PrUB, JS 400

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)




1403 Oktober 4. Marienburg.
{Regest}
Hochmeister [Konrad von Jungingen] an Herzog von [Pommern-]Stolp: hat den vorgeschlagenen Verhandlungstag der Räte zu Bütow und Crossenow genehmigt und will bei den gegenseitigen Klagen über Beschädigungen ihrer Territorien (u.a. die Neumark betreffend) zu einem Ausgleich kommen.

{Überlieferung}
B = OF 3, p. 141-42 [olim Registrant des Hochmeisters Konrad von Jungingen 1b, fol. 67].

{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 6, 1861, ND Osnabrück 1965, S. 169-70.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Gleichzeitige Abschrift, Papier.


Dem herczogen von der Stolpe.

Irluchter forste und herre.
Euwern briff uns geantwert in der gebunge deses brifs haben wir wol vornomen. Und als ir schribt von des tages wegen von unser beyder rethe czuhalden, also das unser rath sie czu Buthow vom nesten suntage obir acht tage und des Montags donoch czu frue mittage sie uff der grenitcze czu Crossenow, do hen euwer rath ouch komen sal etc., das behaget uns also wol, und wellen unsern rath uff die selbe cziet czu dem tage senden.
Vortme, als ir schribet uff die clage unsers voythes der Nuwen Mark, die her kegen euch hat von unser luthe wegen under im gesessen, als umb dye schaden, die sie von euwern entpfangen haben, unde nemet dor in von des ordens heere, das vor Falkenburg was, do euwerm lande und luthen von den unsern grosse schaden geschogen als ir schribt etc. Herre, von der clage unsers voythes haben wir euch vorgeschriben, unser voyth tet uns czu wissen von den schaden, die die unsern entpfangen hatten von euwern luthen, und wie her euch das selbe ouch geclaget und vorgeleget hette, doroff euwer antwert was, als her uns undirrichte, ir wolt unsern luthen beholfen sien, das in ir schade czu genuge offgerichtet wurde. Die antwert unser foyth ufnam, und wir sedir der cziet euch umb das selbe geschriben und gebethen han, das doch noch nicht geschen ist, wend den unsern ire schaden wedirkart sient und cleyne hulfe an euch befunden haben.
Dor obir gedenket ir der reysen von Falkenburg, wie do euwer landt und luthe geschindet und beroubet sient und frauwen an iren eren gekrenket sient etc. Herre, die reyse die vor Falkenburg geschach, tet unser orden ouf die cziet, durch gots, durch eren und gerechtikeit wille, und umb die losunge des irluchten fursten herczogen von Gelren, seliges gedechtnis, als euch wol czugedenken steet, und mochte nicht myner doczu gethun, alleyne hers doch liber gelassen hette, und sient das is bie unsers vorfaren gecziten gescheen ist, so mogen wir euch nicht usserlich geschriben, wie alle ding czugegangen sient. Sunder also vil schriben wir euch, das uns noch unsere gebittiger nicht czugedenken steet, das ymande czu der cziet von unserm orden icht gelobet sie, das im do nicht gehalden were.
Und nu ir ein sulches beruret und meynet, das unser voyth so gros an euch gebrochen habe, so wellen wir durch grosses gelimpes wille eynen tag gerne mit euch ofnemen, do czu wir die unsern volmechticlich, als wir selber do weren, senden wellen, und ouch unsern voyth of den selben tag wellen gestellen. Und wellen sien do mechtig sien czu nehmen und czu geben von syner wegen, was man derkennet, das moeglich und recht ist, uf das ir nicht sprechen moeget, wir welden euch vorgeen glichs adir rechtes. Und was euwer wille hie bie ist, das mogt ir uns ein antwert schriben.
Vortme, als ir schribet von den czweyn gefangenen knechten, wie Burghards knecht von Guntersberg durch untat wille eyn flyer euwer lande worden sie etc. und Hennyng von Wedeln sie euwer man, hatt euwer foyth an syme knechte obirfaren, her sal glich thun etc. Herre, uff desse cziet wissen wir euch von der knechte wegen nicht czu entwerten, wend die nicht bie uns sient, die uns vormols do von berichtet haben. Sunder euwer antwert wellen wir in schriben, das sie sich do noch wissen czu richten.
Gegeben czu Marienburg am Sontage Francisci im XIIIIC und dritten iare.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js400.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 400 (1403 Oktober 4. Marienburg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Jürgen Sarnowsky, 18.7.2001 [Regest]; Sebastian Kubon, 28.6.2003 [Quelle]) – Datum überprüft (Jürgen Sarnowsky, 18.7.2001) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Sebastian Kubon, 28.6.2003) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()   
 
Datum der Erstanlage: Donnerstag, 27. September 2001 — Letzte Änderung: 6. Juli 2003 von Jürgen Sarnowsky

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