1480.03.12.

1480 März 12. Hamburg.
Regest: Testament von Cilie Stolten.
Überlieferung: StAHH, Classis X Vol.4 Series I 1480 III. 12.
Beschreibung: Kerbschnitturkunde auf Pergament. Vermerk von alter Hand auf Rückseite:
Cilien Stolten testament sowie die Jahreszahl 1480 von späterer Hand. Edition: --.

In godes namen amen.

Ick Cilie Stolten, Snuten Peters maghet, inwonersche der stadt Hamborgh, wo wol dat ick krencklick byn an mynem lyve, yodoch byn ick vulmechtich myner witte unde syne, god hebbe loff, hebbe sorchvoldigen over ghetrachtet de ghebrekelicheit des mynschen levendes, also dat yck yo des naturliken dodes sterven moet so alle mynschen. Hir umme so hebbe ick myn testament unde latesten willen ghemaket, gheordinerert unde gheschickket myt willen, vulbort unde tolate myner neghesten erven, also Eytzen Kopsteden, hovetmans to Hamborgh, vormunde Abeleken Lasbeken, myner suster dochter, unde Heynen Alberdes, ock myner suster sone, myner neghesten erven dar yeghenwardich wesende, in desser naghescrevenen wise, uppe dat neyn wer, vordreyt dorve upstan unde irrisen manck mynen erven van wegene myner nalatene gudere.

Interste denne boven alle so bevele ick myne zele in de mylden barmeharticheit godes, vorbiddinghe der junckvrouwen Marien unde aller hilligen unde beghere, dat my myne naghescrevene testamentarii mynen licham to der erden na loffliker wise desser erentriker stad to grave bringen laten, wen ick na deme willen dodes byn vorstorven. So neme ick dat up de stunde mynes dodes, dat ick neyne erffghudere entfangen noch upgheboret hebbe. Sunder wes ick hebbe unde van gudern nalate, de hefft my god allemechtich dorch myn sorchvoldige arbeyt toghevoghet unde vorlenet.

Dar van gheve ick in dat erste to der vorbeterynge wege unde steghe achte schillinge pennynghe. Item gheve ick den junckvrouwen to Herwesdehude eyne tunnen bers unde vor twelff schillige witbrot unde eyn licht van mynen barlichten.

Fforder gheve ick Katherinen Amelunghes dochter, myner modderen, enen swarten hoyken, eyn bedde, eyne deckkene, eynen kisten, eynen grothen gropen unde twey sulveren leppele.

Item gheve ick Abelken Lasbeken, myner modderen, eynen brunnen hoyken unde eynen blawen rock, twe sulveren leppele, eyn grothen gropen, eyn sulveren kobelith unde eynen kleder kisten.

Item gheve ick myner modderen Greteken eynen swarten hoyken, twe sulveren leppele, eynen groten gropen, twe grote tennen vathe, eyn banck laken unde kussene unde puste, de dar tohoren.

Fforder Geken, myner moddere, gheve ick eynen swarten hoyken.

Item so hebbe ick ghelenet Heynen Alberdes unde syner husvrouwen dre unde twintich marck. Der vorlathe ick em quid, so verne ick in desser suke sterve unde vorvalle.

Noch furder so gheve ick Hanseken, Jochymme unde Diderick, kinde[re]n Hans Stolten, twe marck gheldes. Der renthe schullen se bruken de tiit eres levendes. Na ereme dode schullen sodane twe marck gheldes wedder komen to mynen negesten erven.

Unde wes denne overblifft van mynen nalatenen ghuderen, wen desse vorghescreven giffte gheven sint unde unde vornoghet, de gheve unde tokere ick alle Abelken, myner modderen, umme eres truwen vordenstes willen. Unde der schal se rouweliken bruken sunder alle insaghe unde speringh myner erven unde eynes yeweliken.

Duth myn testament unde latesten willen tovorstande unde vultobringende, sette unde kese ick de erbaren unde beschedene manne Eytzen Kopstede unde Heynen Alberdes, beghere se, dat so vorstan unde vullenbringen, so ick en des wol ghetruwe. Wille ock, dat duth myn testament by vullermacht blyve so lange, wente ick dat muntliken wedderrope. Ock schal de erlike rad der stad in desseme mynem testamente alle eres rechtes hir ane unvorsumet wesen.

Hir sint ane unde over ghewesen de ersamen heren Otto vam Mere unde Hinrick Saleborgh, ratmanne van deme rade dar sunderges togevoget, sich des tovordenkende. To merer tuchnisse is desser testamente twe alleynes ludende dat eyne ut deme anderen ghesneden over dat wort salicheyt, der dat eyne is by deme rade unde dat andere by mynen testamentarien in vorwaringhe.

Unde is gheschen na de bort Cristi unses heren verteynhundert jar dar na in deme achtigesten jare in deme dage sunten Gregorii des hilligen paweses.

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erste Anlage 08.03.2004 Mathias Nagel / letzte Bearbeitung 04.01.2009 Jürgen Sarnowsky /
Bearbeitungsstand: am Original erfolgte und korrigierte Transkription / für Rückfragen:
Juergen.Sarnowsky@uni-hamburg.de (Jürgen Sarnowsky)

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