PrUB1437.12.30

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2021)


1437 Dezember 30. Marienburg.

{Regest}
[Hochmeister Paul von Rusdorf] an den Bischof von Münster [Heinrich II. von Münster]: Er habe ihm sehr oft wegen Heynrich Vorrath, Bürgermeister seiner Stadt Danzig, geschrieben, den der Bischof gefangen halte. Obwohl er dessen Unschuld mehrfach dargelegt habe, hätte dies Vorrath nicht geholfen. Der Hochmeister wisse mit dem Bischof von nichts anderem als Liebe und Freundschaft. Er hätte ein solches Verhalten nicht erwartet, zumal er die Leute des Bischofs, namentlich Bomgarten, von dem der Bischof schreibe, unterstützt hätte. Bittet, die Angelegenheit anderen Fürsten und Städten mitzuteilen, auch dem genannten [Danziger Stadtschreiber] Nikolaus. Er solle [Heinrich] nach Münster kommen lassen, damit die Sache dort durch die Herren und Städte entschieden werden könne. Werde sich dankbar erweisen.

{Überlieferung}
B = Berlin, GStA PK, XX. HA, OF 13, S. 477-78. [Fb. 66, 280].

{Drucklegungen}
-.

{Regest}
RBDO IV.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
B ist Registerüberlieferung.


Monster in eadem causa.

Willige all unsers vormogens dirbittunge steticlich vorempfangen. Erwirdiger vatera) und besunder lieber herre.

Wie und in welcher weyse wir vor den ersame[n] undb) vorsichtigen Heynrich Vorrath, unser stadt Dantczk burgermeister, unsern lieben getruwen, den euwer vaterlichkeyt gefangen hathe, itczunt gefach und gar vleisseclichen euwer gutte geschreben und gebeten haben, das hath us den vorgen unsern brieff[en] euwir herlichkeyt wol vornomen. Und wie wol wir czumale fruntlich und gar demutticlich vor den unsern geschreben und ouch des unsern unschult und unvorwirkunge eygentlich gnug haben vorclaret, so befynden wir dach in der tadt, das dem unsern unsere so vleyssige bete keen euwir vaterlichkeyt nicht seyn behulflich gewesen. Und hetten ouch eynsulchs, sind wir immer mit euch undc) den euwern iwerle nicht anders denne liebe und fruntschaft gewust haben, und beynamen, das der unser so gar unsch[uldig] wirt gefangen gehalden, nymmer gedacht nach getruwet, sunder [m...] gehofft, das sulche unschulde, der unser euwer herlichkeyt sulde dir[kant] und zu herczen genomen haben. Und sunderlich so haben wir uns kegen died) euwern und beynamen keen Bomgarten, vor den uns euwer gutte schr[eybet] also beweyszet, das her uns billich mag wissen czu danken. Und synd de[nne] unser schriften und hoche bethe den unsern nicht mag czu hulfe und czu frewde komen, so bitten wir euch, das ir die sachen czu ettlichen unsern hern fursten und steten euwer herlichkeyt und auch dem benumpten Nicolao von beydenteylen eben fuglich und beqweme und beydenteylen gleich gewogen czu dirkennen geben gerucht. Und wellet en uff eynsulchs uslassen und keen Monster, ader wo das euwer herlichkeyt beqweme ist, komen, das dy selben unsere herren und stete seyn recht ader unrecht mogen erkennen, uff das man der sache eyn ende gehaben moge. Was wir widder euwer hochwirdikeyt czu fruntschaft und behegelichkeyt thun konnene), darczu wellen wir uns willig lassen befinden noch al unserm vormogen.

Gegeben uff unsern hawsze Marienburg am negsten montage vor Circumcisionis domi[ni] im xxxviii[ten] jar[e].


a) Vor der Zeile nachgetragen.
b) Vor der Zeile nachgetragen.
c) Folgt Streichung mit.
d) Über Streichung.
e) Über Streichung mogen.

Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Lea Müller, 25.02.2021; Jürgen Sarnowsky, 20.03.2021) – Datum überprüft (Jürgen Sarnowsky, 20.03.2021) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert (Jürgen Sarnowsky, 20.03.2021) – äußere Merkmale beschrieben ()

Datum der Erstanlage: Samstag, den 20. März 2021 — Letzte Änderung: 20. März 2021 von Jürgen Sarnowsky
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