PrUB1436.01.11

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (2000-2009)


1436 Januar 11. Marienburg.

{Regest}
Hochmeister Paul von Rusdorf an Danzig [und die anderen großen Städte] a): Ausschreiben zu der am 26. Januar 1436 zu Elbing zu haltenden Tagfahrt; es soll über eine Beisteuer zur Abtragung der den Polen zu zahlenden Summe und über die Geschäftsführung der städtischen Münze verhandelt werden.

{Überlieferung}
A = Gdansk, APGd, ...

{Drucklegungen}
Aus A MaxToeppen, Hrsg., Acten der Ständetage Preussens unter der Herrschaft des Deutschen Ordens, Band 2, Leipzig 1880, Seite 1-2.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Original mit Verschluss-Siegel.


Lyeben getrauwen.

Als ir wisset, wie die unsirn nu nehst umbe beteidunge wille eyns ewigen fredes mit des reichs czu Polan rethen seyn vorsamelt geweszt czum Bryszke und durch die hulfe und gnade gotes czwusschen uns, unsirm Orden, allen unsirn landen und dem reich czu Polan gemachet und beteidingt haben eynen ewigen frede, so doch das dis herren disses landes prelaten, unsir gebietiger, lande und stete seyn eyns wurden und vorliebet haben, das man umbe semlichs fredes merer sicherheit eyne nemliche summa geldes uff czwene tage sal geben 1) und usrichten den Polan, die wir got weys mit nichte konnen noch wissen usczurichten, und als nu die czeit der beczalunge gancz kurcz ist, so bitten wir euch mit ganczem begeren, das ir euwir stad gemeyne yo ee yo bessir czusampne bebotet, en desse sachen mit gutten, so ir getruwlichste moget, vorleget, sie dorczu reysende und irmanende, das sie, synd ymmer eyn sulchs umbe des besten willen und all disser lande czunemen und gedeyen ist gescheen, ere hulfe und stewr czu semlichs geldes usrichtunge reichen und metheteilen, wend wie das nicht geschege, so kunde noch mochte semliche summa geldes mit nichte usgerichtet, deshalben derselbe ewige frede nicht kunde eynen vortgang haben noch volfuret werden, und sunderlich alle muh, czerunge und arbeid muste seyn vorloren.

Wellet euch, lieben getrauwen, yo gutwillig hirczu lassen befynden, und czwene euwirs raths mechtigen und die also fertigen, das sie als von [hie]a) bis Donnerstag nestkomende vort obir vierczen tage2) uff den abend mit voller macht bey uns seyn czum Elbinge gewislich und unvorczogen und alda mitsampt andern, die ouch do seyn werden, entlich helfen besliessen und eyns werden, wie man es mit semlicher hulfe und stewr czu usrichtunge der berurten summa sulle halden.

Geben czu Marienburg am Midwoch noch Epiphanie domini im 36. jare 3).

Sunderlich begeren wir, lieben getrauwen, das ir euch ouch mit allerley schriften, registern und andern czubehorungen also dorezu schicket, das ir uns denne ouch und unsirn gebietigern als von der muntcze wegen, die ir sust lange habt innegehabt, aldo rechenschafft thuen moget.


a) Von Toeppen ergänzt.
1) Der Orden hatte 9500 Ungarische Gulden, halb zum Sonntag Laetare (März 18), halb zu Martini (November 11), zu zahlen; Dogiel, Cod. dipl. Poloniae IV, p. 131.
2) 1436 Januar 26.
3) 1436 Januar 11.

Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Martin Neumann, 30.01.2003; Jürgen Sarnowsky, 20.11.2009) – Datum überprüft () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()

Datum der Erstanlage: Freitag, den 20. November 2009 — Letzte Änderung: 20. November 2009 von Jürgen Sarnowsky
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