Regesten zu 1462


1462, Januar
Hamburg1462.01.06 - 1462 Januar 6. Amsterdam.
Amsterdam an Lübeck auf dessen Schreiben und die Abschrift von [PrUB1461.12.04]: bedauert Hamburgs Absicht, die Amsterdamer aufzugreifen, und wünscht, dass Hamburg zum Besten des freien Handelsverkehrs gütliche Wege einschlägt. Will ungerechte Behandlung der Hamburger und anderer in Amsterdam verhüten, beteuert die Zuverlässigkeit seiner Mitteilungen und Zertifikate und verweist auf seine Handfeste, derzufolge die Angehörigen fremder Länder und Städte in Amsterdam behandelt werden sollen wie die Amsterdamer bei jenen. Bedauert, dass seine Briefe und Zertifkate nicht mehr wie bisher Glauben finden, und bittet, seinen Einfluss auf Hamburg zur Verhinderung der Arrestierung der Amsterdamer in Hamburg geltend zu machen, da es sonst wiederum zu Repressalien greifen muss. Erklärt die Ursache dieses Streits, nämlich die Beschädigung eines Amsterdamer Bürgers auf fremdem Gebiet 10 Meilen von Hamburg entfernt durch dieses, für eine Rechtsverletzung und bittet nochmals um Bemühungen zur Aufrechterhaltung des freien Handelsverkehrs. — [14]62 Jan. 6. (AHL, Holland. Städte, Or. m. Siegel / Hansisches UB 8, 1104, S. 661)
Hamburg1462.01.09 - 1462 Januar 9. Hamburg.
Rat zu Hamburg an den Rat zu Lübeck: erwidert auf die den Ratssendeboten Hamburgs in Lübeck und später dem Lübecker Rat vorgetragenen Beschwerden der lübischen Bürger über den nur auf wenige Jahre zugelassenen und seit lange erhobenen Tonnenzoll in Hamburg, über die Verzollung der Terlinge Laken zu einem Wertsatz von 350 m. statt des früheren von 200 m. bei einem tatsächlichen Durchschnittswert von nur 200 oder 250 m., über das von schwerem Gut trotz Nichtbenutzung des Kranes erhobene Krangeld und über die unzureichenden Warenhäuser beim Kran,
[1.] dass es zur Verhütung von Schaden und Unfällen auf der Elbe und zur Kennzeichnung des Fahrwassers für die Schiffer die Elbe mit Tonnen und Baken belegt und zum Ersatz für die Kosten des Tonnenlegens und den Verlust der Tonnen und Ketten von Schiffen und Waren eine von allen außer den Lübeckern widerspruchslos bezahlte Gebühr erhebt, dass dieser Zoll, dessen Aufhebung die Lübecker fordern, nicht auf kurze Zeit zugelassen ist und dass sein Wegfall auch das Fortbleiben der Tonnen und Baken zur Folge haben wird, woraus dann wegen des jährlichen Wechsels der Fahrrinne grösserer Schaden zu befürchten ist;
[2.] dass der Wert eines Terlings Laken 200, 300, 400, 500 m. oder mehr beträgt, dass die Zollherren, wenn ihnen Art, Zahl und Wert der Laken angegeben wird, keinen unbilligen Zoll erheben sollen und dass alle Kaufleute herkömmlich ihr Gut nach dessen Wert verzollen;
[3.] dass nach dem Vorbild vieler Länder und Städte die in Hamburg in den Handel kommenden und zum Krahnen gehörigen Waaren zu den beträchtlichen Unterhaltungskosten des Krahnens herangezogen werden, da der Krahnen nur für eine bestimmte Art Waren nicht gehalten werden kann;
[4] dass es das Verlangen der Lübecker nach Herstellung eines geeigneten Platzes zur Unterbringung ihrer Waren in Erwägung ziehen wird. — [14]62 sonnavendes na d. hilg. drier koninge d. (AHL, vol. v. d. lüb. Zollfreiheit i. Hamb., Or. Pergament mit Resten des Siegels / UB Stadt Lübeck, 10, CXXVI, S. 129-31 / Hansisches UB 8, 1105, S. 662)

