PrUB, JS 246

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


1403 Dezember 31. Elbing.
{Regest}
Hochmeister [Konrad von Jungingen] an Herzog Witold: dankt für seine Bereitschaft, dem Orden zu helfen, und bittet ihn – nach Beratung mit den Gebietigern – , die Samaiten zur Unterwerfung unter den Orden zu zwingen, nachdem sie seinen Befehlen nicht gehorcht haben.

{Überlieferung}
B = OF 3, p. 180-81 [olim Registrant des Hochmeisters Konrad von Jungingen, Nro. 1b, fol. 86-87].

{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 6, 1861, ND Osnabrück 1965, Nr. 164, S. 184-85.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Gleichzeitige Abschrift, Papier.


Irluchter forste und grosmechtiger besunder lieber herre.
Als euwer grosmechtikeit uns gefach von der Semaithen wegen geschriben und enpoten hat und wirs alle wege czu euwer durchluchtikeit haben gesaczt, went wir mit unsern gebitigern wol dirkennen, daz ir unsers orden nucz und fromen getrulich und gerne mit der betwingunge der Semaithen suchet und bas dirkennet den wir selber, und als Petrasch euwer schriber leczt an uns warb von der Semaithen wegen euch czu schriben, waz wir welden, daz ir thun sold by den Semaithen, daz wolt ir gerne thun. Daz wir, besunder herre, euwer grosmechtikeit flisiclich danken und wir im dor off weder antwerten, wie wir kurtlich mit unsern gebitigern czusampne syn welden, wes wir denne mit in von der Semaithen wegen czu rote worden, daz wir daz euwer herlichkeit ane undirlas schriben welden.
Nu hat uns bis her des weters unstetikeit vorhindert, daz wir unser czusampnekomunge vorczogen haben, und sint off dese czeit by enander gewest, in euwer gutige und fruntliche dirbitunge vorbrengende, die ir alle wege kegen uns habt getan, dy sie gar dangnemelich off genomen haben. Und sint daz die Semaithen ire wort nicht halden welden, dy sie vor euwer grosmechtikeit off dem leczten tage czu Cauwen ken uns toten, und sich unserm orden nicht dirgeben noch undirtenigen wellen, so bitten wir euwer durchluchtikeit, als unsern lieben herren, czu deme wir jo sunderlich getruwen und huffenunge haben yn desen sachen, nu sie euwer anwisunge nicht fulgen wellen und alzo vorstochk yn irem irsale meinen czu bliben, daz ir so vil do czu geruchet czu thun und sie mit gewalt do czu brenget, daz sie sich dirgeben unserm orden, noch uswisunge der briffe, die czwuschen uns dor obir sint gegeben
Daz welle wir gerne mit unserm ganczen orden ken euwer hochwirdikeit ewichlich vordinen. Ouch welle wir mit den unsern gerne do czu thun noch unser macht, zo wir aller erste mogen. Und synt daz sie euwer durchluchtikeit alzo gelegen synt, daz euch das weter nicht sere hindert, zo geruchet, lieber herre, do czu czu thun, zo ire erste moget, und lat uns ken euwer herlichkeit eyn semelichs vorscholden noch allem vormogen. Und begeren eyn antwert euwers willens uns hir off czu schriben, do noch wir uns wissen czu richten.
Gegeben czum Elbinge am Montage vor Circumcisionis Domini im XIIIIC und vierden jare.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js246.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 246 (1403 Dezember 31. Elbing.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Jürgen Sarnowsky, 18.7.2001 [Regest]; Sebastian Kubon, 16.7.2003 [Quelle]) – Datum überprüft (Jürgen Sarnowsky, 18.7.2001) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Sebastian Kubon, 16.7.2003) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
 
Datum der Erstanlage: Montag, 5. Juni 2001 – Letzte Änderung: 21. Juli 2003 von Jürgen Sarnowsky

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