PrUB, JS 90

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2016)


1413 Juli 30. Althaus.
{Regest}
[Hochmeister Heinrich von Plauen] an einen Herrn von Plauen, seinen Vetter: hat seine Nachricht bekommen, dass ihm Markgraf Wilhelm [von Meißen] die Unterstützung des Ordens verboten hat, dass er ihm aber trotzdem zu Hilfe kommen will. Bittet ihn daher, den Orden mit 50 Glevenien im ihm aufgezwungenen Krieg zu unterstützen, und dankt für seine Hilfe. Informiert ihn mit einem beiligenden Zettel über die Bedingungen für Soldverträge.

{Überlieferung}
B = OF 6, S. 312-313.

{Drucklegungen}
[Auszug: Zettel] aus B S. Ekdahl, Die Armbrust im Deutschordensland Preußen zu Beginn des 15. Jahrhunderts, in: Fasciculi Archaeologiae Historicae, V, hg. A. Nadolski, Lodz 1992, S. 17-48, hier S. 46-7.

{Regest}
RBDO III, PrUB1413.07.30.a.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
B ist Register-Überlieferung. Abschrift, Papier.


Deme von Plawen.

Edler herre und besunder lieber vetter. Als wir euch nu nehest by Behmena) euwerm diener geschreben haben, das ir mit dem alden und jungen Rewszen unsern vettern mit hundirt mit glefenyen czu uns suldet komen etc., so hat uns der junge Rewsze und Hannos Roeder euwren man, den ir mit im czu uns habt gesandt, euwrer meynunge wol undirrichtet. So habe wir ouch wol vornomen, wie euch Marggraf Wilhelm vorboten habe, das ir nicht her yn czu uns und uns czu hulffe suldet reiten. So ist doch euwrer dirbietunge, die wir sundirlichen czu herczen haben genomen uns groslich czu danke, als ir uns habt empoten, und geschr[eben] wurdrs uns not thun, daz irs umb des Marggraven willen nicht weldet lassen, sunder uns czu hulffe komen. Nu ist es mit uns also gestalt, das wir czu kriege gedrungen werden, und konnen ouch andris nicht irkennen. Hirumb bitten wir euch lieber vetter, so wir fleissigste mogen, das ir euch her ins landt czu unsb) wellet vordern, yo ee jo besser und so ir aller erstenc) moget und brenget mit euch fumfczig mit glefenyen, die ouch frische und unvorsuchte lewte sein undd) wol geritten. Mit den wellen wirs halden noch usweisunge deser ingeslossen czedel, bittende lieber vetter, das ir uns yo nicht undirwegen lasset. Das welle wir immer vorschoulden, want is mogelich ist, das wir enander getruwlich an noten helffen. Gegeben czum Aldenhuwze am Sontag vor Ad vincula petri anno etc. 13o.

Sequitur Zedula.
Lieber vetter, wir wellens mit den fumffczigen mit glefenyen halden sal, als hirnoch ist geschreben. Czum ersten, so wellen wir in geben die koste und iren pferd futer. Item wir wellen in steen vor einen gewonlichen schaden, wenne sie her czu uns ins land komen. Item die glefenye sal haben drey pferd, so sal her selben sein gewopent und mit im haben einem gewopenten schotczen. Der schotcze sal haben ein panczir, colmir, ysenhut und sein schisgeczoy, als das gewonlich ist. Item so wellen wir uff icliche glefenye geben ein ganczes Jar 24 m. prusscher moncze mit solcher undirscheit, ap wir irer nicht als lange bedorfen wurden und en erloub worden geben, das wir in nach monden addir wochen czal als vil an den 24 m. sollen abeslan. Item was sie gefangener kriegen von herren, forsten, rittern und knechten, die sollen sie uns antworten, sundir was sie vahen von burgern und gebuwern, die sollen sie en behalden. Item was sie dirkriegen vyhe mit gespaldenem fuse, das sollen sie uns geben, sost andere vihec) und farende haben sollen sie behalden.




Textkritische Anmerkungen

a) folgt Streichung unserm diener.

b) folgt Streichung vordern.

c) ersten leicht durchstrichen.

d) folgt Streichung und.

e) folgt Streichung.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js90.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 90 (1413 Juli 30. Althaus.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Emily Frühauf, 2016) – Datum überprüft (Jürgen Sarnowsky) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert (Jürgen Sarnowsky) – äußere Merkmale beschrieben (Emily Frühauf)
 
 
Datum der Erstanlage: Donnerstag, 4.10.2016 – Letzte Änderung: 8. Juni 1999 von Jürgen Sarnowsky

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