PrUB, JS 189

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


1447 August 29. Soldau.
{Regest}
Hochmeister an den Ordensprokurator Andreas Ruperti: die Ladebriefe für die Lombarden und die Stadt Brügge.

{Überlieferung}
B = OF 16, S. 666-668.1)

{Drucklegungen}
aus B (Auszug) J. Sarnowsky, Der Fall Thomas Schenkendorf: rechtliche und diplomatische Probleme um die Königsberger Großschäfferei des Deutschen Ordens, in: Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands 43 (1995), S. 187-275, hier Nr. 39, S. 267-268.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Register-Überlieferung, Papier.



[666] Dem procuratori im hoeffe Rome.
Wirdiger und ersamere lieber herre procurator. [...]2)
[667] [...] Ir habt uns ouch gesant eynen ladebriff wedir die von Bruck und die Lumbarden van des marschalkes und alden grosscheffers Hanns Reppyn wegen. So thun wir euch wissen, das an demselben ladebriffe die capse und sig[il] gantcz zcudruckt uns geantwurt ist, so das man vilnach keyn czeichen der bilde ader gemercke dorinne mercken mag nach buchstabene. Dorumbe wir denne bekommert gewest seyn, ap man ouch mit solcher ladung volfaren moge. Idach sint die undirschrifft und czeichen des offinbarn schreibers aldo offinbara). So haben wir bestalt mit dem marschalke und dem berurten alden grosscheffer, das sie eynen ußrichten sollen, der en semliche ladung in solcher masse lasse verkundigen, das man die berurte ladung an der neesten umbe gelegenen stadt Bruckb) des morgens, so nicht veel volk dabey seyn mag, an die kirch thor sal anslaen lassen, uff das das sigil nicht begriffen nach besehen werde, ouch ap das sigil gantcz were. So ist es zcubesorgen, / [668] das nymandt gerne den von Bruck solche ladunge verkundiget umbe unsicherheit wille. Und haben ouch bestalt, das den von Bruck eyne abeschrifft van semlicher ladung werden solle und ouch den Lumbarden. Wir haben ouch bestalt, das euch derselbe ladebriff exequirt solle in den hoff ken Rom geantwurt werden.
Wurdet ir nu erkennen nach rathe gutter frunde, das an solcher ladunge nicht gnug seyn wurde und das das wedirteil nicht wurde scholdig seyn zcu gesteen uff semeliche ladung, so bitten wir euch, das ir ee besser eyne ander ladung ußrichtet und sendet die ken Bruck und bestellet, das sie exequiert werde. Wir wellen euch ouch eyn besunder procuratorium bestellen von dem marschalke, seynes covents und bruder Hanns Reppyns wegen zcu agiren und defendiren etc. [...]3)
Geben zcu Soldaw am Dinstage nach Augustini im 47en jare.

{Textkritische Anmerkungen}

a) Es folgt noch einmal sint.
b) Im Wort korrigiert.



{Inhaltliche Anmerkungen}

1) Eine Stelle dieses Briefs, die Notiz über den Zustand des Ladebriefs, druckt bereits H. Quirin, Einführung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte, Braunschweig 1964 3. Aufl. (Stuttgart 1985 4. Aufl.), S. 138.
2) Die anschließenden Bemerkungen betreffen unter anderem wieder den Fall Johann David.
3) Es folgen unter anderem Mitteilungen des Hochmeisters zur Frage der weltlichen Gerichte und zu den Urkunden über die Neumark.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js189.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 189 (1447 August 29. Soldau.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Sarnowsky, 8.8.2002) – Datum überprüft (Sarnowsky, 8.8.2002) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Sarnowsky, 8.8.2002) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben (Sarnowsky, 8.8.2002)
 
 
Datum der Erstanlage: Montag, 17. Juli 1999 – Letzte Änderung: 8. August 1999 von Jürgen Sarnowsky

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