PrUB, JS-JL 35

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (2002)




1394 November 11. Montau.

{Regest}
Hochmeister [Konrad von Jungingen1)] an Herzog Wartislav den Jüngeren von [Pommern-]Stolp: fordert ihn auf, die im Interesse der Seestädte nach Dänemark bestimmten Sendboten aus Preußen, die er gefangen genommen hat, frei zu lassen; bietet Verhandlungen an.

{Überlieferung}
B = OF 2c, S. 19 [olim Registrant des Hochmeister Konrad von Jungingen, p. 8.]

{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 5, 1857, ND Osnabrück 1965, S. 71.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
{Überlieferung} Abschrift, Register-Überlieferung.


Dem herczog czur Stolpe hern Warczlaff dem Jungern.

Irluchter furste.
Wir hatten unsir gebiteger eynen, alz den kompthur czur Swecz, und unsern grosscheffer, mit etlichen unsern burgern in botschaft czu dem tage, der czwisschen der allirdurchlusten frouwen der kongynne von Denmark und den hochgebornen herczogen czu Mekelburg czu Alsholm in Denmark begriffen ist, umb des durchluchsten fursten, des konigis wille von Sweden, losunge usgesant nach beiderteile begerunge und bethe, wan sy uns habin beidesiet dor umb gebeten, das wir dy unsern dortzu sendeten. Dy selbin unser boten habt ir gefangen, alleine wir sy durch andirs wille nicht usgesant hatten, denn umb ir beider bethe wille, und durch fredis fredis wille der sehe und nuctze des gemeynen kowfmans und allir lande. Dy selbin unser sendeboten habin uns ouch gesagt, wy das ir uns scholt gebit, das wir euch czu tage nicht ryten wellen, sunder das wir uns der gewegert habin. Das wir doch here unscholdig syn, want wir habin uns stetlich dorczu dirboten, dy unsern uff eynen tag mit voller macht czu senden kegen den euwirn, und glich und recht von den ewern do czu heischen und czu nemen, des glichen dy unsern den ewern weder thun solden, alz dy brive wol uswisen, dy wyr dor umb ofte gesant habin.
Dorumb bitten wir euch here, das ir dy unsern des gefenkniss ledig laset. Ist is euch denne beheglich, so wellen wir gerne eynen tag mit euch ufnemen und helden. Und begern andirs nicht von euch den glich und recht, das uns das fare, des glichin wir euch ouch gerne thun wellen, sie wir euch keyns phlichtig czu thun, und beten dis brives eyn antwort by desim kenginwortigen boten.
{Datierung} Gegeben czu Montow an sente Mertins tag2) (1394).


Inhaltliche Anmerkungen

1) Hochmeister von 1393 bis 1407.
2) 1394 November 11.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js-jl/js-jl35.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS-JL 35 (1394 November 11. Montau.)
Bearbeitungsstand : Text eingegeben (13. August 2002, Joachim Laczny) – Datum überprüft () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (24. August 2002, Joachim Laczny) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschreiben ()
 
 
Datum der Erstanlage: Dienstag, 13. August 2002 — Letzte Änderung: 30. März 2003 von Jürgen Sarnowsky

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