PrUB, JS 373

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


1397 Januar 26. Marienburg.
{Regest}
Hochmeister [Konrad von Jungingen] an Herzog [Ladislaus] von Oppeln: antwortet zum wiederholten Mal auf ein Schreiben des Herzogs, daß er das Land Dobrin nicht kaufen kann, da er sein Recht zum Verkauf nicht nachweisen kann; vielmehr sind im vergangenen Jahr wiederholt Ansprüche des Reiches Polen auf das Land Dobrin angemeldet worden; der Orden möchte aber nur unstrittigen Besitz erwerben, um den er nicht Krieg führen muß.

{Überlieferung}
B = OF 2c, p. 92-93  [olim Registrant des Hochmeisters Konrad von Jungingen, Nro. II, fol. 43v-44r].

{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 6, 1861, ND Osnabrück 1965, S. 37-38.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Gleichzeitige Abschrift, Papier.


Irluchter furste und grosmechtiger lieber.
Ewern letczten brief uns gesant und ouch ewer vordere brive wir habin wol vornomen, und welden wol, das uwir irluchtikeit die unsern ouch hette vornomen. So getruwete wir, das ir umb semeliche sache uns nymmer dorfet manen ader brive vorschriben, wenn wir ewir grosmecht[ikeit] lange cziet haben gegebin eyne anthaftige antwurt alz von des landes wegen czu Dobryn, das uns umb den kowf nicht en ist, wen wir noch ny gesehn haben sotane gewisheit, das ir uns das landt in kowfes wyse fry mochtet haben gewert, alz wir andre unsere lande von gots gnaden haben. Sunder wir haben vormols lange wol gehort und ouch in desim yore, das do vorgangen ist, uff dem tage, den wir hielden mit Wytowten, das der konig von Polan von des riches wegen lies uns manen, das wir im das landt czu Dobryn abetreten. Des wart geantwurt do, das uwer herlichkeit hette uns vorsatczt das landt umb eyne summe geldes, wen uns die worde beczalt, so welde wir ewir irluchtikeit mit willen gerne abetreten das land und sost nymands anders, is geschege denne mit ewerm willen.
Dorumb liebir herre, bedenke ewir grosmecht[ikeit], das uns der kowff nicht getlich ist, wir und unser gebietegere dirkenten denne, das wir das landt mochten haben geruwet und mit aller fryheit. Einen kryg und unfrede uns czu kowfen und unserm ordin, wir getruwen wol, das ewir grosmecht[ikeit] uns das nicht solde raten, wen wir krig und unfrede gnug haben ungekowft, got der wandele durch siner gute willen den und allen andren unfrede in der heiligen cristenheit.
Ouch liebir herre, alz ir uns hat vorschrebin, wy die manne des landes czu Dobryn sollen haben einen brif, der in gegebin solle syn von des allirdurchluchsten {S. 38} herrin hern Lodwigen wegen seliges gedechtniss etczwan konig czu Ungern und czu Crokow, den wir vor nicht haben gewost, noch sine inhaldunge nicht wissen, des selben brives lute und siner inhaldunge uns wir wellen dirfaren, alz ferre ab her uns werden mag, und noch deme alz wir und unsere Gebiteger werden dirkennen des brives luet mit unsir meynunge, do by wir gerne wellen uwir irluchtikeit vorschriben.
Geben czu Marienburg am Dinstag infra octavas Epyphanie anno XCVII.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js373.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 373 (1397 Januar 9. Marienburg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Jürgen Sarnowsky, 2.10.2001 [Regest]; Claudia Heinemann, 26.4.2002 [Quelle]) – Datum überprüft (Jürgen Sarnowsky, 2.10.2001) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Jürgen Sarnowsky, 5.5.2002) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
 
 
Datum der Erstanlage: Montag, 1. Oktober 1999 – Letzte Änderung: 5. Mai 2002 von Jürgen Sarnowsky

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