PrUB, JS 410

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


1441 September 6. Kopenhagen.
{Regest}
Die Bevollmächtigten Herzog (Philipps des Guten) von Burgund und seiner Lande Holland, Seeland und Friesland (im folgenden kurz "die Holländer" genannt), nämlich: die Ritter Sampson von Lalaing, Herr von Opprebays, und Aernt van Ghent, Herr von Ghiessenborch, Meister Lodewijck van der Eycke, Jan Heynenzons zon, Meister Jan Rose und Gerijt van Noortisch mit anderen einerseits und die Bevollmächtigten der Lande Preußen und Livland (im folgenden kurz "die Preußen" genannt), nämlich: Nikolaus Poster, Komtur zu Danzig, Ulrich von Werda, Vogt zu Dirschau, Otto von Plenchau, kulmischer Landesritter, Tilmann vom Wege von Thorn, Peter Storm von Elbing, Meinart Kölner, Heinrich Bock und Niklaus Wrecht von Danzig und Dietrich van Bodeken und Jan Swyn für Livland anderseits, einigen sich nach längeren Verhandlungen auf folgende Punkte:
1. Alle Gefangenen und die wegen Wegnahme der 22 Schiffe beschlagnahmten Güter sollen freigegeben werden.
2. Die Holländer zahlen den Preußen als Entschädigung für die auf der Trade weggenommenen 22 Schiffe 9000 Pfund vlämische Grote1) in 4 Raten, 2500 je zum Weihnachtsabend 1442 und 1443 und 1999-2009 je zum Weihnachtsabend 1444 und 1445.
3. Die Gesandten des Herzogs von Burgund sollen sich bei ihrem Herrn dafür einsetzen, dass diese Summe frei und ungehindert aus seinem Lande gebracht wird.
4. Falls jemand von den Preußen für sich größeren Schaden nachweisen kann, als veranschlagt ist, soll ihm dieser besonders ersetzt werden.
5. Über weitere Schadensansprüche der Preußen an die Holländer werden der Herzog von Burgund und der Hochmeister auf einer Tagfahrt entscheiden, die ein halbes Jahr vorher verabredet werden soll.
6. Eine Zurücknahme von weggenommenen Schiffen darf nur nach Vereinbarung zwischen Herzog und Hochmeister erfolgen.  {S. 16}
7. Die Holländer dürfen ungehindert in den Landen des Hochmeisters verkehren. Beide Gesandtschaften werden sich bei ihren Herren dafür einsetzen, dass die Beilegung der Streitigkeiten binnen der nächsten vier Jahre erfolgt.
8. Schädliche Neuerungen im beiderseitigen Verkehr werden für nichtig erklärt.
 

{Überlieferung}
Urkunde der Holländer:
APGd 300 D 18,51 / 19,54 / 53 / 55 / 59 / 60 / 61 / OBA 7983 [olim a. XXXIII 44] / OF 17b Bl. 101 f. / 15 S. 37-39

Urkunde der Preußen:
Den Haag Alg. RA., Leen- en Registerkamer2) Nr. 63a Bl 8´= Abschr. 1672, Leenkamer Nr. 68 Bl 33-37 / Amsterdam Gemeentearchief, Keurboek A Bl 67´ Nr. 1.

{Drucklegungen}
Erich Weise, Hrsg., Die Staatsverträge des Deutschen Ordens in Preußen im 15. Jahrhundert, Bd.2, Marburg 1955, Nr. 198, S. 15-18 (danach hier).
Weiter: van Aitnema, Saken van staet en oorlogh 2o I (1669) 93-94; 4o I 202-204 = Lünig, Teutsches Reichsarchiv XIV 2 S. 24 Nr. 10 = Dumont, Corps univ. dipl. III 1 S. 106 Nr. 76. Napiersky, Ständetage II 375 Nr. 251, Reg., erwähnt nach OF 15. v.d. Ropp, Hanserecesse II 429 nr. 494. Toeppen, Ständetage II 375 Nr. 251, Reg., n. Thorner Abschr. Hildebrand, Livl. Urkb. VII 1 S. 372 Nr. 725h, Ergänzungen; die Gegenentwürfe der Preußen S. 371 nr. 725f und g. JH I 2 S. 496 Nr. 7983, n. OBA, zitiert OF 15.

