PrUB, JS 268

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


1403 März 4. Marienburg.
{Regest}
Hochmeister Konrad von Jungingen an mehrere Edelherren der Mark Brandenburg (von Wedel, von Dewis, von Borke, von Manteufel, u.a.): Sie haben sich zur Sicherheit der Heerstraßen verbündet, doch klagt der Vogt der Neumark über Raubüberfälle, die einige der genannten Edelleuten an seinen Untertanen verübt haben; bittet um Abhilfe.

{Überlieferung}
B = OF 3, p. 118-119 [olim Registrant des Hochmeisters Konrad von Jungingen, Nro. 1b, fol. 55-56].

{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 6, 1861, ND Osnabrück 1965, S. 151-52.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Gleichzeitige Abschrift, Papier.


Den Wedelischen, den von Dewys, die do wonen czum Dobor, den Borken, den Mantufeln, den von der Oeste, den Troyen, den Louchsteten und alle den selbin geslechten, die sich czu sampne vorbunden haben.

Bruder Conradt von Jungingen homeister dutsches ordens etc.
Allen dessen nochgeschriben geslechten, von Wedeln, von Debys, die do wonen czum Dober, von Borken, den Mantufeln, den von der Oeste, den Troyen, den Lochsteten, und alle den selbin geslechten, die sich czusampne vorbunden haben, entpite wir unsern fruntlichin grus etc. Edeln liben frunde, wie wol ir euwern herren und ouch selbir undernander eyde getan und gesworen habt, nymandes off freyer strasse und ouch sust czu beschedigen, is were denne, das man euch vorgynge eines rechten. Doch so clage wir euwer aller fruntschaft, das unser voyth der Nuwen Marcken, uns clagende hat geschriben, wie das her Jorge von Wedeln czu Ochtenhaben wohnhaftig, Joynke von Stegelicz wonhaftig czum Sasken, und Herman Lochstete wonhaftig czu Woldenberg und etliche andere ir mithelfer, die ir wol dirfaren werdet, arme luthe in der Nuwen Marke off freyer strassen, widder den eyth, den sie sampt mit euch gesworen haben, geschyndet und gerowbet haben, und haben das genomene getreben off ire slosse, do sie wonen.
Hirumb liben frunde, wendt wir mit in und euwern iczlichen anders nicht gewost haben noch wissen, denne libe und fruntschaft, so bitten wir euch allen, und iczlichen besundern und ernstlichen dirmanen, das ir die vorgeschriben und ouch ire mitbehelffere durch gotes und des gesworen eydes und ouch der gerechtikeit willen dorczu haldet, mit hertlicher underweysunge, das sie den armen luthen das genomen gut alsampt widder geben czu genuge ader antwerten is unserm voythe der Nuwen Marke, der is in vordan wol sal schicken. Weres, das sie sich an euwer underweysunge nicht wurden keren, das wir nicht hoffen, und welden semlich gut in unsern landen gerowbet, mit unrechte vorhalden, so mussen wir und wellen gedencken, das wir so vil dorczu thun, das sie befynden sullen, das uns leyt ist sulche gewalt und unrecht, das sie armen luthen in unsern landen haben czugeczogen. Ouch in deme, das wir doczu thun mussen, geschit in dem czoge der unsern euch ader ymandes anders eyngerley schaden, das uns doch leit were, so wisset das es geschit durch der obengeschriben sachen wille und anders in keyner weise, und bitten von euwern iczlichin besundern des eyne antwert bey dessem beweyser uns czu schriben.
Gegeben off unserm huse Marienburg am Sontag Invocavit im XIIIIC und drytten jar.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js268.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 268 (1403 März 4. Marienburg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Jürgen Sarnowsky, 18.7.2001 [Regest]; Sebastian Kubon, 15.5.2003 [Quelle]) – Datum überprüft (Jürgen Sarnowsky, 18.7.2001) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Sebastian Kubon, 15.5.2003) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
 
 
Datum der Erstanlage: Dienstag, 18. Juli 2001 — Letzte Änderung: 21. Mai 2003 von Jürgen Sarnowsky

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