Regesten zu 1412
1412, ohne Tag

Der Rat bekennt, zwei Partien Kupfer aus einem bei Helgoland etwa 1409 gescheiterten Schiff, das zwei Hamburger, Johannes Ghellersen und Luchouw, in Eiderstedt von Helgoländern erworben hatten, gegen das Verbot des Handels mit aus Schiffbruch geborgenem Gut, gekauft zu haben.
1412, Januar
HG2.154 - Hamburg1412.01.02 - 1412 Januar 2. o.O.
Bürgermeister und Rat zu Bremen an Bürgermeister und den Rat zu Hamburg: teilen mit, dass Gheerd Buzeke, Hinrik de Vrye, Luder Groeve und Eler Kynt, Bremer Bürger, Eler Zeelhove, ihren Mitbürger, bevollmächtigt hätten zum Empfang des Geldes, das der Junker Keno [II.] tom Broke bei ihnen stehenhabe. (StAHH, Threse I 710-1 I Nr. P 22 a)
Hamburg1412.01.06 - 1412 Januar 6. Hamburg.
[deutsche Ausfertigung] Bruder Johannes, eyn meyster der hilghen schrift, einst Minister der Provinz Sachsen der Franziskaner und Vertreter (vicarius) von Bruder Anthonius, des Obersten Ministers des gesamten Ordens, an Gründer, Vorsteher und Alterleute der Allerseelen-Bruderschaft (anhevern, vorstanderen und alderluden broderschop aller cristenen zele) an St. Marien-Magdalenen zu Hamburg: aufgrund ihrer Zuneigung zum Orden nehme er sie und alle jetzigen und künftigen Mitglieder, Männer und Frauen, im Leben wie im Tode in die Gemeinschaft des Ordens auf und lasse sie an den geistlichen Werken, Messen, Vigilien, Gebete, Fasten, Kasteiungen und allem Anderen der Franziskaner wie der Klarissen, teilhaftig werden. Würde dem Orden der Tod eines Mitglieds verkündet, solle so verfahren werden wie beim Tod eines Bruders und der Tod allgemein verkündet werden. - Ghegheven tho Hamborch na Godes bord vertrynhundert jar in dene twolften jare in der hilghen drier koninghe daghe. (StAHH, 611-3 Franziskaner Nr. B 6 [1] / ebd., Copiae Archivi)
Hamburg1412.01.06.a - 1412 Januar 6. Hamburg.
[lateinische Ausfertigung] Bruder Johannes, sacre theologie professor, einst Minister der Provinz Sachsen der Franziskaner und Vertreter (vicarius) von Bruder Anthonius, des Obersten Ministers des gesamten Ordens, an Gründer, Vorsteher und Alterleute der Allerseelen-Bruderschaft (institutoribus, provisoribus et dispensatoribus fraternitatis omnium fidelium animarum) an St. Marien-Magdalenen zu Hamburg: aufgrund ihrer Zuneigung zum Orden nehme er sie und alle jetzigen und künftigen Mitglieder, Männer und Frauen, im Leben wie im Tode in die Gemeinschaft des Ordens auf und lasse sie an den geistlichen Werken, Messen, Vigilien, Gebete, Fasten, Kasteiungen und allem Anderen der Franziskaner wie der Klarissen, teilhaftig werden. Würde dem Orden der Tod eines Mitglieds verkündet, solle so verfahren werden wie beim Tod eines Bruders und der Tod allgemein verkündet werden. - Datum Hamborch anno domini mo cccco xiio ipso sacro die Epyphanie. (StAHH, 611-3 Franziskaner Nr. B 6 [2] / ebd., Copiae Archivi)
HG2.154 - Hamburg1412.01.02 - 1412 Januar 2. o.O.
Bürgermeister und Rat zu Bremen an Bürgermeister und den Rat zu Hamburg: teilen mit, dass Gheerd Buzeke, Hinrik de Vrye, Luder Groeve und Eler Kynt, Bremer Bürger, Eler Zeelhove, ihren Mitbürger, bevollmächtigt hätten zum Empfang des Geldes, das der Junker Keno [II.] tom Broke bei ihnen stehenhabe. (StAHH, Threse I 710-1 I Nr. P 22 a)
HG2.155 - Hamburg1412.01.13 - 1412 Januar 13. Hamburg.
Eler Zeelhove, Bürger zu Bremen, in einem offenen Brief: quittiert Bürgermeistern und Rat der Stadt Hamburg den Empfang von 247½ lüb. m. für Gherd Buzeke, Hinrik Vrye, Luder Grove und Eler Kynd, Bürger zu Bremen, die bei ihnen zu Händen von Keno II. tom Broke stünden. (StAHH, Threse I 710-1 I Nr. P 22 b / Hanserezesse, I,6, 55, S. 37 / Friedländer, I, 228)
1412, Februar
HG2.156 - Hamburg1412.02.28 - 1412 Februar 28. Segeberg.
