PrUB, DH 411

© Dieter Heckmann, Werder / Berlin (2010)



1388 Januar 17. o. O.
{Regest}

Der Komtur von Brandenburg, Friedrich von Wenden, bekundet, dass er Jocob, Spurgin, Wernike und Petir eine Anzahl Haken zu Solido verliehen hat.

{Überlieferung}
A = GStA PK, XX. HA Hist. StA Königsberg, Pergamenturkunden, Schiebl. XXVI, Nr. 174; GStA PK, Rep. 100 A Nr. 245 (=Xerokopie des Handfestenbuches der Komturei Brandenburg), S. 76 mit Abweichungen.

{Drucklegungen}
Altpreußische Monatsschrift 9(1872), S. 493.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Ausf., durch Fraß und Abschabung besch. Perg.; Ausstellersiegel angeh.



Wir brudir Frederich von Wenden1) komthur zcu Brandinburg noch rate [u]a)nd gute willen uns(ir) brudir vorlyen und gebin uns(ir)n getruwin Jocob2), Spurgin3),Wer[nikin]a,4) und Petir5) und allin erin rechtin erbin und nochkomelingin sebindehalbin hokin gelegin zcu Solido6) an ackir, wesin, posch und weyde mit allim, das dor zcu gehort [bin]b)nen gewissin greniczin, als sy yn bewiset sint von vns(ir)n brudirn und ouch eyns [.]a)es von aldirs han besessin, fry von zcinsin, zcendin und allirley gebuerliche arbeit erblich und ewiclich zcu besiczczin. Dorvon dy egenantin, ir erbin und nochkomel[in]a)ge uns und unsirn brudirn sullin dynen mit pherdin und wopin noch gewo[nheit]a) des landes zcu allin hervertin, lantwern und geschrey, nuwe huser zcu buwin, [a]a)lde zcu brechin [ad]a)ir zcu bessirn wanne, wy dicke und wor hin sy dis von von un[s]b) [u]a)nd uns(ir)n brud(ir)n werdin geheysin. Ouc[h]a) sal ir wergelt sin drysicg marcg [.......]a)n schaden ent[p]b)hinginc) [der]a) slachtunge wegin, d[e]b)s sy [go]a)t vor behute. Ouch sullin dy egena[ntin] dy wese, dy sy habin legin an dem flyse Pasmer7) von aldirs und ouch [wey]a)de und holczunge mit den in inwonern des dorffes Solido vorwert ewiclichin [hab]a)in und gebruchen. Ouch sy wissintlich, da[s]a) dy zcwene, Werniko und Petir, no[ch zc]b)wene hokin sullin habin von den gutin, sundir das andir gehoret Preymox und Jocob egenant und erin erbin. Hirumme ob sy sich her noch males wordin teylin, so welle wir, das Wernikin vnd Petir ad[ir] ern erbin us denselbin gutin no[ch] zcwene hokin sullin volgin. Der dinge cz[u]a) orkunde (habi)nd) wir unsir ingesegil hangen an desin briff der geg(ebin) yst yn den jar[in]b) uns(ir)s herrin XIIIC ym acht und ach[zci]a)gistin am tage Anthonii abbatis, des ouch geczugin sint uns(ir) lybin brud[ir] in gote Ditherich Keczczer vom Rode8) uns(ir) huskomth(ur), Wiprecht von Valcz[em]a,9), unsir waltmeyst(ir), Frederich von Zolre10) unsir kumpan und ouch vil andir erb[ar]a) lute.


Textkritische Anmerkung:

a)    Loch in Vorl.
b)    Abgeschabt.
c)    In verkleinerter Schrift über Loch.
d)    Vor der Zeile nachgetr.



Inhaltliche Anmerkung:

1)    Friedrich von Wenden, Komtur von Brandenburg (1383-1392).
2)    Jocob, prußischstämmiger Untertan zu Sollau (1388).
3)    Spurgin, prußischstämmiger Untertan zu Sollau (1388).
4)    Wernikin, prußischstämmiger Untertan zu Sollau (1388).
5)    Petir, prußischstämmiger Untertan zu Sollau (1388).
6)    Sollau, sö Kreuzburg.
7)    Pasmar, Nebenfluss des Frisching.
8)    Dietrich Ketzer vom Rode, Hauskomtur von Brandenburg (1388).
9)    Wiprecht von Valczem, Waldmeister von Brandenburg (1388).
10)    Graf Friedrich von Zollern, Kompan des Komturs von Brandenburg (1388).


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/dh/dh1388.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, DH 411 (1388 Januar 17. o. O.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (D. Heckmann, 16.3.2010) Datum überprüft () - Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (D. Heckmann, 16.3.2010) - Text mit Or. kollationiert () - äußere Merkmale beschrieben ()
Datum der Erstanlage: Dienstag, 16. März 2010 - Letzte Änderung: 16. März 2010 von Dieter Heckmann

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