1451.06.28

1451 Juni 28. o. O.
Regest: Bestätigung einer Tohopesate zwischen der Stadt Hamburg und dem Land Wursten mit Klauseln zum Schiffbruch und zu gestrandeten oder zur See treibenden Gütern sowie über Hilfe gegen ihre Feinde.
Überlieferung: A = StAHH, 710-1 I Threse I, Nr. P 13 ; B = StAHH, Vidimus. - Beschreibung: A = Or. Perg. mit Siegel; B = Vidimus des Vizedekans Herman von der Osten und des Kapitels der Marienkirche zu Hamburg von 1464 Okt. 3 [
middewekenn nach Michahelis arch. ], beglaubigt durch den Notar und Verdener Kleriker Joh. Podendorp, Or., nicht mehr vorhanden.
Edition: aus B: Schuback, Vom Strandrechte, 29, S. 317 / aus A: Hansisches UB 8, 58, S. 42.
Regest: Schütze, Verzeichnis, 536, S. 374.

Wii sosteyn radgevere unde alle degenne, de wonafftich sind unde brot etende sind in deine lande to Wursten, bekennen vor uns unde alle unse nakomelinghe unde begheren witlik to wesende alle dengennen, de dussen breff zeen edder horen lesen, dat wii uns in vortiiden myd den ersamen heren borgermesteren, radmannen, borgheren unde inwoneren der stad Hamborch fruntliken vorenet, to hope gesatet unde vorbunden hebben durende unde warende to ewighen tiiden, also de breve dorup van uns und unsen forfaren gegeven, de myd unses landes ingesegel besegelt [sind], klarliken uthwiset, unde sodanne fruntlike thohopesate unde vorbunth furder to starkende, uppe dat jo neen unwille offte twidracht twisschen unsem lande unde den van Hamborch upstaen dorve in tokomenden tiiden, aldus so hebbe wii uns uppe dusse nascreven articule vordreghen unde vorenet in dusser wise:
[1.] In dat erste were, dat jenighe schepe tobehorende den van Hamborch offte den eren an unse lant offte strant, grunde offte watere edder anderswor keinen unde schorden, setten edder tobreken, de lude unde gudere und schepe scholen unser unde der unsen felich wesen lives unde gudes, unde wes se sulven berghen moghen, dat scholen zee doen unde dorffen uns offte den unsen dar nicht aff geven, unde varen unde vorkeren myd oren guderen, wor se willen, unde van uns nerghen aue ghehindert werden.
[2.] Esschen se over uns offte de unsen dartho to hulpe, so scholen wii unde willen eil truwelken helpen umme mogelik arbeydesloen, also wii des enes werden, unde helpen schepe, lude unde gud bergen.
[3.] Were ok, dat jenighe andere schepe keinen uppe sulke vorscreven grunde edder wathere, de den van Hamborch nicht tobehorden unde Hamborgher ghud ynne hadden, dat gud schullen unde willen wii deine kopmanne van Hamborch volgen lathen, wes se myd rechte beholden willen, sunder jenigerleye hinder.
[4.] Vortmer worden ok jenighe schepe edder gudere tobehorende den van Hamborch gheberghet van uns edder den unsen, dar nemant bii en were, id worde gefunden to watere edder uppe grunden edder wor id were, dat willen wii unde schullen deme amptman to Riitzebuttel denne wesende van stund witlik doe, und wii willen dat gud in guder vorwaringe holden zo langhe, dat degennen komen offte ere fulmechtigen dat warafftich maken myd des rades tho Hamborch breven, dat alsodanne gebergheden gudere eren borgeren, kopmannen, inwoneren offte undersaten tobehoren, zo scholen wii unde willen des rades besegelden breven gansliken loven unde geven em wedder de twe dele der guder, unde de id geberghet helft schal beholden dat draddendeel der gudere vor zin arbeydeslon; unde wes deine kopmanne geautwort word van alsodanne guderen, dat mach he bringen, vorkopen offte voren laten, wor he wii, und schal van uns nerghen furder ane hindert werden.
[5 ] Keme aver nement bii de gudere, also vorscreven is, zo willen wii sodanne gudere in guder vorwaringhe holden jare unde dach deme koepmanne to guder hant, unde keme denne nemende bynnen der tiid also bynnen jare unde daghe, zo schal id umme de gudere gan, also id recht is.
[6.] Vortmer were id sake, dat de kopman de unsen beklagede, {43} dat de unse mer gudere scholden geberghet hebben, wan se bekanden, unde de kopman des nene bewisinghe hadde, so scholen sik de unse des entleddigen, also in unsem lande eyn recht is.
[7.] Vortmer schole wii inseten des landes to Wursten den van Hamborch unde de ere nergen ane beschedigen noch an live offte an gude, ok nemende husen edder heghen, de se denken to beschedigende offte hebben beschedighet in jenigen stukken, id zy mort, roeff, duve offte brant edder dergelik, id zy to water edder to lande, unde were sake, dat wii alsulke lude kreghen in unsem lande offte an unse land keinen unde angeclaget wurden, de willen wii helpen beherden unde toven unde dar vort bii varen, also sik dat am rechten rechte gehöret, effte dengennen dartho holden, dat se den van Hamborch offte den eren den schaden wedderleggen unde betheren zo grud, also de anclager den schaden in den hilgen richten unde holden wil.
[8.] Vortmer alle dusse vorscreven articule unde stucke schal unse land unde kopmanne wedder dergelik hebben bynnen der stad Hamborch und in erem gebede, id sii to water offte to lande.
[9.] Were ok, dat dusse breff voroldede unde vorghan wolde, wanner dat de borgermestere unde radmanne der vorscreven stat Hamborch van uns radgeveren unde inwoneren des landes to Wursten dat esschende zind, zo schulten wii unde willen en uppe dat nyge dussen breff vornygen und besegelen van worde tho worden, also dusse breff inholdende uthwiset.
[10.] Ok alle sone, fruntschup unde breve, de wii und unse vorfaren der stad Hamborch unde de van Hamborch unsem lande van ambeghynne wente hertho gegeven unde besegelt hebben, de scholen myd dussem breve nicht gebroken wesen, men de breve schullen mit dussen breve un[de]a dusse breff myd dussem breve unde dusse breff myd den breven alle eyn jewelik breff na sinem inholde by vullenkomener macht bliven unde wesen to ewigen tiiden. To groter tuchnisse der warheit alle dusser vorscreven stukke zo hebben wii sosteyn radgevere und wii meynen landlude des landes to Wursten unses landes ingesegel an unser jegenwardicheit myd witschup unde gansen willen henghen laten to dussem breve,
de geven unde screven is na Godes bort 1451 jare am hilgen avende Petri unde Pauli der apostole.

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erste Anlage 19.05.2022 Jürgen Sarnowsky / letzte Bearbeitung 19.05.2022 /
Bearbeitungsstand: Volltext nach Edition / für Rückfragen:
Juergen.Sarnowsky@uni-hamburg.de (Jürgen Sarnowsky)

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