Heinrich, Graf von Holstein, teilt mit, dass in seiner Stadt Hamburg an der Elbe ein Zoll, aus dem geistliche und weltliche Personen eine Rente bezögen, von Elbfahrern erhoben werde, und er denen beistehe, die die Umgehung des Elbzolls verhinderten. (StAHH, Threse I 710-1 I Nr. M 11 a)
1412, März
HG2.157 - Hamburg1412.03.13 - 1412 März 13. o.O.
Heinrich, Herzog von Braunschweig und Lüneburg, bekennt, das Oberwehr an der Elbe to dem Hope Henneke Unrowe, Henneke Lubeze, Meyneke Visscher, Clawes Sanders, Henneke Cleyland, Heyneke Pole to dem Hope, Peter Oldeland, Clawes Willers zu Winsen, Arnd Godeke und ihren Erben übertragen zu haben. (StAHH, Threse I 710-1 I Nr. N 1 [1] und [2])
HG2.158 - Hamburg1412.03.27 - 1412 März 27. o.O.
Prälaten, Grietmannen und Richter von Ostergo und Westergo bevollmächtigen die Schöffen von Stavoren oder deren Beauftragte zu Verhandlungen mit Hamburg über die Hamburger Kaufleute, die im Land Westergo Handel treiben wollen. (StAHH, Threse I 710-1 I Nr. Aa 2 (6) / Hansisches UB 5, 1041, S. 541)
1412, April
HG2.159 - Hamburg1412.04.14 - 1412 April 14. o.O.
Schöffen und Rat von Stavoren bevollmächtigen den Schöffen Tyman Aenstenzoen zu den Verhandlungen mit Hamburg, wie [Hamburg1412.03.27]. (StAHH, Threse I 710-1 I Nr. Aa 2 (5) / Hansisches UB 5, 1045, S. 542)
Hamburg1412.04.24 - [ca.] 1412 April 24.
Bischof Heinrich von Verden verpfändet dem Hamburger Ratsherrn Erich von Zeven für 700 schwere Gulden für 12 Jahre Zehnten und Gerichte zu Kirchwerder. Diese sollen nach Ablauf der Frist an den Bischof zurückfallen.
Hamburg1412.04.25 - 1412 April 25. o.O.
Dyderik Luneborgh, Hinrik Wullehase, Johan Wulff und Johan Gultzow, Bürger zu Hamburg, an die Gildemeister, die geschworenen Gilden und die gemeinen Bürger zu Lüneburg: beschweren sich über den Absagebrief [Fehdebrief] des Rolf Munters, Bürger zu Lüneburg, wegen einer Forderung von 350 m. [?] Pfennig gegen den Werner Schulenburg, ehemals Hamburger Bürger und Münzmeister. Ferner hätten sie erfahren, dass der Hansetag in Lüneburg darüber berate, umme de stad Lubike to vernedderende und uth der henze to legghende. Diese Entscheidung empfehlen sie der Weisheit der Versammlung. - 1412 April 25. (StA Lüneburg, Briefe, Bürger I/J-M, Br 105.19a, Ausfertigung auf Papier / https://www.stadtarchiv-lueneburg.findbuch.net/ Hanserezesse, I,6, 72)
Hamburg1412.04.28 - 1412 April 28. [Lüneburg].
Gildemeister, Gilden und gemeine Bürger zu Lüneburg an vier genannte Bürger zu Hamburg und deren Mitbürger: antworten, dass ihr Rat in der Ratssendeboten der Hansestädte und ihrer Gegenwart den anwesenden Ratmannen und Bürgern von Hamburg erklärt habe, dass Rat und Bürgerschaft Lüneburgs [an dem Absagebrief Rolef Munters] unschuldig seien. Außerdem habe ihr Rat mit Vorwissen der Hamburger Ratmannen mit Bodewold und Munter gütliche Verhandlungen gepflogen, und aus Rücksicht auf Lüneburg sei es geschehen, dass man mit Hamburg Nachsicht habe, wegen des die hansischen Ratssendeboten betreffenden Punktes werden diese selbst antworten. Verbitten sich für die Zukunft Schreiben, welche öffentliche Angelegenheiten betreffen, da solche an ihren Rat zu richten sind. — Screven in sunte Vitalis dage under unsen Hermens Cruzen, Hanses Zemelbeckers, Heyne van Hertbers unde Diderik Brunswik ingesegelen, der wi alle hir to bruken, anno 1412. (StA Lüneburg, Entwurf / Hanserezesse, I,6, 73, S. 75-76)
Hamburg1412.04.29 - 1412 April 29. [Lüneburg].
