1401.01.26.

1401 Januar 26. Marienburg.
Regest: Der Hochmeister des Deutschen Ordens [Konrad von Jungingen] an Herzog Albrecht von Holland: bittet, die Handelsstreitigkeiten zwischen ihm und den Hamburgern friedlich beizulegen, um weiteren Schaden zu vermeiden. Die Hamburger haben bereits den Orden um Abbruch des Handels mit Holland und Seeland gebeten, während der Herzog gegenüber dem Brügger Kontor seinerseits Maßnahmen gegen die mit Hamburgern Handel treibenden Kaufleute angekündigt hat.
Überlieferung: Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Berlin, XX. Hauptabteilung (historisches Staatsarchiv Königsberg), Ordensfoliant 2c, p. 250-51 [olim Registrant des Hochmeisters Konrad von Jungingen, Nro. II, fol. 115v-16r]. - Beschreibung: Register-Überlieferung; Gleichzeitige Abschrift, Papier.
Edition: Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 6, 1861, ND Osnabrück 1965, S. 107-08.

Herczog Olbrecht czu Hollandt.

Irluchter Furste und grosmechtiger besunder libir herre.

Euwir hirlichkeit geruche czu wissen, das uns dy von Hamburg in der gebunge dys brives by iren sendeboten geschriben und ouch muntlich underricht habin, wy das sie in vorleden czieten grossen und unvorwintlichin schaden ane scholde geleden und entpfangen habin von euwir hirlichkeit undersassen und sie doch manch demutig vorsuch und clage an euwir hirlichkeit gethan habin, als sie sprechin, und do von mit euwir hirlichkeit czu krige und czu unwillen komen sien, und sint von uns begerende, das wir is mit den unsern also bestellen welden, das sie mit den euwern keyne handelunge noch geselleschaft hetten, ouch das dy unsern euwer lande, stete und haven nicht suchen solden, und uff der euwern bodeme nicht schiffen solden, und den euwern nicht gestatten welden, an unser lande czu schiffen. Und wo wir das alzo nicht vorwarten, ab uns ader den unsern dorunder icht schaden geschege, dorumme welden sie ungemanet sien, und sie meynen wol, das euwir hirlichkeit des selbin glich geschriben hat dem gemeynen kowfmann in Flandern, wer handelunge ader geselleschaft mit den von Hamburg hette adder uff ire bodeme schiffete und dy Elve vorsuchete ader Hamburger gut schiffete, das euwir hirlichkeit von euwern vyndt halden welde, als sie uns mit irem sendeboten muntlich underricht und ouch geschriben habin. Doran wir dirkennen und besorgen, das dem gemeynen kowfmanne do von vyl kryges und czweytracht komen und ensten moge. Dorumme der gemeynen hense stete ire sendeboten czu euwir hirlichkeit senden wellen czu vorsuchen, ab sie dese vorgeschriben sachin czu eyntracht und frede mogen brengen, mit den wir dy unsern durch bete wille der von Hamburg ouch wellen senden, dy ouch doczu das beste sollen thun das sie mogen.

Hirumb, besunder libir herre, bitten wir euwir hirlichkeit als unsern besundern herren, das ir gerucht an czu sehen und bedenken dy schaden gebrechin und ungemach, dy dem gemeynen kowfmann dovon komen und ensten mochten, und gerucht gnediclich in den sachin helfen rathen und hulflich doczu sien mit flieze das beste, das dese czweitracht gnediclich hin geleget werde und czu eyntracht und fruntlichin vorrichtunge komen, das der gemeyne kowfmann dorunder nicht alzo ane scholt beschediget werde. Das wir libir herre mitsampt unsern orden und den unsern ken euwir hirlichkeit wo wir mogen czu aller cziet gerne vordynen welle.

Gegeben uff unsern huse Marienburg an der Mittwoche noch Conversionis sancti Pauli im XIIIIC und ersten jare.

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erste Anlage 17.01.2003 Jürgen Sarnowsky aufgrund einer Abschrift von Sebastian Kubon / letzte Bearbeitung 20.12.2008 /
Bearbeitungsstand: erste Transkription, nicht mit dem Original kollationiert. / für Rückfragen:
Juergen.Sarnowsky@uni-hamburg.de (Jürgen Sarnowsky)

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