kam der Woiwode von Pommerellen. Die Thorner hatten einen Boten an Nicolaus [von Baisen] geschickt, der wieder nach Thorn zurückgesandt wurde mit der Aufforderung an Thorn, zu kommen, da die Reise vonstatten gehen solle. Die Thorner werden wohl morgen kommen und mit dem Woiwoden von Pommerellen und den Elbingern nachfolgen, während sie selbst mit Herrn Nicolaus und Herrn Andresz dem Beschluss gemäß voranziehen sollen und alle sich in Kowno zusammenfinden sollen. heule kamen Russen, die berichteten, daß der König in Wilna sei und die Gesandtschaft erwarte; Berichten über die Sache Reszeka.— [14]92 am taghe Policarpi. (APGd., 300 D LXXVII 123, Or. m. Siegel / Hansisches UB 11, 543, S. 363)
PrUB, JH I 17674 – 1492 I 28. Mergentheim.
Graf Georg von Henneberg Komtur zu Mergentheim an Hochmeister: Forderungen an Dominicus Holstein Pfarrer zu Bartenstein. - Mergentheim Samstag n. Conversio Pauli. Siegel ab. 1 Zettel. (102, 20.)
PrUB1492.01.28 – 1492 I 28. Danzig.
Danzig an Amsterdam: einige Danziger Kaufleute haben geklagt, dass sie Korn nach Amsterdam und dessen Nachbarstädten verschifft und nach Amsterdam gebracht haben, und dass es ihnen dort nicht erlaubt wird, das Korn nach alter Gewohnheit aus Amsterdam in andere Orte zu führen, ock na erem willenn bynnen juwer stadt weme idt en gelevet na sulker pryse, alzt in anderen steden by juw geleghen vorkoft muchte werden, to vorkopen nicht togelaten, sunder juwes gebades halven den beckerenn bynnen juwr stadt na juwem willen sullen mothen vorkopen, wodurch die Danziger Schaden erlitten haben. Bittet, diese schädliche Neuerung und Belästigung abzustellen und die Danziger ihr Korn nach alter Gewohnheit, wo und wem es ihnen beliebt, verkaufen zu lassen. — 1492 - exivit sabbato post conversionis Pauli. (APGd., Missive 7 [1489-1508], S. 113 / Hansisches UB 11, 544, S. 364)
PrUB, JH I 17675 – 1492 I 29. Königsberg.
Abrechnung des Hochmeisters mit Gerig von Twockaw wegen der Forderungen weiland des Ulrich Wonsch. - Königsberg Sonntag nach Conversio Pauli. 2 Kerbzettel, davon 1 mit Siegel. (Adelsgesch./a T 40.)
1492, Februar
PrUB1492.02.00 – [1492 II-III]. Kampen.
Kampen an Danzig: erinnert daran, dass die in Preußen u. a. Ländern mit Korn befrachteten Kamper Schiffe im Vorwinter durch Sturm untergegangen (ther zeewart gebleven) sind, alsoe dat up desse tijt bynnen onser stadt zeer groet ende kostel duertijt sunderlinges van broitkoern is, ende groeter ende swaerer, dant by mynschen gedachten y tevoeren geweest is, so dat ons dat gekrijt ende schreyen der rechter armen ellendigen menschen zeer swaer te lijden, antesien ende te hoeren is. Bittet, dem Überbringer des Briefes zu erlauben, 100 Last Roggen für Kampen in Danzig zu kaufen und auszuführen, angemerckt — dat dair gien vorcoip, wynninge offt andere baete an gesocht en weert, dan allene die schamelen cloisteren, gasthusen ende arme belastede mennichvoldige gemeente onser stadt van sulcken last, lijden ende druck een tijt lanck onsett weerden muchte. — [1492 Febr.—März.] (StA Kampen, Minuten 1480— 1493 fol. 173 / Register van Charters van Kampen, Nr. 987 / Hansisches UB 11, 549, S. 367)
PrUB1492.02.07 – 1492 II 7. Danzig.
Danzig an Hamburg: mehrere Danziger Kaufleute haben geklagt, dass sie einige Schiffe mit Korn westwärts nach bestimmter Stelle verfrachtet hatten. Als die Schiffe durch Sturm in die Elbe gedrängt wurden, sind sie von den Hamburgern auf Hamburgs Befehl mit merckliker mennichte van volke feindlich an gegriffen und das Korn aus den Schiffen genommen und nach Hamburg gebracht, wo es noch gegenwärtig gegen ihren Willen liegen soll. Bittet, den Danzigern das Korn zu verabfolgen, um es dahin zu führen, wohin es ihnen beliebt und verfrachtet ist. — 1492 (exivit) feria 3 post Dorothe[e]. (APGd. Missive 7 [1489-1508], S. 114 / Hansisches UB 11, 546, S. 365)
PrUB, JH I 17676 – 1492 II 8. Liebenwerda.
Zdiniko von Donyn Herr zu Auerbach, Jorge Schenke Herr zu Tautenbergk und Christof Pfeffenbegk Hauptmann zu Liebenwerda an Kurfürst Friedrich von Sachsen wegen Verwendung beim Hochmeister in Preußen: einen von Wendt von Eulenburg unrechtmäßig an sich gebrachten Schuldbrief des Königs von Böhmen, auch wegen einer Forderung der Frau des Pfaffenbeck an den Hochmeister. Anna von Eulenburg Äbtissin zu Molbergk. 1 Siegel. - Liebenwerda Mittwoch n. Dorothea. (XI 17/a.)
PrUB, JH I 17677 – 1492 II 9. Torgau.
Kurfürst Friedrich von Sachsen an Hochmeister in dieser den Wendt von Eulenburg betreffenden Sache. - Torgau Donnerstag Apollonia. Siegel. (Adelsgesch./a E 24.)
PrUB1492.02.10 – 1492 II 10. Danzig.
Danzig an Joh. Lobbe: dankt für [Hansisches UB 11, 500]. Erwidert auf die Anfrage wegen der Kosten alz de provisien van koningliker majestet to erlangen gekostet hefft, dass es seine Ratssendeboten zur nächsten Tagfahrt der Städte deswegen instruieren wird und dass er die Beschlüsse der Städte darüber erfahren wird. Bittet, den Danzigern zur Wiedererlangung ihrer Güter behilflich zu sein. — 1492 Febr. 10. (APGd. Missive 7 [1489-1508], S. 111 / Hansisches UB 11, 547, S. 365)
PrUB, JH I 17678 – 1492 II 13. Preußisch Mark.
Der Ober-Marschall an den Hochmeister: Aufbringung des Geldes für die Ablösung von Dollstädt. - Preußisch Mark Montag vor Valentini. Siegel ab. (LXXII 109.)
PrUB, JH I 17679 – 1492 II 17. Königsberg.
Abrechnung des Hochmeisters mit Christof Czeme wegen der Forderungen weiland dessen Vetters Christof Czeme. - Königsberg, Freitag nach Valentini. Kerbzettel. (LI 74.)
PrUB, JH II 3653 - 1492 II 20. Wilna.
König Kasimir von Polen verspricht dem Nicolaus von Baisen, Woiwoden von Marienburg, eine halbjährige Kündigungsfrist zur Auslösung von Stuhm und Marienburg. - Wilna, 1492, feria II a. f. S. Petri ad cath. Transsumpt des Rates von Elbing vom 26. Oktober 1510. (77, 45)
PrUB, JH I 17680 – 1492 II 29. Leipzig.
Thomas Werner Kaplan und Kollegiat zu Leipzig an Hochmeister: die Forderung des Hans von Olsznitcz, Heinrich Kittelitcz und Durchreise des Bischofs von Samland durch Leipzig auf dem Wege nach Rom. - Leipzig Mittwoch nach Matthias. Siegel ab. (Adelsgesch./a O 66.)
1492, März
PrUB1492.03.00 – [1492 III]. o.O.
Aussage von Danziger Schiffern und Kaufleuten über Wegnahme ihres mit Korn befrachteten Schiffes durch Leute von Zierikzee und Verteilung des Korns in Zierikzee. — [1492 c. März]. (APGd., Stadt-Denkbuch 1475-1533, fol. 52 / Hansisches UB 11, 564, S. 374)
PrUB, JH I 17681 – 1492 III 1. Königsberg.
Schuldbrief des Hochmeisters für die Clement Runge'schen Kinder. - Königsberg Donnerstag n. Matthias. Kerbzettel. (LXXV 122.)
PrUB1492.03.01 – 1492 III 1. Köln.
Köln an Danzig: erwidert auf dessen Schreiben [von Jan. 9, Hanserecesse III.3, 47] wegen der Wegnahme eines Danziger Schiffes durch den von den Kölnern gegen die Schotten ausgerüsteten Hans Preuth, dass es von den Tätern nichts weiß und auch aus Danzigs Schreiben nichts darüber ersehen kann. Kann daher in der Sache nichts tun. Würde sich, wenn es die Täter kennte, nach Gebühr verhalten. —- [14]92 März 1. (APGd. 300 D XXIV B 56, Or. mit Siegel / StA Köln, Kopienbuch 37, fol. 330 / Hansisches UB 11, 550, S. 367)
PrUB1492.03.02 – 1492 III 2. Kampen.
Kampen an Danzig: teilt Danzig mit, dass unser borgere ende coipluden schepen myt koern gheladen uut uwer heren landen ende anderen lioeken aldair in den voirwinter van groten onweders noeden ende lasten ter zewart ghebleven syn1, also dat op dese tijt bynnen unser stat zeer groet ende costell duerre tijt is sonderlinge in broetkoerne, die groter ende zwaere is dan bij mensschen gedachte ye geweest is, so dat ons dat ghekryt ende schreyen der armen ellendiger menschen zeer zwair toe lijden, antesien ende toe hoeren is. Bittet daher, dem Überbringer des Briefes den Ankauf und die Ausfuhr von 100 Last Roggen aus Danzig zu gestatten. Erklärt, dat dair gheen voircoip, wynninge noch ander bäte an gesocht en wart, dan allene de schamelen cloesteren ende arme belastede menichvoldighe gemeente unser stat van sulker last, lyden, druck ende armode een tijt lang ontsett werden mochten. Wird sich Danzig dankbar erweisen. — [14]92 März 2. (APGd. 300 D XX 260, Or. mit Siegel / Hansisches UB 11, 551, S. 368)
PrUB, JH II 3654 - 1492 III 4. o. O.
Revers des Heinrich Reuss von Plauen dem Älteren, Heinrich des Mittelsten und Heinrich des Jüngsten Gebrüder Reuss von Plauen Herren zu Kranichfeld und Greiz gegen Hochmeister Hans von Tieffen und den Deutschen Orden wegen der laut Transsumpt von 24. Januar 1492 erfolgten Abmachung Heinrich des Jüngsten mit dem Orden wegen Überlassung des Schlosses Preußen Eylau mit den Ämtern Eylau und Worienen an ihn auf Lebenszeit unter Verzicht auf die väterliche Erbschaft in Deutschland, [cf. 1492 Januar 24]. Michael von Volgstet. - 1492 Sonntag Estomihi. Originalpergament. Siegel Heinrich des Ältesten. (XXVI 64/a)
PrUB, JH I 17682 – 1492 III 5. Fischhausen.