Die zu Lüneburg versammelten Ratssendeboten der Hansestädte an die Geschwornen der Kirchspiele St. Petri, St. Jakobi, St. Nikolai und St. Katharinen, an die Werkmeister der Knochenhauer, die gemeinen Ämter und die Gemeinde, wie auch an den Rat zu Hamburg: weisen die von vier genannten Bürgern in ihrem eigenen und ihrer Mitbürger Namen an Gildemeister, Gilden und gemeinen Bürger zu Lüneburg gerichteten Anschuldigungen gegen sie zurück, und verlangen, dass die vier genannten Bürger und sie ihnen diese zu Lüneburg abbitten. — Screven des vridages vor der hilgen apostele dage Philippi et Jacobi under des rades secrete van Luneborg, des wi hir to bruken anno 1412. (StA Lüneburg, Entwurf, auf der Rückseite: Den swornen Ludeken van Stokkem, Alberte Berchdorpe, des kerspels sunte Peters. Item den swornen Godeken Hamere und Vicken van Hackede, des kerspels sunte Jacobes. Item den swornen Hinrike Ver(m)ersen unde Tydeken Gerlevestorpe, des kerspels sunte Nicolaus. Item den swornen Heynen Boxstehusen und Heynen Stokkem, des kerspels sunte Katherinen. Item den werkmestern der knokenhouweren Bernd Slutere unde Clawes Husbalke unde an de gemenen ammechte unde de menbeit to Hamborg. Item an den rad to Hamborg ok in sulker wiise, mutatis mutandis / Hanserezesse, I,6, 74, S. 76-77)
1412, Juni
HG2.160 - Hamburg1412.06.19 - 1412 Juni 19. Hamburg.
Frederik und Berteld Schulte sowie Hermen van der Osten, Knappen, beurkunden einen Vergleich zwischen Alheide Schrammeke, Witwe von Frederik Schrammeke, mit Woldeke Lappe, Knappen, und Heyne Hardenacke, Hamburger Bürger, über das beim Hamburger Rat stehende Gut von Alverik Lappe. (StAHH Threse I 710-1 I Nr. Q 85)
HG2.161 - Hamburg1412.06.19.a - 1412 Juni 19. [Hamburg].
Bürgermeister und Ratsherren zu Hamburg vermitteln zwischen Alheyd Schrammeke, ihren Vormunden und Woldeke Lappe über die Ansprüche auf 30 m. jährlicher Rente, die Bürgermeister und Rat zu zahlen verpflichtet seien und aus dem Erbe von Alverik Lappe stammten. Bürgermeister und Rat entscheiden, dass Alheyd 100 m. des Grundkapitals erhalten soll, Alverik die verbleibende Summe. (StAHH Threse I 710-1 I Nr. Q 86)
HG2.162 - Hamburg1412.06.23 - 1412 Juni 23. [Stavoren].
Stavoren beurkundet die den dort tätigen Hamburger Liegern von Ostern 1413 an auf 10 Jahre verliehenen Freiheiten. (StAHH, Threse I 710-1 I Nr. Y 10 / Hansisches UB 5, 1056, S. 548)
1412, August
HG2.163 - Hamburg1412.08.08 - 1412 August 8. Hamburg.
Gheriit Jacobbssone von Enkhuizen bezeugt, dass Otto Brughberch, Johan Hitvelt, Diderik Luneborgh, Johan Wulff, Heyne Brandes, Johan Ghultzow, Peter Mildehovet und Johan van Alverdinghe, Hamburger Bürger, zwischen dem Rat daselbst und ihm, umme alsodane manynghe unde ansprake, alze ik van myner eghenen undo van myner gheselschop weghen hadde to hern Nicolaus Schoken unde hern Hinrik Jenevelde, van des rades weghen, unde to ichteswelken borgheren van Hamborgh, de do mit en uthe weren, van des gudes weghen, dat ghewunnen ward, do Ghodeke Michelssone unde sine ghesellen grepen unde uppe ghehalet wurden, dar ik unde myne gesellen en to hulpen unde ok do dar mede an unde over weren, umme unse anthal daraff mede to hebbende, einen Vergleich vermittelt haben, und entsagt für sich unde vor alle myne geselschop, de uppe de tiid myt my weren, allen weiteren Ansprüchen gegen den Rat, Nikolaus Schoke und Hinrich Jenevelt, die Bürger und die ganze Gemeinheit der Stadt Hamburg. — 1412 uppe sunte Ciriacus dagh, des hilleghen mertelers. (StAHH, Threse I 710-1 I Nr. Gg 24, Original, Siegel anhängend / Lappenberg, in: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte 2 [1842], S. 85 / Hanserezesse, I,5, 51, S. 31)
Hamburg1412.08.14 - 1412 August 14. o.O.
