PrUB, JS 191

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


1447 September 16. Stuhm.
{Regest}
Hochmeister an den Herzog von Burgund: die Haft des Großschäffers Johann Reppin in Brügge und Behinderungen des Bernsteinhandels.

{Überlieferung}
B = OF 16, S. 699-700.

{Drucklegungen}
aus B J. Sarnowsky, Der Fall Thomas Schenkendorf: rechtliche und diplomatische Probleme um die Königsberger Großschäfferei des Deutschen Ordens, in: Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands 43 (1995), S. 187-275, hier Nr. 41, S. 269.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Register-Überlieferung, Papier.



[699] Dem herczoge zcu Borgundien.
Hochgeborner irluchter furst etc., als denne euwer gnade wol moge indechtig seyn, wie die van Bruck in Flandern, euwer gnaden undirsassen, den ersamen und geistlichen Hannsen Reppyn, unsers ordens grosscheffer uff die zceit zcu Konigesberg, van czweyer Lombarden wegen umbe schulde willen, die einer, Thomas Schenkendorff genant, gemachet hat und schuldig ist, widder got und recht mit gewalt gefangen in die Steyne daselbst zcu Brugk geleget und lange zceit darinne gehalden haben, und dar nach haben die van Bruck selbst irkant und durch ir orteil ußgesprachena), das sie ober denselben unsern grosscheffer nicht richten mogen, und haben en ires gerichtes und gefencknisses qweid, frey, ledig und loß gelassen und gesprachen.
So hat nu der nuwe grosscheffer etlichen bornsteyn, der uns und unserm orden zcubehoret und nicht kouffmans gut ist, den her nach alder gewonheit ken Brugk dem ampte der paternoster macher schicken, zcufugen und alda zcuantwurten meynet. Nu vernemen wir, das die ob[engedachte]n Lombarden solchen bornsteyn, wen der ken Bruck qweme, und das gelt davor bey dem paternoster machern arrastiren und versperren meynen. Und darumbe, euwer irluchte grosmechtik[eit], wir bitten mit garsunderlichem fleisse und als wir fruntlichste mogen, wellet, besunder lieber herre, umbe unser fleissigen bete willen semlichen bornsteyn in euwern landen und / [700] sunderlich in euwer gnad[en]b) stadt Brug sicher, frey und ungehindert geleitenec), so das en der obengedachte unsers ordens grosscheffer sicher dahen schicken, brengen und dem ampte der paternoster macher den antwurten und ouch das gelt davor van demselben ampte frey und unverhindert uffnemen, empfalen und in unsers ordens nutcz und beste keren und wenden moge. Das wellen wir, besunder gnediger lieber herre, wo sichs moge geboren, im semlichen adir veel grosseren gerne wedir verschold[en] ken euwer grosmechtikeit etc., die got.1)
Geben uff unserme huwse Stum am Sonnabende nach Exaltacionis crucis im etc. 47en jare.

{Textkritische Anmerkungen}

a) Es folgt nochmals haben.
b) Über der Zeile nachgetragen.
c) Im Wort korrigiert.



{Inhaltliche Anmerkungen}

1) Die Segensformel bricht so ab.



Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js191.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 191 (1447 September 16. Stuhm.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Sarnowsky, 8.8.2002) – Datum überprüft (Sarnowsky, 8.8.2002) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Sarnowsky, 8.8.2002) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben (Sarnowsky, 8.8.2002)
 
 
Datum der Erstanlage: Montag, 17. Juli 1999 – Letzte Änderung: 8. August 2002 von Jürgen Sarnowsky

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