Kaplan Jacob Statthalter zu Fischhausen an Hochmeister: die Beleidigung des Pfarrers Jacob von Rinau durch einen Diener des Pflegers zu Grünhof. - Fischhausen Montag zu Fastnacht. Siegel ab. (LXIII/a 91.)
PrUB, JH I 17683 – 1492 III 9. Preußisch Holland.
Komtur zu Holland an Hochmeister: Versetzung des Pfarrers Jacob zu Gilgenburg an das Spital zu Holland. - Holland, Freitag nach Cinerum im etc. XVIIsten jore. Siegel ab. (LVIII/a 30.)
PrUB, JH I 17684 – 1492 III 11. Burtnick.
Meister in Livland an Hochmeister: kann wegen der von den Russen drohenden Gefahr (Narwa) nicht persönlich zum großen Kapitel kommen, wird jedoch Kommissare schicken. Johann Hyldorp. Jurge van Torn. Johann Reusynck russischer Tolk des Meisters. - Burtnick Sonntag Invocavit. Siegel. (XVI (LS) 18.)
PrUB1492.03.11 – 1492 III 11. Kowno.
Der deutsche Kaufmann zu Kowno an Danzig: erinnert an die Verhandlungen der Danziger mit dem König in Gegenwart der Stände über die Bedrückungen des Kaufmanns durch Kowno. Teilt mit, dass die Kownoer nach ihrer Rückkehr vom König das Verbot des Gasthandels erneuert haben. Klagt, daß der Handel des Kaufmanns still liegt, und begehrt, dies dem ganzen zubringen, damit Abhilfe geschafft wird. Den Verkauf von an Kownoer und Wilnaer gestattet. — Datum to Kownen den ersten sundach in der fasten anno 92. (APGd. 300 D VIII 86, Or. mit Siegel / Hansisches UB 11, 554, S. 369-70)
PrUB1492.03.15 – 1492 III 15. Stuhm.
Nicolaus von Baysen, Hauptmann zu Stuhm, an Danzig: Danzig wird von seinen Ratssendeboten, die letzthin beim König in Litauen waren, gehört haben, dass er im Namen des Königs mit dem Hochmeister wegen des Tiefs reden sollte. Ist dem Befehl nachgekommen. Der Hochmeister hat geantwortet, dass er das Tief zum allgemeinen Nutzen deme armutthe zcum besten geschlossen habe. Hat mit dem Hochmeister wegen der Kornausfuhr gesprochen. Der Hochmeister will darüber mit seinen Räten beraten und schriftlich Antwort erteilen. Hat ferner wegen der Normandia mit dem Hochmeister gesprochen, worauf dieser antwortete, dasz der kouffmann vonn Cauwen derhalbenn seyne botschafft gethoenn hette und Herr Hans vonre Narbe, Pfleger zu Seesten, einiges Geld von dem Kaufmann empfangen habe, szo dasz er dach nach szo vill geldes zcw dem gelde dorane vorbauwet hette unnde der gantcze orden were nicht yn vormogen, solche fertigk zcu bawenn unnde halden. Folgen einige andere Danziger Privatsachen. — [14]92 am dornstaghe vor reminiscere. (APGd. 300 D LIII 4, Or. mit Siegel / Hansisches UB 11, 555, S. 371)
PrUB1492.03.16 – 1492 III 16. Antwerpen.
Der deutsche Kaufmann zu Antwerpen an Danzig: erwidert auf dessen Schreiben von Jan. 9 [Hanserecesse III.3, 48], dass er den Schaden der Danziger bedauert. Hat sogleich nach Empfang des Schreibens an Köln geschrieben und ihm Abschrift des Schreibens Danzigs geschickt, mit dem Begehren, Danzigs Wunsch zu erfüllen und Danzig über die Sache aujzuklären. Spricht seine Verwunderung aus, daß bisher weder Danzig noch sonst jemand wegen der Sache geschrieben oder vorgesprochen hat, um Danzigs Begehren zu erfüllen, doe dat schip to Kortkeene ingebracht wart und dair ene tijt lanck ligghende bleeff, soe wij verstaen, off dair emant up saken wolde, angheseen dat men van den schip peren, schepe noch volcke neen bescheet en wüste, anders dan id en Enghelsche, dair Hunninckhuysen mede inne was, ghenamen solde hebben und den schipperen mitten volcke in Noirwegen an lant ghesat, sunder enich vorder bescheyt darvan to wetene, wan tschip gekomen off weme dat behoiren mochte, und dat Hans Proyt sodanen schip den voirgenomeden Enghelsschen weder ghenamen hedde und to Kortkeene brengen laten, was der Kaufmann jetzt nach Empfang des Danziger Schreibens erfragt und ermittelt hat. Sunder waer schip und gued ghebleven is, en könne wij neen bescheyt van weten, anders dan men ment, dattet doe voirt vercofft zij, want men dairoff synt deer tijt nicht gehoirt en hefft. Auch ist seitdem niemand beim Kaufmann gewesen, der wegen der Wegnahme Forderungen erhoben oder eine Auskunft gegeben hätte, sondern der Kaufmann hat erst auf Grund des Danziger Schreibens Nachforschungen angestellt. Wenn Köln mehr weiß, wird es wohl Danzig genauer unterrichten. — [14]92 März 16. (APGd. 300 D XXI 169, Or. mit Siegel / Hansisches UB 11, 557, S. 371-72)
PrUB, JH I 17685 – 1492 III 18. Heilsberg.
Bischof Lucas zum Braunsberg an den Hochmeister: Zeitungen von der Uneinigkeit der Großen in Ungarn. - Heilsberg Sonntag Reminiscere. Siegel ab. (LXVI/a 106.)
PrUB, JH I 17686 – 1492 III 23. o.O.
Waczlaw Solsky von Sulewitz und Christof Ronberg von Hermsdorf auf Blankenstein quittieren dem Hochmeister über 1000 Mark. Siegel. - Freitag vor Oculi. Siegel. (Adelsgesch./a H 88.)
PrUB1492.03.30 – 1492 III 30. Dundee.
Dundee (prepositus, ballivi et consules burgi de Dunde in regno Scocie): hat kürzlich durch den Dundeer Bürger Thomas Spaldyng ein Schreiben Danzigs erhalten, laut welchem Danziger und andere Kaufleute (vestri mercatores et vicini eorumque naves et bona) in der See von spanischen, französischen und schottischen Piraten beraubt sind und die Beute in schottische Häfen geführt und dort verteilt ist. Ist erstaunt darüber, weil in Dundee nullos tales raptores et piratos nec bona per consimiles a quibuscumque rapta ullo transacto tempore recepta esse novimus nec unquam ulli per nos tales receptos esse notuit nec ullibi ad magnam temporis distandam infra dicti regni limites tales ullos recipi novimus. Verspricht, falls in Zukunft solche Räuber und Piraten irgendwelche geraubte Schiffe oder Waren nach Dundee oder Schottland bringen, die Piraten, Schiffe und Waren in sicheren Arrest zu nehmen, bis es von Danzig oder wen es sonst angeht, darüber Nachricht erhält, ac si qui sint nostrorum comburgensium aut dicti regni incolarum, super quos ad presens per vos et vestros vicinos aut mercatores tale nephas apprehendi poterit, vestris dominacionibus innotescimus tales rigore justicie esse punitos. — 1492 (secundum computum ecclesie Scoticane) März 30. (APGd. 300 D XVII A 18, Or. mit Siegel / Hansisches UB 11, 559, S. 372-73)
1492, April
PrUB, JH II 3655 - 1492 IV 1. o. O.
Nickel von Kupperitz Hof richtet zu Bautzen und Lübau und das Schöffengericht zu Lübau i. S. (Stadtrichter Kaspar Beyer und die Schöffen Jac. Neuman, Heinr. Profaipnitz, Mert. Tenneier, Jorg Behme, Michel Schuster, Thom. Smidt und Greg. Syber) bezeugen, dass Hans von Heinersdorf zu Ruppersdorf die Soldforderungen, die er und sein verstorbener Bruder Christof an den Deutschen Orden in Preußen hat, seinem Oheim Nickel von Karlewitz abgetreten habe. - 1492 Sonntag Laetare. Originalpergament. Siegel des von Kupperitz und der Stadt Lübau. (XIII 55)
PrUB1492.04.01 – 1492 IV 1. Kowno.
Der deutsche Kaufmann zu Kowno an Danzig: berichtet über seine neuerlichen Verhandlungen mit Kowno vor dem König. Der König hat den Handel gestaltet bis Pfingsten, bis zu welchem Termin Danzig dem König schreiben soll. Bittet um Verhaltungsmaßregeln. Berichtet über das Verhalten der Kownoer Bürgerschaft. — Datum to Kowven den sundach to mytfasten im jar 92. (APGd. 300 D VIII 88, Or. mit Siegel / Hansisches UB 11, 565, S. 374-75)
PrUB, JH I 17687 – 1492 IV 5. Breslau.
Wennemer Furstenbergk DO's an Hochmeister: die ihm durch Hans Fheme zuteil gewordene Förderung bis Venedig. Sebolt Sawermann. - Breslau Donnerstag nach Ambrosius. Siegel ab. (Adelsgesch./a F 92.)
PrUB1492.04.06 – 1492 IV 6. Antwerpen.
Der deutsche Kaufmann zu Antwerpen an Danzig: hat am 1. März ein Schreiben Danzigs erhalten wegen des dem Lutke Bispendorp zukommenden Geldes, das Jacob Vechtelt im vergangenen kalten Markt zu Bergen op Zoom beim Kaufmann hinterlegen und der Kaufmann an Danzig senden sollte, worauf Danzig dem Kaufmann eine Schadloserklärung wegen Nachmahnung ausstellen werde. Berichtet, dass Jacop Vechtelt weder in dem Bergermarkt noch seither beim Kaufmann war und der Kaufmann das Geld bisher nicht empfangen hat, obwohl er den Vechtelt daran gemahnt hat. Wird, nachdem das Geld hinterlegt ist, gemäß Danzigs Schreiben verfahren. — [14]92 April 6. (APGd. 300 D XXI 170, Or. mit Siegel / Hansisches UB 11, 566, S. 375)
PrUB1492.04.08 – 1492 IV 8. Hamburg.
