PrUB, JS-FS 60

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (2003)




1390 August 7. Marienburg.  
{Regest}
Hochmeister Konrad Zöllner von Rotenstein an Königin Margarete von Dänemark, Norwegen und Schweden: versichert das gewünschte Geleit im Ordensland, glaubt nicht an die Verbindung der Königin mit Polen, verspricht die Hilfe des Generalprokurators an der Kurie für ihre Vorhaben in Rom, bittet um Untersuchung der Klagen über das Verhalten von Untertanen der Königin gegen Ordensuntertanen, bedankt sich für die übersandten Falken, bestätigt und bekräftigt die Freundschaft mit der Königin; übersendet mit diesem Schreiben den Geleitbrief für die Königin [js-fs61.htm].{Überlieferung}


{Überlieferung}
 B =  OF 2a, p. 26-27 [olim Hochmeisterregistrant Nr. I, p. 60-61].

{Drucklegungen}
aus B: Codex Diplomaticus Prussicus, Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preussens aus dem königl. Geheimen Archiv zu Königsberg nebst Regesten, hrg. Johannes Voigt, Bd. 4, Königsberg 1857 (ND Osnabrück 1965), S. 111-112.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
 Registerüberlieferung. 


Regine Norwegie, Swecie etc.

Allirduchluchste furstyn grosmechtige genedige frouwe.
Euwir durchluchtikeit thun wir czu wissen, das her Diterich, euwir capellan an Sente Dominici Tage 1) czu uns keyn Marienburg quam in dem nuencigsten jare und brachte mit im eynen credencien briff von euwern gnaden czu uns. In dem selben credencien briffe wir geschrebin funden undir andern reden was her wurbe mit dem munde das wir das globten ab uwir hochgeborne maiestat selben mit uns muntlich rede.
Von dem selben egenanten heren Diterich, euwer capelan han wir ingenomen
czum ersten wi das euwir durchluchtikeit begernde ist eyns geleits von uns in unser landt und durch unser landt. Do anwerte wir uwir durchluchtikeit also uff, nichte alleyne geleyte sundir wen das uns Got hulft das ir komet in unser land, so sullet ir in unsern landen alzo sichir und velich sin als in uwern eigen landen.
Item allirdurchluchste furstynne und grosmechtige vrouwe so warb der egenante uwir capelan her Diterich  an uns sprechende wy das vor uwer hoe maistat rede weren komen, das sich uwir durchluchtikeit solde vorbunden haben mit dem konige von Polan wider den orden. Do antwerte wir uwir hochgeborne durchluchtikeit alzo uff, das wol rede sin gevallen in unsern landen und us unsern landen, der wir doch ny geloyben wolden, wen wir wol wusten, das dor an nicht was. Hir umb zo danke wir uwir durchluchtikeit als unser gnedigen frauwen vor euwir botschaft und gnaden, das ir uch darczu gedemutiget habt und habt uwir boten czu uns gesant der warheit uns czu undirrichten. Dor umb wir mit sampt unserm orden Got unsern heren stetiglich bitten und fleen wel- {S.112}len vor uwir gesunt und wolfart uwirs libes.
Item so warb her wi das uwir durchluchtikeit willen hette ken Rome czu czien und ir eynen boten vor dar wellet senden und das wir im eynen vorderbriff, des habe wir uwirn capelan egeschreben desem briffczeyger eynen briff geantwart an unseren procuratore geschreben im befelende das her uwern boten den ir werdet mit dem selben briffe senden ken Rome beholfen sy in allen sachen ken unserm heiligen vatir dem pobest und ouch sust, de her von uwirn wegin in dem hove czu Rome czu schicken het.
Ouch sunderlich so thun wir eyne dirmanunge an uwir durchluchtikeit als wir ouch vor wol me haben getan das vil clage vor uns sint komen von unsern scheffern und von andir luten unser undersossen wy das si vaste schaden haben entpfangen von den euwern und bitten uwir durchluchtikeit mit ganczem flieze, das ir dar uff wellet gedechtig sin und di uwir darczu halden di den schaden haben getan den unsern, das si den wellen beczalen und wider thun want si is in mit unrechte geton haben und tut dar czu als wir uch geloyben und getruwen das uns und den unsern recht gesche.
Ouch grosmechtige liebe frauwe danke wir uwir durchluchtikeit mit flieze vor uwir girfalken und vor dy andir falken di ir uns geruchet hat czu senden ,di uns von uwir hochgeborne herlichkeit czu mole annome syn und wol czu danke und wir eyne sundirliche gnade und fruntschaft dor an dirkennen von uwir grosmechtikeit di ir czu uns und unserm orden traget. Got unser here gebe uns so lange unser leben, bis das wir euwir herlichkeit und kegen den euwern mogen vorscholdigen und wuste wir ichts uch czu dinste und czu eyner behelichkeit czu thun hi in unserm lande, das welde wir gerne thun.
Gegeben uff unserm huse Marienburg an nehsten Sontage vor Laurentii martiris in dem nuencigsten jare.2)


Inhaltliche Anmerkungen

1) 1390 August 5.
2)1390 August 7.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js-fs/js-fs60.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS-FS 60 (1390 August 7. Marienburg. )
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (27. Juli 2003 Frauke Schmitz) – Datum überprüft (27. Juli 2003 Frauke Schmitz) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (27. Juli 2003 Frauke Schmitz) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()  
 
Datum der Erstanlage: Sonntag, den 27. Juli 2003 — Letzte Änderung: 2. November 2004 von Jürgen Sarnowsky

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