PrUB, JS 265

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


1403 April 10. Marienburg.
{Regest}
Hochmeister [Konrad von Jungingen] an die Prälaten und Greetmanne der Lande Ostergo und Westergo in Friesland: beantwortet die Bitte um erneute Freigabe des Handelsverkehrs mit den Städten Preußens mit der Bitte um Ausgleich der entstandenen Schäden.

{Überlieferung}
B = OF 3, p. 127-28 [olim Registrant des Hochmeisters Konrad von Jungingen, Nro. 1b, fol. 60].

{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 6, 1861, ND Osnabrück 1965, S. 154-55.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Gleichzeitige Abschrift, Papier.


Den prelaten und gretmannes etc. von Ostergo und Westergo.

Erwirdige herren und besundern lieben frunde.
Wir haben wol vornomen euweren briff, in deme ir uns ein entwert uff unsern briff euch vor gesandt, habet geschriben, in deme ir berurt, wie ir die houptluthe habet vor euch gehat, die euch geentwert haben, das sie kein gut usgeben wellen, noch keyne czerunge dor uf thun, und meynen, das sie unsern luthen keyne sache gethan haben, dovon sie czerunge sollen thun noch deme louffe eynes orloyges. Und begeret, das wir uweren luthen gunnen wellen unser land velich czu vorsuchen, des ir ouch wedir den unsern gunnen wellet, und alle schaden, die vor desen tagen gescheen sien, von beyden sieten sullen vorgessen und vorgeben sien und sal in fruntschaft bliben als is vor gewest ist. Vort schribet ir, ab das nicht geschen mochte, so begeret ir allen euwern luthen und undersossen unser geleithe czu geben uf ein jar adir czwey unser land czu suchen, die sullen uns muntlich underrichten bas, denn ir uns schriben moget etc.
Ersamen herren und lieben frunde, eyme icklichen gerechten und unschuldigen ist unser landt unvorboten, und wer uns adir den unsern keynen schaden tut noch getan hat, der darf ouch nicht unsers geleites, sunder her leitet sich selben und mag unsere landt und hafene velich libes und guttes vorsuchen. Adir wer sich ungerecht weis kegen uns adir den unsern, den welden wir in unserm landt nicht geleitten, her thu denne czu vor uns und den unsern so vil, als is mogelich und recht ist. Nemelich als ir an dem ende euweres brifes schribet, mochte euwern luthen von den czwen puncten keinicz geschen und sie von unsern luthen veede liden sullten, so meynen die euwern, das die unsern wedir von in veede liden sullen. Lieben frunde, wir welden ungerne mit ymande krigen addir vintschaft haben, sunder unser begerunge ist, ap den unsern von ymands der euwren schade geschen ist, das den glich vor unglich wedirfare, als uns yo mogelich dunkt, mochte das nicht geschen und die unsern iren schaden liden musten. Wolt ir dorumb uns adir den unsern vyndt sien, so bitte wir euch, das ir uns des eyne entwert uwers willens vorschribet, so ir irste moget, do wir uns noch mogen richten.
Gegeben uff unserm husse Marienburg am Dinstage vor Ostern anno III.

Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js265.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 265 (1403 April 10. Marienburg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Jürgen Sarnowsky, 18.7.2001 [Regest]; Sebastian Kubon, 15.5.2003 [Quelle]) – Datum überprüft (Jürgen Sarnowsky, 18.7.2001) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Sebastian Kubon, 15.5.2003) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()   
 
Datum der Erstanlage: Dienstag, 18. Juli 2001 — Letzte Änderung: 21. Mai 2003 von Jürgen Sarnowsky

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