Hamburg an Danzig: erwidert auf dessen wiederholte Schreiben von wegenn enere tafellen, dede tore ere Godes unde sunte Olavesz von den juwen bestellet to Ampstelredamme to beredende in schipher Hans Husenbanck schepe geschepet in meninge, de in juwe stad to bringende, von den Honinghusen genamen unde dorch schipper Hans Preuthen uth dere Honinghusen hande weddere schole gekregen sin unde so vort in unse stad gekomen — wo dat eyne tafelle hiire in de kergken tore ere Godes sy gegeven geworden, welkere tafelle de Honninghusen schollen genomen hebben unde doch durch enen anderenn schiphern unde ruteren wedderumme en is affhendich ge maket, welkere schipher und ruthere desulven tafeilen mitsampt anderen guderen ytliken copluden rechte unde redeliken verkofft hebben, in beyden parthen vulbordende unnde consenterende, dat sulche tafelle bynnen Hamborgh tore ere Godes scholde blyven, deme szo gesehen is unde van beyden parthen szo in de kergken ewichliken bestediget; daraus, indeme sulche tafelle szo voreberoret tore ere Godes von den schipheren, rutheren unde copluden ime kope der anderen guderen bespraken in de kergke is bestediget unnde gegeven, kann Danzig ersehen, dat wii dere nicht mögen edder können to donde hebben, umme de den juwen wedder aver to gevende, hebben des ok mit alle nene macht. Hofft, dass Danzig dies nicht übelnimmt, sondern sich hieran genügen lässt. — [14]92 April 8. (APGd. 300 D 25 C 150, Or. Perg. mit Siegel / Hansisches UB 11, 567, S. 375-76)
PrUB1492.04.10 – 1492 IV 10. Greifswald.
Greifswald an Danzig: erwidert auf dessen Schreiben wegen der Greifswalder Bürger, die Gewand und Wachs aus dem im vergangenen Jahre bei Bornholm gescheiterten Schiff des Schiffers Lutke Coszeken gekauft haben sollen, dass die in Betracht kommenden Bürger jetzt auf Bornholm sind. Wird ihnen nach ihrer Rückkehr Danzigs Schreiben mitteilen und antworten. — [14]92 dingstedage name szondage judica zome zynget. (APGd. 300 D XXXIV B 152, Or. mit Siegel / Hansisches UB 11, 568, S. 376)
PrUB, JH I 17688 – 1492 IV 15. Königsberg.
Aussteuerbrief des Hochmeisters für die nachgelassene Tochter des Kuntz vom Felde bei Zinken im Samlande bei deren Verheiratung mit Niclis Gdilge. Des Raben Gut im Rastenburgschen. Padryschke. - Königsberg Sonntag Palmarum. Kerbzettel. Siegel. (Adelsgesch./a F 114.)
PrUB, JH I 17689 – 1492 IV 15. Friesach.
Conrad von Stauchwitz Landkomtur der Ballei Österreich an Hochmeister: das große Ordenskapitel, die Türkeneinfälle in die Gebiete der Ballei, die Beeinträchtigung des Ordens durch den Erzbischof von Salzburg, Reise des Landkomturs zum Kaiser und sein Unglücksfall auf der Heimkehr, auch eine alte Verschreibung des Hochmeisters gegen Deutschmeister und Meister in Livland. Gebsattel Hauskomtur zu Osterode. - Im Deutschen Haus bei Friesach am h. Palmtage. Siegel. (105, 58.)
PrUB1492.04.20 – 1492 IV 20. Danzig.
Danzig an Stockholm: erwidert auf dessen Schreiben wegen des aus Stockholm schuldenhalber entwichenen Stockholmer Bürgers Hake Scriffven und die Anfrage, ob Güter des Scriffven in Danzig arrestiert seien, dass Danzig Nachforschungen angestellt und die Danziger Bürger Berndt Croger und Steffen Heidebreker berichtet haben, dass sie in Vollmacht des Herman Brunynges von Lübeck Güter des Hake Jonson im Wert von 1500 m. preuß. arrestiert haben. Kann den Rechtsgang nicht unterbrechen. Hat wiederholt an Stockholm wegen des von Stockholm nach Danzig gebrachten Osemunds geschrieben, dar denne bevoren unde ock noch merclick gebreck werdt inne befunden, derhalven wy gesynnet syn, densulven furder hyr mit uns to weghen; begehrt, die Stockholmer Kaufleute zu unterrichten, se sick im sodanen moghen wethenn to wachten. — 1492 (exivit) 6 feria palmarum. (APGd. Missive 7 [1489-1508], S. 158-59 / Hansisches UB 11, 570, S. 376-77)
PrUB, JH I 17689a – 1492 IV 21. o.O.
Der Komtur zu Ragnit erteilt eine Handfeste über 3 Hufen (darunter eine Hofstatt) zu Ragnit.
Beratungen über und Vorschläge für eine Reform des Deutschen Ordens in der Zeit Johanns von Tieffen (1489-1497), mit Hinweis auf Pläne seines Vorgängers Martin Truchsess für ein Generalkapitel. Die Vorschläge betreffen die Lebensführung in den Konventen, aber auch die geistliche Betreuung der Prußen, das Verhalten der Amtsträger gegenüber den Untertanen des Ordens und anderes mehr.
PrUB1492.04.29 – 1492 IV 29. Greifswald.
Hochmeister Hans von Tiefen an König [Kasimir] von Polen: Königsberg hat über eine Neuerung geklagt, wie ewir koningliker majestet undirthan rathmanne Cawen iren legirs unnde koffgesellen forder nicht mere gestatin wollenn, ire guttere unnd wäre, so sie von Koningsberg gen Cawen furen, frey eynem jdermann mögen vorkoffenn unnd wedirumb kowffenn von idermenniglichen, wes ine czu irer koffenschatcz dyneth, wie von alders unnde meher denne bey menschen gedencken alczeit also gewonlich geweszen unnd ane intragk unnde widderrede gehalden unnd dem kouffmanne die freiheit gegunst, czugelasszenn unnde in czeithenn hertczock Wittolds der kowffman dohyn geladen ist. Hofft, dass Kowno dies nicht mit Erlaubnis des Königs, sondern aus eigenem Antrieb tut, das denne meynen undirszosszenn unnde dem gemeynen kouffmann czu verfange were unnde aldir gutter gewonheit entgeghenn, die ine den ewigen freden sein behalden. Bittet, Kowno zu veranlassen, die Neuerung abzustellen und die Königsberger nach alter Gewohnheit bei sich zu dulden und zu behandeln, damit jedem widerfährt, was seit langer Zeit dem Kaufmann erlaubt war. — [14]92 quasimogeniti. (APGd. 300 D LXVII 180, Königsberger Abschrift / Hansisches UB 11, 574, S. 380)
1492, Mai
PrUB, JH I 17691 – 1492 V 3. o.O.
Vertrag des Hochmeisters mit Margarethe Witwe des Abraham von Donen wegen Einlösung des Kammeramtes Dollstädt. Stentzel von Donen. Caspar Sack. Hans Walroder. Veit Feuchter. Hans von Sliven. - Donnerstag nach Quasimodogeniti. 3 Siegel. (Adelsgesch./a D 42.)
PrUB, JH I 17692 – 1492 V 3. Danzig.
Nicolaus Rosenfelth an den Großkomtur: das Erbe des Michel Rosenfeld zu Mohrungen. - Danzig an des h. Kreuzes Tage. Siegel ab. (Jud./a 125.)
PrUB, JH I 17693 – 1492 V 4. Königsberg.
Stenczill von Donen, Caspar Sack und Hans Walroder Vormünder der Margarethe Witwe Abrahams von Donen quittieren dem Hochmeister über 1000 fl. für Ablösung des Kammeramtes Dollstädt, das den Donen für die Forderungen Hans und Balthasar von Donen verpfändet gewesen. Zeugen: Veit Feuchter und Hans von Slyven. - Königsberg Freitag nach Philippi et Jacobi. 3 Siegel. (Adelsgesch./a D 41.)
PrUB, JH I 17694 – 1492 V 4. Vilnius.
König Kasimir von Polen an Hochmeister: Förderungsschrift für des Königs Faktor Zacharias, der in Danzig die Früchte der Krongüter verkaufen soll. - Wilna ipso die s. Floriani. Siegel. (XXVIII 32.)
PrUB, JH II 3656 - 1492 V 4. Königsberg.
Hochmeister Hans von Tieffen verschreibt den Gebrüdern Jorg, Hans, Dietrich und Eustachius von Schlichen Hof und Dorf Cremitten (bei Korschen), Sprenglienen (KA. Leunenbg.), Löcknick, Schiffus, Prangen-(au) und das Gut Wisdehlen zwischen Neuendorf und Peissnick im KA. Gerdauen. Zeugen: Stefan von Streitberg Großkomtur, Erasmus Reitzenstein Marschall, Melchior Kechler von Schwandorf Spittler und Komtur zu Brandenburg, Hieronym. Gebensattel Trappier und Komtur zu Balga, die Komture Emerich von Drahe zu Holland, Hans Scherffichen zu Ragnit, Herman Kopp von Krischaw zu Osterode, Rudolf von Diepelskirch zu Rhein und Heinr. von Sehen zu Memel, Niel. Krewder Kaplan des Hochmeisters und Domherr zu Königsberg, die Kompane Jordan von Berckrode und Eck von Reischach und die Schreiber Liborius und Johann. - Königsberg 1492 Freitag nach Quasimodogen. Originalpergament. Siegel ab. (95 Nr. 93)
Das Domkapitel von Pomesanien bekennt, dass es Jakob Starus das Schulzengericht zu Reussenau verkauft hat, mit drei Hufen ohne Zins und Scharwerk, einer Hube ohne Zins, aber mit Scharwerk, vier Scot geringer Münze an Martini von zwei genannten Bauern auf je zwei Huben, einem Drittel der Gerichtsbußen und freier Fischerei zur eigenen Versorgung im See Pilmen.
PrUB, JH II 3657 - 1492 V 8. o. O.
König Kasimir von Polen verschreibt dem Kaspar Knuth 30 Mark auf Baldenberg. - Wilna 1492, feria III Siegel Stanislai in Mayo. Originalpergament. Siegel. (77 / 46)
PrUB, JH I 17695 – 1492 V 12. o.O.
Alexander Themmeritz Bürger zu Breslau an Hochmeister: seine Forderung an den Orden. - Samstag vor Jubilate. (VI/a 72.)
PrUB, JH I 17696 – 1492 V 13. In der Ennyt.
Der Landkomtur in Österreich an Simon von Drahe Pfleger zu Ortelsburg: die Türkeneinfälle und die Verschreibung des Hochmeisters gegen Deutschmeister und Meister in Livland. Grüße an Herttel und dessen Frau "die alte Thuwelin", an Küchenmeister, Wolfgang Schwansfelder, den Landrichter, Pilgrim und Frau, Hans Wildenhain und des Ausstellers Schwester. Siegel. - In der Ennyt? im warmen Bade, Sonntag nach Pancratius. (105, 60.)
PrUB, JH I 17696a – 1492 V 14. o.O.
Hieronymus Gebsattel Oberster Trappier und Komtur von Balga verleiht Hans Liprecht 8 Hufen und ein Viertel im Ordensdorf Wormit zu Magdeburgischem Recht.
PrUB, JH I 17697 – 1492 V 14. Königsberg.
Mattes Reuber quittiert dem Hochmeister über alle Forderungen an den Orden. - Königsberg Montag nach Jubilate. Siegel des Liborius Nacker. (LXXV 1212.)
PrUB, JH I 17698 – 1492 V 14. Balga.
Hieronymus von Gebsattel, Ob.-Trappier und Komtur von Balga, verschreibt Hans Lipprecht 4 Hufen zu Palwen, Gebiet Balga, KA. Pellen. - Balga. (O.S.)
PrUB, JH I 17702a – 1492 V 14. o.O.
