PrUB, JS 375

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


1396 Dezember 13. Marienburg.
{Regest}
Hochmeister [Konrad von Jungingen] an die Städte Stettin, Pyritz, Gartz, Gollnow, Greifenhagen und Damme: weist sie darauf hin, daß ihr Herr, Herzog Swantibor [von Pommern-Stettin] dem Orden ohne Grund entsagt habe, ohne das für die Verbindung angenommene Geld zurückzugeben; fordert sie deshalb als Bürgen zur Rückzahlung der schon mehrfach angemahnten Summe von 1999-2009 Schock Groschen bzw. zum Einlager in Danzig auf, da die gesetzten Fristen vergangen sind.

{Überlieferung}
B = OF 2c, p. 82  [olim Registrant des Hochmeisters Konrad von Jungingen, Nro. II, fol. 39v].

{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 6, 1861, ND Osnabrück 1965, S. 35.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Gleichzeitige Abschrift, Papier.


Erbarn lieben frunde.
Wir thun uch czu wissen, wy das euwer herre herczog Swantibor uns und unserm ordin entsaget hat ane recht und redlichkeit und wedir die fruntliche vorbindunge, do methe her sich czu dem ordin hat vorbunden uff nemeliche jare und des ordins gelt dorumb genomen, alz der vorsegilte brieff uswyset. Doran her doch uns und unsern ordin czu korcz tut, wen wirs umb in nicht vorscholt haben, und mochte wol mogelich sien, wer sich mit gelobde dem andern vorbunde und syn gelt dorumb neme, welde her do wedir thun, das her im syn gelt doch wedir gebe, das uns allis nicht gescheen ist. Dorumb lieben frunde, so bitten wir uch, das ir euwern herren undirwiset, das her uns siene briefe halde und uns alz vil thu, alz her uns pflichtig ist czu thun noch eym gotlichen rechte.
Lieben frunde, uch ist ouch wol wissentlich, wy das euwer herren dy herczoge uns und unserm ordin gelt scholdig sint alz vil IIM schok grosschin, do vor ir burge wurden seit, und hat davor gelobit alz selbscholdiger mit gesampter hant eyner vor alle und iclicher besundern. Umb das gelt uch unsere vorfarn gutes gedechnis dicke und vil haben lasen manen mit eren briefen, das ir das beczalt und usgerichtet hettet uff die tage, alz euwer briefe sprechin, adir hettet ingereten und geleystet, alz ir gelobit habit. Nu sint die tage der beczalunge alle vorgangen und unser gelt ist noch nicht gefallen, ir leistet ouch nicht.  Des so mane wir uch an die truwe, die ir uns vorsaczet hat und an den eyd, dobey ir uch vorschreben hat, und heyschen uch, das ir von stadan alz ir desen brief geseen hat, inreytet in die stat Danczik und leistet alz ir gelobit hat, adir richtet uns unser gelt us gancz und gar mit aller czerunge, die wir doruff gethan haben. Und wisset, wo ir nu dese unsere manunge obirsiczet, das wir uch truwelos und erelos in allen enden schriben und offenbaren wellen und wellen dennoch gedenken, wy wir unser gelt von uch dirkrigen. Wir wellen ouch das ir keyne frist noch entschuldigunge vordan haben sollet, sunder das ir uns czu hant noch deses briefes entpfaunge inreytet und leistet und is haldet also alz der vorsegilte brieff uswyset, des wir uch eyne copie hirinne vorslossen senden, und bitten dis briefes eyn antwert.
Gebin czu Marienburg an der Mittewoche Lucie virginis im XCVI Jare.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js375.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 375 (1396 Dezember 13. Marienburg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Jürgen Sarnowsky, 2.10.2001 [Regest]; Claudia Heinemann, 26.4.2002 [Quelle]) – Datum überprüft (Jürgen Sarnowsky, 2.10.2001) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Jürgen Sarnowsky, 5.5..2002) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
 
 
Datum der Erstanlage: Montag, 1. Oktober 1999 – Letzte Änderung: 5. Mai 2002 von Jürgen Sarnowsky

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