PrUB, JS 174

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


1446 August 18. Marienburg.
{Regest}
Hochmeister an Großschäffer: Überstellung Thomas Schenkendorfs und Befreiung Johann Reppins, der Bernsteinhandel.

{Überlieferung}
B = OF 16, S. 185-86.

{Drucklegungen}
aus B J. Sarnowsky, Der Fall Thomas Schenkendorf: rechtliche und diplomatische Probleme um die Königsberger Großschäfferei des Deutschen Ordens, in: Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands 43 (1995), S. 187-275, hier Nr. 26, S. 250-251.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Register-Überlieferung, Papier.



[185] Dem grosscheffer von Konigesberg.
Erbar besunder liber her grosscheffer, als wir euch denne furmals von Thomas Schenkendorffs wegen, das wir euch den obirsenden welden, geschreben haben, so ist her itczundt langens in eyn schiff bestellet, das denne vaste zceit hinder Heyle1)  gelegen hat und windeshalben nicht hat obirkomen mogen. Ydach getruwen wir, sey her nach nicht obirkomen, das her denne kurtczlich obirkomen solle. Und seit darnach, ab ir euch mit em freyen und loßen mochtet. Konde das adir nicht geseyn, so lasset en jo in gutter vorwarung behalden, so lange wir werden kurtczlich unsir treffliche botschafft von unsirn gebietigern, landen und steten ken Brugk schicken. Und wellen ken unserem herren herczogen von Burgondien bearbeiten lassen, das ir loeß und gefreyet mogt werden.
Als ir uns denne von der notdorfft wegen, das die bereit sey, aldastehe, sunder schiffe halben nicht heruber habe mogen komen, geschreben habt, so beten der covent2)  und die diener swerlich dornach. Und man moge der, / [186] als ir selbs wol wisset, obil empern. Und darumbe begern wir, ist semliche notdorfft nach nicht geschiffet, das sie denne a)ye eea) ye besser geschiffet und her obir geschickt werde, uff das der covent und die diener deshalben lenger keynen gebrechen lyden bedurffen. Und schreibet uns bey dissem beweisser, wie es umbe solche notdurfft sey, ab sie itczund geschiffet sey ader nicht, ader wie es darumbe sey.
Der Bernsteyn ist ouch itczund ken Lubeck gesandtb), da her denne leith, und man hat en darumbe, als es denne itczund gelegen ist, nicht wellen ken Brug obirsenden. Und darumbe so schreibet uns ouch bey dissem boten, wo man des geldes allergewissest davor moge syn, uff das man sich damit darnach moge wissen zcurichtenc).
Geben zcu Mar[ienburg] am Dornstage nach Assumpcionis Marie im [14]46en jare.

{Textkritische Anmerkungen}

a) Fehlt, als wahrscheinliche Ergänzung nachgetragen.
b) Von anderer Hand aus gesangt korrigiert.
c) Im Text doppelt.



{Inhaltliche Anmerkungen}

1) D.i. Hela in der Danziger Bucht.
2) Wahrscheinlich der Königsberger Konvent, den der Großschäffer zu versorgen hatte.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js174.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 174 (1446 August 18. Marienburg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Sarnowsky, 6.8.2002) – Datum überprüft (Sarnowsky, 6.8.2002) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Sarnowsky, 6.8.2002) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben (Sarnowsky, 6.8.2002)
 
 
Datum der Erstanlage: Sonntag, 16. Juli 1999 – Letzte Änderung: 6. August 2002 von Jürgen Sarnowsky

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