Literatur
(Bernt Stegmann) Hanseatische Chronik (1515-1523), hrsg. Scr.rer.Pruss V 495 f. Schütz, Hist.rer. Pruss. (1599) Bl. 145´, lat. (1769) S. 285. v. Kotzebue, Preußens ält. Gesch. IV 63 f.,268. G.G. Sartorius, Gesch. des Hanseatischen Bundes II 271, Köhler, Sammlg. Hanseat. Gesch. S. 215. Fischer, Gesch. des deutschen Handels II 395 f. Voigt, Gesch. Preußens VIII 27-29, Inhhaltsangabe. Hirsch, Danzigs Handels- und Gewerbsgesch. S. 60 und 128. Toeppen, Ständetage II 554, Bestätigung durch den HM. und die preuß. Stände. Schwartz, Livl. Urkb. X S. XXXII-XXXV. Simson, Gesch. der Stadt Danzig I 196. Krollmann, Polit. Gesch. (1932) S. 140. Murawski, Konr. v. Erlichshausen S. 246.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Unthdl. Vertrag, Urk. der Holländer: Ausf. Pgt., APGd 300 D 18, 51, niederld., mit 10 Siegeln, sämtl. an Pgtstr. die niederld. Siegel in rotem Wachs ohne Schüsseln: 1. Samson von Lalaing, 2. Arnt von Gent, 3. Jan Heinensons Sohn, gut erh., 4. Jan Rose und 5. Gerrit van Nortich besch.3), die preuß. und livländischen Siegel in grünem Wachs mit Schüsseln: 6. Niklas Poster, 7. Ulrich von Werda, 8. Otto von Plenchau, 9. Meinart Kölner und 10. Diedrich van Bodeken, sämtlich gut erh. Kein Rückvermerk (A.) Vorentw. des Rechtsinhaltes, zugleich Verhdl.-Niederschr., gleichz. Eintr. OF 15 S. 37-39, unvollst., nur Art. 1-5, 8; 6,7 und Eingang fehlen, Schluß sehr verkürzt. Überschr.: Hollander und Seelander voreinigung. Vorentw. des HM.s für Danzig angefertigt (Rechtsinhalt und Verhdl.-Vorschläge). Pgt. Doppelbl., APGd 300 D 19,54. Weiterer inhaltl. Vorentw. Pap.ebda.55. 2 Danziger Entw., Pap.Hefte ebda. 59 und 60, nebst einem Verzeichnis der Bprgen der Holländer, 61. Gleichz. Abschr. Pap.ebda. 53, mit gleichz. Aufschr.: Copia federationis inite inter Hollandrinos et nostratos in Coppenhaven concordate. Wen. spät. Abschr. Pap., dt., OBA a. XXXIII 44, durch Moder sehr besch., mit der Aufschr.: Hollandische, Sehelandische und Frisische sache mit Preußen und Lieflandt etc. Abschr. 1573 OF 17b Bl. 101 f. Inseriert in den beiden Bestätigungen Nr. 200 und 201.

Urk. der Preußen (als gleichlautend erwähnt im Schlußabsatz der Gegenurk.): Gleichz. Eintr., den Haag Alg. RA., Leen- en Registerkamer4) Nr. 63a Bl 8´= Abschr. 1672, Leenkamer Nr. 68 Bl 33-37. Gleichz. Abschr., Amsterdam Gemeentearchief, Keurboek A Bl 67´Nr. 1 Die Ausf. war nicht mehr festzustellen.
 

