PrUB, JS 335

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


1398 Dezember 4. Marienburg.
{Regest}
Hochmeister [Konrad von Jungingen] an Königin [Margarethe] von Dänemark: wird auf Bitten der preußischen Hansestädte von Preußen aus zur Befriedung der See beitragen und den dänischen Untertanen in Preußen und Livland Schutz gewähren; bittet um Unterstützung für den Orden.

{Überlieferung}
B = OF 2c, p. 190-91 [olim Registrant des Hochmeisters Konrad von Jungingen, Nro. II, fol. 94av-94br].

{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 6, 1861, ND Osnabrück 1965, S. 79-80.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Gleichzeitige Abschrift, Papier.


Eynfeldige befelunge und willigen dinst czu allir behegelichkeit bevor.
Allirdurchluchste forstynne grosmechtige gnedige frauwe, euwir grosmecht[ikeit] brieff und underrichtunge euwirs bothen habin wir lieplich entpfangen und wol vornomen, in deme ir gnedige frauwe, als euwir durchluchtikeit schribet, begert czu wissen, wenne, mit wy vyln und mit welchen geczoyen und werken uff desin czukomfftigen zomer wir uff die zee sie czu befreden meyne czu senden.
Grosmechtige gnedige frauwe, als unser und ander stete letczt von euwir durchluchtikeit schieden, das sie die sache an ire eldesten brengen sulden, das habin die unsern die sache an uns gebracht, alzo, das wir mit den unsern czu rate worten syn. Und dunket uns das nuczte und bequemste sien, durch grosser sichirheit und meiste bewarunge wille und ouch durch der bequemsten eyntracht wille, das sie wellen mit den andern steten in die zee legen by sich. Und hoffen, gnedigste frauwe, wenne sie in die zee komen, das sie euwir durchluchtikeit und den euwern und dem gemeynen koufmanne wol czu dinste sullen werden.
Ouch grosmechtige gnedige frauwe, als euwir durchluchtikeit begert, das wir euwir luthe wellen fordern in unseren landen mit rate und mit tate, wo sie des von uns und den unsern bedorfen, gnedige frauwe, was wir euwir d[urchluchtikeit ...]a) rathen und czu liebe gethun mogen, das wellen [wir ...]a) gerne thun, wo wir mogen, und wellen den unsern [...]a) in allen unsern stranden czu Pruessen und czu Lieflande [bevelen, das ...]a) sie den euwern, wo sie ir bedorfen, an allen enden forderlich [sind ...]a).
Vortme gnedige frauwe begert euwir durchluchtikeit, das wo nicht we [...]a), ap imand czwisschen euwir grosmechtikeit und uns welde reden, das sich czu unmuth und czu unfruntschaft czoge, gnedige frauwe, wir czwifeln nicht an euwir grosmechtikeit gnade und bitten, das euwir durchluchtikeit ouch nicht welle gloyben, ap imand redte, das sich czwisschen euwir durchluchtikeit und uns czu unfruntschafft czoge. Wandt wir euwir grosmecht. wellen habin vor unser gnedige frauwe und wellen ouch allcziet gerne thun, wo wir euwir durchluchtikeit und den euwern wissen liebe an czu thun und czu willen. Und befelen uns gnedige frauwe und unsern orden czu euwern grosmechtigen gnedigen beschirm, und gebytet czu uns alz czu euwerm besundern.
Gegeben czu Marienburg am Sante Barbare tag der heiligen Juncfrauwen anno XCVIII.



{Textkritische Anmerkungen}

a) Lücke durch Beschädigung.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js335.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 335 (1398 Dezember 4. Marienburg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Jürgen Sarnowsky, 27.9.2001 [Regest]; Sebastian Kubon, 1.11.2002 [Quelle]) – Datum überprüft (Jürgen Sarnowsky, 27.9.2001) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Sebastian Kubon, 1.11.2002) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
 
 
Datum der Erstanlage: Donnerstag, 27. September 1999 – Letzte Änderung: 4. November 2002 von Jürgen Sarnowsky

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