PrUB, JS 341

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


1398 Juni 21. Tuchel.
{Regest}
Hochmeister [Konrad von Jungingen] an den Frankfurter Bürger Paul Quentin: nimmt das Angebot zum Ausgleich des ohne Schuld des Ordens ausgebrochenen Streites mit dem Herzog von [Pommern-]Stettin an; soll, wie angeregt, deshalb zu ihm kommen. Für einen Ausgleich sollen keine Kosten und Mühen gescheut werden.

{Überlieferung}
B = OF 2c, p. 169 [olim Registrant des Hochmeisters Konrad von Jungingen, Nro. II, fol. 83r].

{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 6, 1861, ND Osnabrück 1965, S. 71-72.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Gleichzeitige Abschrift, Papier.


Paul libir frund. Als wir in dynem brife, uns geantwert in der gebunge desis brifes, vornomen haben, wy das du von dynes selbis wegen dich meynest czu arbeiten und hoffest dy sache czwischen uns und dem herren herczogen von Stetin neher czu eyme ende czu brengen, den sy y gewest ist, also das is von beiden seyten gotlich und erlich syn sulle. Libir Paul, wer is sache, das du icht gutts, das sich czu eyntracht, fruntschaft und gutir berichtunge czihen mochte czwischen dem herren herczogen und uns und unserm orden dirkentest, reden und geschicken mochtest, und das her unser gnediger herre syn welde und der ungnaden vorgessen welde, dy her vaste lange unvorschulter dinge uf uns und unsern orden getragen hat, dorinne wir und dy unsern unmeslich sere beschediget sint, das zege wir gerne und welden is von dir gros nemen {S. 72} czu danke. Und dorumb, ab du in eigener personen, als du uns vorschriben hast, umb der selben sache wille czu uns wellest komen, das ist unser wille wol und sehen is gerne. Und wir hoffen, is sulle an uns keyne schelunge gefunden werden, sunder wir syn noch hutes tages bereit czu thuen unserm herren herczogen und wedir von im czu nemen allis, das do billich und moglich ist, und besunder in allen sachen, dy du uns vorschriben hast.
Ouch libir frunt, du gedenken magest, als wir gleuben, das unser rat sampt mit des herren herczogen rat, als sy leczt bey enandir waren, geringe sache undir enandir handelten, und ouch czu male nichts entrichten. Unsir gutdunken were wol, solde man koste und müe in der sachen tragen, das mans alzo vorneme, das is nuczlich und bestatt were. Und was wir mogelichs dorczu thuen solden, das welle wir gerne thuen noch all unserm vormogen.
Datum am Fritag vor Johannis Baptiste czu Tuchel im acht und nunzigisten jare.



Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js341.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 341 (1398 Juni 21. Tuchel.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Jürgen Sarnowsky, 2.10.2001 [Regest]; Claudia Heinemann, 21.5.2002 [Quelle]) – Datum überprüft (Jürgen Sarnowsky, 2.10.2001) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Jürgen Sarnowsky, 5.6.2002) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
 
 
Datum der Erstanlage: Freitag, 28. September 1999 – Letzte Änderung: 5. Juni 2002 von Jürgen Sarnowsky

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