Inhaltliche Erläuterung
Eine Zusammenfassung der Forderungen der Preußen an die Holländer enthält die Ausarbeitung der Danziger für eine Instruktion an die preußischen Gesanten; Friedrich von Nikritz, Vogt zu Brattean, Tilmann vom Wege und Heinrich Bock, vom Feb. 1441 (APGd, Schbl. 47 Nr. 13 und 27 Nr. 81, gedr. v.d. Ropp, Hanserecesse II 345 Nr. 434, mit Druckfehler 1440 in der Jahresangabe, Rechnungsbücher dazu ebda. 300 D 18, 43 und 44, Verzeichnis der versenkten Schiffe). Gegenklagen holländischer Kaufleute gegen Danzig im OBA a. XXXIII 84, Joachim, Reg. zum OBA I 2 S. 499 Nr. 8021. Einleitende Verhandlungen fanden vom 10.-30. Apr. zu kampen statt (Ber. der preuß. Ges. OBA a. XXXIII 43, Joachim I 2 S, 494.Nr 7946, und Danzig StA, Schbl. 26 Nr. 27 und 28, Ber. des Tilmann vom Wege und heinrich Bock vom 15. Mrz., ebda. 18, 45). Von entscheidendem Einfluß war dann das Vermittlungsangebot Kg. Christophs von Dänemark durch Christoph von Parsperg zu Mewe am 12. Jun. (Entw. eines Verhdl.-Ber. OBA a. XXXIII 125, 1; gleichz. Eintr. OF 15 S. 9 f., gedr. f. d. Ropp, Haserecesse II 394 Nr. 476 A, Joachim I 2 S. 494 Nr. 7951). Unter Bezugnahme auf die Vorbesprechung zu Althaus am 3. Jun. findet die Benennung der preuß. Gesandten: Nikolaus Poster, Ktr. zu Danzig, Ulrich von Werda, Vogt zu Dirschau, Otto von Plenchau sowie der Abgesandten der Städte am 13. Jun. zu Mewe statt (OF 15 S. 11 f., gedr. v. d. Ropp II 395 zu Nr. 476 B und C). Die beiden in Flandern lebenden Livländer Diedrich Bodeken und Jan Swyn hatten zum mindesten von Riga keine ausdrückliche Vollmacht (vgl. die Bestätigung von 1442 Feb. 28, Nr. 201). Für die Tagfahrt war zunächst die Zeit gleich nach Pfingsten vorgesehen. Instrukion für die preuß. Ges. vom 13. Jun. (OBA a. XXXIII 125, 2, etwas andere Fassung OF 15 S. 12 f., gedr. v. d. Ropp II 397 Nr. 477, Joachim I 2 S, 494 Nr. 7952), Vollmacht vom 20 Jun. (Ausf. Pgt. Schbl. 79 Nr. 10, Abschr. Pap. APGd 300 D 18,46, und den Haag, Alg. RA. Leen- en Registerkamer Nr. 63a Bl. 14, Reg. v. d. Ropp II 403 Nr. 485, Joachim, Reg. Priv. S. 286 Nr. 2536, etw. OF 15 S. 11 f.). Die Vollmacht des Hz.s von Burgund für seine Gesandten vom 6. ul. nennt nur die 4 Räte und Jan Rose ohne Gerrit van Nortich (Ausf. Pgt., Lübeck StA Trese Batavica Nr. 191, und APGd 300 D 18, 47, mit großem Wappensiegel am Pgtstr. {S. 17}
Auf Grund der Elbinger Besprechungen vom 25. Jun. schrieb der HM. am 9. Jul. den Gesanten in Ergänzung seiner Vollm. wegen einer Berufung an den Hz. von Burgund im Falle, daß die Einigung nicht erreicht werden sollte, (gleichz. Eintr. OF 15 S. 14).
Über den Gang der Verhdl. vgl. die gleichz. städt. Niederschr. (gedr. v.d. Ropp II 404 Nr. 488) und den Ber. der preuß. Gesandten von dem HM. in Elbing vom 25. Nov. (OF 18 Bl. 15´-17, OF 17a Bl. 18-21, OBA a. XXXIII 167, gedr. v. d. Ropp II 419 Nr. 489, JH I 2 S. 498 Nr. 8003) sowie auch die not. Erkl. der preuß. Ges. vom 29. Apr. (Ausf. Pgt., APGd, Schbl. 18 Nr. 38 und 39, gedr. Hans. Urkb. VII 1 S. 368 Nr. 725d. Die öffentliche Verkündigung des Vertragstextes erfolgte in Danzig sogleich nach Eingang beim HM.; vgl. dessen Erklärung vom 19. Jun. 1447 in den Bemerkungen zu der Abmachung vom 9. Jun. (Nr. 246).


{Invocatio} In nomine Domini, amen. {Publicatio} Witlich zij allen dengenen, die dese tegewoirdige scrifte, scheidinge ende vruntlijcke verlijckinge zullen zien ende horen lesen, {Narratio} dat die eerbare ende strenge heren, heren Sampson van Lalaing, here van Opprebays, Aernt van Ghent, here van Ghiessenborch, ridderen, meister Lodewijck van der Eycke, Jan Jans Heynenzons zon, meister Jan Rose ende Gerijt van Noortich mit meer anderen personen uut Hollant ende Zeelant ende Vrieslant, als gemachticht van Zeelant ende Vrieslant voirscreven, ende dat dair ancleeft, an die een zujde ende die eerbare heren Niclaeus Poster, conter van Dansick, Wilrich van Wreda, voicht tot Derssou, Otto van Plenichou, ridder, in den Colmeschen lande geseten, Tielman van Wege, van Thoren, Pieter Storm, van den Elvingen, Meynaert Cuelnair, Heinric Bock ende Nyclaeus Wrecht, van Dansick, ende Diederic van Buedeken ende jan Zwijn van Lieflant, als volgemachticht van dien van Pruyssen ende Lieflant, van ende [dat]a) dair ancleeft, an die ander zujde na veel dachbairden ende handelingem van beiden zujden gehadt, vruntlich verlijcket, gescheiden ende vereffent zujn in der manieren, als hierna volget:

