PrUB, JS 351

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


1398 Januar 28. Marienburg.
{Regest}
Hochmeister [Konrad von Jungingen] an die litauischen Fürsten Switrigal und Fedirsko: bedauert, daß sie ihre väterlichen Erblande verloren haben, und akzeptiert ihre Versicherung, dem Christentum aufgeschlossen gegenüberstehen, das hoffentlich weiter in ihren Länder weitere Verbreitung finden wird; kann zu diesem Zeitpunkt keine Boten durch Polen nach Ungarn schicken, jedoch befinden sich beim ungarischen König [Sigismund] zur Zeit Boten, denen sie Nachricht zukommen lassen können, damit der Hochmeister ihnen eine Antwort geben kann.

{Überlieferung}
B = OF 2c, p. 149 [olim Registrant des Hochmeisters Konrad von Jungingen, Nro. II, fol. 71r].

{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 6, 1861, ND Osnabrück 1965, S. 61-62.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Gleichzeitige Abschrift, Papier.


Irluchte fursten und herren.
Ewern brief uns gesant haben wir wol vornomen und danken ewer gonst und fruntschaft, dy ir czu uns traget, und ewer wolfar uns ouch lib ist. Und als ir clagt uns wy ir vortrebyn siet von ewerm veterlichen erbe etc.: Das ist uns leyd und begerten wol, das ir und alle dy, die sich czu den landen als Littowen und Russen erblich czihn, das dy alle eyne gute selige meynunge hetten czu dem cristenthum. So getruwete wir wol, das beyde, ir und wir, deste bas stunden, und der heilige cristen gloybe mochte deste vordirlich wachsen in den egeschriben landen.
Ouch als ewir irluchtikeit schribet, das wir geruchten czu senden unsir boten czu euch kegen ungern etc.: Lieben herren, das ist uns itzunt czu swer, wen die unsern nicht mogen fry czihn durch das riech czu Polan. Ouch so haben wir itzunt unsere {S. 62} boten by unserm gnedigen herren dem konge czu Ungern, mit den ir wol reden mogt ewer meynunge als verre is euch gefellet. Und was uns von ewir wegen dy sagen werden, doruff wir gerne gedenken wellen, was uns moglich und fuglich ist czu thun. Und ist, das ir dy nicht gehaben mogt, so lasset uns sundirlichen vorsten ewir meynunge mit ewerm boten und in welcher wyse ir dy landt meynet czu vordern, doruff moge wir deste bas gedenken, was euch und uns mag nutczlich syn.
Gegeben czu Marienburg am Montag vor Purificationis Marie XCVIII.



Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js351.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 351 (1398 Januar 28. Marienburg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Jürgen Sarnowsky, 2.10.2001 [Regest]; Claudia Heinemann, 15.5.2002 [Quelle]) – Datum überprüft (Jürgen Sarnowsky, 2.10.2001) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Jürgen Sarnowsky, 5.6.2002) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
 
 
Datum der Erstanlage: Freitag, 28. September 1999 – Letzte Änderung: 5. Juni 2002 von Jürgen Sarnowsky

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