Sie ist die Lehre von der Zeitmessung und der Zeitrechnung. Das Wort setzt sich zusammen aus dem griechischen "chronos" (Zeit) und "logos" (Lehre); es ist also die Lehre von der Zeit. Man unterscheidet zwischen der astronomischen Chronologie, die sich mit den Himmelskörpern beschäftigt, soweit sie für die Bestimmung der Zeiteinheiten von Bedeutung sind, und der historischen Chronologie, die die unterschiedlichen Zeitrechnungen der verschiedenen Kulturen untersucht, also die Lehre der Zeitmessung, Zeitrechnung und Datierung.
Mit Hilfe der historischen Chronologie werden historische Zeugnisse und Ereignisse zeitlich bestimmt sowie deren Abfolge geklärt. Zum Beispiel lassen sich Urkunden erst dann sinnvoll einordnen, wenn man den mit Actum und Datum (= Verhandlungs- und Vollzugstermin) gegebenen zeitlichen Rahmen kennt. Da aber nur in seltenen Fällen die Angaben modernen Formen ähneln, müssen auch hierfür Hilfsmittel herangezogen werden. Denn wenn bei der Auflösung und Einordnung von Daten bestehende Unterschiede in den Regionen nicht beachtet werden, kann es zu Verwirrungen kommen.
Zur Einführung hier ein Beispiel für eine Zeitangabe in einer Urkunde:
"Data v. idus aug. anno vero dominicae incarnationis DCCCCLII, indictione X anno vero regni Ottonis regis XVII actum in Augustburg"
Angefertigt am 5. Tag vor den Iden des August, im Jahre 952 seit der Geburt des Herrn, in der 10 Indiktion, im 17 Jahr der Regentschaft des Königs Otto.Auf den folgenden Seiten soll nun erklärt werden, was die einzelnen Angaben bedeuten und wie sie aufzulösen sind.
Hilfsmittel
Für die Datierung ist der Grotefend_1982 (Tabellen für die Zeitrechnung) unabdingbar. Dieser ist Online unter der URL: http://www.manuscripta-mediaevalia.de/gaeste/grotefend/grotefend.htm nutzbar.
Hier finden sich alle wichtigen Jahres- Monats- und Tagesbezeichnungen, die Heiligenfeste, die Osterdaten. Damit ist er das zentrale Hilfsmittel der Chronologie.Vorige Seite Nächste Seite