Johann von Buchwald, Ritter, an das Domkapitel zu Hamburg: rückständige Renten zu einer Hamburger Vikarie. / Schütze, Verzeichnis, 404, S. 364 / Hamburg. Unparteyische Nachrichten und Urteile, 1780, S. 24.
Hamburg1412.08.16 - 1412 August 16. Hamburg.
Hamburg an Lüneburg: Kriegshilfe. - 1412 August 16. (StA Lüneburg, Briefe, Stadt Hamburg, Br 76.5, Ausfertigung auf Pergament / https://www.stadtarchiv-lueneburg.findbuch.net/)
1412, Oktober
HG2.164 - Hamburg1412.10.06 - 1412 Oktober 6. o.O.
Hynricus Knakerugge, Propst des Klosters Harvestehude, gibt demselben Kloster zu seinem Seelenheil und dem seiner Eltern 700 m. lüb. zum Bau der neuen Mühle in Eppendorf. (StAHH, Threse I 710-1 I Nr. E 22 b [1])
HG2.165 - Hamburg1412.10.06.a - 1412 Oktober 6. o.O.
Womela, Äbtissin, Katherina, Priorin, und der gesamte Konvent zu Harvestehude bezeugen, dass ihnen Hynric Knakerugge, ihr Propst, 700 m. lüb. zum Bau der neuen Mühle in Eppendorf gegeben habe, und bestätigen die Gegenleistungen des Klosters. (StAHH, Threse I 710-1 I Nr. E 22 b [2])
HG2.166 - Hamburg1412.10.25 - 1412 Oktober 25. Lokstedt.
Albert Beyer öffentlicher Notar kaiserlicher Autorität bestätigt, dass Marquard Brasche Priester in Schenefeld geschworen habe, den Hamburger Bürger Heynode Elme weder an der römischen Kurie noch außerhalb wegen seiner Gefangenschaft oder der gegen ihn gebrauchten Gewalt zu verklagen oder zu verfolgen. (StAHH Threse I 710-1 I Nr. Nn 16)
1412, November
HG2.167 - Hamburg1412.11.10 - 1412 November 10. Lübeck.
Hinricus Westhoff Propst zu Eutin an alle Kleriker der Diözesen Bremen, Lübeck und Ratzeburg: der Ritter Werner Mildehovet habe Zehnte und Einkünfte des Domkapitels zu Hamburg entfremdet. Wenn er dies nicht abstelle, verfalle er der Exkommunikation. (StAHH 710-1 I Threse I, Nr. R 62)
1412, Dezember
HG2.168 - Hamburg1412.12.06 - 1412 Dezember 6. Bergedorf.
Arnd Heest, Knappe, bekennt, dass er sich mit Bürgermeistern und Ratsher-ren der Städte Lübeck und Hamburg wegen allerlei Unwillen, Schaden und Zwietracht zwischen ihnen freundlich geeinigt und ausgesühnt hätte. (StAHH 710-1 I Threse I, Nr. Ee 53 [1])
HG2.169 - Hamburg1412.12.06.a - 1412 Dezember 6. [Hamburg].
Bürgermeister und Rat der Stadt Hamburg bekennen, dass sie sich auf Bitten der Herzöge Erich (V.) und Johann von Sachsen-Lauenburg mit Hennyng, Arnd, Hennyng und Tönnies Heeste friedlich geeinigt hätten und damit alle Fehde beendet sei. (StAHH 710-1 I Threse I, Nr. Ee 53 [2])
Hamburg1412.12.12 - 1412 Dezember 12. Bergedorf.
Die Knappen Arnd Heest, sein Vater Henning Heest und seine Brüder Henning und Tönnies, bekennen, sich mit den Städten Lübeck und Hamburg ausgesöhnt zu haben. (AHL, Original mit zehn anhängenden Siegeln / Urkundenbuch der Stadt Lübeck, 5, 1877, Nr. CDXXXI, S. 473-75)
HG2.170 - Hamburg1412.12.26 - 1412 Dezember 26. o.O.
Bertold Gogreve erklärt Hamburg die Fehde. (StAHH 710-1 I Threse I, Nr. Gg 23 [1])
HG2.171 - Hamburg1412.12.26.a - 1412 Dezember 26. o.O.
Bertold Ghogreve an Adolf IX. und Otto, Grafen von Holstein und Schauenburg: habe der Stadt Hamburg die Fehde erklärt. (StAHH 710-1 I Threse I, Nr. Gg 23 [2])