Bischof Johann von Samland erteilt eine Verschreibung über 4 Hufen zu Sesslacken.
PrUB, JH I 17699 – 1492 V 17. Christburg.
Niclus von Baysen Hauptmann zu Stuhm an Hochmeister: mancherlei Beschwerden gegen den Bischof von Riesenburg. - Christburg Donnerstag nach Sophiae. Siegel. Anlage: Briefwechsel des N. von B. mit Bischof Johann von Pomesanien, abschriftlich. Bl. 1-3. (LXV 88.)
PrUB1492.05.17 – 1492 V 17. Hamburg.
Hamburg an Danzig: erwidert auf dessen abermaliges Schreiben von wegenne eyner tafelle in de ere Godes unnde sunte Olavi gemaket, bestellet unnde geschepet von bevele der gildebrodere der brodersschup sunte Olavi, dar denne vele schippere unde boszmans mede inne syn, juw befruchtende de mit den unsen to unwillen hiirnamales derehalven mochten komen, dass Danzig aus [PrUB1492.04.08] habe entnehmen können, dat sulke tafell den juwen van den Honninghusen affhendich gemaket unde von itliken kopluden mitsampt anderen ghudern von enen anderen schipphere unnd rutheren, de se von den Honninghusen wedder genomen, recht unnd redeliken gekofft hebben by sulcher condicie, dat sulche tafell to Hamborgh tore ere Godes scholde bliven unnde gegeven werden, deme szo gesehen isz. Daraus kann Danzig ersehen, daß es Hamburg nicht möglich ist, das mit Zustimmung der Käufer und Verkäufer zur Ehre Gottes der Kirche Gegebene ihr wieder zu nehmen. Bittet, sich damit zu begnügen und es Hamburg nicht übel zu nehmen. — [14]92 donrestage na jubilate. (APGd. 300 D 25 C 152, Or. Perg. mit Siegel / Hansisches UB 11, 576, S. 380-81)
PrUB1492.05.17.a – 1492 V 17. Hamburg.
Hamburg an Danzig: erwidert auf dessen früheres und jetziges Schreiben wegen des im letztvergangenen Herbst in die Elbe gekommenen und nach Hamburg gebrachten Korns des Danziger Ratmanns Jürgen Manth, der dadurch großen Schaden erlitten hat, und auf Danzigs Begehren um Rückgabe des Kornes an Manth, angeseen wii idliken Campers unnde Holländers sulk gelik körne up de Elve unnde in unse stad gekomen scholen uthgegeven hebben. Dass allerdings Hamburg den Kampern einiges Korn, doch zere kleyne unnde wenich darevon auszuführen gestattet habe, wente id zere vull unnde unduchtich was, ok darumme dat sze syk so pynliken unnde swarliken beclageden der duren tiidt in ereme lande nu synde. Hat den Kampern darum mit consent unnde vulbort unser borger eyn dell des kornes umme ere groten nod to kerende auszuführen erlaubt, dagegen ist das Korn Jürgen Manths szo unduchtich nicht. Konen dat darumme von den unsen nicht erlangen uthtostadende. Begehrt, sich damit zu begnügen, angesehn men sulk korne hiir dure genoch kan sliten unnde verkopen. In einem anderen Schreiben hat Danzig erklärt, dass es Hamburgs frühere Bitte um Erlaubnis zur Ausfuhr einigen Korns aus bestimmten Gründen zurzeit nicht habe erfüllen können, jetzt aber Hamburg die Ausfuhr von 100 Last gestatten wolle, in deme wii des weme bevell werden geven. Dankt dafür, wird es Danzig vergelten. — [14]92 donrestage na jubilate. (APGd. 300 D 25 C 150, Or. Perg. mit Siegel / Hansisches UB 11, 577, S. 381)
PrUB, JH I 17700 – 1492 V 22. Königsberg.
Schuldbrief des Hochmeisters gegen Jorge Seidelitcz wegen der Forderungen seines Vaters Franczke Seidelitz. - Königsberg Dienstag post dominicam Cantate Kerbzettel. Siegel. (Adelsgesch./a S 137.)
PrUB, JH I 17701 – 1492 V 22. Königsberg.
Schuldbrief des Hochmeisters gegen Brosian Kelnyn (Kalnein) und dessen Schwester Kethe Witwe des Franczke Seidelitz. - Königsberg Dienstag post Cantate. Kerbzettel. Siegel. (LXXV 119.)
PrUB1492.05.25 – 1492 V 25. Aberdeen.
Aberdeen (prepositus, ballivi et consules burgi de Abirdene) an Danzig: hat wiederholt Briefe Danzigs erhalten, wonach Aberdeen dem Danziger Joh. Conrodi für verkaufte Waren eine Summe Geldes schulde, die noch unbezahlt sei. Wiederholt den Inhalt von [PrUB1490.06.14] und fügt hinzu (nach „aller Unkosten“): et si ali quem ad nostrum burgum Aberdonensem legare curaveritis, nostrum opidanum Franciscum Tulane, fratrem germanum Johannis Tulane nostri prepositi, in vestro opido Gdanensi personaliter residere curamus ad singularem placentiam vestrarum dominacionum, ne premissa deperiant sed fideliter perimpleantur, videlicet si quid debitum vestris opidanis clamve palam reperiatur in sui presencia aut procuratoris, sine strepitu refundetur, in super si aliqui nostrorum comburgensium vestris opidanis aliquid promise rant, de propriis suis mersibusa persolvantur, ne merchandise umquam arrestentur seu detineantur pro calumpnia alterius. Bittet ferner wie in [PrUB1490.06.14] um freundliche Behandlung der nach Danzig kommenden Kaufleute, Schiffe und Waren von Aberdeen und beglaubigt die Überbringer des Briefes. — 1492 Mai 25. (APGd. 300 D XVII A 19, Or. mit Siegel / Hansisches UB 11, 580, S. 383)
PrUB, JH I 17702 – 1492 V 28. Riesenburg.
Bischof Johann von Riesenburg an den Ober-Marschall Erasmus von Reitzenstein: eine Botschaft des Hochmeisters. - Riesenburg Montag nach Vocem jocund. Siegel. (LXV 90.)
PrUB, JH I 17703 – 1492 V 29. Riesenburg.
Bischof Johann von Riesenburg an Hochmeister: seinen Streit mit Niclas (von Baisen) auf Stuhm. - Riesenburg Dienstag nach Vocem jocund. Siegel. (LXV 89.)
PrUB, JH I 17704 – 1492 V 30. Riesenburg.
Bischof Johann von Riesenburg an den Ober-Marschall Erasmus von Reitzenstein in derselben Sache. - Riesenburg Abend Ascens. dom. Siegel. 1 Anlage. (LXV 91.)
1492, Juni
PrUB, JH I 17705 – 1492 VI 1. Königsberg.
Hochmeister an den Großkomtur: Hermszdorff's Sache. Hertil. - Königsberg Freitag post Ascens. domini. Siegel ab. (LXX 79.)
PrUB, JH I 17706 – 1492 VI 4. Horneck.
Deutschmeister an Hochmeister: der Nachlass des Ordensherrn Wilhelm von Münnichen Herbort Thiele. Arnolt von Schwartzenburg gen. Holzhausen zu Frankfurt. - Horneck Montag nach Exaudi. Abschrift. (DM./a 27.)
PrUB1492.06.04 – 1492 VI 4. Kopenhagen.
Johan von Dänemark an Danzig: erwidert auf dessen Schreiben wegen des Danziger Schiffern und Kaufleuten gehörigen, bei Bornholm gestrandeten und an Land gebrachten Guts, dass Bornholm, obwohl im dänischen Reich gelegen, dem Erzbischof von Lund gehört und der König daher mit dem schiffbrüchigen Gut dare undere deme lande fallende nichts zu tun hat. Hat abermals an den Erzbischof geschrieben, seinem Vogt auf Bornholm zu befehlen, dass die Danziger Schiffer und Kaufleute ihr geborgenes Gut gegen redliches Bergegeld zurückerhalten. Zweifelt nicht, daß der Erzbischof sich gebürlich verhalten wird. — [14]92 mandages nach exaudi. (APGd. 300 D XIII 189, Or. mit Siegel / Hansisches UB 11, 584, S. 383-84)
PrUB, JH I 17707 – 1492 VI 8. Königsberg.
Schuldbrief des Hochmeisters gegen Heinrich Blümchen wegen der Forderung weiland des Conrad Hopszelh. - Königsberg Freitag nach Exaudi. Kerbzettel mit Siegel, kassiert. (LXXV 120.)
PrUB1492.06.08 – 1492 VI 8. Königsberg.
Königsberg an Danzig: der Königsberger Ratmann Nickls Pflume hat berichtet, dass Schiffer Hans Crause im vergangenen Jahr auf der Fahrt von Riga unter Gotland von einigen Kriegsleuten Wisbys wegen einiger Güter in dem Schiffe, die teils dem Niclis Pflume und anderen Königsberger Bürgern, teils Danziger Bürgern gehörten, arrestiert wurde, und dass der Schiffer fälschlich mit seiner Handschrift und Eid dem Rat von Wisby bezeugte, dass die Güter nach Riga gehörten, welche Erklärung des Schiffers Wisby an Danzig mitgeteilt hat. Bittet, dem Pflume und seinen Freunden in ihrem Prozess gegen den Schiffer Recht zu gewähren. — [14]92 freitage neest vor pentecostes. (APGd. 300 D LXVII 181, Or. mit Siegel / Hansisches UB 11, 587, S. 385)
PrUB, JH II 3658 - 1492 VI 12. Königsberg.
Hochmeister Hans von Tieffen nimmt den Hans Hannoldt Hauptmann der Stadt Breslau in die Brüderschaft des Deutschen Ordens auf. - Königsberg 1492 Dienstag in Pfingstheiligentagen. Originalpergament. Siegel ab. (VI 5)
PrUB, JH II 3659 - 1492 VI 13. Balga.
Ober-Trappier Hieron. von Gebsattel verkauft dem Kirsten von Paplawken 2 Hufen zu Newecken (Kreis Heiligenbeil) und 3 Morgen Wiesen. - Balga, am Tage Margarethe der heiligen Jungfrau 1492. Fotokopie nach Original (im Besitz von von Bülow, Stuthenen, Kreis Heiligenbeil). (XXVI 283)
PrUB, JH I 17708 – 1492 VI 16. Radom.
Prälaten und Stände des Reiches Polen an Hochmeister: Kredenz auf Peter Firley von Dambrovicza. - Radom die sabbato 4 temporum penthecostes. 8 Siegel. (O.S.)
PrUB, JH I 17709 – 1492 VI 16. Linz.
Kaiser Friedrich an den Bischof von Samland: Kirchenfeier und Geldsteuer wegen der Türkengefahr. - Linz die 16. m. junii. Siegel. (O.S.)
PrUB1492.06.19 – 1492 VI 19. Lund.
