1358.01.21.
Honorabilibus viris, dominis consulibus civitatis Hamborch consules civitatis Havelberg in omni decentia servicium eorum et honorem.
Jower erbarcheyt bydde wy vruntlyke in dessen bryeven, dat gy Hannes Tempeler und Wytzen unsen borghern behulpen syn dorch unses denstes wyllen, dat em(a) mynne eder recht ghescye van Nychel Ples und Wernere synen sellen, Bemen, umme dat korne, dat se em(a) neder vorden umme vrucht, dar se dycke vor joren umme ghewesed sint; unde lathen unsen borghern dar nycht rechtlos umme jeghen de Bemen, dat sye uppe de rechtdaghe vor jow nycht ghekomen sint, also sye vor jow besceyden weren. Wenne Hannes Tempeler echte nod bewysen mach, dat he van unser stad weghen in unses hern denste, des markgreven van Brandenborg, ghevanghen wart und noch ghevanghen is und den hern heft na ghereden dorch syner nod und ok dor(b) unser nod unde syn recht vor jow bynnen der thyd nycht bearbeyden en kunde.
Ok wethed, dat erbare lude, de ratmanne van Magdeburg uns gescreven hebben in eren bryven, dat Wyczo unser borgher und Nyckel Ples ere borgher vor en gheweset weren und hedden erer sake to beyden syden ghentzlyken tho uns gheghan, und beden uns in eren bryven dorch eres denstes willen, dat wy se med mynne eder met rechte entscychten wolden. Don unse borghere und Ples Beme yor uns quemen, don weren ore sake und rekenscap also gestaldet, dat wy dartho nycht komen konden myt mynne sye entscychten, und sye ok uppe beyden syden, unse borghere und Ples de Beme, orer sake nycht to uns ghentzlyken ghan en wolden, wen yo na eren worden und wyllen; des en kunde wy se nycht untscychten. Des bydde wy jower erbarcheyt, dat gy sey med rechte oder myd mynnen entweie setten, wen gy de yrsten sint, dar de sake vore weset heit.
To eyner bewysinghe hebbe wy unse heymelike ingheseghel an dessen bryf lathen drugken.
Datum in die Agnete virginis, anno Domini 1358.
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(b) dar
im Abdruck kann nicht richtig sein (Anmerkung Höhlbaum).
(1)
Vgl. den Aufsatz von Schmoller, Die ältere Elbhandelspolitik, die Stapelrechte und -kämpfe von Magdeburg, Hamburg und Lüneburg, in dem Jahrbuch f. Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswirthschaft im Deutschen Reich, Jahrg. 8, Heft 4 (1884), S. 23ff. Die Bedeutung Magdeburgs als Handelsplatz im späteren Mittelalter wird dort eben so sehr zu hoch angeschlagen, wie die Stellung Hamburgs im 14. Jh. einseitig und zu eng beleuchtet ist (S.33), indem die weit vorgeschrittenen niederländischen Handelsbeziehungen der Stadt, welche die hamburgischen Rechtsaufzeichnungen, besonders das Schiffrecht, vergegenwärtigen, übersehen sind.- Über Magdeburg wird die Oberelbe mit Waren aus dem Westen versorgt: 1295 sind Genter Tuche für Dresden urkundlich genannt, 1325 panni Renenses und Poprenses
bei der Zollstätte zu Pirna, desgl. französische Weine, Cod. dipl. Saxon. reg. II, 5, n. 11.
erste Anlage 21.06.2002 Michael Stephan, Jürgen Sarnowsky / letzte Bearbeitung 23.12.2008 /
Bearbeitungsstand: erste Transkription, nicht mit dem Original kollationiert / für Rückfragen: Juergen.Sarnowsky@uni-hamburg.de (Jürgen Sarnowsky)
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