1462, Februar
Hamburg1462.02.10 - 1462 Februar 10. Hamburg.
Rat zu Hamburg an den Rat zu Lübeck: haben ihnen geschrieben, dass sie zu Schwanenbek mit Herzog Bernhard von Sachsen-Lauenburg über die erhöhten Fährgelder zu Artlenburg verhandeln wollen, und sie ebenso wie Lüneburg um Teilnahme gebeten. Sie werden zum allgemeinen Besten gern ihre Vertreter nächsten Dienstag oder Mittwoch zum Treffen schicken. (AHL, Original, mit Resten des Siegels / UB Stadt Lübeck, 10, CXXXVII, S. 140-41)
Hamburg1462.02.16 - 1462 Februar 16. Hamburg.
Der Hamburger Ratsherr Johann Gerwer überschreibt dem Kloster Marienwold bei Mölln 13 m. jährlicher Rente aus der ihm vom Rat im Hauptbrief überlassenen Niedermühle und verfügt über die Verwendung. Falls der Rat die Rente auslösen will, soll die Hauptsumme beim Kämmerer hinterlegt werden, bis sie wieder angelegt werden kann. (AHL, Original, mit Resten des Siegels / UB Stadt Lübeck, 10, CXLV, S. 148-49)
Hamburg1462.02.20 - 1462 Februar 20. Westminster.
König Eduard [IV.] von England befiehlt die Zulassung der Hamburger Kaufleute zu den den deutschen Kaufleuten bis Weihnachten bestätigten Zöllen und Privilegien bis Weihnachten. — Teste me ipso apud Westmonasterium 20. die Februarii, anno regni nostri primo. (olim StAHH, Or. Perg. Siegel ab / Hansisches UB 8, 1117, S. 667-68)

1462, März
Hamburg1462.03.22 - 1462 März 22. Bremen.
Rat zu Bremen an den Rat zu Lübeck: könne nur mit Graf Gerhard von Oldenburg eine Sühne eingehen, wenn sich Moritz von Oldenburg anschließt, ist auf jeden Fall bereit, an Verhandlungen in Hamburg teilzunehmen, wenn auf der Elbe zwischen Stade und Hamburg und zurück sicheres Geleit gewährt wird. Vertrauen völlig auf Lübeck und die Hamburger. (AHL, Original, mit Resten des Siegels / UB Stadt Lübeck, 10, CLIV, S. 157-58)
Hamburg1462.03.30 - 1462 März 30. Rom.
Papst Pius II. bestätigt das Patronatsrecht über die Hamburgische Propstei. / Schütze, Verzeichnis, 570, S. 376 / Staphorst, I,2, p. 281 / Remonstr. Dan. Beyl. Tt.

1462, April
Hamburg1462.04.08 - 1462 April 8. Segeberg.
Christian I. König von Dänemark, Schweden und Norwegen, Herzog von Schleswig usw. macht bekannt, dass er alle Privilegien Hamburgs in den drei Nordischen Reichen bestätigt und erneuert und den Hamburgern die Ausfuhr von Waren nach Hamburg gestattet hat, die im dortigen Hafen verzollt werden sollen. - Gegeven [...] uppe unsen slothe Segeberge am neghsten donrestaghe vor dem hilligen palmesondage na Godes bort 1462. (olim StAHH, Abschrift, nicht mehr vorhanden / Hansisches UB 8, 1133, S. 680-81 / Schuback, Commentarius de jure littoris, 31, S. 321-22 / Urk. betr. d. Transitverkehr zw. Lübeck u. Hamburg (1838) n. 35)
Hamburg1462.04.10 - 1462 April 10. Segeberg.
Papst König Christian I. von Dänemark erteilt der Stadt Hamburg das Privileg, Korn, Vieh und andere Waren und Güter in seinem Reich zu kaufen und diese nach Hamburg zu bringen, ohne Behinderung durch die Seinen. / Schütze, Verzeichnis, 571, S. 376 / Schuback, Vom Strandrechte, S. 321.
Hamburg1462.04.28 - 1462 April 28. Segeberg.
Detlev von Buchwalde Amtmann zu Segeberg, an den Rat zu Lübeck: beschwert sich darüber, dass die Fuhrleute zwischen Lübeck und Hamburg Oldesloe nicht mehr berühren. (AHL, Original auf Papier, mit Resten des Siegels / UB Stadt Lübeck, 10, CLXXVIII, S. 177)