Erzbischof Johann von Lund an Danzig: erwidert auf dessen Schreiben von April 17 wegen des mit Laken befrachteten und bei Bornholm gescheiterten Schiffes und auf Danzigs Bitte, dass die von dem Schiffer Ludekin Catzen und den Seinigen aus dem Schiff geborgenen 16 Terling Laken von dem erzbischöflichen Vogt den Eigentümern gegen angemessenen Bergelohn zurückgegeben werden möchten, er habe sicher geglaubt, dass die im vergangenen Winter zwischen den Danziger Boten und dem erzbischöflichen Vogt wegen der Laken getroffene Vereinbarung vollständig erfüllt worden sei. Wird jetzt, wo er das Gegenteil erfährt, den Vogt und die Einwohner Bornholms anweisen, dass der Vogt das bei ihm und den Einwohnern befindliche Gut feststellt, damit es ohne weiteres den Danziger Eigentümern wieder überliefert wird. Wenn er jetzt nicht in wichtigen Reichsgeschäften verhindert wäre, würde er selbst zur Erledigung der Sache Bornholm besuchen. Verweist auf den schriftlichen Bericht des Danziger Gesandten und Überbringer des Briefes, Jaspar Meynric. — 1492 in ipso die Gervasii et Prothasii mart. (APGd. 300 D XIII 191, Or. mit Siegel / Hansisches UB 11, 592, S. 386)
PrUB, JH II 3660 - 1492 VI 20. Königsberg.
Hochmeister Hans von Tieffen beurkundet einen Grenzvergleich zwischen Georg Greusing und Michel Alexwange, vereinbart durch Peter Kobersee, Christof Röder, Niclis Glogaw und Matz Waldknecht [Prappeln, Contienen, Pregel, Langes Wasser], - Königsberg 1492 Freitag vor Maria Magdalena. Originalpapier. Kerbzettel. Siegel. (XXVI 65)
PrUB, JH I 17710 – 1492 VI 21. Preußisch Holland.
Komtur zu Holland an Niclisz Krewder Kaplan des Hochmeisters: Bitte um Ersetzung seines Chorherrn Jorge durch Simon den Priesterherrn zu Ortelsburg. Die Kockszdorffyne. - Holland an Corp. Christi. Siegel ab. (LXVII 73.)
PrUB, JH I 17710a – 1492 VI 26. o.O.
Der Oberkumpan und Pfleger zu Rastenburg erteilt eine Handfeste über neun Wiesen für den Krug vor der Kirche zu Cremitten Amt Tapiau.
1492, Juli
PrUB, JH I 17711 – 1492 VII 1. Vilnius.
Großfürst Alexander von Litauen an Hochmeister Hans von Tieffen: schreibt wegen des Streits zwischen Danzig bzw. den preußischen Städten und Kowno über den Handel der Kownoer mit den Gästen und überseeischen Kaufleuten mut. mut. wie [PrUB1492.07.01]. Teilt außerdem die Beschwerde der Kownoer über die Schleusen in Tapiau und Labiau mit. Praeterea ipsi cives Cawnenses retulerunt nobis, quod magnam difficultatem haberent et sepe damna paciantur super quibusdam clausis seu aggeribus alias schluzii in Tapkow et Labgow, super quibus gabelle et vectigal exigitur. Ideo supplicaverunt nobis, ut scriberemus venerabilitati vestre, quatinus venerabilitas vestra mandarat vias seu clausas hujusmodi reparare, ne mercatores jacturam sustineant, presertim cum illic vectigalia solvunt. — 1492 die dominica proxima ante visitacionis s. Marie. (OBA 17711, Or. mit Siegel / Altsign. XXVIII 33 / Hansisches UB 11, 599, S. 389-90)
PrUB1492.07.01 – 1492 VII 1. Vilnius.
Großfürst Alexander von Litauen an Danzig: hat von den litauischen Räten erfahren, dass gemäß dem vom König in Grodno den Danziger Gesandten gegebenen Bescheid die Kownoer in Danzig und die Danziger in Kowno bis Nov. 11 freien Handel mit den Gästen treiben dürfen. Jetzt klagt Kowno, dass Danzig dies verweigert. Fordert, dass Danzig sich an die Abmachungen hält. — Datum in Vilno die dominica proxima ante festum sancte Marie visitacionis anno Domini 1492. (APGd. 300 D VIII 89, Or. mit Siegel / Hansisches UB 11, 600, S. 390)
PrUB1492.07.08 – 1492 VII 8. Antwerpen.
Der deutsche Kaufmann zu Antwerpen an Danzig: erwidert auf dessen abermaliges Schreiben wegen des Geldes, das Jacop Vechtelt beim Kaufmann hinterlegen sollte und der Kaufmann dann zugunsten des Ludeke Bispendorp oder anderer, die Ansprüche daran erheben, nach Danzig schicken sollte, dass Jacop Vechtelt seit einem Jahre weder in Antwerpen noch in Bergen op Zoom war und das Geld nicht hinterlegt hat, was dem Kaufmann sehr ärgerlich ist. Hat ihm sogleich nach Empfang des Danziger Schreibens schriftlich befohlen, up soevele he van den coepman heit, das Geld in diesem Markt dem Kaufmann zu bringen oder zu übersenden, was vermutlich geschehen wird. Bittet um Entschuldigung, dass der Kaufmann Danzigs Gesuch bisher nicht erfüllen konnte. Kann aber den Vechtelt nicht zwingen, soe langhe he nicht herwerts aver en kompt, dat uns leeth is und lever anders seghen. — [14]92 Juli 8. (APGd. 300 D XXI 171, Or. mit Siegel / Hansisches UB 11, 602, S. 391)
PrUB1492.07.09 – 1492 VII 9. Alt-Stettin.
Alt-Stettin an Danzig: erwidert auf dessen Schreiben, wonach die Danziger Kaufleute wegen ihrer Güter in dem bei Bornholm gescheiterten Schiff des Schiffers Ludeke Kaseken geklagt haben, dass der Stettiner Bürger Pawel Vorwegh Laken und Öl aus dem schiffbrüchigen Gut gekauft habe, dass Pawel Vorwegh vor 4 Jahren Stettin seine Bürgerschaft aufgesagt hat. Weiß nichts davon, dass er solche Güter gekauft hat, men he schreff uns over eneme jare biddende, he hadde etlik gud by sick, he dat myt uns sliten moghte, des wii em umme sulker vare willen nicht dorgunnen wolden, schreven em dar by, wolde he id myt uns tor stede bringen up syn eventur, dat stunde to em. Weiß nicht, ob er seitdem von diesen Gütern welche nach Stettin gebracht hat. Hat nicht erfahren können, so he nogh myt uns tor stede aff unde an wankende is, offt he wes by uns in andere steden moghte hebben braght. Wird den Danzigern, wenn sie ihn deshalb in Stettin belangen wollen, Recht gewähren. — [14]92 mandage na Kyliani. (APGd. 300 D XXXIV C 198, Or. mit Siegel / Hansisches UB 11, 603, S. 391-92)
PrUB1492.07.12 – 1492 VII 12. Lund.
Erzb. Johann von Lund an Danzig: berichtet im Anschluss an [PrUB1492.06.19], dass er Boten an seinen Vogt und die Vornehmen (ejusdem insule meliores) von Bornholm geschickt hat, ob soviele Terlinge Laken, wie Danzig meinte, gerettet seien. Hat schon erfahren, dass Danzig nicht richtig unterrichtet war und die Danziger Boten im Winter fast alles geborgene Gut vom Vogt empfangen hatten. Ein großer Teil der Ladung soll beim Schiffbruch untergegangen sein, ein anderer war, da der Vogt erst drei Tage nach dem Schiffbruch davon erfuhr, ohne sein Wissen und Willen weggekommen (sublata). Der Vogt und die Vornehmen der Insel haben dies in besiegelter Urkunde als wahr bezeugt und der Vogt hat darin den Erzbischof gebeten, ihn gegenüber Danzig von allem Verdacht zu reinigen, und sich zur Verantwortung vor Erzbischof und Kapitel bereit erklärt. Auch er selbst hat alles, was er von dem Schiffbruch hatte (omnia que nos de tali naufragio habuimus), dem Danziger Bürger Casper Meyner übergeben. Erklärt für unwahrscheinlich, dass bei Schiffbruch im Sturm an so rauhen Gestaden die ganze Ladung gerettet werden kann. Will sich aber, falls Danzig wünscht, dass Caspar Meyner mit Vollmacht der einzelnen zu ihm kommt, mit diesem für sich und seinen Vogt auseinandersetzen (secum tam pro parte nostra quam et advocati nostri quantum est possibile pacisci volumus et excusari). — 1492 in profesto Margarete. (APGd. 300 D XIII 192, Or. mit Siegel / Hansisches UB 11, 605, S. 392)
PrUB, JH I 17712 – 1492 VII 13. Balga.
Hieronymus von Gebsattel, Ob.-Trappier und Komtur zu Balga, erneuert den Brüdern Juggerym die Handfeste über das Dorf Werdommen. - Balga. Abschrift von 1519. (O.S.)
PrUB, JH I 17713 – 1492 VII 20. Königsberg.
Hochmeister entscheidet in Sachen zwischen Jorge Grewssing und Michel Alexwange wegen ihrer Landgüter (am Pregel). Peter Koberseh, Christof Röder, Niclas Glogaw und Matz Waltknecht. Konzept. - Königsberg Freitag vor Maria Magdalena. (Adelsgesch./a A 7.)
PrUB, JH I 17714 – 1492 VII 21. Krakau.
Königin Elisabeth von Polen an Hochmeister: Kredenz auf den Physikus Dr. med. Johannes Liberhant. Siegel. - Krakau in vigilia Mariae Magdalenae. Siegel. (O.S.)
PrUB, JH I 17715 – 1492 VII 21. Krakau.
Herzog Johann Albrecht Sohn des verstorbenen Königs v . Polen an Hochmeister: Kredenz auf den Physikus Dr. med. Johann Liberhant. - Krakau in vigilia Mariae Magdalenae. Siegel. (O.S.)
PrUB, JH I 17716 – 1492 VII 21. Sterzing.
Ludwig von Hurnheym Landkomtur der Ballei an der Etsch an Hochmeister: skandalöse Vorgänge im Kardinalkolleg zu Rom, das Verhältnis zwischen dem Römischen Kaiser und Frankreich und die deswegen der Ballei auferlegten Steuern, auch die Geldzahlungen der Ballei Elsass für den Bau des Deutschen Hauses und den Prokurator in Rom. - Sterzing Samstag nach Divisio apostol. Siegel. Zettel: den beabsichtigten Einfall der wider Frankreich verbündeten Mächte. Bl. 1-3. (101, 30.)
PrUB1492.07.26 – 1492 VII 26. Danzig.
