PrUB, JS 371

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


1397 Januar 9. Marienburg.
{Regest}
Hochmeister [Konrad von Jungingen] an Herzog Erich von Mecklenburg: Wie er schon weiß, haben dem Orden zahlreiche Herren entsagt, so die Herzöge Swantibor und Boguslaw von [Pommern-]Stettin sowie der Bischof von Dorpat, und der Vetter des Herzogs, Albrecht, hat sich ebenfalls auf die Seite des Bischofs gestellt, ohne Schuld des Ordens; bittet daher um seine Unterstützung und die Verteidigung des Ordens gegen die ungerechtfertigten Vorwürfe, dankt für seine Haltung.

{Überlieferung}
B = OF 2c, p. 92 [olim Registrant des Hochmeisters Konrad von Jungingen, Nro. II, fol. 43v].

{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 6, 1861, ND Osnabrück 1965, S. 38-39.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Gleichzeitige Abschrift, Papier.


Irluchter furste grosmechtiger lieber herre.
Euwern brieff uns nesten gesant haben wir wirdiclich entpfangen und wol vornomen, in welchem euwer herlichkeit uns schribet, wy das ir vornomen habit, das uns vele herren entsaget haben. Lieber herre, wir thun euwir grosmechtikeit czu wissen, das uns die herren herczogen von Stetyn, {S. 39} herre Swantibor und herre Boguslaw, entsaget haben ane allirley recht und scholde, daz wir umb sie ny vordynet haben. Ouch so ist unser vient, der herre bisschoff von Darpte und siene manschaft, des sich ouch annymmet euwer vetter herczog Albrecht, der iczunt czu Darpte in Lifflanden ist, yoch ane allirley scholde, alz wir hoffen und is ouch, ab is not tut, uch wol undirwisen welden, ab irs begert. Und bitten, lieber herre, euwer herlichkeit mit begerlichen flieze, das ir uns und unsern orden wellet nemen in euwir beschirmunge, und ab keynerley rede an uch qweme von des ordens wegen, das ir die in keyner ungunst wellet entpfoen, ir horet denne czu vorn unser und unsers ordins antwert und entscholdigunge. Wen wir uns und den orden allewege czu rechte ader czu fruntschaft dirboten haben und noch hutestages dirbiten, das uns alles nicht gehelfen mag.
Und lieber herre alz ir uns ouch schribet, was ir gutes by uns gethun mochtet etc. Liber herre, wir danken euwer irluchtikeit groslich euwers guten willen, den ir czu uns und czu unsern ordin traget, und bitten uch, das ir den von uns nicht enkeret, und wir befelen uns mit unserm orden in euwer gnedige beschuczunge, das wir umb uch und die euwern wellen vordynen, wo wir mogen.
Gebin uff unserm huse Marienburg am nesten Dynstage noch Epifanie Domini etc. nonagesimo septimo.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js371.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 371 (1397 Januar 9. Marienburg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Jürgen Sarnowsky, 2.10.2001 [Regest]; Claudia Heinemann, 29.4.2002 [Quelle]) – Datum überprüft (Jürgen Sarnowsky, 2.10.2001) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Jürgen Sarnowsky, 5.5.2002) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
 
 
Datum der Erstanlage: Montag, 1. Oktober 1999 – Letzte Änderung: 5. Mai 2002 von Jürgen Sarnowsky

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