PrUB, JS 504

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


[1428] Mai 21. Wartenberg.
{Regest}
Bischof Konrad von Breslau an Hochmeister Paul von Rusdorf: berichtet von der Berufung des Kurfürsten von Brandenburg zum Hauptmann gegen die Hussiten, von einem Tag der Kurfürsten zu Bingen Mai 16 sowie dem vom Bischof ebenfalls besandten Tag zu Nürnberg Juni 6; bittet für seinen Bruder um günstige Aufnahme.
 

{Überlieferung}
A = OBA 4941 [olim Schiebl. VIII, 68]. 

{Drucklegungen} 
aus A Deutsche Reichstagsakten, Ältere Reihe, Bd. 7-12: unter Kaiser Sigmund, bearb. D. Kerler, H. Herre, Gustav Beckmann, Gotha 1878-1906, hier Bd. 9, Nr. 144, S. 182 [Auszug, danach hier]; Scriptores rerum Silesiacarum, Bd. 6, 93, S. 69-71; Palacky, Urkundliche Beiträge, Bd. 1, 522, S. 621-23.

{Regest}
JH I 4941.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
A Original auf Papier, Versschlusssiegel auf Rückseite beschädigt; dort gleichzeitiger Kanzleivermerk
Bischof zu Bresslaw von her Nymczen sache und von den ketzern. Gekomen zu Marienburg am Donrstage vor Trinitatis im 28 jore.


Erwirdiger grosmechtiger herre und lieber frunt. [...]1)

Ouch thun wir euch zu wissen, doran wir nicht zweifeln das ir's vor wisset: wi das der margraffe von Brandemburg ein gemeine houptman in Dewczen landen den krik wedir die ketzer zu furen irwelit und von unserm hern Romischen konige bestetiget ist,2) und das ouch ufgenomen hat und hat nu am nesten vorgangen Sontage noch Ascensionis Domini3) mit den korfursten und wir wenen ouch mit den reichsteten einen tag zu Byngen gehalden mit handelunge aller sachen wi man sich kegen den bosen ketzern schicken und en mit gotes hulfe wedirsteen sal. Und sie werden am Sontage noch Corporis Cristi neste einen andern tag zu Nuremberg4) halden aller sulcher sachen die begriffen sint seliclichen der cristenheid zu troste zu beslissen. Dohen wir unsere sendeboten geschicket haben. Der almechtige got geruche en dies in landen und uns dozu seine gotliche craft gnedeclichen zu vorleien.

Sunderlichen beten wir euch mit allem fleisse, das ir unserm bruder dem jungen5) ein gonstiger herre sein wollit. Das wellin wir sunderlich umbe ewer herlichkeid vordinen.

Gegebin zu Wartemberg des Fritages vor Pfingisten.

[in verso] Dem erwirdigen und gromechtigen herren hern Pawel von Rostorff homeister Dewtsches ordens zu Prewssen etc. unserm lieben frunde.

Conrad von gots gnaden bischof zu Breslaw.


1) Der Bischof berichtet zunächst über die Ausbreitung der Hussiten in Schlesien; Auslassung der Edition.
2) S. das Schreiben von 1428 März 22, Deutsche Reichstagsakten, Ältere Reihe, Bd. 9, Nr. 108.
3) 1428 Mai 16.
4) Die Tagesordnung für eine auf 1428 Juni 6 nach Nürnberg einberufene Versammlung in Deutsche Reichstagsakten, Ältere Reihe, Bd. 9, Nr. 130.
5) Aus der Linie Schlesien-Öls.

Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js504.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 504 ([1428] Mai 21. Wartenberg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Audrey Sue Peters, 2004; Jürgen Sarnowsky, 2009) – Datum überprüft () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
  
Datum der Erstanlage: Donnerstag, den 25. Dezember 2003 — Letzte Änderung: 12. Dezember 2009 von Jürgen Sarnowsky

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