Danzig an Amsterdam: erwidert auf dessen Schreiben, wonach dem Amsterdamer Bürger Peter Geritczon einiges Mehl, das er eine Meile von Danzig liegen hatte, ohne vorhergegangenes Mehlausfuhrverbot weggenommen sei, dass wegen Korn- und Mehlteurung in Danzig den Danzigern und den Fremden die Ausfuhr von Korn und Mehl verboten wurde. Darna denne unszer gemeynthe vorgekamen is, dat summich korn unde meel baven sodane vorboth uthgestalen unde in summige husere vor unnszer havene gebrocht were, welkt denne szo in der warheit is bfundenn, unde nicht alleyne dem obgescreven Peter Geritzon sodane meel, dat he hemelick unvorpundet uthgebrocht hadde, sunder ock ander korn unde meell unsen borgeren tobehorende darsulvest alz vorboreth guth is genamen. Die Behauptung des Geritczon, dass kein Mehlausfuhrverbot vorangegangen sei, ist falsch. Wiederholt die in [PrUB1492.01.28] mitgeteilte Klage der Danziger und verlangt Antwort, ob Amsterdam den Danzigern, die mit Korn nach Amsterdam kommen, die Wiederausfuhr des Korns aus Amsterdam gestatten will oder nicht, wonach sie sich richten können. — 1492 Juli 26. (APGd. Missive 7 [1489-1508], S. 132ff. / Hansisches UB 11, 607, S. 393)
PrUB, JH I 17717 – 1492 VII 31. Königsberg.
Schuldschein des Hochmeisters für Dominicus Holstein Pfarrer zu Bartenstein über 40 fl., zahlbar durch Ludwig von Hurnheym Landkomtur der Ballei an der Etsch. - Königsberg, ultima julii. Siegel. (LV 16.)
PrUB, JH I 17718 – 1492 VII 31. Königsberg.
Bestallung des Dominicus Holstein Pfarrers zu Bartenstein zum Ordens-Sollizitator in Rom. Bischof Johann von Samland General-Ordensprokurator in Rom. Michael Pawernfyndt Dechant von Dorpat. Antonius de Poldo, Bartholomaeus de Perusio, Laurentius Algasz, Paul Cutczky Dr. jur. - Königsberg, ultima julii. Siegel. Dabei Abschrift, dahinter Diensteid des D. Holstein. Bl. 1-5. (II/a 94/b.)
1492, August
PrUB, JH I 17719 – 1492 VIII 1. Königsberg.
Nicolaus Creuder an den Landkomtur an der Etsch: die Beschlüsse der Tagfahrt zu Heiligenbeil und den Ordensherrn Hans von Neuwenhaus. Hauskomtur Michel Swabe. - Königsberg Petri ad vincula. Konzept. (LV/a 50.)
PrUB, JH I 17720 – 1492 VIII 2. Königsberg.
Schuldbrief des Hochmeisters für Friedrich Grunrade. - Königsberg Donnerstag nach Petri ad vincula. Siegel. (Adelsgesch./a G 93.)
PrUB1492.08.02 – 1492 VIII 2. Enkhuizen.
Enkhuizen an Danzig: hat erfahren, dass der Danziger Bürger Hennynck Danzig geklagt hat, er habe im vergangenen Winter seinen Roggen, den er in Enkhuizen liegen hatte, nicht ausführen dürfen oder er habe dort seinen Roggen nicht zum Marktpreise verkaufen dürfen. Erklärt darauf, dat niet alliene u voirscreven burgers rog binnen onser voirscreven stede worde upgehouden mer veel mer andere gueder coopluyde rog als van Hamburch, van Amsterdam ende van Leiden etc., ende dat niet uut een quade wille mer overmits die sware duertyt, die gheweest is, diewelke nochtans all tsamen onser te vrede syn, alzo dat zij ghien reden hebben over ons te clagen. Desgelijcx is oeck wair, dat omtrent vastelavont laest geleden, als Hennynck voirscreven u burger begheerde van ons, dat hij sijn rog mochte uuter stede vueren joff dat wij hem gheven woude voir elke last tsestich eynkel gulden. Wairup wij antwoirden ende seiden tot hem, die marct is thans niet hoger dan 54 eynkel gülden ende dairbeneden, nochtans willen wij u gheven voir elke last rog alzo menich eynkel gulden, als enich waerdt in Amsterdam kent, dat se ghelt. Wairmede Hennynck voirscreven niet to vrede was, mer hij woude niet myn hebbe dan 60 eynkel gulden. Wairup wij hem nach antwoirden ende seiden, onse rijckdom ende vroetscip syn thans to rade vergadert, ende alzo gerynge als die raedt gehouden is, zoe sullen wij u terstont antwoert seggen, joff gij die rog seit moghe uutvuere dan joff wij u tgelt dairvoir gheven willen; hierboven is Hennynck voirscreven haestelike uuter stede ghereyst ende heft ons antwoerdt niet wille verwachten, ende hij seide mit een quade mode ende all driegende: „Ic sei myn rog van der stede van Enchuysen wel crijgen“, alzo dat wij dairna syn rog van der stede weghen hebben angevaert om beste wille ende hebben die voircoft ende willen him die duechtlike betalen, alst behoert. Begehrt, die Enkhuizener wegen dieser Sache nicht zu hindern oder zu bedrängen. — 1492 Aug. 2. (APGd. 300 D XIX, 145, Or. m. Siegel / Hansisches UB 11, 609, S. 394)
PrUB, JH I 17721 – 1492 VIII 6. Thorn.
N. N. an Hans X.: die polnische Königswahl. - Thorn ohne Jahr, Montag nach Domnick. Siegel. (VII.)
PrUB1492.08.10 – 1492 VIII 10. Zierikzee.
Zierikzee an Danzig: erwidert auf dessen heute eingelaufcnes Schreiben von Juni 14, wonach Zierikzeer Bürger unter dem Schein von Ausliegern (in schine der uutliggeren) Philipps von Kleve [14]91 um Juni 24 Korn weggenommen und nach Sluis gebracht haben, das den Danziger Bürgern Bernd Pawest, Eggert Langor u. a. gehörte, und die Zierikzeer Bürger Jacob Lauwereyszone und Lauwe, quertermeesters, und ihre Gesellschaft das Korn in Hoien nach Zierikzee geschifft und dort trotz des von den Danzigern mit Zierikzees Erlaubnis über das Korn verhängten Arrests und unter Bedrohung der Danziger als Beute verteilt haben, und auf Danzigs Begehren um Bezahlung des weggenommenen Korns nach dessen Wert zur Zeit der Wegnahme, dass allerdings in den Jahren 1490 und 1491 einige Zierikzeer ohne Erlaubnis und gegen das Verbot der Stadt mit Philipp von Kleve in dessen Krieg gemeinschaftliche Sache gemacht und verschiedene Kaufleute beschädigt haben, auch Korn in geringer Menge im Jahre 1491 nach Zierikzee gekommen und verteilt ist, dairomme dat die scipluyden, die dat koren gebracht hadden, gescil ende opstant makede tsegens sekere vreemde luyden, seggende hem coopluyden uut Oestlant ende meesters van den coerne voirseid, dass Zierikzee aber einen großen Teil der Übeltäter an Leib oder an Gut und durch Verbannung gestraft habe, und dass die Zierikzeer Bürger, die aus Sluis zu Land und Wasser jemand beschädigt haben, durch den Statthalter Herzog Albrecht von Sachsen, der kürzlich in Zierikzee war, aus Zierikzee verbannt und der gerichtlichen Aburteilung Vorbehalten sind. Hofft, dass die geschädigten Danziger sich an dieser Bestrafung der Schuldigen genügen lassen und die Zierikzeer deshalb nicht weiter verfolgen werden. Erklärt, dass den Danzigern kein Korn in Zierikzee mit Erlaubnis oder Hilfe der Stadt weggenommen sei, sondern die Schuldigen, wie gesagt, bestraft worden seien. Ist bereit, damit die Danziger keine Repressalienbriefe erwerben oder die Zierikzeer in Danzig nicht arrestiren, den Danzigern auf alle Klagen gegen Zierikzeer in Zierikzee unverzüglich Recht zu gewähren. Bittet, mit dieser Antwort zufrieden zu sein, sie den Danzigern zu verkündigen, damit sie ihre Klage in Zierikzee anbringen, wofür sie hiermit Geleit erhalten, und die Zierikzeer in Danzig freundlich zu behandeln. — [14]92 Aug. 10. (APGd. 300 D XX 236, Or. m. Siegel / Hansisches UB 11, 614, S. 397)
PrUB, JH I 17722 – 1492 VIII 12. Narva.
Der Vogt zu Narwa an den Meister in Livland: berichtet über den russischen Bau Narwa gegenüber und über den Krieg der Russen mit den Tataren. - Narva Sonntag nach Laurentii. Abschrift. (XVI (LS) 17.)
PrUB, JH I 17723 – 1492 VIII 19. Petrikau.
Bischof (Lucas) von Ermland an N. N.: die polnische Königswahl. - Petrikau dominica infra octav. Assumpt. Mariae. (XXVIII 12/b.)
PrUB, JH I 17724 – 1492 VIII 24. Deutsch-Eylau.
Der Ober-Marschall an Hochmeister: das Verfahren des Bischofs von Riesenburg gegen den Domherrn Paul von Marienwerder und das Benehmen des Bischofs, das zu Uneinigkeit wieder führen kann. - Dt. Eylau an Bartholomaei. Siegel, Papier, verletzt. (LIII 1.)
PrUB, JH I 17725 – 1492 VIII 26. Heilsberg.
Bischof Lukas von Ermland verleiht dem Polen Mathies das Gut Dargels. - Heilsberg. 2 lateinische Abschriften. Deutsche Übersetzung, 18. AbschriftJhdt. (b. Dep. von Auerswald Nr. 97 fol. 27, 28 v., 51.)
PrUB, JH II 4621 - 1492 VIII 26. O. O.
Papst Alexander VI an Bischof von Segovia und Francisco Boria, Kanoniker und Offizial an der Valentin-Kirche zu Tortosa betreffend Rechte und Ausstattung der Kirche Tortosa (Rationi congruit). - 1492 VII kal. sept. Originalpergament, sehr zerknittert und fleckig, unterer Rand stark beschädigt, Bulle ab (Nr. 499, Sch. 15, 1).
PrUB, JH I 17726 – 1492 VIII 27. o.O.
Die von dem neuen Könige Johann Albrecht von Polen für Preußen bewilligten Artikel. - nach s. Rufi. Abschrift. (XXVIII 12/a.)
1492, September
PrUB, JH I 17727 – 1492 IX 4. Wenden.
Meister in Livland an Hochmeister: das Gerücht, daß der Hochmeister habe nach Petrikau ziehen wollen, die Verhandlungen auf dem livländischen Landtage, das Verhältnis zu den Russen und zu Schweden (Sten Sture), auch zu Polen-Litauen und das Schloss zu Narwa. - Wenden Dienstag nach Egidii. Siegel ab. Zettel: Ankunft des Bischofs von Oesel aus Rom mit Nachrichten über den dort befindlichen Bischof von Samland. (XVI (LS) 2.)
PrUB, JH I 17728 – 1492 IX 6. Bartenstein.
Hans Rost quittiert dem Hochmeister über 30 fl., die ihm Kollegiat Dr. Thomas Werneri für den jungen von Kitlitz überwiesen hat. - Bartenstein Donnerstag nach Egidii. Siegel des Dietrich von Sparneck. Clemen Rüttener Ratmann zu Bartenstein. (XLIII 46.)
PrUB1492.09.09 – 1492 IX 9. Kowno.