{Dispositio} 1. Eerst dat alle die bevangen ende goede, die omme der 22 scepen wille, up der Trade genomen, in Pruyssen ende Lieflant becommert off onbecommert, sullen vrij ende quijt wesen, ende wairt sake, dat einich man[n]b) an beiden zijden geschat ware geweest off eenich gelt gegeven hadde, dat sall hem weder werden.

2. Item ende om die neminge, die die van Hollant, Zeelant ende Vrieslant gedaen hebben upter Trade van 22 scepen ende goeden dairin wesende, dat in Pruyssen off Lieflant off hoeren inwonenden voirnomet off hoeren volmachtigen procuratoirs dairoff bevel ende macht hebbende wel vernuegen ende betalen die somme van 9000 ponde grote Vlaems binnen Brugge tot vier jaeren ende vier termijnen, dat is te weten 2500 pont tot Kerssavent5) a. (14)42,2500 pont grote tot Kerssavent a.(14)43,1999-2009 pont grote tot Kerssavent a.(14)44 ende 1999-2009 pont grote tot kerssavent a. (14)45, sonder langer vertreck6).

3. Item is gedadingt, dat die ambassatoirs des hertogen van Bourgonien voirscreven beaerbeiden ende verwaeren sullen an denselven hertoge, hoeren here, dat dat voirscreven gelt vrij ende ongehindert voir alle man uut alle sijnen landen gevoert sall werden, alle argelist uutgescheiden.

4. Item wairt sake, dat eenich ondersate des lands van Pruyssen ende Lieflant hem meer toerekende van den schaden van 22 scepen ende goeden voirscreven, dan in Pruyssen ende Lieflant toebehoirde, dat men met rechte bewijsen mochte, so sall die here der voirscreven lande dairtoe so veel doen, dattet wedergekeert sall werden van dengenen, die dat upgebuert hebben.

5. Item als van den anderen scepen ende goeden, die voir, na ende boven die 22 scepen voirnoment dien van Pruyssen ende Lieflandt ende hoeren ondersaten bij dien van Hollant, Zeelant ende Vrieslant sijn genomen, ende alle schaden, geschill ende twijdracht an beiden zijden sall staen tot horer beider heren, als tot den hertoge van Bourgonien ende tot den hoomeister van Pruyssen, om dage ende stede te ramen, als beide den heren dat wert wesen bequame. Dair beide partijen voirscreven volmachtich comen sullen, om upten dage voirscreven dese sake te einden; doch so sall die een here den anderen denselven dach een halff jair ten minsten voir bescrijven, up dat elc die zíjne te merkelicker senden moge.  {S. 18}
6. Item so ensullen die scepe, genomen bij den ondersaten van Hollant, zeelant ende Vrieslant toebehoerende den ondersaten van Pruyssen ende Lieflant, boven die 22 scepe voirgeroert, in der landen van Pruyssen ende Lieflant niet gebrocht werden, die sake enzij eerst bij den voirnomeden heren hertoge van Bourgonien ende hoomeister tot Pruyssen off hoeren volmachtigen sendeboden dairtoe geordineert bij beiden partijen, geeindt, gesleten ende beuijden geleit, alse dairtoe behoeren sall.

7. Item om die schaden wille, die geschiet is bij dien van Hollant, zeelant ende Vrieslant om nemingen wille der anderen scepe ende goede voir ende na der niminge der 22 scepe, mogen die van Hollant, zeelnt einde Vrieslant ende hoir hulperen in die voirscreven sake die lande van sake wegen. Endie die ambassatoirs van den voirnomeden hertoge hebben geloift sall wesen binnen die voirscreven vier jaren, immer dat dat gebrec an sijnre zijde niet wesen ensall. Ende desgelijcx die ambassatoirs van Pruyssen ende Lieflant sullen dat beaerbeiden an hoeren here ende hoomeister.

8. Item so sullen alle nieuwicheden, die bij dien van Pruyssen ende Lieflant in desen twisten mogen up die van hollant, Zeelant ende Vrislant upgeset zijn, te niet wesen. Dergelijcke sall gebueren dien van Pruyssen ende Lieflant in Hollant, Zeelant einde Vrislant, off eenige geordineert off geset sijn. Ende hiermede sullen alle saken, als boven verclairt is, geeindt wesen, beholden elken lande ende steden hoeren privilegen ende rechten.

