PrUB, JS 263

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


1403 Mai 21. Marienburg.
{Regest}
Hochmeister an die Stadt Breslau: haben zu Unrecht beim Römischen König Klage erhoben gegen seine Entscheidung, die Handelsstraßen nach Preußen zu verlegen; wird sich vor dem Gebot des Königs verteidigen können.

{Überlieferung}
B = OF 3, p. 131 [olim Registrant des Hochmeisters Konrad von Jungingen, Nro. 1b, fol. 62].

{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 6, 1861, ND Osnabrück 1965, S. 160.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Gleichzeitige Abschrift, Papier.


Der stadt Breslow.

Ersamen lieben frunde.
Wir haben wirdeclich empfangen und wol vornomen unsers gnedigen herren des Romisschen konigs brieff, den ir uns mit euwern briffe gesandt habt. In den selben brife unser herre konig uns schribet, wie clegelich vor in komen sie von forsten landen und steten yn Slezien als Bresslow und Swidenicz von des gebothes wegen, das wir han lassen usgeen und ist begernde, sindt das die und alle andere strassen im und dem heiligen riche angehoren und wir ist nicht selbin macht haben czu thun, das wir ein sulch ungewonlich gebot abe lassen geen etc.
Lieben frunde, wir vornemen us unsers herren konigs briff wol, das ir und ouch andere uns und unsern orden czu rede habt gesaczt und beklaget ken im, wie ir das mit unmogelichen clagen an in gebracht habt. Das wisset ir wol, das wir uns doch an euch nicht hetten vorseen, als fruntlich als wirs y mit euch und den ewren gehalden han, und dunkt uns gar unmogelich, das ir uns ein semelichs bewiset und uns und unsern orden czu ungunst brengen wellet, e ir gewost habet, in welchir wise adir warumme das gebot gescheen ist. Ir hett yo billichir czuvor an uns vorhort und dirfragt, wor uf ein sulch geboth were gescheen adir usgegangen, weret ir denne ungutlich abegericht, so hettet ir mogelich obir uns geclagt, wie is nu gescheen ist. So wisset, das wir uns des ken unserm gnedigen herren konig wol getruwen czu vorantwerten, das her ab got will derkennen wirt, das wir das gebott mit gliche und recht getan haben. Sunder ab wirs macht haben gehatt czu thunde addir nicht, do wellen wir euch nicht uff entwerten, wir hoffens wol do czu vorentwerten, do wirs mogelich thun sullen, wend wir gar ungerne eyngerley geboth thun welden, das unsern herren den konig, adir das heilige romische riche angehoret, als verre wirs wosten.
Gegeben uf unserm huse Marienburg am Montage vor Ascensionis im XIIIIC und dritten iar.

Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js263.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 263 (1403 Mai 21. Marienburg)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Jürgen Sarnowsky, 18.7.2001 [Regest]; Sebastian Kubon, 15.6.2003 [Quelle]) – Datum überprüft (Jürgen Sarnowsky, 18.7.2001) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Sebastian Kubon, 15.6.2003) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()   
 
Datum der Erstanlage: Dienstag, 18. Juli 2001 — Letzte Änderung: 20. Juni 2003 von Jürgen Sarnowsky

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