1462, Mai
Hamburg1462.05.11 - 1462 Mai 11. Lüneburg.
Lüneburg an Lübeck: bittet um Einberufung einer Tagfahrt nach Mölln in der Woche nach Cantate, wann es ihm gelegen ist, und um Aufforderung Hamburgs zur Teilnahme daran zwecks Besprechung über ein von Hamburg zum Schaden Lüneburgs bei Harburg (beneven Horborgh) in der Elbe errichtetes Stauwerk (were). — [14]62 dinxstedage na jubilate. (StAHH, Abschrift / Hansisches UB 8, 1144, S. 686-87)
Hamburg1462.05.12 - 1462 Mai 12. Lübeck.
Lübeck an Hamburg: bittet mit Übersendung von [PrUB1462.05.11], zum 19. Mai (Mittwoch nach Cantate) Ratssendeboten zu den Lübeckern nach Mölln zu schicken. — [14]62 midwekene na jubilate. (StAHH, Or. mit Siegel / Hansisches UB 8, 1145, S. 687)
Hamburg1462.05.26 - 1462 Mai 26. o.O.
Kaiser Friedrich [III.] an Bürgermeister und Rat zu Hamburg: verweist auf den Ungehorsam von Pfalzgraf Friedrich [I.] bei Rhein und Herzog Ludwig [IX.] von Bayern-Landshut gegenüber Papst, Kaiser und Reich, auf das Vorgehen Friedrichs gegen Amberger Bürger, Ludwigs gegen Donauwörth und Dinkelsbühl sowie den Bischof von Eichstädt. Fordert sie auf, den kaiserlichen Hauptleuten Markgraf Albrecht von Brandenburg, Markgraf Karl von Baden und Graf Ulrich von Württemberg, beizustehen und niemandem zu erlauben, Friedrich und Ludwig in ihren Schlössern, Städten und Gebieten Unterstützung zu geben. (StA Bamberg, GHAP, 5107, fol. 264r-v / Regesta Imperii, [XIII], 32, Nr. 690)

1462, Juni
Hamburg1462.06.04 - 1462 Juni 4. o.O.
Kaiser Friedrich [III.] an Bürgermeister und Rat zu Hamburg: hat von den kaiserlichen Hauptleuten mit Befremden erfahren, dass sie gegen kaiserliche Gebote sich dem Vorgehen gegen die Gegner des Reichs entziehen. Fordert sie auf, sich den kaiserlichen Hauptleuten anzuschließen, sonst werde er die Getreuen des Reichs auch gegen sie vorgehen lassen. (erwähnt in Aufstellung kaiserlicher Schreiben, HStA Stuttgart, Best.A 602, Nr. 4607, S. 10-11 / Regesta Imperii, [XIII], 23, Nr. 488)
Hamburg1462.06.25 - 1462 Juni 25. Hamburg.
Hamburg an Lüneburg: Dammbau. - 1462 Juni 25. (StA Lüneburg, Briefe, Stadt Hamburg, Br 77.4, Ausfertigung auf Pergament / https://www.stadtarchiv-lueneburg.findbuch.net/)

1462, Juli
Hamburg1462.07.03 - 1462 Juli 3. Hamburg.
Hamburg an Lüneburg: rückständige Aufkünfte der Sülzgüter Harvestehudes. - 1462 Juni 25. (StA Lüneburg, Briefe, Stadt Hamburg, Br 77.5, Ausfertigung auf Pergament, aus Aktendeckel / https://www.stadtarchiv-lueneburg.findbuch.net/)

1462, August
Hamburg1462.08.13 - 1462 August 13. Hamburg.
Rat zu Hamburg an Bürgermeister Detlev Bremer und Ratsherrn Albert Schilling zurzeit zu Lübeck: haben den Schiffern, die zurzeit bei Vrijborch auf der Elbe liegen, ihren Brief mit der Antwort des Lübecker Rats und der Kaufleute vorlesen lassen und ihre Vertreter nach Hamburg eingeladen, um mit den Lübecker Gesandten zu verhandeln, damit sie mit ihren Waren gut nach Hause kommen. (AHL, Original, mit geringen Resten des Siegels / UB Stadt Lübeck, 10, CCVII, S. 217-18)

1462, September
Hamburg1462.09.06 - September 9. Hamburg.
Hamburg an Lübeck: ist bereit, die kürzlich in Lübeck zwischen Lübeck und den Ratssendeboten Wismars und Hamburgs auf Mauricius (Sept. 22) nach Mölln schriftlich verabredete (na lude ener scrift darup vorramet) Tagfahrt wegen der Münze zu besenden, und begehrt, Lüneburg und Wismar die Tagfahrt anzukündigen, damit sie wirklich stattfindet und etwas Endgültiges zustande kommt. — [14]62 mandages vor nativitatis Marie. (AHL, Münzordnungen, Or. mit Siegel / Hansisches UB 8, 1181, S. 730)

