PrUB, JS-FS 59

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (2003)




1390 August 8. Marienburg. 
{Regest}
T
esslaw von Bonyn bestätigt, dass er den Orden bei Schlochau mit jeweils vierzig Rittern und Schützen unterstützen wird, die er auf seine Kosten ausstatten und verpflegen will. Vom Orden erhält er eine Entschädigung dafür, von der er bereits 200 Mark preussich empfangen hat. Ebenso enthät das Schreiben Einzelheiten über die "Rechte" an Kriegsgefangenen.{Überlieferung}

{Überlieferung}
 A = Pergament-Urkunden, Schieblade XII, Nr. 2.

{Drucklegungen}
aus A: Codex Diplomaticus Prussicus, Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preussens aus dem königl. Geheimen Archiv zu Königsberg nebst Regesten, hrg. Johannes Voigt, Bd. 4, Königsberg 1857 (ND Osnabrück 1965), S. 110-111.

{Regest}
JH II 1207.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
 Originalurkunde mit erhaltenem Siegel 


Ich Tesslaw von Bonyn, wonhafftig czu Lantow, bekenne offintlich in desem kegenwartigen brieve, das ich mich vorpflichtet habe czu deme erwirdigen geistlichen heren, heren Conrad Czolner vom Rotinstein, homeister Dütsches ordens und czu deme ganczen orden czu helfen mit vyrczig rittern und knechten wol gewopent und darczn mit vyrczig schutczen, ist ir czene mynner ader mee dar sal es nicht an schelen, die ich deme heren homeister und deme orden füren sal uff mynen eigen schaden, köste und czerunge.
Die selben wolgeborn manne sullen haben iren ganczen harnasch und die schütczen sullen haben iclicher syn panczir, isenhut, hundeskogel und darczu syn armbrust . Und ich sal mit den egeschrieben wolgeborn manne und schütczen syn als nu bis Dornstag nehest komende vort öbir vyr wochen1) czu Slochow und do hebt sich myn dinst an.
Und ich sal in dynen mit den wolgewopenten und schutczen czwene ganczen monden. Vor den dinst den ich dem orden mit den wolgewopenten und schütczen thu so sal mir der herre homeister und der orden so viel pfennynge geben nach manczal, als man mit herczog Swantobor öbir eyn ist komen im czu geben uff hundert wolgewopente und uff hundert schütczen, die do haben sullen vyr hundert pferde, ouch noch manczal.
Und wen ich ken Slochow kome mit den vorgeschrieben wolgewopenten und schütczen so sal man mir die helffte des geldes geben und wen ich do selbist ader anders wo in deme lande czu Prussen eynen monden habe gelegen mit den wolgewopenten und schütczen, so sal man mir die ander helffte des geldes geben.
Und wers das eyn krig czwisschen deme orden und der crone czu Polan bynnen der cziet entstunde und ich mit mynen frunden, die mit mir ken Prüszen komen vyngen rittere, knechte, bürger ader gebuwer, die sullen unser sin. Vyngen wir ader den konig, herczogen, graven, bannyrherren, die sullen des herren homeisters und des ordens sin und man sal uns geben vor den konig vunffhundert mark Prüsch und yo vor iclichen herczogen hundert mark Prüsch, vor eynen graven vunffczig mark Prüsch und vor eynen bannirheren ouch vunffczig mark Prüsch . Und es sal steen czu deme heren homeister und czu dem orden welchen herren sie umb das selbe gelt czu in wellen nemen adir mir lasen.
Von deme vorgeschrieben gelde, das mir gevallen sal vor mynen dinst habe ich itczunt entphangen und uffgenomen czwey hundert mark Prüsch, die mir der orden czu getruwer hant hat gelegen.
Und gescheges als das Got nichten gebe, das ich und myne erben nichten hilde als obgeschrieben {S.111} steet, so sal ich und myne erben die czwey hundert mark uff die cziet als ich mit mynen frunden ken Slochow sulde komen do selbist czu Slochow wedir beczaln dem orden.
Dis globe ich by mynentruwen und eren, ane geverde und ane argelist an eydes stat, stete und veste czu halden allis das obgeschrieben steet. Des czu merer sicherheit und bekentnis so han ich myn ingesigel an desen brieff von mynen rechten wissen und willen do ich selben kenwartig was lasen hengen.
Gegeben uff dem huse Marienburg in den jaren unsers Herren tusunt dryhundert in dem nüenczigsten jare am nehesten Montage von Laurentii martiris.2)



Inhaltliche Anmerkungen

1) 1390 September 8.
2) 1390 August 8.

Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js-fs/js-fs59.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS-FS 59 (1390 August 8. Marienburg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (27. Juli 2003 Frauke Schmitz) – Datum überprüft (27. Juli 2003 Frauke Schmitz) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (27. Juli 2003 Frauke Schmitz) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
 
 
Datum der Erstanlage: Sonntag, den 27. Juli 2003 — Letzte Änderung: 2. November 2004 von Jürgen Sarnowsky

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