PrUB, JS 370

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


1397 Januar 26. Marienburg.
{Regest}
Hochmeister [Konrad von Jungingen] an Herzog Witold: bestätigt den durch den Komtur von Ragnit [Markward von Salzbach] und Thomas Surville mit dem Herzog geschlossenen Waffenstillstand bis April 23, über den er den Brief des Witolds hat, wie diesem der Brief des Hochmeisters vorliegt; falls Witold sich lieber dem Bischof von Dorpat anschließen will, soll er den Brief zurücksenden; hofft jedoch auf den Aufbau freundschaftlicher Beziehungen.

{Überlieferung}
B = OF 2c, p. 93 [olim Registrant des Hochmeisters Konrad von Jungingen, Nro. II, fol. 44r].

{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 6, 1861, ND Osnabrück 1965, S. 39-40.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Gleichzeitige Abschrift, Papier.


Irluchter furste und herre.
Alz der kompthur von Ragnit und here Thomas Surwille einen tag eyns ganczen fredis mit euch haben ufgenomen czwisschen hie und sente Jorgen tag nehst komende czwisschen euwern landen und den unsern und dorof ir uns gesant hat ewern offen brieff mit euwern anhangenden ingesegel, noch des selben brives lute wir den frede genczlichen lieben und do kegen wir uch ouch senden unsern offen brieff in semlichen lute, das wir den frede stete und unczubrochen halden wellen bynnen den egenanten tage. Dorumme, herre, ist uch ernstlich umb den frede cwisschen euwern landen und den unsern und umb eyn seliges czunemen des cristenthum, alz von desim tage der gebunge bis czu sente Jorgen tag nehst komende noch ewirs und unsers brives lute, den wir uch senden. So mogt ir halden unsern {S. 40} offen brieff by uch, alz wir iczunt haben den ewern. Ist ouch, das uch me libet des bisschoffs frede von Darbt wen ewir eigenen lande, umb des willen ir nicht wellet den frede ufnemen, so sendet uns unsern brieff wider, dem glichen wir uch ouch wider senden wollen ewirn brief an alles gefere und argelist, wen wir uns hoger nicht wellen noch mogen vorschriben.
Ouch herre, so hat uns gesagt der kompthur von Ragnith ewir meynunge, wy das is euch dunkt geraten, uff das dy koste und czerunge desto bescheidenlicher mogen geschen uf beide sieten, und das ir wellet ewire erbaren boten senden czu uns wol underrichtet ewir meynunge, ab der tag wirt vorliebet des fredes, das uns wol gefellet. Und ist ouch unser wille, werde wir gewar von den ewern, das uch liebit der frede und dy selikeit adir das czunemen des cristenthums in ewern landen, so welle wir ouch dy unsern senden czu uch wol undirrechtet unser meynunge. Und ir an uns nicht anders vynden sollet, alz wir hoffen, wen das sich czien mag czu eynem besten eyner steten fruntschaft. Und do mete wir mogen gebin und machen eyne gute gestalt uff beide sieten, ewirs und und der ewirn, des cristenthums und ouch unsers rechts, wo man die wyse horen wil in allen landen.
Gebin czu Eynsidel am Fritag noch Conversionis Pauli anno XCVII.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js370.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 370 (1397 Januar 26. Marienburg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Jürgen Sarnowsky, 2.10.2001 [Regest]; Claudia Heinemann, 29.4.2002 [Quelle]) – Datum überprüft (Jürgen Sarnowsky, 2.10.2001) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Jürgen Sarnowsky, 5.5.2002) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
 
 
Datum der Erstanlage: Montag, 1. Oktober 1999 – Letzte Änderung: 5. Mai 2002 von Jürgen Sarnowsky

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