1462, Oktober
Hamburg1462.10.19 - 1462 Oktober 19. Hamburg.
Rat zu Hamburg an den Rat zu Lübeck: von den Schiffen des dänischen Königs, von denen man lange gesprochen habe, seien nun zwei große bei Vrijborch auf der Elbe aufgetaucht, und weitere sollen folgen. Ihr Münzmeister hat ihnen durch Aufschneiden den geringen Wert der in Stadt umlaufenden ungarischen Gulden gezeigt, so dass der Rat die Annahme der Gulden verboten habe. (AHL, Original, mit Resten des Siegels / UB Stadt Lübeck, 10, CCXLV, S. 256-57)
Hamburg1462.10.29 - 1462 Oktober 29. Hamburg.
Rat zu Hamburg an den Rat zu Lübeck: haben angefragt, wie sie zu dem in Mölln vereinbarten Münzrezess stehen. Der Hamburger Rat stimmt dem Rezess vollständig zu. (AHL, Original, mit Resten des Siegels / UB Stadt Lübeck, 10, CCXLVII, S. 257-58)

1462, November
Hamburg1462.11.09 - 1462 November 9. Hamburg.
Hamburg an Lüneburg: Anstellung eines gemeinsamen Wardeins. - 1462 November 9. (StA Lüneburg, Briefe, Stadt Hamburg, Br 77.6, Ausfertigung auf Pergament / https://www.stadtarchiv-lueneburg.findbuch.net/)
Hamburg1462.11.10 - 1462 November 10. Hamburg.
Rat zu Hamburg an den Rat zu Lübeck: nachdem der dänische König eines der in der Stör liegenden großen Schiffe von 30-40 Last mit 80 Mann Besatzung ausgerüstet und vor Helgoland beordert hat, fürchten sie Übergriffe auf die Kaufleute. Schlagen vor, Maßnahmen dagegen zu beraten. (AHL, Original, mit geringen Resten des Siegels / UB Stadt Lübeck, 10, CCL, S. 260-61)
Hamburg1462.11.12 - 1462 November 12. Hamburg.
Hamburg an Lüneburg: Absage einer Zusammenkunft. - 1462 November 12. (StA Lüneburg, Briefe, Stadt Hamburg, Br 77.7, Ausfertigung auf Pergament / https://www.stadtarchiv-lueneburg.findbuch.net/)
Hamburg1462.11.20 - 1462 November 20. Hamburg.
Das Domkapitel zu Hamburg bestätigt und erweitert eine geistliche Stiftung aus der Hermensburgischen Schenkung. / Schütze, Verzeichnis, 572, S. 376 / Staphorst, I,2, p. 159.

1462, Dezember
Hamburg1462.12.15 - 1462 Dezember 15. Hamburg.
Die Ratsmannen zu Hamburg an Bürgermeister und Ratsmannen zu Lüneburg: werden den Harburger Beschluss van der munte wegen mit Ausfertigung eines Zerters zur Ausführung bringen. Sie entschuldigen die Verzögerung mit der erst jetzt erfolgten Rückkehr ihrer Bürgermeister vom Könige zu Segeberg, sowie aus Lübeck und Wismar. Das in Mölln beschlossene Gebot ist ergangen. - 1462 ame midweken na Lucie virginis. (StA Lüneburg, Briefe, Stadt Hamburg, Br 77.8, Ausfertigung auf Pergament, Spuren des Sekrets erhalten / https://www.stadtarchiv-lueneburg.findbuch.net/)
Hamburg1462.12.23 - 1462 Dezember 23. Bremen.
Rat zu Bremen an den Rat zu Lübeck: Graf Johann von Hoya und Bruchhausen hat zwischen ihnen und den Grafen Gerhard und Moritz von Oldenburg einen Tag zu Hamburg vermittelt, der einen Ausgleich herbeiführen soll. Sie bitten um die Teilnahme der Lübecker. (AHL, Original, mit Resten des Siegels / UB Stadt Lübeck, 10, CCLXXI, S. 283)
Hamburg1462.12.30 - 1462 Dezember 30. Hamburg.
Die Ratsmannen zu Hamburg an Bürgermeister und Ratsmannen zu Lüneburg: bedürfen für die Tagfahrt mit dem Könige und anderen Fürsten und Räten zu Epiphanie [6.Jannuar] zweier Stücke guten Weins - falls ihr Diener syne gadinge to kope van solkem wyne nicht drepen konde, bitten sie um Lieferung aus dem Ratskeller. - 1462 ame donnerstage vor Cerrcumscisionis [?] domini. (StA Lüneburg, Briefe, Stadt Hamburg, Br 77.9, Ausfertigung auf Pergament, Spuren des Sekrets sichtbar / https://www.stadtarchiv-lueneburg.findbuch.net/)