Ende alle dese voirscreven punten ende articlen hebben die ambassatoirs ende sendeboden an beiden zijden uut craffte van hoeren machtbrieven geloift vast, stede ende van wairde te doen houden ende te doen vestigen ende vonfirmeren, dat is te weten die ambassaoirs ende sendeboden des hertogen van Bourgonien vornomet bij denselven hoeren genedigen here ende bij sijnen brieven ende oick bij vier off vijff van den besten steden sinnre voirscreven lande van Hollant, Zeelant ende Vrieslant, ende die sendeboden van Pruyssen ende Lieflant voirscreven bij hoeren hoeren here den hoomeister ende bij den voirnomeden steden van Thoren, van den Elvinge, van Dansick ende van Lieflant, welke brieve men sall sculdich wesen te leveren an beiden zijden in handen van den oldermanns van der Duytscher Hanze tot Brugge, om die geschicket ende te antwoirden, elc dair zi behoeren, tusschen die ende onser liever Vrouwen dage Purificatio naist commende.

{Corroboratio} Ende des tot versekertheit ende getuijge hebben van wegen des hoichgeboeren vorst, des hertogen van Bourgonien, ende sijnre vorscreven lande van Hollant, Zeelant einde Vrislant heren Sampson van Lalaing, heren Aernt van Ghent, redderen, Jan Jans Heynenzons zon, meister Jan Rose ende Geerijt van Noortich voirnomet voir hem allen, ende van wegen dier van Pruyssen ende Lieflant heren Nyclaeus Poster, Wilrich van Wreda, Otte van Plenichow, Meynaert Cuelnair ende Diedric van Buedeken voirnomet voir hem allen hiere zegelen an desen brieff, dier twee sijn all eens ludens, doen hangen.


Inhaltliche Anmerkungen

1) 1 vlämisches Pfund oder 1 Pfund Grote betrug 1441 in Danzig 8 preuß. Mark 12 Schill., was der Kaufkraft von etwa 25 1/2 Reichsmark vor dem 2. Weltkriege entspricht.

2) Nach freundlicher Auskunft des Algemeen Rijksarchief in den Haag ist die "Leen- en Registerkamer van Holland" nichts anders als die gräfliche Kanzlei von Holland, die "registerkamer", die vor 1428 alle Steuersachen bearbeitete. In burgundischer Zeit wurden neue Steuerkollegien errichtet, der "Hof von Holland" und die "Rechenkammer", die eigene Archive bildeten. Dadurch wurde die Registerkammer zur Lehnkammer, in der ausschließlich nur noch Lehnssachen registriert wurden.

3) Beschreibung der niederld. Siegel im Urkb. der Stadt Lübeck VIII 55 bzw. 53.

4) Nach freundlicher Auskunft des Algemeen Rijksarchief in den Haag ist die "Leen- en Registerkamer van Holland" nichts anders als die gräfliche Kanzlei von Holland, die "registerkamer", die vor 1428 alle Steuersachen bearbeitete. In burgundischer Zeit wurden neue Steuerkollegien errichtet, der "Hof von Holland" und die "Rechenkammer", die eigene Archive bildeten. Dadurch wurde die Registerkammer zur Lehnkammer, in der ausschließlich nur noch Lehnssachen registriert wurden.

5) Dez. 24.

6) Nach der Danziger Chronik des Bernt Stegmann (Scr. rer. Pruss. V. 495 f.) sollten die 9000 Grote derart verteilt werden, dass die Preußen davon 7034 Grote 15 Schill., die Livländer aber 1965 Grote 5 Schill. erhielten. Das Pfund Grote wurde, nach der gleichen Quelle, auf 8 preußische Mark gerechnet, so dass die Gesamtsumme 72500 preußische Mark betrug.


Textkritische Anmerkungen

a) fehlt A.

b) mach A.



Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js410.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 410 (1441 September 6. Kopenhagen.)
Bearbeitungsstand : Text eingegeben (1.2.1999-2009 Stefan Krinke) – Datum überprüft (1.2.1999-2009 Stefan Krinke) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (1.2.1999-2009 Stefan Krinke) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschreiben ()
 
 
Datum der Erstanlage: Dienstag, 1. Februar 1999 – Letzte Änderung: 17. Oktober 2002 von Jürgen Sarnowsky

Zurück zur Hamburger Homepage   / zurück zur Regestenliste für 1441.