Der deutsche Kaufmann zu Kowno an Danzig: klagt, dass Kowno dem Kaufmann trotz der Zusagen des verstorbenen Königs den Handel mit Gästen und auf Märkten, sowie den Ankauf von Asche und Holz außer von Bürgern verboten hat. Bedauert, dass Danzig nicht im Frühjahr den Kownoern den Salzhandel verboten hat. Kowno hat auch den Kaufleuten den Besitz von Höfen verboten, so dass der Handel still gelegt ist. Beabsichtigt die Auflösung der Genossenschaft und bittet um Hilfe. — Datum to Kawven den sundach na unser leven frowven errer gebort im jar 92. ()APGd. 300 D VIII 91, Or. m. Siegel (Handelsmarke) / Hansisches UB 11, 618, S. 399-400)
PrUB1492.09.09.a – 1492 IX 9. Kowno.
[Der deutsche Kaufmann zu Kowno an Danzig]: klagt, dass Kowno das Verbot des Gasthandels aufrechterhält und nur den Handel mit den Wilnaern zulassen will. Höfe darf der Kaufmann mieten und eigene Höfe sollen die Abgaben bezahlen, ohne doch freien Handel zu genießen. Hat auch an Königsberg geschrieben und bittet, den Kownoern kein Salz verkaufen zu lassen. Hofft, dass der Großfürst, wenn er kommt, die Entscheidung seines Vaters anerkennt. — [1492] datum den maendach na unser leven frowen ir gebort. (APGd. 300 D VIII 90, Or. m. Siegel, ohne Adresse und Unterschrift / Hansisches UB 11, 619, S. 400-01)
PrUB, JH I 17729 – 1492 IX 23. o.O.
Hans Rost quittiert dem Hochmeister über 30 fl., auf die ihn Dr. Thomas Werneri wegen des jungen Kitlitz angewiesen hat. - Sonntag nach Mauricii. Siegel des Dietrich von Sparneck. Clemen Rüttener Ratmann zu Bartenstein. (Adelsgesch./a S 219.)
PrUB, JH I 17730 – 1492 IX 24. Riga.
Erzbischof Michael von Riga an Hochmeister: Geld, das er nach Rom geschickt hat. Dominicus Holstein. - Riga Montag nach Matthaei. Siegel. (XXVI (LS) 8.)
PrUB1492.09.28 – 1492 IX 28. Abo.
Åbo an Danzig: bekundet die Klage der Åboer Bürger Schiffer Bente Mychgelson und dessen Kumpan (siin medekomppen) Olef, dass sie auf dem vergangenen Dominikmarkt in Danzig von dem Danziger Bürger Michgel Gulden 7 Last Salz, die Last für 18 Mark, gekauft und bezahlt haben. Soe diit ghescheen was, soe ghyngen se int schiipp, soe miisduchte em an den hopen, dat dar gene 7 last mochte wesen, we[n]te de hupe seer klene to was, des se siick tor stunt beklageden jegen eren koeppman Mychgel, des he niich neen seghen kan. Dar he en wedder op antworde, se hedden 7 last soltes entfangen nae siinen besten, dat se siick tofreden geven; welkeer woerde se loveden unde ghyngen dar op to segel unde van Gades wegen wol aver ghekomen. Soe hebben se diit soit ut dem scheppe gemeten myt tonnen nae older waenheyt, unde en gheweghen last soltes to Danske in jwer stat holt in onser stat 16 tonnen, soe is van den solte, se in hebben ghehat, men 5 last af gheworden, 16 tunnen vor de last, unde dar is ock anders gheen loes soit in gewesen, unde se hebben de tonnen gestreken unde niicht ghestot. Soe beklaget siick de vorscreven Bente unde siin komppaen Olef, dat se an den solte müssen 2 last soltes. Ofte de vorgescreven Miichgel wolde segen, de schiipper mochte wol schaden hebben ghehat van onderstalliich wegen edder van baven edder qwade hande, de et em entfremdet hedden, dat et soe niicht scheen is. Deshalb haben der Schiffer und seine Schiffskinder beschworen, . Ferner hat der Schiffer durch die Äboer Bürger Peter Siivesson, Jacopp Beerkopp, Olef Moeiison und Hans Nyelson, de doe mut em op weren, beschwören lassen, dat et soit heft genen schaden hat, dar siick mochte af vormynderen. Ferner haben die Träger in Åbo bei ihrem Amtseid bezeugt, dass sie nur 5 Last Salz, 16 Tonnen auf die Last, aus dem Schiffe gemessen haben. Bittet, die Sache zu untersuchen und die in dieser Sache bevollmächtigten Åboer Bürger Nyels Anderson zu fördern, op dat he moge wedder int lant komen. — [14]92 (in dem twennesten jaer) op. s. Miichgeel avent. (APGd. 300 D XI 208, Or. m. Siegel / Hansisches UB 11, 620, S. 401)
1492, Oktober
PrUB, JH II 3661 - 1492 X 10. Königsberg.
Zeugenaussage des Krakauer Baccalaureus Mich. Bladach und des Christof Sauszberg über die von dem Gregor Sonderlich Pfarrer zu Strassburg während des Gottesdienstes ausgestoßenen Schmähungen gegen den samländischen Domdechanten Bartholomaeus. Johann Vikar zu Strassburg. Zeugen: die Priester Peter Thile und Simon Helt. - Königsberg 10. Oktober 1492. Originalpergament. Notariatsinstrument. (XLIX 11)
PrUB, JH I 17731 – 1492 X 12. o.O.
Der Landkomtur der Ballei an der Etsch an Hochmeister: Geldzahlungen für den Prokurator zu Rom. Unterkompan des Hochmeisters Egk von Reischach. Der Bischof von Samland. - Freitag nach Dionysius. Siegel ab. (101, 31.)
PrUB, JH I 17732 – 1492 X 12. Moschy.
Alexander Großfürst von Litauen etc. an Hochmeister: Dank für den Glückwunsch zum Regierungsantritt; bestimmt Termin für den Empfang einer Botschaft des Hochmeisters. - Moschy feria 6. ante s. Hedvigis. Siegel. (XVI 40.)
PrUB, JH I 17733 – 1492 X 15. Ruyen.
Meister in Livland an Hochmeister: der nahe Tod des Bischofs von Reval päpstl. Legaten und die Nachfolge des Nicolaus Kreuter im Interesse des Ordens. - Ruyen Montag nach Calixti. Siegel. (L (LS) 23.)
PrUB, JH I 17734 – 1492 X 22. Wien.
Conrad von Stauchwitz Landkomtur der Ballei Österreich an Niclas Creuder Kanzler des Hochmeisters: Sendung einer Agende, die Versetzung des Hans von Stauchwitz (Conrad's Bruder) von Labiau und Überschickung von Wein für den Hochmeister und den Großkomtur. - Wien Montag nach Galli. Siegel. (105, 59.)
PrUB, JH I 17735 – 1492 X 31. Königsberg.
Hochmeister an Meister in Livland: die Beförderung des Nicolaus Creuder zum Bischof von Reval. - Königsberg in vigilia omn. Sanctorum. Konzept. (L (LS) 30.)
PrUB, JH I 17736 – 1492 X 31. Wenden.
Meister in Livland an Hochmeister: Tod des Bischofs Simon von Reval und die Erwirkung päpstlicher Bullen wegen der Zugehörigkeit des Bistums zum Orden, auch Beförderung des Nicolaus Creuder zu jenem Bistume und Botschaft an den Großfürst von Litauen. - Wenden Abend Aller Gottes Heiligen Tage. Siegel. (L (LS) 36.)
1492, November
PrUB, JH I 17737 – 1492 XI 2. o.O.
Instruktion für den Komtur von Memel und Hauskomtur zu Ragnit an den Großfürsten Alexander von Litauen, auch an den Hauptmann von Samaiten. Dorf Cathiguten (d. i. Koadjuthen). - Freitag nach Omn. sanctorum. Konzept. (XVI 62.)
PrUB, JH I 17738 – 1492 XI 5. Weimar.
Kurfürst Friedrich und Herzog Johann von Sachsen an Hochmeister: die von Bartholomaeus von Feyltzsch herrührenden Forderungen des Hans von Feyltzsch an den Orden. - Weimar Montag nach Omnium sanctorum. Siegel ab. (Adelsgesch./a F 116.)
PrUB, JH I 17739 – 1492 XI 12. Brathean.
Adam Wylkanowsky Hauptmann in Brathean an Hochmeister in Sachen einer armen Witwe Ursula von Pizyczowa. - Brathean feria 2. p. Martini. Siegel ab. (O.S.)
PrUB, JH I 17740 – 1492 XI 15. Wenden.
Meister in Livland an Hochmeister: Briefe des Römischen Königs, Gesandtschaft an den Großfürsten von Litauen, den Ordensprokurator und Bestätigung der Ordensprivilegien pp und die Bischofswahl in Reval. - Wenden Donnerstag nach Martini. Siegel ab. (XVI 69.)
PrUB, JH II 3662 - 1492 XI 18. o. O.
Jordan von Berchenrod Pfleger zu Rastenburg erneut dem Müller Matzke die vormals von dem Pfleger Georg Truchsess (1487/88) erteilte Verschreibung über die Mühle zu Queden nebst Fischerei. Zeugen: Francisais von Herszell Kellermeister zu Rastenburg, Pacholcke Landrichter im Gebiet Lotzen und Jocusch Kynast Kompan des Bürgermeisters zu Rastenburg. - 1492 Abend Elisabeth. Originalpergament. Siegel ab. (XXVII 150)
PrUB, JH II 3663 - 1492 XI 20. Fischhausen.
Bischof Johann von Samland erneuert dem Jacob Clingenbergk die Handfeste über den Krug Bergau mit 2 Hufe und 9 Morgen bei dem Schlosse Powunden. - Fischhausen 1492 Dienstag nach Elisabeth. Originalpergament. Siegel. Durchkorrigiert am 30. September 1528 für Hans May. (XXVIII 57)
PrUB, JH I 17741 – 1492 XI 21. Königsberg.
Einigung des Hochmeisters mit Matz Promnitz wegen der Forderungen seiner Brüder Hans und Caspar. - Königsberg an Praesentatio Mariae. Kerbzettel. Dabei 1 Abschrift. (Adelsgesch./a P 17.)
PrUB1492.11.23 – 1492 XI 23. Darszuniszki.
Großfürst Alexander von Litauen an Danzig: die Bürger von Kowno haben geklagt, dass sie vor einigen Jahren samt anderen aus dem Fürstentum Litauen viel Geld in Danzig ohne Wissen und Willen seines verstorbenen Vaters haben auslegen müssen zur Verbesserung der Kuckernesz, dy doch noch hewtiges tagis nicht ist tzugemacht, wie das auch seine Untertanen seinem Vater in Gegenwart der Danziger Gesandten geklagt haben, ir doch dorbey nichtesnicht thut, so ir doch des hoemeysters hantschrifft unde ingesigel bey ewch habet leggen. Begehrt, dass Danzig in Anbetracht der großen Schädigung des gemeinen Kaufmanns den Hochmeister, dem ir das gelt habet gegeben, also wir underrichtet syn, ermahnt, of das eyn sulches muchte tzugemacht werden. Wenn das nicht geschieht, muss er Mittel erwägen, um seinen Untertanen wieder zu ihrem, gegen seines Vaters und ihren Willen ausgelegten Gelde zu verhelfen. — 1492 am tage s. Clementis. (APGd. 300 D VIII 92, Or. m. Siegel / Hansisches UB 11, 624, S. 402)
PrUB, JH I 17742 – 1492 XI 26. Wenden.
Meister in Livland an Hochmeister: die Bischofswahl in Reval, wo vom Kapitel jetzt Nicolaus Rodendorp erwählt ist, und die Wahrung der Ordenshoheit dabei. - Wenden Montag nach Katharina. Siegel. (L (LS) 35.)
PrUB1492.11.28 – 1492 XI 28. Zierikzee.
Zierikzee an Danzig: erwidert auf dessen Antwortschreiben von Okt. 20 auf [PrUB1492.08.10], wonach besonders Bernd Bawest damit nicht zufrieden ist, weil ihm in dieser Sache Recht verweigert sei, und worin Danzig Entschädigung für seine Bürger verlangt, weil das Korn in Zierikzee als Beute verteilt ist, daß Zierikzee das Korn nicht von Stadt wegen in Besitz genommen noch Recht verweigert hat. Erinnert an sein Angebot, die Klage gerichtlich zu entscheiden, und an die Geleitszusage, die es hiermit erneuert. Erklärt Repressalien gegen die Zierikzeer in Danzig für unrechtmäßig und meint bezüglich der Rechtsverweigerung, dat moeste geboren overmits die jegenwordige tijt van divisie ende twij doe bynnen Zeelant wesende, ende Sonderlinge overmits dat hij rechts versocht hebbende dat niet en achtervolchde ten eynde, soe dat behoerde. Erklärt, daß noch nicht bewiesen sei, daß das 1491 in Zierikzee als Beute verteilte Korn dem Bawest oder anderen Danziger Bürgern gehörte, und daß, auch wenn dies erwiesen ist, die Stadt Zierikzee als solche zur Rückgabe nicht verpflichtet sei. Bittet in Anbetracht dieser Erbietungen, die Zierikzeer in Danzig ungehindert verkehren zu lassen. — [14]92 Nov. 28. (APGd. 300 D XX 266, Or. m. Siegel / Hansisches UB 11, 626, S. 402-03)
1492, Dezember
PrUB, JH I 17743 – 1492 XII 2. Nitow.
Wolter von Plettenberg Landmarschall in Livland an Hochmeister: Sendung eines Hengstes, Litauen und Rußland, Bischofswahl in Reval (Nicolaus Rodendorp und der Kaplan (Nicol. Creuder) des Hochmeisters). - In Livland tor Nitow Sonntag vor Barbara. Siegel ab. (L (LS) 34.)
PrUB1492.12.05 – 1492 XII 5. Königsberg.
Königsberg an Danzig: die westpreußischen Stände haben an den Hochmeister und Königsberg wegen des deutschen Kaufmanns in Litauen, der yn seynen gerechtikeitenn, privilegien unnde alder hanthabinge unde gwonheiten von herezogk Wittolds geczeitenn bas her gehalden itezundes worden vorkorczet, underdruckt unde also nicht gehalden wird, sunder in meynunge en gentzlichen zcu vortreiben, geschrieben und haben Königsberg gebeten, die Sache mit dem Hochmeister zu besprechen und an den Großfürsten [von Litauen] zu schreiben, ensolchs abegetan unnde gwandelt mochte werden. Erwidert, dass der Hochmeister den Komtur zu Memel am 10. Nov. zum Großfürsten nach Litauen abgefertigt und Königsberg den Hochmeister gebeten hat, dem Komtur eine schriftliche Anweisung (eyn schriftlich gdechnisze unde bfell) wegen des deutschen Kaufmanns, um die Sache dem Großfürsten mündlich vorzutragen, mitzugeben und den Großfürsten in seinem unde unser aller Namen zu bitten, den deutschen Kaufmann in seinen Schutz zu nehmen und ihn die von Alters gebrauchten Rechte genießen zu lassen. Wird unverzüglich mitteilen, welche Antwort der Komtur von dem Großfürsten an den Hochmeister zurückbringen wird. — [14]92 mitwochenn neest noch Barbare virg. (APGd. 300 D LXVII 182, Or. m. Siegel / Hansisches UB 11, 628, S. 403-04)
PrUB, JH I 17744 – 1492 XII 7. Königsberg.
Baltczar Bernfelde quittiert dem Hochmeister über alle von Caspar Lossow und Hans Lossow von Friedland herrührenden Forderungen. Siegel weiland des Friedrich Bernfelde. - Königsberg in vigilia concept. Mariae. (Adelsgesch./a B 136.)
PrUB, JH I 17745 – 1492 XII 10. Königsberg.
Großkomtur Stefan von Streitberg an Bischof Heinrich von Bamberg: sendet 2 Falken. - Königsberg Montag nach conceptio Mariae. Siegel ab. (LXXII/a 37.)
PrUB, JH II 3664 - 1492 XII 13. Heilsberg.
Bischof Lucas von Ermland erneuert für Ertmann und Matthias Jodeke die Merschreibung über 7 kölmische Freihufen im Felde Kyrsynen, heute Woidriten (jetzt Odritten bei Alienstein). - Heilsberg 1492, 13. die m. decembr. Originalpergament. Siegel ab. (XXV 86)
PrUB1492.12.13 – 1492 XII 13. Danzig.
Danzig an König [Karl von Frankreich]: bekundet die Klage des Danziger Ratmannes Georg Manth und des Johann Scutte und anderer Danziger Kaufleute, dass sie im letzivergangenen Winter auf ihre Kosten eine Karavelle (quandam navim caravellam) in Danzig bauen ließen, sie mit ihrem Gut und Getreide befrachteten, im August mit großen Kosten ausrüsteten und als Schiffer den Danziger Bürger Joh. Hanekow darauf einsetzten, welches Schiff in der See von Kriegs- und Schiffleuten des Königs feindlich angegriffen, unter Misshandlung und Verwundung der Schiffsmannschaft samt der Ladung trotz der von dem Schiffer vorgezeigten Zertifikate Danzigs geraubt und in die Baie (in serenissime majestatis vestre portum et civitatem Bäiiam) gebracht wurde, wo es sich noch jetzt befindet. Erklärt die Wegnahme angesichts des zwischen dem König und der ganzen deutschen Hanse bestehenden Bündnisses und ewigen Friedens für unrechtmäßig und unerträglich, da Danzig ein Mitglied der deutschen Hanse ist. Bittet mit Rücksicht auf den ewigen Frieden und darauf, dass das Schiff in Danzig erbaut und befrachtet ist, zu bewirken, daß Schiff und Ladung zurückgegeben werden samt Schadenersatz, und dafür zu sorgen, dass seine Untertanen sich der Belästigung und Schädigung der Danziger enthalten. — [14]92 Dez. 13. (APGd. 300 D LXXVII 130, Entwurf / Hansisches UB 11, 629, S. 404)
PrUB1492.12.18 – 1492 XII 18. Danzig.
Königsberg an Danzig: teilt unter Hinweis auf [PrUB1492.12.05] mit, dass der Großfürst von Litauen durch den Bischof von Wilna awsgeprachenn solcheyn antwerth uff zemliche vorkorczunge des kowffmans vonn sich habt gegeben, der Dewtsche kowffman zcu Cawenn noch allen seynen gerechtikeiten unde alden guttenn gwonheiten vorbas seynen handell unnd kowffenschafft ubenn sali unnde magk, byszolannge beyde hirschafftenn zcukonnfftig eyn zcusampnekomen eyner tagefarth, welche durch mergliche botschafft des herenn groszfursten an unserenn gnedigen herenn hoemeister in kortcz fertigennde uff eyne bqweme czeit unnde gelegenne stete, denn unde ander gbrechnn vorzcunemende, zcu handlenn unnde inns beste zcu wenden, sall vorrameth werden unnde gelegt. Wird berichten, was es weiter erfahren wird; bittet, das Schreiben den anderen Ständen, wo es nötig, mitzuteilen. — [14]92 am dinstage neest noch Lucie virg. (APGd. 300 D LXVII 184, Entwurf / Hansisches UB 11, 630, S. 404)
PrUB1492.12.19 – 1492 XII 19. Wilna.
Wilna an Danzig: der Wilnaer Bürger Ywasko Wiipolst hat berichtet, dass er seinem verstorbenen Schwager Andee eine Summe Geldes zum Einkauf von Gewand und anderen Waren in Danzig gegeben hatte und dass diesem in der Herberge bei Lubert Beetman 140 ungar. gld., 2 Nobel und 25 m. sol., gestohlen sind, wie dem Wirt und anderen Leuten in Danzig bekannt ist. Bittet, dem Ywasko behilflich zu sein, wenne her ist undirricht worden, wer em das gelt hot genomen. — 1492 methwoch vor Thome ap. (APGd. 300 D VIII 93, Or. mit Siegel / Hansisches UB 11, 631, S. 404-05)
PrUB, JH I 17746 – 1492 XII 28. Braunsberg.
Mandat des Bischofs Lucas von Ermland: die Residenz der Vikare. Siegel ab. - Braunsberg in die ss. Innocentum 1493. (LXVI 71/a.)
PrUB, JH II 3665 - 1492 XII 29. Königsberg.
Hochmeister Hans von Tieffen verschreibt dem Lucas von Leiden die seinen Vorbesitzern annis 1337 und 1408 verliehenen 5 1/2 Haken im Felde Laiden im KA. Waldau (Legden?) zu einem Dienste. Zeugen: Stefan von Streitberg Großkomtur, Erasmus Reitzenstein Ober-Marschall, Melchior Kechler von Schwandorf Ober-Spittler und Komtur zu Brandenburg, Hier. Gebesattel Ober-Trappier und Komtur zu Balga, Michel von Swoben Hauskomtur zu Königsberg, Niel. Crewder Kaplan und Domherr zu Königsberg, die Kompane Jordan von Bergkrodt und Eck von Reischach und die Schreiber Liborius und Johannes. - Königsberg 1492 am Donnerstag Thomae Cant. Originalpergament. Siegel verletzt. Erneut am 29. September 1528 für Hans Carioth. (XXXIV 119)
PrUB, JH I 17747 – 1492 XII 31. Königsberg.
Schuldbrief des Hochmeisters gegen Michel Paemsdorff über 550 Mark. Kerbzettel mit Siegel. - Königsberg, an Sylvestri 1493. (LXXV 127.)
PrUB, JH I 17748 – 1492 XII 31. Königsberg.
Schuldbrief des Hochmeisters gegen Alexander Thempritz Bürger zu Breslau wegen der Forderung des Hans Silberer des Älteren. - Königsberg an Sylvestri 1493. Siegel ab. (LXXV 123.)
PrUB, JH I 17749 – 1492 XII 31. Königsberg.
Bernhardt Czyrnhauss zu Leupersdorf quittiert vorläufig dem Hochmeister über Abfindung wegen der Forderungen seines Vorfahren Creppelh. - Königsberg an Sylvestri 1493. Siegel. (Adelsgesch./a Z 104.)